Die Gräber der wichtigsten Komponisten und Interpreten der klassischen Musik und der Oper. Mit Beschreibungen und vielen Hintergrundinformationen.
Ort
Künstler
Auber Bach1 Bartok Beethoven Bellini-Paris Bellini-Catania Berg Berlioz Bizet Boito Brahms Britten Bruckner Caballé Callas Caruso Cherubini Chopin (Paris) Chopin (Warschau) Cilea Colbran Corelli Arcangelo Corelli Franco Debussy Donizetti Dvorak Giordano Glinka Gluck Gounod Grieg Händel1 Haydn (Eisenstadt) Haydn (Wien) Horowitz Lehar Leoncavallo Liszt Lully Mahler Massenet Mendelssohn Del Monaco Monteverdi Mozart (W-St. Marx Mozart (W-Zentralfriedhof) Melchior Mussorgsky Nicolai Nilsson Offenbach Orff Paganini Pasta Pavarotti Prokoffiev Purcell Puccini Ravel Reger Rimsky-Korsakov Rossini (Florenz) Rossini (Paris) Saint-Saens Schönberg Schumann Schwarzkopf Schoschtakowitsch Sibelius Smetana Strauss J. Strauss R. Stravinsky Tschaikowsky Tebaldi Toscanini Verdi Von Weber Wagner Wunderlich
ALDEBURGH
Benjamin Britten und Peter Pears
Auf dem Friedhof von Aldeburgh befinden sich die Gräber von Pears und Britten nebeneinander. Pears überlebte Britten, der 1976 starb, um 10 Jahre.
Gräber von Pears und Britten:
BAD ISCHL
Franz Lehár
Lehár kaufte 1912 eine Villa im Salzkammergut und verbrachte hier viele Sommer. Nach eigenen Angaben schrieb er in diesem Kleinod etwa 30 Bühnenwerke. Seinem testamentarischen Willen entsprechend ist es seit seinem Tod 1948 in ein Museum umgewandelt worden.
Franz Lehár starb am 24. Oktober 1948 im Alter von 78 Jahren in Bad Ischl. Er wurde auf dem Bad Ischler Friedhof beigesetzt.
Grabstätte auf dem Friedhof Bad Ischl:
BARCELONA
Montserrat Caballé
Friedhof von Sant’Andreu
Die berühmte spanische Sängerin Montserrat Caballé ist am 6. Oktober im Alter von 85 Jahren in einem Krankenhaus in Barcelona gestorben. Bereits 6 Jahre zuvor musste sie während einer Russlandtournee wegen eines Schlaganfalls das Krankenhaus aufsuchen.
Sie wurde im Familiengrab auf dem Friedhof Sant Andreu in Barcelona beigesetzt. An der Zeremonie nahmen unter anderem der Premierminister und die Königin teil.
Caballé war eine sehr humorvolle Person. Ihr Gesangslehrer erzählte bei der Zeremonie, dass sie lachend zu ihm sagte, dass sie mit all den Ave Marías, die sie gesungen hatte, wahrscheinlich in den Himmel kommen würde. Passenderweise erklang zu diesem Anlass auch eine Aufnahme ihrer Ave Marías.
BERGAMO
Gaetano Donizetti
Donizetti verbrachte seine Kindheit in Bergamo in ärmlichen Verhältnissen. Dank der Unterstützung des Direktors der Kirchenmusikschule, des Deutschen Simon Mayr, erhielt Donizetti in Bergamo eine solide musikalische Ausbildung. Nach Zwischenspielen in Mailand verließ er seine Heimatstadt Bergamo im Alter von 24 Jahren nach seinem ersten großen Erfolg in Rom und ging nach Neapel.
Als gefeierter Opernkomponist kehrte er 1840 in seine Heimatstadt zurück, wo diese seinen Sohn mit einer Operngala feierte, die zu seinen größten Genugtuungen gehörte.
25 Jahre später kehrte er als schwerkranker und schwer geistig verwirrter Patient zurück. Die Krankheit war auf seine schwere, fortgeschrittene Gonorrhöe zurückzuführen. 1848 starb er im Alter von 51 Jahren in Bergamo.
ZUR BIOGRAPHIE VON GAETANO DONIZETTI
Basilika Santa Maria Maggiore
Diese Basilika ist sehr ungewöhnlich gebaut und wurde aus Dankbarkeit nach der Pestzeit im 12. Jahrhundert errichtet. Donizetti und sein Lehrer Simon May erhielten in ihr ein Ehrengrab. Sein Sarg wurde drei Tage nach seinem Tod von drei Chören und 400 Fackelträgern feierlich zur Grabstätte geleitet und auf dem Friedhof von Valtesse beigesetzt. 1875 wurde sein Leichnam in der Kirche Santa Maria Maggiore neben dem Sarg seines Lehrers Simon Mayr beigesetzt.
Donizettis Grabmal ist es wert, näher betrachtet zu werden. Im oberen Teil sehen wir die Göttin der Musik mit einer Leier. Sie ist traurig, weil sie sie nicht mehr spielen kann, weil das Instrument keine Saiten mehr hat, weil Donizetti gestorben ist. Im unteren Teil sehen wir sieben Kinder, die die sieben Töne darstellen. Sie sind aufgelöst, weil sie ohne Donizetti nicht mehr wissen, was sie tun sollen.
TROLDHAUGEN NEAR BERGEN
Edward Grieg
Grieg auf dem Gelände seines Hauses
Grieg lebte 22 Jahre lang in diesem 1885 erbauten Haus und komponierte dort im Gartenhäuschen viele seiner bekanntesten Werke. Es ist liebevoll am See Nordåsvannet gelegen und noch immer so eingerichtet, wie es 1907, dem Todesjahr Griegs, war.
In einer Felswand am See befindet sich auch sein Grab, das er mit seiner Frau Nina teilt.
BERLIN
Felix Mendelssohn Bartholdy, Otto Nicolai
Felix Mendelssohn Bartholdy
Dreifaltigkeitsfriedhof (Dreifaltigkeitsfriedhof)
Im Mai 1847, während einer Konzertreise, erreichte ihn die katastrophale Nachricht vom Tod seiner Schwester Fanny. Mendelssohn war fassungslos, unterbrach alle seine Aktivitäten und flüchtete in eine einsame Urlaubsreise in die Schweiz. Als er zurückkehrte, erlitt er Anfang Oktober in Leipzig einen ersten Schlaganfall. Nach weiteren Schlaganfällen verlor er das Bewusstsein und starb am 4. November 1847 im Alter von 38 Jahren in seinem Haus. Nach einer Trauerfeier in Leipzig wurde sein Leichnam mit einem Sonderzug nach Berlin überführt und auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof in der Mendelssohnschen Familiengruft neben seiner geliebten Schwester beigesetzt.
Zur Biographie von FELIX MENDELSSOHN
Mendelssohn-Grabstätte:
Seit 2013 gibt es in einer ehemaligen Kapelle auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof eine Ausstellung zur Geschichte der Familie Mendelssohn.
Otto Nicolai
Dorotheenfriedhof
Otto Nicolai, geboren im damaligen preußischen Polen, kam mit siebzehn Jahren zum Musikstudium nach Berlin und verließ es mit 23 Jahren mit einem Vertrag als Kapellmeister der deutschen Gesandtschaft in Rom.
Nach vielen Jahren in Italien und Jahren in Wien kehrte er als Kapellmeister der Königlichen Hofoper mit seinem berühmtesten Werk, den “Lustigen Weibern von Windsor”, nach Berlin zurück. Dort dirigierte er persönlich die erste Aufführung seines Werkes. Zu seiner Enttäuschung war es ein Flop und musste 1849 nach 3 Aufführungen abgesetzt werden. Er starb 4 Monate später an einer Hirnblutung und wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beigesetzt.
BRNO
Leoš Janáček
Monumentaler Friedhof Certosa Bologna
Janáček kam als Jugendlicher in die mährische Stadt Brünn. Nachdem er kurzzeitig in Prag Musik studiert hatte, ließ er sich in Brünn nieder. Er heiratete eine ehemalige Klavierschülerin und wurde Direktor einer Musikschule.
Erfolge im letzten Lebensjahrzehnt
Er komponierte neben seinem Beruf; sein erstes Meisterwerk, die Oper “Jenufa”, begann er 1894, vollendete sie aber erst 1904, als sie am Nationaltheater in Brünn uraufgeführt wurde. Sie blieb jedoch weitgehend unbeachtet; erst eine Fassung aus dem Jahr 1916 machte das Werk (zusammen mit einem Essay von Max Brod in Deutschland) bekannt und verschaffte dem inzwischen 62-Jährigen zum ersten Mal größere Aufmerksamkeit. Alle übrigen Meisterwerke (Tara Bulba, Sinfonietta, Das schlaue Füchslein, Katya Kabanova usw.) entstanden im letzten Jahrzehnt seines Lebens.
Eine junge Muse
Im Jahr 1917 lernte er die 26-jährige Kamila Stösslova kennen, die seine (platonische) Muse wurde, was seine Ehe belastete. Mit der Sinfonietta (ursprünglich ein einsätziges Auftragswerk) setzte er der Stadt Brünn ein Denkmal mit den Satztiteln “Fanfaren, Schloss, Kloster der Königin, Straße und Rathaus”, die er später wieder zurücknahm. Ironischerweise war die Sinfonietta das einzige von Janáčeks größeren Werken, das nicht in Brünn uraufgeführt wurde. Janáček starb 1928 in einem Krankenhaus in Ostrava.
Die Beerdigung
Der Sarg wurde zunächst im Stadttheater (dem heutigen Mahen-Theater) aufgebahrt, von wo aus sich der Trauerzug zum Zentralfriedhof bewegte. Auf dem Grabstein stehen Verse aus seinem Chorstück “Die Odyssee des Narren”.
DRESDEN
Carl Maria von Weber
Alter katholischer Friedhof)
Seit seinem ersten Lebensjahr war Carl Maria von Weber unterwegs, ob im elterlichen Betrieb, auf der Suche nach dem idealen Beruf oder als Künstler, um seine Schulden in Stuttgart zu begleichen. In Dresden fand er die ersehnte Stelle in einem künstlerisch hochstehenden Umfeld und teilte sich mit dem Italiener Morlacchi die Leitung und Kapellmeisterschaft der Dresdner Hofoper.
Hier heiratete er die Sängerin Caroline Brandt und der 31-Jährige fand erstmals etwas Ruhe, und der Workaholic erlebte trotz hoher Arbeitsbelastung künstlerisch produktive Jahre. Vor allem sein Sommerhaus in Hosterwitz und die spektakuläre Umgebung Dresdens inspirierten ihn zum Freischütz”. Zwei wichtige Ereignisse fanden jedoch in Webers letzten Lebensjahren außerhalb Dresdens statt: die Uraufführung des Freischütz in Berlin und sein Tod in London.
Weber starb in London und wurde dort feierlich beigesetzt. Sein Leichnam wurde 18 Jahre später auf Initiative von Richard Wagner nach Dresden überführt.
