Cecilia Bartoli, Mezzosopran

Der online Opernführer zu Cecilia Bartoli

Lesen Sie die Kurzbiographie von Cecilia Bartoli und hören Sie Aufnahmen ihrer Karrierehöhepunkte. Bartoli gilt als eine der besten und kommerziell erfolgreichsten Opernsängerinnen unserer Zeit.

 

Der Aufstieg

Cecilia Bartoli wurde am  4. Juni 1966 in Rom in eine Sängerfamilie geboren.

Mit 17 begann sie das Musikstudium an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom. 1985, im Alter von 19 Jahren, trat Cecilia Bartoli in einer Talentshow im italienischen Fernsehen auf.[2] Sie belegte lediglich den zweiten Platz, dennoch erregte sie Aufmerksamkeit. Sie debütierte im Alter von 19 Jahren als Rosina in Rossinis Barbier von Sevilla an der Oper ihrer Heimatstadt. Sie spezialisiert sich auf Mozart-Rollen und weniger bekannte Werke aus dem Barock und der frühen Klassik und wurde rasch international bekannt.

Parto, Parto, Ma Tu Ben Mio (Titus)

 

1996 debütierte sie in der Metropolitan Opera als Despina in Mozarts Così fan tutte. Im folgenden Jahr sang sie dort die Titelpartie in Rossinis La Cenerentola.

Non piu mesta (Cenerentola)

 

In späteren Jahre sang sie auch Partien wie die Norma.

 

Ihre Stimme

Sie ist ein Koloratur-Mezzosopran mit einem dunklen, satten Timbre.

 

Bedeutung

Sie gilt als eine der besten und kommerziell erfolgreichsten Opernsängerinnen unserer Zeit (wikipedia)

Kesting: „Was Cecilia Bartoli von den meisten heutigen Sängerinnen unterscheidet, ist ihre Fähigkeit, ein Kaleidoskop an Empfindungen in einem Chiaroscuro von Farben zu malen, ist ihre unbändige, überschwengliche Singlust und ihre vokale Fantasie, die Wort und Musik zur sinnlichen wie zur spirituellen Einheit macht. [. . .] Als Bühnenpersönlichkeit ist sie überwältigend. Sie ist als La Gioiosa bezeichnet worden, als Sängerin, die Freude bringt. [. . .] Singen als befreiter Naturlaut – das ist die Glückserfahrung, die sie vermittelt.

Weitere Höhepunkte aus ihren Aufnahmen (to be continued)

 

Ein verspieltes voi che sapete aus Le noze di figaro.

Voi che sapete

 

und aus derselben einen drängenden Cherubino.

Non so piu cosa faccio

 

Una voce poco aus dem Barbiere von der jungen Cecilia Bartoli

Una voce poco fa

 

Mozart bietet uns in Cosi fan tutte ein herrliches Portrait der Despina. Sie hat im Leben gelernt, dass man in der Liebe keine Treue erwarten darf. So spielt sie in ihrer Arie mit dem Wort „fedeltà“, wiederholt es dreimal mit immer mehr Koloratur, sodass sich jeder der daran glaubt, als naiver Mensch vorkommen muss. Im zweiten Teil beklagt sie, mit gespielter Entrüstung, dass die Männer die Frauen mit scheinheiligen  Zärtlichkeiten für Ihre Vergnügen einnehmen wollen und schlussendlich fordert sie die Frauen auf, es den Männern mit gleicher Münze heimzuzahlen.

Dieses Stück gibt einer Despina, die auf der Höhe ihrer Aufgabe ist, die Gelegenheit in kurzer Zeit die vielen komödiantischen und sängerischen Aspekte dieser kurzen Arie zu zeigen. Cecilia Bartoli löst diese Aufgabe mit einer wunderbaren  Mischung von Charme, Eleganz und Gerissenheit. Achten Sie auf ihre gespielte Entrüstung bei «non vi fate sentir per carità» oder auf ihr verschmitztes Mienenspiel bei «chieder pietà».

