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Das Portrait von Verdis Arie TACEA LA NOTTE

Lesen Sie interessante Fakten und hören Sie grossartige YouTube-Videos über die berühmte Arie “Tacea la notte”.

 

 

 

Der Film aus 2018, die spannende Hommage an Maria Callas:

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Wenn Sie mehr über die Oper  Il Trovatore erfahren möchten, klicken Sie auf den Link zum Opernporträt.

 

Die Arie – Handlung & Hintergrund

 

Handlung: Manrico ist ein Troubadour und verliebt sich in die Palastdame Leonora, die am Hofe des Conte di Luna wohnt. Leonora erwidert die Gefühle und sie singt über ihre Liebe zu dem mysteriösen Troubadour, der in ihr Leben getreten ist. Sie wartet zusammen mit ihrer Vertrauten im nächtlichen Garten auf den Troubadour.

Diese Szene besteht aus zwei Teilen. Die Arie Tacea la notte beginnt lyrisch und ruhig in den nächtlichen Gärten des Schlosses, spielt dann auf Leonoras Gefühle der Liebe zum mysteriösen Troubadour an und endet schließlich in ekstatischen Passagen. In der unmittelbar folgenden Caballetta muss die Sängerin eine anspruchsvolle romantische Caballetta mit schwierigen Koloraturen singen.

 

Tacea la notte:

Verdis Tonsprache bringt uns in eine nächtliche Szene eines abgeschiedenen Gartens, romantisch erhellt durch ein schimmerndes Vollmondlicht. Zu Beginn muss die Sängerin die nächtliche Stimmung aufnehmen und die im Text beschriebenen Empfindungen mit ihrer Stimme zeichnen . Es beginnt mit einem sanften und leichen «notte placida» (stille Nacht) geht über zu einem breiteren «ciel sereno» (klarer Himmel) zu einem leuchtenden «la luna viso argenteo» (des Mondes silbenes Gesicht). Eine fermate auf Muto leitet über zum B Teil,  dem mit grosser Emotion zu singenden «Dolci s’udiro e flebili» (Lieblich und zart erklangen die Saiten einer Laute). Dieses Motiv wiederholt sich nochmals beginnt in «e versi» im pianissimo und endet im einen hohen B in «melanconici». Dieser A/B Teil wiederholt sich nochmals. Doch jetzt geht es in diesem A Teil nicht mehr um die Nacht und den Mond sondern um sie, den geheimnisvollen Troubadour und um ihre Gefühle. Dieser Abschnitt wird entsprechen mit grosser Emotion gesungen und die Cavatina endet in einer grossen und ekstatischen Kadenz.

Di tale amor che dirsi:

Stand im ersten Teil eine kontemplative, breitströmende Stimmung im Vordergrund so wechselt das in der zweiten Arie, der Caballetta, in eine schnelle Koloratur arie. Das Stück stellt sehr grosse Herausforderung an die Sängerin. Das virtuose Stück muss mit perfektem Legato gesungen werden um die Eleganz beizubehalten, ohne dass die Koloraturen an Glanz verlieren.

 

Die Arie – der Text von TACEA LA NOTTE

 

Tacea la notte placida
e bella in ciel sereno
la luna il viso argenteo
mostrava lieto e pieno…
Quando suonar per l’ aere,
infino allor sì muto,
dolci s’ udiro e flebili
gli accordi di un liuto,
e versi melanconici
un Trovator cantò.

Versi di prece ed umile
qual d’ uom che prega Iddio
in quella ripeteasi
un nome… il nome mio!
Corsi al veron sollecita…
Egli era! egli era desso!…
Gioia provai che agli angeli
solo è provar concesso!…
Al core, al guardo estatico
la terra un ciel sembrò.

 

 

Die Arie – der Text von  DI TALE AMOR CHE DIRSI

 

Di tale amor, che dirsi
mal può dalla parola,
d’amor che intendo io sola,
il cor s’inebriò.

Il mio destino compiersi
non può che a lui dappresso…
S’io non vivrò per esso, per esso,

 

 

Stimmfach «dramatischer Koloratur Sopran»

 

Die Rolle der Leonora ist für eine dramatischen Koloratur Sopran geschrieben. Der dramatische Koloratur Sopran muss sowohl über Koloraturfähigkeit verfügen, wie auch mit einem grösseren Stimmvolumen den dramatischen Ausdruck meistern können. In der Regel kann diese Stimme auch lyrische Partien singen, so kommt es vor, dass der «dramatische Koloratursopran» ein breites Repertoire singen kann.

