Das Portrait von Puccinis Arie E LUCEVAN LE STELLE
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Die Arie – Handlung & Hintergrund
Die Handlung: Cavaradossi ist ein Gefangener auf der Engelsburg. Seine Hinrichtung steht bevor. In «E lucevan le stelle» denkt er nostalgisch und Liebe zurück an die Zeiten mit seiner Geliebten Tosca. Er will zuerst Abschiedworte an seine Geliebte schreiben aber er wird überwältigt von den Gedanken an Floria Tosca.
Neben schönen Duetten lässt Puccini den Tenor in dieser Oper zwei berühmte Arien singen: «Recondita armonia» und «E lucevan le stelle». Cavaradossis Hinrichtung steht an und er denkt mit Melancholie zurück an Tosca. Es ist eine grossartige Arie, die in typischem Puccini Stil geschrieben ist; während Cavaradossi im ersten Teil des Stücks eine monotone Passage singt, wird er von einer expressiven Melodie der Klarinette begleitet. Anschließend entwickelt sich die Melodie des Tenors und wird zum Höhepunkt geführt.
In dieser Arie müssen die ausführenden Künstler mit konstanten rubati Emotionen transportieren. Am Anfang der Arie beschreibt Cavaradossi wie die Erinnerungen an Visionen, Gerüche und Gefühle nun wie weit entfernte Sterne funkeln. Puccini gibt dem Sänger die Gelegenheit, diese Gefühle in verschiedene Klangfarben zu tauchen. Die darauf folgende Passage «O dolci baci, o languide carezze”, die an vergangene Liebesnächte anspielt, muss mit Wärme und Zärtlichkeit gesungen werden, bis mit «Svani sempre» die dunklen, hoffnungslosen Gedanken dominieren und schlussendlich im «muoio disparato» die Verzweiflung aus ihm herausbirst. Nach der Arie muss der Tenor laut Anweisung Puccinis in Tränen ausbrechen.
Diese Arie muss mit Gefühl gesungen werden. Sie darf aber nie zu laut, um die letzte Möglichkeit für einen großen Applaus zu bekommen und zu übertreiben.
Die Arie – der Text von E lucevan le stelle
E lucevan le stelle,
Ed olezzava la terra
Stridea l’uscio dell’orto
E un passo sfiorava la rena.
Entrava ella fragrante,
Mi cadea fra la braccia.
O dolci baci, o languide carezze,
Mentr’io fremente le belle forme disciogliea dai veli!
Svanì per sempre il sogno mio d’amore.
L’ora è fuggita, e muoio disperato!
E muoio disperato! E non ho amato mai tanto la vita!
Tanto la vita!
Stimmfach «Spinto Tenor»
Die Rolle des Rodolfo ist für einen Spintotenor (italienisch) respektive einen jugendlichen Heldentenor (deutsch) geschrieben. Die Stimme ist durch die kräftig-männliche charakterisiert und hat einen metallenen Glanz in der Höhe. Sie besticht durch mühelose Durchschlagkraft und Bewegelichkeit. In der Höhe kann der Spinto Tenor das Publikum mit Spitzentönen begeistern.
Grosse Interpreten der Arie E LUCEVAN LE STELLE
Wir beginnen mit einer schlicht grossartige Version von Enrico Caruso. Seine wunderschönen Verzierungen (zB auf languide) und gelegentliche vibrati (O dolci baci) bringen grosse Gefühle in den ersten Teil. Das ritardando auf Discogliea ist überwältigend und das muoio disperato ist herzzerreissend. Und als Sahnehäubchen hören wir bei Tanto la vita das berühmte Caruso Schluchzen. Die Orchester-Begleitung ist natürlich nicht orignial sondern nachträglich mit einem modernen Orchesterklang ergänzt worden.
E lucevan le stelle (1) – Caruso
Eine sehr schöne und sinnliche Interpretation hören Sie von Di Stefano, der beim besonders wichtigen “discogliea” eine wunderschöne Klangfarbe und ritardando entwickelt.
E lucevan le stelle (2) – di Stefano
Beeindruckend ist die Brillanz der Stimme von Jussi Björling:
E lucevan le stelle (3) – Björling / Leinsdorf
Eine weitere Version mit der kraftvollen, aber samtig weichen Stimme von Placido Domingo in der wunderbaren Filmaufnahme von Zeffirelli. Hören Sie sich Ende dieser Arie an, wie Domingo all die Verzweiflung in seine Stimme bringt.
E lucevan le stelle (4) – Domingo
Ein weiterer berühmter Tenor. Herzzerreissend er das “Svanì per sempre il sogno mio d’amore” singt.
E lucevan le stelle (5) – Pavarotti
Peter Lutz, opera-inside, der online Opernführer zu der Arie E lucevan le stelle aus der Oper Tosca.
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