EMILIA ROMAGNA
Isabel Colbran, Niccolo Paganini, Luciano Pavarotti, Mario del Monaco, Franco Corelli, Renata Tebaldi
REISEFÜHRER EMILIA ROMAGNA UND TOSCANA FÜR KLASSIK- UND OPERNFANS
Isabella Colbran
Monumentaler Friedhof Certosa Bologna
Im Jahr 1822 heiratete die berühmte Sopranistin Gioachino Rossini in Bologna. Sie unterhielten Häuser in der Stadt (eine Gedenktafel an der Strada Maggiore erinnert noch heute daran) und auf dem Lande.
Mit der Übernahme der Verantwortung für das Théâtre lyrique zogen die beiden nach Paris. Nach dem Ende ihrer Gesangskarriere wurde Colbran launisch und spielsüchtig. 1829 holte Rossini seine Frau zurück nach Bologna, wo sie fortan bei Rossinis Eltern lebte. In Briefen beschwerte sich Rossinis Vater mehrmals bei seinem Sohn, der in Paris lebte, über Isabelles divenhaftes Verhalten, aber Gioachino hatte sich bereits von ihr entfremdet und von der sieben Jahre älteren Colbran getrennt. Er sah sie nur noch sehr sporadisch. 1845 starb sie und fand ihre letzte Ruhestätte in Bologna auf dem monumentalen Certosa-Friedhof, wo sich auch die Gräber des berühmtesten Kastraten Farinelli (Carlo Broschi) und Ottorino Respighi befinden. Der Friedhof ist sehenswert und ähnlich wie der Zentralfriedhof in Wien mit spektakulären Grabmälern bestückt. Rossinis Grab befindet sich allerdings nicht in Bologna, er wurde erst in Paris und dann in Florenz beigesetzt.
ZUR BIOGRAPHIE VON GIOACHINO ROSSINI
Isabella Colbran:
Certosa Friedhof:
Luciano Pavarotti
Friedhof von Montale in Modena
Luciano Pavarotti wurde 1935 in Modena in einer Familie mit bescheidenen Mitteln geboren. Nach seiner Ausbildung arbeitete er mehrere Jahre lang als Lehrer. Sein musikalisches Talent erbte er von seinem Vater, der in seiner Freizeit als Tenor sang.
Nach seinem Studium in Mantua gewann er einen Wettbewerb und konnte sein Debüt als Rodolfo geben.
Sein ganzes Leben lang blieb er Modena treu, führte aber ein Künstlerleben mit mehreren Standorten. Nachdem er in späteren Jahren seine Auftritte reduziert hatte, wählte er zusammen mit seiner zweiten Frau wieder Modena als Lebensmittelpunkt, wo er unter anderem regelmäßig die Veranstaltung Pavarotti & friends inszenierte.
Er starb am 6. September 2007 im Alter von 71 Jahren an Nierenversagen. Im Jahr 2006 war bei Pavarotti Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert worden.
Pavarotti wurde hier in der Familiengruft beigesetzt. Pavarotti wollte noch eine Abschiedstournee durch die Welt machen, konnte sie aber wegen seiner Krankheit nicht zu Ende führen. Er starb nach einem Krankenhausaufenthalt in seinem Haus in Modena. 100.000 Menschen nahmen Abschied von Pavarotti, der in einem offenen Sarg in der Kathedrale aufgebahrt wurde.
ZUM PORTRAIT VON LUCIANO PAVAROTTI
Renata Tebaldi
Langhirano bei Parma
Der Friedhof von Mattaletto in Langhirano bei Parma. Die aus Pesaro stammende Renata Tebaldi war eine der großen Sopranistinnen der Nachkriegszeit. Ihre Karriere begann kometenhaft mit dem glorreichen Eröffnungskonzert der Scala nach dem Krieg unter Toscanini, der dort den prägenden Begriff der “Engelsstimme” erwähnte.
Sie wurde als Rivalin der Callas hochgejubelt und konkurrierte mit ihr um die Position der Primadonna an der Scala und an der Met. Während Callas mit Dramatik und Technik glänzte, war Tebaldi das lyrische Gegenstück.
Sie starb 2004 in ihrem Haus in San Marino im Alter von 82 Jahren. Seit 2014 gibt es in der Nähe von Busseto ein Museum, das ihrem Leben und Werk gewidmet ist
Niccolo Paganini
Cimitero Storico della Villetta Parma
Neben Liszt war Paganini der berühmteste Instrumentenvirtuose und “Popstar” des 19. Jahrhunderts. Jahrhunderts. Er revolutionierte das Geigenspiel mit neuen Fingersätzen und faszinierte die Öffentlichkeit mit seinem Auftreten.
Das dämonische Aussehen war jedoch zum Teil auf seine zahlreichen Krankheiten zurückzuführen, wie etwa die Knochennekrose, die den Unterkiefer angriff und zu Zahnverlust führte. Außerdem litt er an syphilitischen Erkrankungen, die mit Quecksilber bekämpft wurden, das wiederum den Körper angriff. Da ihm die Zähne fehlten, lächelte er nie, diesen dämonischen Eindruck schürte er mit erfundenen Geschichten, so dass viele Menschen glaubten, er sei mit dem Teufel im Bunde, was ihm bei seinem Tod zum Verhängnis wurde, da der Bischof ihm die letzte Ölung verweigerte, auch weil er aufgrund von Sprachschwierigkeiten die Beichte nicht sprechen konnte.
Er starb 1840 in Nizza, wo er sich im milden Klima Südfrankreichs Erleichterung von seinen Schmerzen erhoffte. Sein einbalsamierter Leichnam wurde erst 1876 nach einer langen Odyssee in Parma beigesetzt.
Neben einem großen Vermögen hinterließ Paganini unter anderem sieben Stradivaris und vier Guarnieris. Vier dieser Stradivari-Geigen wurden später gemeinsam erworben und werden noch heute unter dem Namen “Paganini-Quartett” ausgeliehen und von renommierten Streichquartett-Ensembles gespielt.
Sein Lieblingsinstrument war eine Guarnieri, die er wegen ihres klaren, kräftigen Klangs “il cannone” nannte. Paganini vermachte es seiner Heimatstadt Genua. Es ist im Palazzo Tursi (Musei di Strada Nuova – Genua) ausgestellt und wird gelegentlich gespielt.
Mario del Monaco
Cimitero Centrale Pesaro
Er war einer der großen Tenöre der Nachkriegszeit. Zugegebenermaßen umstritten, denn er kannte nur die Vortragszeichnung “forte” und konnte nie leise singen. “Goldenes Brüllen” lautete die wenig schmeichelhafte Beschreibung. Die Stimme hatte Brillanz und Leidenschaft. Er war heißblütig und so mancher Auftritt wurde zu einem Duell mit der Diva (hören Sie einen Ausschnitt aus “Andrea Chénier” mit Mario del Monaco und Maria Callas):
https://opera-inside.com/andrea-chenier-by-umberto-giordano/#Ora
Kaum eine Rolle ist so schwierig zu besetzen wie die des Otello. Mario Del Monaco hat sie 427 Mal gesungen. Er spielte nicht Otello, aber er war Otello. Sein altersbedingter Abschied von der Bühne war der schwärzeste Tag in seinem Leben. Als er 1982 starb, war es sein letzter Wunsch, im Kostüm des Otello beerdigt zu werden.
BONN
Robert Schumann
Alter Friedhof Bonn)
Bonn liegt 80 km von Düsseldorf entfernt. Schumann verbrachte dort seine letzten zwei Jahre in der modernen Endenicher Nervenheilanstalt. Im ersten Jahr verbesserte sich sein Zustand deutlich und er begann wieder zu komponieren, aber Clara weigerte sich, Robert wieder aufzunehmen. Schließlich verfiel er in Lethargie, und bei Claras letztem Besuch war er nicht mehr in der Lage zu sprechen. Schließlich weigerte er sich zu essen und starb am 29. Juli 1856.
Er wurde auf dem Alten Friedhof in Bonn beigesetzt. Das große Denkmal wurde 25 Jahre später eingeweiht, und zur Finanzierung des Denkmals wurde ein Schumann-Fest veranstaltet. Das Denkmal zeigt ein Relief von Schumann, zu dessen Füßen Clara sitzt, die Robert den Kranz der Unsterblichkeit überreicht. Daneben stehen zwei Truthähne, die die beiden Künste der Literatur, den Gesang und die Musik, darstellen.
Übrigens befindet sich auf diesem Friedhof auch das Grab von Mathilde und Otto von Wesendonck.
BUDAPEST
Béla Bartók
Farkasréti-Friedhof
Béla Bartók lebte die meiste Zeit seines erwachsenen Lebens in Budapest. Dort war er 30 Jahre lang Professor am Konservatorium.
Neben der Komposition widmete er sich auch dem Volkslied. Der Legende nach wurde er von seinem Hausmädchen inspiriert, das bei der Arbeit Lieder aus seiner Heimat summte. Er unternahm unzählige Reisen, um die Lieder zu erkunden, oft zusammen mit seinem Freund Zoltán Kodály.
Ende der 1930er Jahre emigrierte er in die USA, wo er 1945 starb.
Bartóks Grab befindet sich auf dem Farkasréti-Friedhof, etwa 3 km außerhalb des Stadtzentrums auf der Budaer Seite. Sein Leichnam wurde 1989 nach dem Fall des Eisernen Vorhangs dorthin überführt, da er im amerikanischen Exil starb und beigesetzt wurde.
Bartóks Grab:
Dieser Friedhof ist berühmt für die schöne Aussicht auf Budapest und die schöne Parkanlage, die zu einem Spaziergang einlädt. Sehenswert ist auch die 1980 eingeweihte Farkasréti-Trauerkapelle.
Farkasréti Bestattungskapelle:
CATANIA
Vincenzo Bellini
Bellini, 1801 geboren, verbrachte seine ersten 18 Jahre in Catania. Er wuchs in einer musikalischen Familie mit 6 Brüdern auf und erhielt seinen ersten Unterricht von seinem Großvater. Er machte schnell Fortschritte und begann im Alter von 12 Jahren, in den Salons von Catania Klavier zu spielen. Im Alter von 19 Jahren verließ er Catania nach Neapel, wo er am Konservatorium studierte. 1832 wurde er von seiner Heimatstadt triumphal empfangen.Im Jahr 1835 starb er unerwartet jung in Paris. Im Jahr 1876 wurden seine sterblichen Überreste feierlich von Paris nach Catania überführt.
Kathedrale von Catania (Grabstätte Bellinis)
Seit 1876 ruhen die Gebeine Bellinis in der Kathedrale von Catania. Auf seinem Sarkophag sind als Inschrift die Noten und der Text der berühmten Melodie der Oper “La sonnambula” eingraviert: “Ach, ich hätte nicht gedacht, dich zu sehen, so schnell erloschen, o Blume!
