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Das Portrait von Mozarts Arie ACH, ICH FÜHL’S

Lesen Sie interessante Fakten und hören Sie grossartige YouTube-Videos über die berühmte Arie “ACH, ICH FÜHL’S”.

 

 

Wenn Sie mehr über die Oper die Zauberflöte lesen und hören möchten, klicken Sie auf den link zum Opern Portrait

 

Die Arie – Handlung und Hintergrund

 

Handlung: Tamino und Papageno müssen Prüfungen bestehen um in Sarastros Männerbund aufgenommen zu werden. Erst dann wird Tamino Pamina heiraten können. Während ihrer Prüfung bekommt Tamino seine Flöte zurück. Erfreut spielt er das Instrument und Pamina erscheint, angelockt vom Klang. Als sie ihn anspricht, schweigt Tamino und Pamina glaubt seine Liebe verloren zu haben. Sie weiss nicht, dass Taminos Schweigen Teil der Prüfung ist.

Diese Arie ist in einem tieftraurigen g-moll geschrieben. Pamina muss im piano lange Linien ziehen können und die Phrasen schön gestalten. Jeder Vokal muss ausgesungen werden.

Das Orchester beginnt in einem langsame Andante mit einem Trauermarsch ähnlichen Motiv. Die Vorhalte auf «fühls» und «hin» des ersten Verses geben dem Stück einen unendlich schmerzlichen Charakter, der mit dem warmen hohen B auf «Liebe» im zweiten Vers kontrastiert. Darauf folgt ein herrlich nostalgisches «Nimmer kommet ihr, Wonnestunden»:

Ach, ich fühl's, Aria

 

Als nächstes hören wir eine Koloraturkette, wie wir sie von ihrer Mutter (der Königin der Nacht) kennen. Die Koloraturen sind aber nicht grell und laut wie bei ihrer Mutter, sondern lyrisch und leise:

Ach, ich fühl's, Aria

 

Eine Schwierigkeit ist, diese Koloratur mit einem perfekten legato zu singen, ohne Luft zu holen, denn das Wort Herz (der einzige Text dieser langen Koloratur) sollte nicht unterbrochen werden. Das führt zu der Frage, in welchem Tempo die Arie gesungen werden sollte, welche wir weiter unten im Abschnitt der YouTube Videos, ansprechen werden. Interessanterweise hat diese Arie noch weitere Gemeinsamkeiten mit derjenigen ihrer Mutter (gleiche Tonart, gleiches Tempo, im Dreiertakt etc.)

In der nächsten Passage fragt Tamina ungläubig den Tamino «fühlst Du nicht der Liebe sehnen ?»  und beim Wort «Liebe» tönt das hohe B nur noch traurig und resigniert. Bei der Passage «so wird Ruh im Tode sein» wird die Musik gespenstisch und fahl. Die etherischen Pianissimo-Tonsprünge scheinen bereits aus dem Jenseits zu ertönen:

Ach, ich fühl's, Aria

 

 

 

 

Die Arie – der Text von ACH, ICH FÜHL’S

 

Ach ich fühls, es ist verschwunden –
Ewig hin der Liebe Glück!
Nimmer kommt ihr, Wonnestunden,
Meinem Herzen mehr zurück.
Sieh Tamino, diese Thränen
Fliessen Trauter, dir allein.
Fühlst du nicht der Liebe Sehnen,
So wird Ruh im Tode seyn.

 

 

Stimmfach «lyrischer Sopran»

 

Die Rolle der Pamina ist für einen lyrischen Sopran geschrieben. Der lyrische Sopran muss über eine warm timbrierte  Stimme verfügen und muss mit einer sicheren, glockenartigen Höhe überzeugen können. Die Höhe muss farbenreich sein und darf nicht forciert klingen. Die Mittellage muss reich sein.

 

 

Grosse Interpretinnen der Arie ACH, ICH FÜHL’S

 

Mozart schrieb in der Partitur der Singstimme praktisch keine Anweisungen, so dass die Sängerin einen erheblichen Spielraum bei der Interpretation hat. Zudem gehen die Meinungen, wie schnell diese Arie gesungen werden soll stark auseinander. So ist die Dauer der Arie gesungen von Diana Damrau mit 4:31 deutlich länger als die von Barbara Bonney mit 3:34 oder Renee Fleming mit sogar 3:01.

Wir beginnen mit der wunderschönen Interpretation von Barbara Bonney. Sie ist ist trotz des schnellen Tempos sehr lyrisch.

Ach, ich fühls (1) – Bonney

 

Wunderschöne hohe Pianissimo Noten (wie bei Caballé !) hören wir von Anna Moffo.

Ach, ich fühls (2) – Moffo

 

Tiana Lemnitz (genannt Piano-Lemnitz) war berühmt für ihre Piani. Ihre Pamina der hoch gepriesenen Zauberflöte-Aufnahme von Beecham aus 1937 gilt als eine der Referenzaufnahmen der Pamina.

Ach, ich fühls (3) – Lemnitz

 

Eine hochspannende Masterclass von Elisabeth Schwarzkopf, zum Thema wie man Mozart singt.

Ach, ich fühls (4) – Masterclass Schwarzkopf

 

Und gleich noch die Aufnahme der Schwarzkopf mit einer leuchtenden Pamina.

Ach, ich fühls (5) – Schwarzkopf

 

Renee Flemings Interpretation zeigt eher Verzweiflung denn Resignation. Insbesondere die Koloraturen zeigen ein Beben. Das schnelle Tempo ist etwas gewöhnungsbedürftig.

Ach, ich fühls (6) – Fleming

 

Das langsame Tempo gibt der Interpretation von Diana Damraus eine resignative Grundstimmung.

Ach, ich fühls (7) – Damrau

 

 

 

Peter Lutz, opera-inside, der online Opernführer zu der Arie “ACH, ICH FÜHL’S” aus der Oper Die Zauberflöte.

 

 

 

 

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