PORGI AMOR – eine Arie aus der Oper Le nozze di figaro

Das Portrait von Mozarts Arie PORGI AMOR

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Die Arie – Handlung und Hintergrund

Handlung: Die Gräfin ist seit einigen Jahren mit dem Conte di Almaviva verheiratet. Dieser ist ihr untreu und stellt der Angestellten Susanna nach. Susanna will Figaro heiraten und der Graf will das Recht der ersten Nacht wieder einführen. Die Gräfin ist bedrückt. Sie fühlt sich verlassen und unglücklich. Im Lamento Porgi amor gibt sie ihren Gefühlen Ausdruck.

Zweifellos ist «Porgi amor» einer der Höhepunkte der Oper. Diese Arie ist eine der schönsten lyrischen Stücke, die für Sopran geschrieben wurden. Die Arie beginnt im Piano und kulminiert in der Mitte mit dem herzzerreissenden Todeswunsch «o milascia almen morir», der sich drei mal wiederholt, begleitet von der der überirdisch-schmerzlichen Kantilenen der Klarinette.
Porgi amor ist der erste Auftritt der Gräfin in dieser Rolle. Sie ist alleine auf der Bühne und die Sängerin muss gleich die schönste Arie der Oper singen. Manche Sängerin hat deswegen einen gewissen Respekt vor dieser Arie. Sonst gibt es keine grossen gesangstechnischen Schwierigkeite, es ist eine einfach Kavatine und deren Dauer vergleichsweise kurz. Aber wie immer bei Mozart sind die einfachen Dinge die schwierigsten. Die Arie muss mit einem schönen Legato gesungen werden und zum Teil müssen längere Stellen in einem Atem gesungen werden.
Die Orchester-Introduktion beginnt mit einer zärtlichen Melodie in den Streichern, dem Thema der Arie der Gräfen. Zwei Jähe Einwürfe der Bläser bringen eine schmerzhafte Note in die wehmütige Stimmung. Sie symbolisieren den Zustand der Verzweiflung in der sich die Gräfin befindet. Die Stimme der Gräfin setzt mit dem schönen Thema der Arie ein. Schöne Verzierungen heben die Worte «Duolo» (Schmerz) und «Sospir» (seufzen) hervor.

Das Stück lebt von den Wiederholungen, so wird beispielsweise «lascia mi almen morir» (lasse mich doch sterben) dreimal wiederholt . Das zweite Mal mit einer wunderschönen Skala nach oben. Diese Stelle gibt der Musik einen überirdischen Glanz:

Den Abschluss der Arie macht macht ein schönes Klarinettenmotiv. Ein besonderer Aspekt gibt der Arie ein seltames Gepräge: Mozart hat dieses Lamento der Gräfin in einer Dur-Tonart kopiert. Dies gibt der Arie eine überirdische Aura und lässt die noble Person der Gräfin in einem schmerzlich-schönen Licht erscheinen.

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Die Arie – der Text von PORGI AMOR

Stimmfach «jugendlich dramatischer Sopran»

Die Rolle der Gräfin ist für eine dramatische Sopranistin geschrieben. Der dramatische Sopran muss über eine starke, voluminöse Stimme verfügen. Die Stimmgebung muss kraftvoll aber ohne Forcierung erfolgen. Die Stimme muss Frische und Vitalität ausstrahlen.  Die Rolle erfordert eine hohe Belastungsfähigkeit der Sängerin.

Grosse Interpretinnen der Arie PORGI AMOR

Hören Sie diese Arie zuerst in einer wunderbaren, melancholischen, unschlagbaren Interpretation von Elisabeth Schwarzkopf,. Jedes Wort bekommt eine schöne Tonfarbe. Die Atmung ist nicht wahrnehmbar und lässt die Musik mit schönen langen Phrasierungen glänzen.

Porgi amor (1) –  Schwarzkopf

Als nächstes in einer expressiveren Version mit Maria Callas. Ihre Stimme ist unverkennbar.

Porgi amor (2) –  Callas

und in einer Konzertaufnahme von Angela Gheorgiu.

Porgi amor (3)  –  Gheorgiu

Für Aficionados: diese Arie gibt uns die Gelegenheit ein Tondokument der australischen Sängerin Nellie Melba (1861-1931) anzuhören. Schon zeitlebens eine Legende geworden, wurde sie zu ihren Lebzeiten von vielen als die grösste Stimme der Welt genannt. Ihre Stimme ist reich, klar und kräftig.  Man nannte sie auch «the ideal voice of song». Machen Sie sich selber ein Bild in dieser Aufnahme von «Porgi amor» aus 1904 (Kesting: Ein Lehrstück  für eine strömend-breite Phrasierung). Leider vermindert das Rauschen die Qualität der Aufnahme doch sehr.

Porgi amor (4)  –  Melba

Peter Lutz, opera-inside, der online Opernführer zu der Arie “PORGI AMOR” aus der Oper Le nozze di figaro.