Kathedrale Sant’Agata:
http://www.cattedralecatania.it/
LAKE COMO REGION
Ruggero Leoncavallo, Giuditta Pasta
REISEFÜHRER COMO-SEE FÜR KLASSISCHE MUSIK- UND OPEREN-FANS
Ruggero Leoncavallo
Grabstätte in Brissago
Leoncavallo zog später weg und starb einige Jahre später in der Toskana, wo er auch begraben wurde. Nach Angaben der Brissaghesi hatte Leoncavallo den Wunsch geäußert, in Brissago begraben zu werden. 70 Jahre später erinnerte man sich in Brissago an diesen Wunsch und wollte den Leichnam nach Brissago überführen. Sie konnten jedoch den ominösen Brief nicht finden, der diese mündliche Aussage belegen sollte. Schließlich stimmte Leoncavallos letzter verbliebener Verwandter zu, und die sterblichen Überreste wurden an seinen heutigen Bestattungsort, die schöne Kirche Madonna di Ponte in Brissago, überführt. Sein Grab befindet sich nun in dem schönen Säulengang mit Blick auf den Lago Maggiore.
Leoncavallos Grabmal:
Madonna di Ponte:
Giuditta Pasta
Grabstätte in Blevio
Die Sängerin Pasta verbrachte die zweite Hälfte ihres Lebens in der Villa, starb am 1. April 1865 im Alter von 67 Jahren und wurde auf dem kleinen Friedhof in Blevio beigesetzt.
ÉGREVILLE
Jules Massenet
Mit dem Erlös aus seinen berühmten “Manon” und “Werther” kaufte der französische Komponist Jules Massenet 1912 ein Schloss mit großem Park und ließ es renovieren. Das Schloss war sein Zweitwohnsitz und wurde schließlich zum Familienwohnsitz, 2001 zog der letzte Nachkomme aus. Der Wunsch der Nachkommen war jedoch, dass die Gemeinde dort ein Musikerhaus zum Gedenken an Massenet errichten sollte. Als Égreville mitteilte, dass sie dazu finanziell nicht in der Lage sei, wurde die Villa zusammen mit den Erinnerungsstücken geräumt.
Er starb in einem Krankenhaus in Paris an Krebs.
Massenet und sein Château:
Massenets Grab auf dem Friedhof von Égreville (petit cimetière communal):
EISENSTADT
Haydn-Mausoleum in der Bergkirche
Die Bergkirche ist Teil eines Projekts der Esterhazy-Fürsten, das einst mit gigantischen Dimensionen geplant wurde. Die heutige Kirche entsprach ursprünglich dem Altarraum und sollte eine große Wallfahrtskirche werden, daher ihre ungewöhnliche runde Form. Die Kirche ist ein Anbau an den sogenannten “Kalvarienberg” (lateinische Übersetzung von Golgatha, wo Christus gekreuzigt wurde). Der Kalvarienberg ist ein Anfang des 18. Jahrhunderts künstlich aufgeschütteter Hügel mit Grotten und Treppen, die die Passion Christi darstellen. Die Statue der “Maria mit dem Kind” ist ein besonderes Ziel der Pilger.
In der Bergkirche befindet sich das Haydn-Mausoleum. Sein Leichnam wurde 1820 von Wien nach Eisenstadt überführt und 1932 wurde in der Kirche ein Mausoleum mit einem monumentalen Marmorsarkophag errichtet. An der Wand des Mausoleums sind Figuren zu sehen, die sein Oratorium “Die Jahreszeiten” darstellen sollen.
In der Bergkirche (und im Martinsdom) befinden sich Orgeln, die nach Haydns Vorgaben gebaut wurden und deshalb “Haydn-Orgeln” genannt werden.
Bergkirche:
Haydn-Mausoleum:
FLORENZ
Gioachino Rossini
Rossinis Krankenakte am Ende seines Lebens war sehr umfangreich. Die Hauptursache für seine zahlreichen Beschwerden war eine Gonorrhoe, die er sich relativ früh in seinem Leben zuzog. In seinen Pariser Jahren, ab dem Alter von 35 Jahren, wurden die Beschwerden zunehmend chronisch und manchmal sehr schmerzhaft. Dazu gehörten Unterleibsbeschwerden, Bronchitis und Herzschwäche, die durch Übergewicht noch verschlimmert wurden. Rossini litt, vermutlich ausgelöst durch die chronischen Schmerzen, unter teilweise schweren Depressionen und Selbstmordgedanken. Um Erleichterung von seinen Schmerzen zu finden, suchte Rossini häufig Kurbäder auf.
Rossini starb schließlich 1868 in seinem Haus in Plassy an den Folgen einer Operation wegen Mastdarmkrebs. Er erhielt ein Ehrengrab auf dem Friedhof Père Lachaise.
Florenz hatte Rossini nach seiner unruhigen Zeit in Bologna eine gewisse Zeit als Zufluchtsort geboten, spielte aber ansonsten keine große Rolle in seiner Biografie. Aus Propagandagründen wollte der junge italienische Staat den berühmten Sohn jedoch 20 Jahre nach seinem Tod nach Hause holen, und sein Leichnam wurde vom Friedhof Père Lachaise in Paris nach Florenz überführt. Seitdem ruht er in der Kirche “Santa Croce”, dem italienischen Parthenon, wo auch die berühmten Machiavelli, Michelangelo, Galilei und viele andere ruhen. Franz von Assisi soll den Grundstein zu dieser Kirche gelegt haben.
Das Grabdenkmal wurde 1902 durch private Spenden ermöglicht und mit musikalischer Begleitung von 30 Geigen, die das “Gebet” von Moses aus Ägypten spielten, unter der Leitung von Pietro Mascagni enthüllt. Es ist aus Marmorstein gefertigt und mit Gold verziert. Es stellt Italien in Trauer dar, verkörpert durch eine Frau.
Rossinis Grabmal:
JARVENPÄÄ NEAR HELSINKI
Jean Sibelius
Der finnische Komponist wurde durch sein Violinkonzert, seine Sinfonien und seine sinfonische Dichtung Tapiola weltberühmt. Seine Musik war in den USA populärer als in Europa. Als er sich sein stattliches Traumhaus in Javenpäa bei Helsinki bauen ließ, verschuldete er sich schwer und kämpfte zeitlebens mit Geldsorgen. Hinzu kamen seine Trunksucht und sein häufiger Tabakkonsum, die seine Gesundheit beeinträchtigten.
Er starb 1957, sein Haus ist heute ein Museum und sein Grab befindet sich auf dem Gelände seines Hauses, das malerisch an einem See liegt und nach dem Namen seiner Frau “Aino” Ainola benannt ist.
KOPENHAGEN
Lauritz Melchior
Sein Werdegang
Lauritz Melchior wurde am 20. März 1890 in Kopenhagen geboren. Seine Karriere machte ihren ersten Sprung, als er ein Engagement für einen Auftritt bei einer der ersten Radiosendungen als Partner von Nellie Melba erhielt. Seine Karriere entwickelte sich und er wurde in den 20er Jahren ein regelmäßiger Gast bei den Bayreuther Festspielen. Cosima Wagner nannte ihn “den großen Dänen”. Ab 1931 boykottierte Melchior die Festspiele wegen deren Verstrickungen mit den Nazis. Triumphale Erfolge feierte er ab 1929 an der Met, wo er in der Folge den Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit hatte.
Melchior sang die großen Heldentenorpartien ungemein oft. Zum Beispiel 223 Mal den Tristan, 183 Mal den Siegmund, 144 Mal den Tannhäuser. Das ergab insgesamt über 1000 Wagner-Aufführungen! Auch den Othello, Radames und den Canio sang er mehrmals. Seine wichtigsten Partnerinnen waren Frida Leider, Kirsten Flagstadt und Lotte Lehmann. Viele der daraus resultierenden Aufnahmen sind immer noch Referenzaufnahmen.
Während seiner Karriere hatte er im Heldentenorfach keinen Konkurrenten zu fürchten, auch wenn seine schauspielerischen Fähigkeiten gegen Ende seiner Karriere stagnierten.
Sein Bühnenabschied fand 1950 mit Lohengrin statt. Melchior sang auch im fortgeschrittenen Alter anspruchsvolle Rollen hervorragend. So sang er zum Beispiel den Siegfried und den Othello im Alter von 70 Jahren, was in Aufnahmen dokumentiert ist.
ZUM PORTRAIT VON LAURITZ MELCHIOR
Bedeutung
Lauritz Melchior gilt als der “Heldentenor des 20. Jahrhunderts”. Bis heute hat er keinen Nachfolger gefunden.
LEIPZIG
MEHR REISETIPPS FÜR LEIPZIG FÜR OPER- UND KLASSIK-FANS
Johann Sebastian Bach
Bachs Grabmal in der Thomaskirche:
Der Chorraum der Kirche ist seit 1950 die letzte Ruhestätte von Bachs Grab, dessen Gebeine auf Umwegen hierher kamen. Als Bach starb, wurde er ohne Grabstein auf dem Friedhof der Thomaskirche beigesetzt. Nach der von Mendelssohn ausgelösten Bach-Renaissance des 19. Jahrhunderts wollte man seinen Leichnam exhumieren und in der benachbarten Kirche neu bestatten. Die einzige Information über die genaue Lage des Grabes war die überlieferte Angabe “sechs Schritte geradeaus von der Tür an der Südseite”.
Es ist umstritten, ob es sich bei der exhumierten Leiche wirklich um die von Bach handelt. Die Tatsache, dass sich der Leichnam in einem Eichensarg befand, ist jedoch ein wichtiges Argument dafür, da dies nur bei 1 % der Bestattungen zu dieser Zeit der Fall war. Eine endgültige Klärung würde eine DNA-Analyse bringen. Die St. John’s Church wurde während des Zweiten Weltkriegs bombardiert und die Gebeine mussten unter den Trümmern hervorgeholt werden, um schließlich in der St. Thomas Church beigesetzt zu werden.
Zur BIOGRAPHIE BACHs
Bach-Denkmal vor der Thomaskirche:
Die bronzene Bach-Statue steht vor dem Bach-Fenster der Thomaskirche. Bei der Exhumierung von Bachs Leiche im 19. Jahrhundert war ein Abdruck des Schädels gemacht worden, der als Grundlage für die Gestaltung des Denkmals diente. Das Denkmal zeigt Bach beim Dirigieren (weshalb er aufgerolltes Notenpapier trägt) vor einer Orgel.
LINZ
Anton Bruckner
St. Floriansstift (St. Florian bei Linz)
Dieses Stift wurde nicht zuletzt durch Anton Bruckner berühmt. Bruckner war 14 Jahre alt, als sein Vater starb. Auf Bitten seiner Mutter wurde er in das Stift St. Florian aufgenommen, wo er wegen seiner schönen Sopranstimme Mitglied im Chor der Sängerknaben wurde. Dort erhielt er auch Instrumentalunterricht, unter anderem improvisierte er auf der Orgel. Er verließ St. Florian, um das Lehramt an der Präparandenschule in Linz zu erlernen.
