Das Portrait von Puccinis Arie VISSI D’ARTE
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Die Arie – Handlung & Hintergrund
Die Handlung: Scarpia, der Polizeichef lässt Cavaradossi verhaften und lockt Tosca zu sich. Scarpia will Tosca erobern. Er lässt, im Beisein von Tosca, Cavaradossi foltern, er solle die Fluchthilfe gestehen. Scarpia bietet Tosca an die Folter zu beenden, wenn sie sich Scarpia hingibt. Diese Stelle bedeutet für die Rolle der Tosca ein Wendepunkt in der Oper. Tosca muss sich Scarpia beugen um Cavaradossi zu retten und wendet sich an Gott. Mit der Arie «Vissi d’arte» verändert Puccini Toscas Persönlichkeit für den Zuschauer. Aus der oberflächlichen, eifersüchtigen Schauspielerin wird sie zur Frau, deren Leiden den Zuhörer bewegt.
Tosca befindet sich in einem emotionalen Ausnahmezustand. Sie musste zusehen wie ihr Geliebter Cavaradossi in der Folterkammer misshandelt worden ist und die unsäglichen Drohungen und Erpressungen von Scarpia sich anhören. Diese heftigen und gewalttätigen Szenen lösen bei Tosca heftige Gefühle aus. Sie reagiert mit Unglauben. Wieso bestraft Gott sie, die ein frommes Leben führt ?
Puccini schreibt am Anfang der Arie die Notation Pianissimo, dolcissimo, con grande sentimento. Die Sängerin muss den Beginn leise, langsam und mit viel Gefühl singen. Nach zwei Zeilen verändert sich die Stimmung beim «Sempre con fé». Der Glauben an Gott verändert die Stimmung und die Sängerin muss ein wunderschönes melodiöses und inniges Singen wechseln.
Anschließend kommt ein großes wunderschönes crescendo auf «diedi fiori».
Dann wechselt der Gesang wieder in die religiöse Stimmung bis zum Höhepunkt des «perché, perché, Signor» das im hohen B endet. Diese Stelle muss expressiv und doch nobel tönen da es sich an Gott richtet.
Die Arie – der Text von Vissi d’arte
Vissi d’arte, vissi d’amore,
non feci mai male ad anima viva!
Con man furtiva
quante miserie conobbi aiutai.
Sempre con fè sincera
la mia preghiera
ai santi tabernacoli salì.
Sempre con fè sincera
diedi fiori agl’altar.
Nell’ora del dolore
perché, perché, Signore,
perché me ne rimuneri così?
Diedi gioielli della Madonna al manto, e diedi il canto agli astri, al ciel,
che ne ridean più belli.
Nell’ora del dolor
perché, perché, Signor,
ah, perché me ne rimuneri così?
Stimmfach «dramatischer Sopran»
Die Rolle der Tosca ist für eine dramatische Sopranistin geschrieben. Der dramatische Sopran muss über eine starke, voluminöse Stimme verfügen. Die Anforderung an die stimmliche Gestaltungskraft ist hoch, weswegen diese Rollen in der Regel stimmlich gereiften und erfahrenen Sängerinnen anvertraut werden. Die Rolle erfordert eine hohe Belastungsfähigkeit der Sängerin.
Grosse Interpretinnen der Arie Vissi d’arte
Die Rolle in Puccini’s Tosca war eine der absoluten Paraderollen von Maria Callas mit der sie sich Starruhm und Unsterblichkeit sicherte.
Vissi d’arte (1) – Callas
Als nächstes hören Sie die Version von Leontyne Price. Neben der Aida, Carmen und Leonora war die Tosca die Rolle, mit der Sie am meisten Wirkung erzielte.
Vissi d’arte (2) – Price
Eine weitere sehr schöne Aufnahme hören mit Giannina Arangi-Lombardi (1890-1951). Sie singt gleichzeitig sehr klar und doch sehr warm, und singt die Arie sehr schön aus. Ein grosser Genuss !
Vissi d’arte (3) – Arangi-Lombardi
Eine vierte Version mit Angela Gheorghiu. Vielleicht etwas weniger dramatisch aber sehr opulent.
Vissi d’arte (4) – Gheorgiu
Anna Netrebko gab 2018 ihr Rollendebüt als Tosca. Und sie entschloss sich es direkt an der Metropolitan Opera zu machen ! Die Kritiken waren durchweg positiv. Sie löste Puccinis schwierige Aufgabe, Tosca bei jedem der drei Akte drei verschiedene Gesichter zu geben mit Bravour. Hören Sie sie in einer lyrischen Version von «Vissi d’arte».
Vissi d’arte (5) – Netrebko
Eine weitere wunderschöne Version hören wir von Renata Tebaldi. Kesting spricht «vom flutenden Vortrag und einer wahren Leuchtrakete von B».
Vissi d’arte (6) – Tebaldi
Peter Lutz, opera-inside, der online Opernführer zu der Arie Vissi d’arte aus der Oper Tosca.
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