 

 

Grosse Interpretinnen der Arien  “Tacea la notte” and “Di tale amor”

 

Wir hören diese Szene von vier Sopranistinnen. Wir beginnen mit Leontyne Price. Es ist die Rolle mit der Price zum Star geworden ist: Nach einer erfolgreichen Aufführung in Verona mit Franco Corelli als Manrico wurde sie von dem damaligen Leiter der Met, Rudolf Bing in die Met eingeladen.  Der Trovatore in der Saison 60/61 bedeutete sowohl für Corelli wie auch für Price ihr Met-Debut. Dieses endete für Price in einem unvergesslichen triumphalen Erfolg. Die Schlussovation der Aufführung vom Januar 1961 dauerte 40 Minuten. Einer der längsten in der Geschichte der Met.

Tacea la notte placida. Di tale amor (1) – Price

 

Leonora war auch eine der Glanzrollen der Callas. Hören Sie sie Sie in Tacea la notte. Besonders beeindruckend sind die wunderschönen langen Bögen und der Reichtum ihres Timbres.

Tacea la notte placida. Di tale amor (2) – Callas

 

In der dritten Version hören wir Zinka Milanov. Kesting äusserste sich begeistert über ihre Leonora: «Die Bögen der ersten Arie (Tace la notte) die extreme Tessitura der zweiten aus dem vierten Akt und die schwebenden Pianissimi in der Sterbeszene kann man kaum schöner hören als von der Jugoslawin.»

Tacea la notte placida. Di tale amor (3)  –  Milanov

 

Nehmen Sie sich auch Zeit für die Interpretation von Régine Crespin. Steane schreibt: «Man brauche Zeit, um Geschmack am Singen Crespins zu finden. Die Französin hat nämlich nicht nur, wie die meisten gallischen Soprane, ein wenig Essig in der hohen Lage; ihre Stimme ist auch nicht schön im üblichen Sinne, nicht rein in der Emission, nicht voll in der Klangentfaltung. Klangzauber verströmt die Stimme dann, wenn sie ins Piano oder Pianissimo zurückgenommen wird. der Effekt ist sublim».

Tacea la notte placida. Di tale amor (4)  –  Crespin

 

Rosa Ponselle war eine der überragenden Soprane der goldenen Ära. Kusch bezeichnete sie «als die eigentliche Primadonna der Metropolitan Opera an der sie unvorstellbare Triumphe feierte». «Man muss zu Ponselle zurückgehen, um die alte Wahrheit bestätigt zu befinden, dass Interpretation erst nach der technischen Bewältigung der Musik beginnen kann. Sie beherrscht die Musik, und dieses technische Surplus verwandelt sich in Ausdruck. In der Cabaletta nach Tacea la notte singt sie ein unglaubliches Piano-Des.» (Kesting) Hören Sie eine weitere Aufnahme von Tacea la notte mit Rosa Ponselle.

Tace la notte…di tale amor (5)  –  Ponselle

 

Eine grossartige Sängerin muss die Engländerin Lillian Nordica gewesen sein. Eine wunderschöne (gekürzte) Aufnahme von «Tacea la notte» aus 1906 bestätigt das. Trotz schlechter Tonqualität bereitet das Zuhören ein grosses Vergnügen und zeugt von der stimmlichen Qualität. Die Nordica war eine der grossen Soprane nach der Jahrhundertwende und ist oft als Partnerin von Caruso aufgetreten. Sie hatte ein bewegtes Leben. «Die Karriere der 1857 geborenen wurde überschattet von vielen schweren persönlichen Enttäuschungen. Ihr zweiter Ehemann hielt sich an ihrem Geld schadlos und auch der dritte brachte mit schlechten Spekulationen ihr Vermögen durch. Kurz bevor sie zum vierten Mal heiraten wollte, strandete ihr Schiff, auf der Rückfahrt von Australien, an der Küste von Java. Sie wurde zwar gerettet, starb aber bald darauf in einem Hospital von Batavia». (Kesting). Lesen Sie hier die ganze Anekdote.

Tacea la notte (6)  –  Nordica

 

 

 

Peter Lutz, opera-inside, der online Opernführer zu der Arie “Tacea la notte” und “di tale amor che dirsi” aus der Oper Il Trovatore.

 

 

 

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