Mit 20 Jahren legte er die Lehramtsprüfung ab und wurde als Hilfslehrer in St. Florian angestellt, wo er bis zu seinem 31. Lebensjahr blieb. Er begann, seine ersten ernsthaften Werke zu komponieren. Im Jahr 1855 übersiedelte er nach Linz, wo er sich als Domorganist ganz der Musik widmen konnte.
Seine Zeit im St. Floriansstift hat Bruckner nie vergessen, und als er älter wurde, war es der sehnliche Wunsch des tief religiösen Bruckner, im St. Floriansstift begraben zu werden. Dieser Wunsch wurde ihm erfüllt.
Zur BIOGRAPHIE BRUCKNERs
Das Kloster ist prächtig und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
Marmorsaal:
http://www.stift-st-florian.at/en/home.html
Die große Orgel der Stiftskirche wurde 1874 zum ersten Mal erweitert und überholt. Natürlich spielte Bruckner bei der Einweihung dieser Orgel. Der Spieltisch ist heute im Brucknermuseum in Ansfelden zu sehen. Seither wurden weitere Anpassungen und Überholungen vorgenommen, aber ein Teil der Orgel ist immer noch originalgetreu und trägt den Namen “Bruckner-Orgel”. Die Brucknerorgel ist regelmäßig zu hören, Details finden Sie auf der Website.
Die Bruckner-Orgel:
Auf seinen eigenen Wunsch hin wurde Bruckner am 11. Oktober 1896 in der Krypta der Stiftsbasilika direkt unter der großen Orgel beigesetzt. Auf dem Sockel des Sarkophags steht die Inschrift “Non confundar in aeternum” (In Ewigkeit werde ich mich nicht schämen), es ist die Schlusszeile seines Te deum. Nach eigener Aussage war das “Te Deum” der Stolz seines Lebens, und es war ihm wichtig, dass er das Talent, das er von Gott erhalten hatte, nicht verschwendete. So hoffte er, dass er in Gott einen gnädigen Richter finden würde.
Der Bruckner-Sarkophag:
Bruckner-Gedenkstein:
LONDON
TRAVEL GUIDE LONDON FÜR OPERNFANS
Georg Frederic Händel, Henry Purcell
Georg Friedrich Händel
Westminster Abbey
Es war Händels Wunsch, in der Westminster Abbey seine letzte Ruhestätte zu finden. Roubiliac schuf die Statue für das Grabmal. Dieses Porträt gilt allgemein als sehr originalgetreu, zum einen, weil Roubiliac Händel schon einmal für eine Statue porträtiert hatte, zum anderen, weil er das Gesicht nach der Totenmaske modellierte. Diese Aussage wurde von Zeitgenossen, die Händel kannten, bestätigt.
Handels Grabmal:
Henry Purcell
Westminster Abbey
Das Ehrengrab von Henry Purcell befindet sich in der Westminster Abbey. Einige Quellen führen seinen Tod auf eine Erkältung zurück, die er sich im November 1695 zugezogen hatte. Es wird vermutet, dass seine Frau ihren Bediensteten verbot, Purcell, der ein notorischer Kneipenbesucher war, nach Mitternacht zu empfangen. Unglücklicherweise soll sich der angeheiterte Musiker in jener Novembernacht erkältet haben, als er sich schwer angeheitert aus seinem Haus ausgesperrt fand.
Sein Grab befindet sich im nördlichen Seitenschiff der Abtei, wo sich seinerzeit die Orgel befand, weshalb man sagt, er liege “unter der Orgel”.
MILAN
Giuseppe Verdi, Arturo Toscanini, Vladimir Horowitz, Arrigo Boito, Franco Corelli, Amilcare Ponchielli, Umberto Giordano
REISEFÜHRER MAILAND FÜR KLASSISCHE MUSIK- UND OPERNFANS
Casa Verdi: Giuseppe Verdi
Grabmal in der Casa di riposo
In den letzten Jahren seines Lebens initiierte Verdi eine großzügige Tat. Er kaufte ein großes Gelände an der Piazza Buonarroti und ließ dort ein Erholungsheim für verarmte, alte Musiker errichten. Er wollte bewusst kein krankenhausähnliches Pflegeheim bauen, sondern ein Heim für Gäste, die in 2-Personen-Zimmern statt in Schlafsälen wohnen sollten. Seitdem haben mehr als tausend Menschen diese geschmackvoll eingerichtete Pension genossen, die auf Verdis Wunsch erst nach seinem Tod eröffnet wurde. Er überwachte die Arbeiten akribisch und sprach von “seinem schönsten Werk” (“mia piu bella opera”). Der Garten mit der Gruft von Verdi und seiner Frau Giuseppina ist nach Voranmeldung an der Rezeption zugänglich, mehr (Konzertsaal, Türkisches Zimmer und viele interessante Erinnerungsstücke) hängt von den Veranstaltungen des Tages ab.
Zur BIOGRAPHIE VON GIUSEPPE VERDI
Casaverdi:
Grabseite:
Cimitero monumentale: Arturo Toscanini
Toscanini starb 1957 in New York im Alter von 90 Jahren. Er wurde nach Italien gebracht, wo in der Scala eine Zeremonie abgehalten wurde.
Auf diesem Block aus Carrara-Marmor sind 3 Nornen zu sehen, die die Schicksalsfäden in ihren Händen halten.
Auf der Rückseite schließlich sieht man einen nackten Mann und eine nackte Frau: Sie umarmen sich vor Schmerz. Zwischen ihnen befindet sich die Inschrift zum Gedenken an den kleinen Giorgio Toscanini, der im Juni 1906 im Alter von kaum 5 Jahren als jüngster Sohn von Arturo Toscanini starb.
Cimitero monumentale: Vladimir Horowitz
Vladimir Horowitz, der berühmte Pianist, war der Schwiegersohn von Arturo Toscanini und wurde zusammen mit seiner Frau Wanda in der Familiengruft von Arturo Toscanini beigesetzt.
Er starb 1989 im Alter von 86 Jahren an einem Herzinfarkt.
Cimitero monumentale: Arrigo Boito
Arigo Boito war ein Schriftsteller und Musiker. Er schrieb u.a. Libretti für Verdi (Simon Boccanegra-Revision, Otello, Falstaff) und verfasste die berühmte Oper “Mefistofele”.
Boito mit Verdi:
Cimitero monumentale: Franco Corelli
Corelli war ein berühmter, aber umstrittener Tenor. Seine kraftvolle Stimme erklang in den 50er und 60er Jahren. In dem unten stehenden Link können Sie eine langsame Arie von Corelli hören, in der er mehr Drama als Lyrik bietet. Dennoch kann man sich der Anziehungskraft dieser Stimme nicht entziehen (Kesting spricht von einem “Macho-Magnetismus”). Etwas störend ist das Lispeln, das ein negatives Markenzeichen von Corelli war.
Cimitero monumentale: Amilcare Ponchielli
Ponchielli wurde durch seine Oper “La Gioconda” unsterblich (das berühmteste Stück daraus ist der “Tanz der Stunden”). Später lehrte er am Mailänder Konservatorium, zu seinen berühmtesten Schülern zählten Giacomo Puccini und Pietro Mascagni.
Cimitero monumentale: Umberto Giordano
Umberto Giordano war einer der vielen Süditaliener, die ihren beruflichen Erfolg im Norden fanden. Mit den großen Opern “Andrea Chenier” und “Fedora” wurde er zum vierten leuchtenden Stern am Verismo-Himmel neben Mascagni, Leoncavallo und Puccini.
1867 in Foggia in bescheidenen Verhältnissen geboren, war der Erfolg für den jungen Mann nicht selbstverständlich. Er kam mit seinem bedeutendsten Werk, der Oper “Andréa Chénier“. Giordano scheint ein temperamentvoller Mann gewesen zu sein. Als er, noch ein unbekannter 25-jähriger Mann, in einem Club in Foggia aus seiner neuen Oper “Mala vita” rezitierte, bemerkte er, dass das Publikum zu den Tischen ging und Karten spielte. Giordano war darüber so erzürnt, dass er mit seiner Heimatstadt brach und sich erst 30 Jahre später wieder mit ihr versöhnte.
Er starb in Mailand und ist im Cimitero Monumentale begraben.
MOSKOW
Dmitri Schoschtakowitsch, Sergej Prokofjew
REISEFÜHRER RUSSLAND FÜR KLASSISCHE MUSIK- UND OPEREN-FANS
Sergei Prokofjew
Novodevichy Friedhof Moskau
Prokofjew ist hier mit seiner zweiten Frau begraben (Abteilung 3, Reihe 47). Seine erste Frau (eine Sängerin) konnte nach dem politischen Tauwetter nach neun Jahren das Arbeitslager und nach weiteren 15 Jahren das Land verlassen, wo sie von den Tantiemen für Prokofjews Musik außerhalb des Ostblocks leben konnte. Sie machte sogar eine Aufnahme von “Peter und der Wolf” als Erzählerin.
Auf diesem Friedhof liegen auch Nicolas Gogol, Sergej Eisenstein (für dessen berühmte Filme Alexander Newski und Iwan der Schreckliche Prokofjew die Musik schrieb), Nikita Chruschtschow und Boris Jelzin begraben, um nur einige zu nennen.
Prokofjews Grab:
Dmitri Schostakowitsch
Novodevichy Moskauer Friedhof
Schostakowitsch wurde nicht in seiner Geburtsstadt St. Petersburg beigesetzt, sondern auf dem russischen Nationalfriedhof Nowodewitschi (Abteilung 2, Nr. 39). Er hatte die letzten Jahre seines Lebens in Moskau verbracht.
Auf seinem Grab befindet sich das Notenmotiv D, Es, C, B. Es symbolisiert seine deutschen Initialen (D.Sch), die er mehrfach in seinen Kompositionen verwendet hatte.
Das Grab von Schostakowitsch:
MÜNCHEN UND BAYERN
Richard Wagner, Richard Strauss, Carl Orff, Max Reger, Franz Liszt, Fritz Wunderlich
REISEFÜHRER BAYERN UND MÜNCHEN
Richard Wagner: Grab in der Villa Wahnfried in Bayreuth
Ab 1874 war Bayreuth und die Villa Wahnfried der Lebensmittelpunkt der Familie Wagner. Sie wurde nach den Wünschen von Richard Wagner erbaut. Nach dem Tod von Richard Wagner blieb sie der Stammsitz der Wagners.
Zur BIOGRAPHIE WAGNERs
https://www.wagnermuseum.de/
Richard Wagner und Cosima Wagner sind in der Villa Wahnfried begraben:
Franz Liszt: Grabmal auf dem Stadtfriedhof Bayreuth
Die Beerdigung fand am 3. August statt, ein Requiem wurde am 4. August abgehalten. Dabei spielte Anton Bruckner eigene Werke und phantasierte über Themen aus dem Parsifal. Werke von Liszt wurden nicht gespielt, offenbar kannte Brucker keines seiner Stücke. Nach dem Tod Liszts gab es ein langes Tauziehen um den Ort seiner Beisetzung. Das Mausoleum wurde während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt und originalgetreu wieder aufgebaut.
