Ah fuyez douces images, Manon

Das Portrait von Massenets Arie EN FERMANT LES YEUX

Lesen Sie interessante Fakten und hören Sie grossartige YouTube-Videos über die berühmte Arie “EN FERMANT LES YEUX”.

 

Wenn Sie mehr über die Oper  Manon erfahren möchten, klicken Sie auf den Link zum Opernporträt.

 

Die Arie – Handlung & Hintergrund

 

Handlung: Als die beiden Besucher weggegangen sind, träumt Des Grieux von einem Leben zu zweit. Er träumt von einem Ort an dem er und Manon glücklich werden können:

Die Traum-Arie ist eine der berühmtesten Arien des Standard-Repertoires der Tenöre. Sie erfordert eine unglaubliche Finesse und Präzision, nicht nur in der Tonhöhe, sondern auch in der Resonanz und im Atem. Massenet hat diese delikate, im Piano gehaltene Arie mit einer zauberhaften Orchesterbegleitung geadelt. «Die Orchesterbegleitung besticht  mit den hohen changierenden gedämpften Geigen, denen Massenet durch Flöte und Oboe noch mehr Helligkeit verleiht. Sie ist ohne Bässe komponiert und auch die Tenor Melodie ist zurückhaltend, sodass der Eindruck entsteht, die Arie könne jeden Moment abheben.» (Abbate).

 

 

Die Arie – der Text von En fermant les yeux

 

DES GRIEUX
En fermant les yeux, je vois là-bas une humble retraite,
une maisonnette toute blanche au fond des bois!
Sous ses tranquilles ombrages,
les clairs et joyeux ruisseaux,
où se mirent les feuillages,
chantent avec les oiseaux!
C’est le Paradis!
Oh! non! Tout est là triste et morose,
car il y manque une chose:
il y faut encor Manon!

MANON
C’est un rêve, une folie!

DES GRIEUX
Non! là sera notre vie,
si tu le veux, ô Manon!

 

 

Stimmfach lyrischer Tenor

Die Rolle des Des Grieux ist geschrieben für einen lyrischen Tenor. Der lyrische Tenor verfügt über eine weiche, schmelzende Stimme. Die Stimme muss reich und beweglich in der melodischen Gestaltung sein. Die Höhe ist sicher mit einem schönen Klang. Der lyrische Tenor muss sowohl innige Stücke wie auch spannungsvollere Stücke überzeugend singen können.

 

 

Grosse Interpreten der Arie En fermant mes yeux

 

Hören Sie die Aufnahme in einer schlicht grossartigen Interpretation von Jussi Björling. Beachten Sie das wunderbare und expressive ritardando auf ca. 2:00 oder das atemraubende diminuendo am Schluss.

En fermant les yeux (1) – Björling

 

Björling gilt für viele als der beste Verdi-Tenor des 20. Jahrhunderts. Leider hat er Manon nie auf der Bühne gesungen.

 

Als nächstes hören Sie eine Aufnahme mit einem Tenor aus unseren Tagen. Jonas Kaufmann, ein großartiger Werther, hat auch Manon mit großem Erfolg gesungen. Er gibt der Arie mit seiner dunkel gefärbten baritonalen Tenorstimme einen melancholischen Charakter.

En fermant les yeux (2) – Kaufmann

 

Zwei überragende Aufnahmen aus der guten alten Zeit

Wenn Sie noch nicht genug von diesem Stück haben, können Sie die Traum-Arie in zwei weiteren Versionen hören. Es sind großartige Tonzeugnisse von zwei Tenören der goldenen Ära.

Starten wir mit der legendären 1902 Aufnahme von Enrico Caruso. Caruso nahm in Mailand seine allerersten acht Stücke für die Schallplatte auf. Es bedeutete der Start einer großartigen Plattenkarriere. Diese Arie gehört zu dieser ersten Serie. Er nahm das Stück unter dem italienischen Titel «chiudi gli occhi» mit Klavierbegleitung auf.  Ein besonerer Leckerbissen:er adelte das Stück mit einer seinen berühmten Caruso-Schluchzer.

En fermant les yeux (3) – Caruso

 

Wenn Sie mehr über die legendären Caruso Aufnahmen hören möchten dann hören empfehle ich Ihnen einen Podcast mit einer Caruso Anekdote.  (https://audioboom.com/posts/7210869-anekdote-wie-enrico-caruso-eine-gescheiterte-ehe-zur-teuersten-schallplatte-der-geschichte-machte ) oder wählen wählen Sie den Itunes Podcas «Anekdoten der Opernwelt» Folge 11).

Als letztes lege ich Ihnen ans Herz, dieses Stück in der Interpretation von Julius Patzak zu hören. Etwas langsamer im Tempo und mit grosser stimmlicher Intensität;  Hühnerhaut garantiert. Kesting beschreibt Patzaks Stimme wie folgt: «Er besass eine kleine, leicht nasal getönte Stimme von ganz und gar unverkennbarem Timbre – nicht schön, aber ausdrucksvoll, sinnlich und schmerzlich schön getönt. Sie ist eine Stimme, die in die Tiefe des Herzens dringt.»

En fermant yes yeux (4) – Patzak

 

 

 

Peter Lutz, opera-inside, the online opera guide to Adieu notre petite table from the opera Manon

 

 

 

 

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