Liszts Mausoleum:
Richard Strauss: Grabmal auf dem Friedhof Garmisch-Partenkirchen
Die Villa in Garmisch
1908 bezog Strauss das neu erbaute Haus im ländlichen Garmisch-Partenkirchen, finanziert mit dem Erlös seines “Salome“. Die Villa diente zunächst als Sommerfrische und später als Wohnhaus, in dessen Arbeitszimmer die meisten Werke ab “Elektra” entstanden.
Nazi-Jahre
In den zwanziger Jahren war er viel unterwegs (Dresden, Wien, Salzburg und Tourneen), und in den Nazi-Jahren übernahm er anfangs das Amt des Reichsmusikdirektors. Die Rolle von Strauss im Zweiten Weltkrieg war ambivalent. Strauss war kein Antisemit, aber er war allenfalls opportunistisch. Als die amerikanischen Truppen in Garmisch einmarschierten, empfing Strauss sie mit Urkunden in der Hand in seinem Garten und konnte so “als Komponist des Rosenkavaliers” sein Haus vor der Beschlagnahmung bewahren.
Die späten Jahre und der Tod
Nach dem Zweiten Weltkrieg verließ der gesundheitlich und finanziell angeschlagene Strauss aus Angst vor der Entnazifizierung Garmisch in Richtung Schweiz, wo er von Gönnern unterstützt wurde und in Hotels wohnte.
Schließlich kehrte er in sein geliebtes Haus zurück und am 8. September 1849 starb der letzte große Opernkomponist der Musikgeschichte in seinem Bett nach einem schweren Herzinfarkt, den er einen Monat zuvor erlitten hatte.
Zur BIOGRAPHIE VON RICHARD STRAUSS
Richard Strauss’ Abdankung fand in München statt, seine Urne liegt im Familiengrab auf dem Garmischer Friedhof.
ZUR BIOGRAPHIE VON RICHARD STRAUSS
Richard Strauss’ Grabmal:
Carl Orff: Grabstätte in Andech
Carl Orff erhielt 1982 auf seinen persönlichen Wunsch hin eine Grabstätte auf dem Heiligen Berg in der Trauerkapelle der Klosterkirche Andechs.
Carl Orffs Grabmal:
Andech:
Max Reger: Grabstätte auf dem Waldfriedhof München
Max Reger wurde zunächst in Jena beigesetzt und später nach München überführt, wohin seine Witwe später umgezogen war. Auf seinem Grabstein sind Orgelpfeifen eingraviert.
Fritz Wunderlich
Waldfriedhof
Fritz Wunderlich war ein berühmter deutscher Tenor, der sehr früh verstarb.
Eine der Rollen, die wohl für immer mit Fritz Wunderlich verbunden sein wird, ist Fenton aus “Die lustigen Weiber von Windsor”. Hören Sie hier die Arie “Horch die Lerche singt im Hain” gesungen von dem deutschen Tenor:
NAPLES
REISEFÜHRER NEAPEL FÜR OPER-FANS
ZUM PORTRAIT VON ENRICO CARUSO
Friedhof Santa Maria del Pianto
Grab von Enricos Caruso
Als Caruso starb, eröffnete König Vittorio Emanuele III. die königliche Kirche San Francesco di Paola, in der Caruso aufgebahrt wurde. Hunderttausende säumten am 19. August den Weg zu seinem Grab, und die Fassaden der Häuser waren mit schwarzen Tüchern bedeckt. Er ist in einer privaten Kapelle des Friedhofs Santa Maria del Pianto beigesetzt.
Bestattungsort:
PALMI
Mausoleo Francesco Cilea in Palmi
Der italienische Opernkomponist Francesco Cilea wurde in Palmi (Kalabrien) geboren. Er verließ seine Heimatstadt, um in Neapel zu studieren. Seine größten Erfolge feierte er im Norden, wo er seine Opern “Adriana Lecouvrer” und “L’Arlesiana” komponierte und uraufführte.
Ihm zu Ehren errichtete die Gemeinde Palmi 1962 ein imposantes Mausoleum, das eine mit Mosaiken verzierte Krypta beherbergt, in der die sterblichen Überreste des Künstlers und seiner Frau aufbewahrt werden.
Mausoleo Cilea:
PARIS
Frederic Chopin, Gioachino Rossini, Daniel Auber, Vincenzo Bellini, Georges Bizet, Maria Callas, Hector Berlioz, Jacques Offenbach, Claude Debussy, Luigi Cherubini, Jean Baptiste Lully, Charles Gounod, Adelina Patti, Camille Saint-Saens, Maurice Ravel
TRAVEL GUIDE PARIS FOR CLASSICAL MUSIC AND OPERA FANS
Père Lachaise: Überblick
Hier finden Sie eine Google-Karte von Père Lachaise, zoomen Sie hinein, um die Gräber zu finden.
Père Lachaise: Daniel Auber
Auber starb in den Wirren der Pariser Kommune; sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Père Lachaise.
Aubers Grabmal:
Père Lachaise: Vincenzo Bellini
1835 wurde Bellini bei einem Staatsbegräbnis in der Invalidenkathedrale unter großer Anteilnahme geehrt und auf dem Père Lachaise beigesetzt. Giulia Grisi, die nur 8 Monate zuvor in den triumphalen “I Puritani” gesungen hatte, sang das Lacrimosa zu den Klängen von “Credeasi misera” aus “I Puritani” und 350 Chorsänger sangen Stücke von Bellini. Er wurde in der Abteilung 11 beigesetzt, in der 14 Jahre später, nur wenige Meter entfernt, der ebenfalls jung verstorbene Frédéric Chopin begraben werden sollte. 1876 wurde Bellinis Leichnam nach Catania überführt, aber das Grab blieb erhalten.
Bellinis Grabmal:
Père Lachaise: Georges Bizet
Bizets wurde auf diesem berühmten Friedhof in der Abteilung 68, Nr. 101, beigesetzt. Das Grabmal wurde von Charles Garnier, dem Architekten der Garnier-Oper in Paris, entworfen. Im Jahr 2006 wurde die schöne Büste gestohlen. Sie wurde inzwischen wiedergefunden und befindet sich im Besitz des Friedhofs.
Georges Bizet’s Grabmal (historisches Bild):
Père Lachaise: Maria Callas
Debüt in Paris
Maria Callas debütierte in Paris, als sie schon längst ein Megastar war.
Das Konzert 1958 im Garnier war ein Ereignis ersten Ranges, und im Saal saß ein Mann, der ihr Leben verändern sollte: Aristoteles Onassis. Es entwickelte sich eine Beziehung, doch zu ihrer Enttäuschung heiratete Onassis nicht Callas, sondern Jacky Kennedy. 1965 sang Callas zum letzten Mal eine Oper, es war Norma in Paris, mit der sie ihre Karriere beendete.
Ihre Pariser Jahre
Von da an lebte sie in Paris, obwohl die Projekte ihrer letzten 10 Jahre (Film Medea, Meisterkurse in New York, Tournee mit di Stefano) alle außerhalb von Paris stattfanden. Privat lebte sie zurückgezogen in der Avenue Georges Mandel. Gelegentlich soll sie mit Onassis gesehen worden sein, der unglücklich über seine Ehe mit Jackie Kennedy gewesen sein soll und zwei Jahre vor Callas in einem Pariser Krankenhaus starb, wo sie ihn noch besucht haben soll.
Ihre letzten Jahre und ihr Tod
In dieser Wohnung lebte die Callas die letzten 9 Jahre ihres Lebens. Einen Einblick gibt das Interview, das Lord Harewood 1968 für die BBC gemacht hatte. Sie lebte dort zurückgezogen mit Dienern und den beiden Pudeln. Am 16. September starb sie allein in ihrer Wohnung an einem Herzinfarkt. Eine Gedenktafel am Gebäude erinnert an die berühmte Bewohnerin und eine Mittelstraße der Avenue Georges Mandel wurde nach ihr benannt (Allée Maria Callas).
Nach der Beisetzung in der griechisch-orthodoxen Kathedrale Agios Stephanos in der Rue Georges-Bizet wurde die Asche auf dem Friedhof Père Lachaise im Osten von Paris beigesetzt. Die Urne wurde zunächst gestohlen und wiedergefunden, und die Asche wurde ihrem Wunsch entsprechend an der Küste der Ägäis verstreut.
ZUM PORTRAIT VON MARIA CALLAS
Père Lachaise: Luigi Cherubini
Cherubini verbrachte den ersten Teil seiner kompositorischen Laufbahn in Italien und zog 1787 im Alter von 27 Jahren ins vorrevolutionäre Paris. 1791 hatte er dort mit Lodoiska, einer revolutionären Rettungsoper, einen respektablen Erfolg. Bald darauf komponierte er sein wichtigstes Werk, Medea. Nach der Revolution fielen er und seine Musik in Ungnade und verließen Paris. Später kehrte er zurück und lebte als hoch angesehener Konservatoriumsdirektor in Paris, wo er 1842 starb.
Père Lachaise: Frederic Chopin
Auf dem Grab von Chopin wacht und weint Euterpe, die Muse der Musik, angesichts eines zerbrochenen Instruments. Das Denkmal stammt von Auguste Schlésinger, dem Ehemann von George Sands Tochter Solange.
Sein Herz wurde ihm vor dem Begräbnis entnommen, das seine Schwester nach Polen schmuggelte.
Père Lachaise: Adelina Patti
Möglicherweise die größte Primadonna des 19. Jahrhunderts
Patti wurde 1843 in Madrid geboren. Ihre Mutter und ihr Vater waren italienische Opernsänger, die durch die spanische Hauptstadt tourten und sich dort für längere Zeit aufhielten. Adelina ist ein Wunderkind. Sie singt Opernarien, die sie von ihrer Mutter gehört hat, noch bevor sie sprechen kann.
Ihr Vater, Salvatore Patti, erhält von einem Freund das Angebot, in New York zu singen, und wird sofort gebeten, die Leitung des Opernhauses zu übernehmen. Die Familie zieht in die Vereinigten Staaten, das Geschäft entwickelt sich nur langsam und die Familie leidet unter finanziellen Problemen.
Im Alter von 10 Jahren begibt sie sich mit dem Klaviervirtuosen Strakosch, dem Ehemann ihrer Tante, auf eine Tournee durch die Vereinigten Staaten. Die Gastspiele werden ein großer Erfolg und lösen die finanziellen Probleme der Familie.
Im Alter von 13 Jahren nimmt das Wunderkind Abschied von der Bühne und bereitet sich ernsthaft auf ihre Bühnenkarriere vor. Im Alter von 16 Jahren ist es dann soweit und sie beginnt ihre Karriere als Opernsängerin. Adelina Patti begnügt sich nicht mit Nebenrollen. Schon in jungen Jahren ist ihr Selbstvertrauen groß und sie wählt für ihr Operndebüt in New York die Rolle der Lucia di Lammermoor. Ihre Darstellung schlägt ein wie eine Bombe. Die Wahnsinnsszene wird zu einem Triumph und das Publikum liegt ihr zu Füßen.
Pattis Ruf spricht sich in London herum. In der neuen Spielzeit kommt sie mit Strakosch, dem Ehemann ihrer Tante, in die englische Hauptstadt. Bei der ersten Aufführung wird die Amerikanerin vom Publikum kühl begrüßt. Patti ist gerade mal 1,50 Meter groß und das Publikum ist überrascht, dass ein kleines Mädchen die Amina aus “Sonnambula” singt. Schon nach der ersten Arie kennt der Jubel keine Grenzen mehr.
Seit 30 Jahren liegt Adelina Patti die Welt zu Füßen. Unermüdlich tourt sie durch die Opernhäuser und Konzertsäle Europas und Amerikas und wird überall gefeiert. Die großen Komponisten wie Verdi, Tschaikowsky, Rossini und Gounod loben die Einzigartigkeit ihrer Stimme und Musikalität. Berlioz soll sich sogar unglücklich in sie verliebt haben.
Nach einer Scheidung wurde sie von der europäischen Klatschpresse verspottet und sie entschloss sich, sich mit ihrem Mann nach Wales zurückzuziehen und kaufte das Schloss in Craig y nos. Sie starb 1919 in Craig y nos und wurde ihrem Wunsch entsprechend auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris beigesetzt.
Père Lachaise: Gioachino Rossini
Rossinis Leichnam wurde nach einem feierlichen Begräbnis neben Chopin und Bellini auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise beigesetzt. Im Mai 1887 wurden seine sterblichen Überreste nach Florenz überführt.
Sein Ehrengrab befindet sich in der Abteilung 4.
Montparnasse: Hector Berlioz
Das schlichtere Grabmal von Berlioz wurde später durch eine monumentalere Version ersetzt.
Montparnasse: Camille Saint-Saëns
Samson et Dalila ist die einzige von Saint-Saëns’ 16 Opern, die es ins Repertoire geschafft hat. Saint-Saëns war ein äußerst gebildeter und versierter Musiker, der schon früh als Wunderkind von Mozarts Gnaden anerkannt wurde und dessen technische und kompositorische Fähigkeiten ihm die Möglichkeit gaben, allen seinen Opern einen eigenen Stil zu geben. Diese Strategie hat sich nicht ausgezahlt, da fast alle seine Opern in Vergessenheit geraten sind.
Kritisiert als “Wagnérien”
Seine Karriere verlief jedoch holprig. In Frankreich wurde er als “Wagnérien” verunglimpft, was in der unruhigen Zeit des deutsch-französischen Konflikts fast einem künstlerischen Todesurteil gleichkam.
Saint-Saëns, inzwischen 42 Jahre alt, heiratete die 19-jährige Tochter eines Industriellen. Die Ehe war unglücklich. Streitigkeiten zwischen der jungen Frau und seiner Mutter und der frühe Tod der beiden Kinder zermürben den Komponisten. Er hinterließ der jungen Frau eine Nachricht mit den Worten “Ich bin weg” und zog wieder bei seiner Mutter ein.
Saint-Saëns reiste sein Leben lang viel. Sein Vater starb an Lungentuberkulose, und seine Ärzte rieten ihm, das ungünstige Klima von Paris in den Wintermonaten zu meiden. Das Ziel vieler seiner Winterreisen war Algier, wo er während seines ersten Winters auch einen Teil seines Samson schrieb.
Sein berühmtestes Werk ist wohl der Karneval der Tiere.
Im Jahr 1880 wurde Offenbach hier beigesetzt, unter anderem war Hortense Schneider (seine berühmte “Belle-Hélène”) bei der Beerdigung anwesend.
Passy: Claude Debussy
Debussys Grab befindet sich auf diesem Friedhof der Berühmtheiten in der Nähe des Trocadéro, mit einem schönen Blick auf die Seine. Debussy starb 1918 an Dickdarmkrebs, der 1909 diagnostiziert wurde und ihm das Leben zunehmend erschwerte.
Als Debussy am 26. März starb, stand Paris unter Beschuss und nur ein kleiner Trauerzug konnte ihn zum Friedhof begleiten.
Notre Dame des victoires: Jean Baptiste Lully
Der Begründer der französischen Oper
Lully (1632-1687) gilt als der Begründer der französischen Oper. In Florenz geboren, wurde er als 14-jähriger Garcon de Chambre nach Paris in ein Adelshaus gebracht. Er war ein begabter Musiker und sehr guter Tänzer, als er im Alter von 20 Jahren den 14-jährigen zukünftigen Sonnenkönig Ludwig XIV. kennenlernte. Ludwig war ebenfalls ein begeisterter Tänzer und es entwickelte sich eine Freundschaft zwischen den beiden. In den folgenden 30 Jahren war Lully am Hof angestellt und stieg bis zum “Secrétaire du roi” auf.
Er komponierte populäre Komödien für den Hof, zunächst in Zusammenarbeit mit Molière, und dann, in Zusammenarbeit mit Quinaut, die ersten Opern, die so genannte “Tragédie lyrique”, in denen Chor und Ballett eine wichtige Rolle spielten, allerdings ohne Kastraten, wie es damals in Italien üblich war.
Der Tod des vielleicht berühmtesten Komponisten
Irgendwann kam es zum Zerwürfnis zwischen Lully und dem König, und Lully wollte die Beziehung reparieren. Als der König wieder einmal eine seiner vielen grausamen Operationen überstanden hatte (je nach Quelle war es die Entfernung eines faustgroßen Abszesses am Gesäß oder die missglückte Zahnextraktion, bei der der Gaumen herausgerissen und die Blutung im Hals mit einem heißen Eisen gestoppt wurde), sah Lully die Gelegenheit gekommen, ein “Te Deum” als Dankesmesse für 150 Musiker zu schreiben und auf eigene Kosten in einer Kirche in Anwesenheit des Königs aufführen zu lassen. Während er dirigierte, rammte er sich die Spitze des zwei Meter langen Tambourstabs in den großen Zeh. Der Zeh entzündete sich und Lully lehnte eine Amputation ab und starb an einer Blutvergiftung.
Cimetière d-Auteuil: Charles Gounod
Cimetière d’Auteuil
Gounod hatte eine enge Beziehung zur Kirche. Als junger Mann spielte er eine Zeit lang mit dem Gedanken, Priester zu werden. Er besuchte das theologische Seminar und trug ein Priestergewand. Zuvor war er bereits sechs Jahre lang Organist und Chorleiter einer Kirche gewesen. Sein ganzes Leben lang war Gounod zwischen Weltlichkeit und Kirche hin- und hergerissen und konnte diese Spaltung nie richtig überwinden. Dies führte zu einer Nervenkrise während der Komposition seines wichtigsten Werks, Faust, und er musste für kurze Zeit ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Sein berühmtestes Werk war das Ave Maria, das er nach einem Präludium von Bach komponierte.
Er starb in Paris. Während er an einem Requiem arbeitete, erlitt er einen Schlaganfall und fiel ins Koma. Die Trauerfeier fand in der Madeleine statt, wo Camille Saint-Saens an der Orgel Werke von Gounod spielte….
Er wurde in der Familiengruft auf dem Cimetière d’Auteuil in Paris beigesetzt.
Maurice Ravel
Cimetière Levallois-Perret
Im Jahr 1921 kaufte der 46-jährige Ravel ein Haus in Montfort bei Paris. Er wollte dem Lärm der Hauptstadt Paris entfliehen. Er, der lange Zeit bei seiner Mutter und später bei seinem Bruder gelebt hatte, war ein Einzelgänger (wahrscheinlich eine unterdrückte Homosexualität) und fand hier die Ruhe zum Komponieren.
In diesem Haus komponierte er seine berühmtesten Orchesterwerke, wie den Boléro und seine beiden Klavierkonzerte (eines davon für die linke Hand allein).
Er ist neben seinen Eltern begraben.
PRAG
Antonin Dvořák, Bedrich Smetana
REISEFÜHRER PRAG FÜR KLASSIK- UND OPERENFANS
Bedrich Smetana
Friedhof Vyšehrad
Der böhmische Komponist wurde 1824 als Friedrich Smetana in der böhmischen Provinz geboren. In der Tradition der damaligen Zeit in deutscher Sprache erzogen, lernte er die tschechische Sprache erst im Erwachsenenalter. Im Jahr 1856 zog er mit seiner Frau und seinen Kindern nach Göteborg, weil er mit der autokratischen Regierung in seiner Heimat unzufrieden war. Innerhalb weniger Jahre starben zwei Kinder, und auf der Rückreise von Göteborg im Jahr 1859 starb seine Frau an Tuberkulose.
1860 wurde die “Verkaufte Braut” mit großem Erfolg am Prager Interimstheater, dem Vorläufer des Nationaltheaters, aufgeführt, wo Smetana den Posten des Kapellmeisters innehatte. Eigentlich wollte er Direktor des Theaters werden, doch weil er ein Anhänger der Neudeutschen um Liszt und Wagner war, wurde ihm dies verwehrt. Diese Fehde zog sich während seiner Amtszeit mit vielen Intrigen und Streitereien hin, die Smetanas Gesundheit ruinierten. Ein Tinnitus (nach seinen Angaben ein As-Dur-Sex-Akkord) machte sich bemerkbar, und 1873 war Smetana völlig taub und trat von seinem Posten zurück.
Dennoch komponierte er in den folgenden Jahren sein bekanntestes Werk, “Ma Vlast” (“Mein Vaterland”). Er schrieb es auf dem Land, wohin er mit seiner zweiten Frau und seinen Kindern gezogen war, um bei seiner Schwester zu leben. Das erste Stück dieses 6-teiligen Zyklus heißt Vyšehrad, es handelt von der Burg an der Moldau, an deren Fuß er 10 Jahre später begraben wurde.
Smetana wurde auf diesem Friedhof auf dem Gelände des Schlosses begraben. In seinen letzten Lebensjahren verschlechterte sich sein körperlicher und geistiger Gesundheitszustand, so dass er in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden musste, wo er starb.
Smetanas Grabmal:
Antonin Dvořák
Friedhof Vyšehrad
1841 im ländlichen Böhmen geboren, wurde Prag seit Beginn seines Musikstudiums 1857 zu seinem Lebensmittelpunkt. 20 Jahre lang lebte er in der tschechischen Hauptstadt als mausarmer Student und Orchestermusiker.
1877 kam der Durchbruch mit den lobenden Erwähnungen zunächst durch den berühmten Kritiker Hanslick und dann vor allem durch die Ermutigung von Johannes Brahms. In diese Zeit fielen jedoch auch die Tragödien der beiden Kindstode, die ihn während der Arbeit am Stabat Mater erschütterten.
In den 80er Jahren verhalfen ihm Konzertreisen nach England zu Wohlstand und Anfang der 90er Jahre erfolgte der zweijährige Aufenthalt in den USA mit der umjubelten Uraufführung seiner 9. Sinfonie in New York, die ihm zu Ruhm verhalf. Dvořák starb 1904 in Prag.
Dvorak wurde auf diesem Friedhof auf dem Gelände der Burg beigesetzt, Tausende von Menschen begleiteten den Leichnam auf dem Weg zum Friedhof.
ROME
REISEFÜHRER ROME FÜR KLASSISCHE MUSIK- UND OPERNFANS
Arcangelo Corelli
Pantheon Rom
Arcangelo Corelli kam im Alter von 22 Jahren nach Rom und stand von da an im Dienst kirchlicher Würdenträger. Sein Werk war sehr populär (er hatte ausschließlich Instrumentalmusik komponiert) und einflussreich. Auf Anweisung eines Kardinals wurden seine sterblichen Überreste im römischen Pantheon beigesetzt, wo sich auch das Grab von Rafael befindet.
SAINT PETERSBURG
Michail Glinka
Friedhof von Tichwin
Glinka war in seinem letzten Lebensjahrzehnt ein Vielreisender und starb nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in Berlin unerwartet an einer Erkältung. Sein Leichnam wurde später überführt und sein Grab befindet sich auf dem Friedhof des Alexander-Newski-Klosters.
Friedhof von Tichwin:
Glinka’s Grabstätte:
Modest Mussorgsky
Friedhof von Tichwin
Mussorgsky hat sich buchstäblich zu Tode getrunken. Er starb in einem St. Petersburger Krankenhaus im Alter von 42 Jahren. Sein Leichnam ist auf dem spektakulären Tichwin-Friedhof des Alexander-Newski-Klosters in St. Petersburg begraben.
Peter Tschaikowsky
Tichwin-Friedhof
Sein Grab befindet sich auf dem Tichwin-Friedhof beim Alexander-Newski-Kloster in Sankt Petersburg. Die Abdankung Tschaikowskys fand in der Kasaner Kathedrale statt, und der Andrang war riesig: 60.000 Menschen hatten um Karten gebeten. Das Grab befindet sich auf dem Tichwiner Friedhof im Alexander-Newski-Kloster. In seiner Nähe sind auch Alexander Borodin, Michail Glinka, Rimski-Korsakow und Modest Mussorgski begraben.
Grab von Peter Tschaikowsky:
Rimski-Korsakoff
Friedhof von Tichwin
Rimsky-Korsakoff starb 1908 an einer Angina und erhielt ein Ehrengrab auf dem Alexander-Newski-Friedhof.
TORRE DEL LAGO
Giacomo Puccini
Die Kapelle in seinem ehemaligen Haus in Torre del lago
In seiner letzten Lebensphase komponierte Puccini “Turandot”. Da er bereits unheilbar krank war, konnte Puccini die Oper nicht mehr vollenden. Am 24. November 1924 begab er sich nach Brüssel, um sich einer riskanten Operation an seinem Kehlkopfkrebs zu unterziehen (Puccini war starker Raucher). Er musste noch das schwierige Schlussduett in Angriff nehmen und schrieb an den Skizzen zu diesem Duett: “Poi Tristano”. Fünf Tage später starb er.
Auf Beschluss seines Verlegers Ricordi, Puccinis Familie und Arturo Toscanini wurde der Komponist Franco Alfano beauftragt, das Werk zu vollenden. Die Uraufführung fand 1 1/2 Jahre nach Puccinis Tod in Mailand statt. Arturo Toscanini, der Dirigent der Uraufführung, unterbrach die Premiere im dritten Akt nach Liùs Todesmusik mit den Worten “Hier endet das Wort des Meisters.” Der Vorhang schloss sich. Zunächst breitete sich Stille aus, bis das Publikum in einen nicht enden wollenden Beifall für den verstorbenen Meister ausbrach.
ZUR BIOGRAPHIE VON GIACOMO PUCCINI
Die letzte Ehrung im Dom von Mailand
1924 leitete Arturo Toscanini die Beerdigungsfeierlichkeiten für den verstorbenen Puccini im Mailänder Dom. Toscanini trug eine schwere Last, denn 23 Jahre zuvor hatte er die Feierlichkeiten für Verdi geleitet, und nun war sein Freund und Weggefährte Puccini an der Reihe. Die Rede hielt kein Geringerer als Benito Mussolini, der versuchte, den Tod des nunmehrigen Nationalheiligen politisch auszunutzen.
Mit den Einnahmen aus der “Bohème” kaufte er den Turm in Torre del Lago, renovierte ihn und baute das Anwesen zu einer stattlichen Residenz aus. Er komponierte viele seiner Opern (Tosca, Il Trittico, La Rondine und Fanciulla del West) in dieser Jugendstilvilla, die zu einem inspirierenden Museum geworden ist.
In der Kapelle befindet sich auch das Grab des Meisters.
VENEDIG
Igor Strawinsky, Claudio Monteverdi
REISEFÜHRER VENEDIG FÜR KLASSIK- UND OPERNFANS
Claudio Monteverdi
Santa Maria Gloriosa dei Frari
Im Jahr 1613 befand sich der 46-jährige Monteverdi in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. Seine unterbezahlte Stelle als Maestro am Hof von Mantua stand auf dem Spiel, denn der neue Herzog war kein Kunstliebhaber wie sein gerade verstorbener Vorgänger. Da kam es Monteverdi gelegen, dass die Stelle als Musikdirektor des Markusdoms in Venedig frei wurde. In dieser wichtigen Position fand er die künstlerische und wirtschaftliche Anerkennung, die er gesucht hatte. 1632 wurde er von der Pest heimgesucht, verlor seinen Sohn und erkrankte. Nach seiner Genesung und unter dem Eindruck der Pestepidemie ließ er sich zum Priester weihen.
Bereits über 70 Jahre alt, erfand er sich noch einmal neu, als sich die Oper in Venedig für weltliche Themen öffnete und Opern für die Karnevalszeit benötigt wurden. Die Oper war unabhängig von einem Hoftheater und wurde von einem bürgerlichen Publikum besucht, das in der Karnevalszeit Unterhaltung suchte. Er verzichtete auf den üblichen mythologischen Stoff und schrieb die beißende Satire “L’incoronazione di Poppea”.
ZUR BIOGRAPHIE VON CLAUDIO MONTEVERDI
Das Grab von Monteverdi befindet sich in der Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari.
Monteverdis Grabmal:
Igor Strawinsky
Friedhof von San Michele
Auf eigenen Wunsch wurde er 1971 neben seiner Frau auf diesem Inselfriedhof beigesetzt, damit Musikliebhaber aus aller Welt sein Grab besuchen können.
ZUR BIOGRAPHIE VON IGOR STRAVINSKY
Zufälligerweise (oder vielleicht auch nicht?) befindet sich nur wenige Meter von Strawinskys Grab das von Sergej Diaghilew, dem berühmten Impresario der Ballets russes, der 1929 im venezianischen Exil starb. Zu Beginn seiner Karriere erhielt Strawinsky von Diaghilew den Auftrag, seine berühmtesten Werke zu komponieren, das Ballett Der Feuervogel (1910), Petruschka (1911), Le sacré du printemps (1913) und Pulcinella (1920).
Strawinsky und Diaghilew:
Strawinkis Grabmal:
VÄSTRA KARUP
Birgit Nilsson
Ihre Karriere
Birgit Nilsson war die dominierende “hochdramatische” Sopranistin der Nachkriegszeit. Ihre Stimme hatte die größte stimmliche Durchschlagskraft und ihre gleißenden hohen Töne sind unnachahmlich.
Isolde, Turandot und Brünnhilde waren ihre berühmtesten Rollen. Vor allem die Brünnhilde ist neben der Isolde die “hochdramatische” Rolle schlechthin im Wagner-Repertoire. Sie muss ständig gegen ein riesiges Orchester singen. Das hat Birgit Nilsson nicht abgeschreckt, denn sie war ein Stimmwunder. “Stimmbänder aus Stahl” und “Trompete” waren oft gehörte Attribute, wenn sie mit ihrer Stimme andere Sänger und das Orchester in den Schatten stellte. Bei den Aufnahmen des Rings in der berühmten Solti-Aufnahme soll aus dem Lautsprecher oft zu hören gewesen sein: “Bitte gehen Sie drei Schritte zurück, wenn Sie hohe Töne hören, Frau Nilsson”, da die Schallwellen die Mikrofone überwältigten.
Sie war eine humorvolle Person und viele Anekdoten ranken sich um ihr Verhältnis zum Geld. Auf die Frage, ob die Nilsson schwierig sei, antwortete der ehemalige Met-Direktor Rudolf Bing einmal: “Überhaupt nicht, man steckt genug Geld hinein und es kommt ein wunderbarer Klang heraus.”
Sie starb 2005 und wurde auf dem Friedhof ihres Geburtsortes Västra Karup neben ihren Eltern beigesetzt.
VIENNA
Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Christoph Willibald Gluck, Joseph Haydn, Gustav Mahler, Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Strauss, Alban Berg, Arnold Schönberg
REISEFÜHRER WIEN FÜR KLASSISCHE MUSIK- UND OPERNFANS
Zentralfriedhof
Hier finden Sie eine Google Map des Zentralfriedhofs, zoomen Sie hinein, um die Gräber zu finden.
Alban Berg
Friedhof Mietzing
Alban Berg befand sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, als seine Gesundheit zu schwächeln begann. Aufführungen seiner Werke wurden in Deutschland bereits als “Entartete Kunst” gebrandmarkt, und so entgingen ihm wichtige Einkünfte. Aus Sparsamkeit schnitt sich seine Frau selbst ein Geschwür auf. Berg wurde daraufhin in ein Krankenhaus eingeliefert, starb dort aber an der entstandenen Blutvergiftung.
Auf dem Friedhof Hietzing befinden sich weitere Ehrengräber anderer bedeutender Persönlichkeiten wie Anton Dermota, Anton Dermota, Gottfried von Einem, Gustav Klimt und Franz Grillparzer.
Beethoven
Zentralfriedhof)
Beethovens erste Ruhestätte befand sich auf dem Währinger Ortsfriedhof, wo noch heute ein Grabstein neben Schuberts Grab steht. Im Jahr 1888 wurde Beethovens Leichnam auf den Zentralfriedhof überführt.
Beethovens Grab auf dem Zentralfriedhof:
Brahms
Der 29-jährige Brahms besuchte 1862 zum ersten Mal Wien, und als er dort bei einer Abendveranstaltung sein g-Moll-Klavierquartett vorstellte, soll der Direktor des Konservatoriums und Musiker Joseph Hellmesberger Brahms bereits zum Erben Beethovens erklärt haben. Obwohl Brahms sein Leben lang mit diesen Vergleichen zu kämpfen hatte, fühlte er sich in Wien geschätzt, was man von seiner Heimatstadt Hamburg nicht behaupten konnte, wo seine Musik auf Skepsis stieß und er bei Berufungen übergangen wurde. So entschloss er sich, ein Angebot als Chorleiter anzunehmen und nach Wien zu ziehen. Brahms’ Lebensmittelpunkt blieb bis zu seinem Tod Wien.
Brahms starb am 3. April 1897 in seiner Wohnung in der Karlsgasse. Nach der damaligen Diagnose handelte es sich um Leberkrebs, heute wird vermutet, dass es sich um Bauchspeicheldrüsenkrebs handelte. Er wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.
Brahms’ Grabmal:
Brahms auf seinem Sterbebett:
Gluck
Zentralfriedhof)
Gluck erhielt ein Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof (Gruppe 32 A, Nummer 49).
Glucks Grabmal:
Mozart
Zentralfriedhof)
Mozart ist auf dem St. Marxer Friedhof begraben (siehe weiter unten), aber auf dem Zentralfriedhof gibt es ein Ehrengrab.
Zur BIOGRAPHIE VON WOLFGANG AMADEUS MOZART
Mozarts Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof:
Schubert
Zentralfriedhof)
Vor seinem Tod äußerte Schubert den Wunsch, in der Nähe von Beethovens Grab beigesetzt zu werden, bei dessen Beerdigungsfeierlichkeiten er ein Jahr zuvor einer der Fackelträger gewesen war. Diesem Wunsch wurde nach seinem Tod am 19. November 1828 entsprochen, und er wurde zwei Grabstellen neben dem großen Vorbild beigesetzt. Das Grabmal wurde nach den Plänen seines Freundes Schober errichtet.
Im Jahr 1888 wurde Schuberts Leichnam gemeinsam mit Beethovens Grab vom Währinger Friedhof auf den Zentralfriedhof überführt. Die Grabsteine blieben in Währing, eine Kopie wurde für den Zentralfriedhof angefertigt.
Schubert-Grab:
Arnold Schönberg
Zentralfriedhof
Schönberg war ein gebürtiger Wiener. Seine Eltern stammten aus den östlichen Nachbarländern und waren jüdischer Abstammung. Im Alter von 24 Jahren konvertierte Schönberg zum Christentum, auch um dem grassierenden Antisemitismus zu entgehen.
Seine erste musikalische Phase war spätromantisch mit dem Hauptwerk “Verklärte Nacht”, später komponierte er atonal z.B. “Pierrot Lunaire” und dann in der Zwölftontechnik z.B. “Variationen für Orchester”. Mit seinen kompositionstheoretischen Schriften wurde er zu einem einflussreichen Theoretiker, der die Grundlagen der modernen, neueren Musik (neue bzw. zweite Wiener Schule) entwickelte. Schönberg emigrierte später in die USA. Schönberg hatte eine Phobie vor der Zahl 13. Er ging sogar so weit, seine Oper “Moses und Aron” zu nennen, da der Name mit Doppel-A aus 13 Buchstaben bestanden hätte. Er fürchtete seinen Tod in einem Jahr, das einem Vielfachen von 13 entspricht. Dies hat sich zwar nicht bewahrheitet, aber er starb an einem Tag mit dem Datum einer 13. Um genau zu sein, am 13. Juli 1951.
Schönberg war in den USA gestorben und eingeäschert worden, und auf dem Central Cemetery wurde ihm ein Ehrengrab errichtet.
Johann Strauss
Zentralfriedhof)
Johann Strauß starb 1899 in seinem Haus in der Igelgasse an einer Lungenentzündung. Nach dem Abdankungsgottesdienst zog die Prozession durch die Innenstadt und passierte viele Wirkungsstätten wie das Theater an der Wien oder die Hofoper. Zehntausende erwiesen dem Musiker die letzte Ehre und er wurde auf dem Zentralfriedhof feierlich beigesetzt.
Seine Grabstätte ist sehr originell gestaltet, mit vielen Details, wie z.B. tanzenden Engeln und einer Fledermaus, die zur Landung ansetzt.
Mozart
Friedhof St. Marx
Es ist bekannt, dass Mozart in einem Massengrab des St. Marxer Friedhofs “entsorgt” wurde, und zwar in einem Schachtgrab nach damaligem Brauch (praktisch alle Wiener erhielten ein Begräbnis 3. Klasse ohne Grabkreuz). Das Grabdenkmal wurde an Mozarts 100. Geburtstag an der Stelle errichtet, an der sich das Grab befunden haben soll. Außerdem hat Mozart auch ein Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof, der an der gleichen Straßenbahnlinie liegt (in Wien heißt die auch “die 71 nehmen”, nach der Nummer der Straßenbahnlinie). Der stimmungsvolle St. Marxer Friedhof ist zwar von einem Autobahndreieck umschlossen und Mozart ist der einzige echte “Star-Tote”, trotzdem lohnt sich der Besuch.
ZUR BIOGRAPHIE VON WOLFGANG AMADEUS MOZART
https://www.wien.gv.at/umwelt/parks/anlagen/friedhof-st-marx.html
Mozarts Grabmal:
Mahler
Friedhof Grinzing
In Gustav Mahlers Jugend war der Kindstod eine schreckliche Normalität; vier seiner Geschwister starben früh. Besonders der Tod seines 13-jährigen Bruders war für den damals 15-jährigen Gustav ein schreckliches Erlebnis. Mahler verarbeitete diese Kindheitserlebnisse in seiner ersten Sinfonie, mit dem berühmten Bruder-Jakob-Motiv als Thema eines Trauermarsches.
Als seine geliebte Tochter im Alter von fünf Jahren an Diphtherie starb, brach für Gustav und Alma eine Welt zusammen, und Alma warf ihrem Mann vor, seine Kindertotenlieder, die er zuvor geschrieben hatte, seien ein schreckliches Omen.
Gustav ließ Maria Anna auf dem Grinzinger Friedhof begraben und bestimmte in seinem Testament, dass er neben ihr begraben werden sollte.
Mahlers Grabmal:
Haydn
Haydn Park:
Haydn wurde nach seinem Tod auf dem Hundsturm-Friedhof beigesetzt. Nach der Beerdigung stahlen fünf Männer mit Hilfe eines Totengräbers nachts den Schädel, angeblich zu Forschungs- und Sicherheitszwecken. Haydns Leiche wurde 1820 nach Eisenstadt überführt, wo Fürst Esterhazy mit Entsetzen das Fehlen des Schädels feststellte. Dieser tauchte nach einer Odyssee 100 Jahre später im Wiener Musikverein wieder auf, wo er nach langem Hin und Her 1954 in Eisenstadt in Haydns Ruhestätte in der Bergkirche mit den übrigen Gebeinen überführt wurde.
Der Hundsturm-Friedhof wurde schließlich in einen Park umgewandelt, aber Haydns Grabstein wurde an seinem ursprünglichen Standort belassen.
Haydns Grabstein in:
Haydns Schädel ist endlich in Eisenstadt:
WARSAWA
Chopin
Heilige Kirche von Warschau
Chopins Herz ist in den Säulen dieser Kirche eingemauert. Die Reise dorthin war abenteuerlich, seine Schwester war an sein Sterbebett in Paris geeilt und hatte von ihrem Bruder seinen Wunsch erfahren, dass sein Leichnam nach Polen zurückkehren sollte. Dies war aufgrund der politischen Situation nicht möglich, und die Freunde beschlossen, dass sie das in Cognac eingelegte Herz nach Warschau schmuggeln sollte, wo es zunächst in ihrer Wohnung aufbewahrt wurde. Ihre Taufkirche nahm das Herz dann an, lagerte es aber im Keller der Kirche, weil die Kirchenvertreter nicht glaubten, dass Chopin in Paris ein frommes Leben führte. Erst 40 Jahre später fand es seinen Weg in die Kirche, wo es einen Ehrenplatz mit einem Marmordenkmal an der Säulenwand erhielt. Das erste Mal wurde es mit Hilfe eines deutschen Priesters während des Zweiten Weltkriegs in Sicherheit gebracht, bevor die Kirche gesprengt wurde, und das zweite Mal 2014 nach dem Wiederaufbau der Kirche, als es medizinisch untersucht und als Todesursache eine Herzbeutelentzündung festgestellt wurde, die auf seine Tuberkulose zurückzuführen war.
Heilig-Kreuz-Kirche:
Chopin Epitaph:
ZURICH
TRAVELGUIDE SCHWEIZ FÜR KLASSIK- UND OPERFANS
ZUM PORTRAIT VON ELISABETH SCHWARZKOPF
Elisabeth Schwarzkopf
Ihre Karriere
1942 wurde sie an der Wiener Staatsoper engagiert. 1946 sang sie bei Walter Legge, dem später berühmten Produzenten und Ehemann von Schwarzkopf, und Herbert von Karajan vor, was zu einer Anekdote wurde. Ihre Karriere nahm an Fahrt auf. Legge, der später ihr Ehemann wurde, plante dies gründlich. “Sie bestand aus drei Säulen: den wohldosierten Opernaufführungen an exklusiven Häusern der Welt, den bestmöglichen Aufnahmen und einer regen Konzert- und Liederabendtätigkeit. (Fischer, große Stimmen)
Das berühmte Mozart-Ensemble in Wien wurde von Josef Krips brillant zusammengestellt. In diesem Ensemble sangen die große Ljuba Welitsch, Irmgard Seefried, Hilde Güden und Sena Jurinac, deren Arbeit auf verschiedenen Aufnahmen dokumentiert ist.
Es ist zur Legende geworden, wie Schwarzkopf, betreut von Legge, viele alte Meister (Ponselle, Melba, Seinemeyer…) studierte und von jedem das Beste übernahm. Das wurde ihr gelegentlich von ihren Neidern vorgeworfen, aber das Ergebnis in den Opern von Mozart und Strauss war bestechend. Sie war eine Art Maria Callas des deutschen Repertoires. Und wie Maria Callas war sie eine kontroverse Figur, die sowohl Kritiker als auch glühende Anhänger anzog.
Ihre Stimme
Schwarzkopfs Stimme war ein lyrischer Sopran. Sie selbst sagte, ihre stärkste Waffe sei, dass “sie nur Farben singt”. Aber Farbe ist nicht nur eine Oberfläche, sie enthält auch ein Spektrum von Emotionen (von sinnlich und schön bis dramatisch und aufregend).
Sie gilt als eine der führenden Sopranistinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ihre Marscahllin und Gräfin wurden stilbildend für eine ganze Generation. Auch ihre Operetten wurden zu Referenzen, “deren Rang bis heute nicht wieder erreicht wurde” (Fischer).
Ihre Bedeutung als Liedsängerin ist eminent und ihre 4 letzten Strauss-Lieder sind von bleibendem Wert.
Sie ist neben ihrem Mann auf dem Friedhof von Zumikon (bei Zürich) begraben, wo sie von 1982-2003 gelebt hatte.
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