In uomini in soldati 

 

Sehen Sie Cecilia Bartoli im Alter von 24-Jahren in einer Fermseh-Aufnahme aus Cosi fan tutte aus dem Jahr 1990.

 Una donna da qunidici anni

 

Dieses verführerische Duett aus Cosi fan tutte ist von Da Ponte mit doppelbödigen Versen gedichtet worden, doch dem scheint sich Mozart zu entziehen. Er schreibt ein weiteres wunderschönes Liebesduett mit den klopfenden Herzen.

Hören Sie einen wunderbar schmachtenden, romantischen Bryn Terfel im Duett mit Cecilia Bartoli.

Il cor vi dono  –  Bartoli / Terfel

 

Cecilia Bartoli singt eine aufgewühlte und kämpferische Donna Elvira, mit zusammengepressten Fäusten schwört sie Rache. Ah chi mi dice mai aus Don Giovanni.

Ah chi mi dice mai  –  Bartoli

 

Dieses Stück ist eines der magischen Liebeslieder von Mozart.  Hervorzuheben ist Mozarts schöne Idee des Solo-Cello, das die Stimme der Zerlina während dieser Arie zärtlich umspielt. Cecilia Bartoli singt die Arie der Zerlina mit viel Schmelz und viel Eindringlichkeit.

Batti, batti o bel Masetto  –  Bartoli

 

Und nun die zweite Arie der Zerlina. Wir hören Cecilia Bartoli, für einmal zärtlich, fast schon unschuldig. Der zweite Teil der Arie ist überirdisch. Wie kann Masetto bei diesem pochenden Herzchen und schmachtenden Weibchen anders als schwach werden.

Vedrai carino  –  Bartoli

 

Sie hören in dieser Aufnahme zuerst die virtuosen Koloraturen von Cecilia Bartoli, dieser großartigen Ausnahmekönnerin. Anschließend entspinnt sich das schöne Quintett «nel volto estatico» (ab 6:30). Das Quintett beginnt mit einem Kanon, und geht dann über in ein wunderschönes kontrapunktisches Quintett, das zuerst sehr melodiös ausgesungen wird und dann immer chaotischer wird bis zur totalen Konfusion.

Signora una parola (Quintett) – Bartoli / Dara / Corbelli / Mateuzzi

 

Cecilia Bartoli’s Cenerentola sparkles with singing joy. Seemingly effortlessly she sings her way through this aria. For many, Cecilia is the best Cenerentola on CD.

Nacqui all affano … non piu mesta  –  Bartoli

 

With seductive sound of the  flute Rossini introduces the virtuoso aria of Isabella. It is the opportunity for an actress/singer to show her vocal art of seduction.

In the following video you will experience how Cecilia Bartoli, only covered by foam, is languishing in the bathtub. Simply great!

Per lui che adoro  –  Bartoli

 

Rossini wrote the aria “pensa alla patria” for Isabella, a patriotic appeal to the courage and skill of the Italians to take the risk.

“Pensa alla patria” became one of the popular anthems of the Risorgimento 30 years later. Rossini didn’t want to make a political statement with the opera at the time of its composition. Although he supported the Greek freedom movement with words in later years, he also wrote a number for the restaurative Napoleon III. In the 1840s he came under pressure from the followers of the Risorgimento with the reproach of doing nothing for the movement. Rossini’s reference to the composition of the “Pensa alla patria” was chalked up by many as an excuse.

Musically, the piece is a skilful showpiece for Isabella, with which the singer can claim the applause of the audience with a cascade of difficult coloraturas. In this aria we hear the most famous and renowned Rossini singer of our days, Cecilia Bartoli. She “discovered” the role of Isabella relatively late (2018 in Salzburg), which is surprising, since Isabella’s temperament is perfectly suited to her.

Pronti abbiamo… Amici in ogni evento… Pensa alla patria

 

“O malheureux Iphigénie” is a great Italian aria that Gluck presented to the French audience. It is the psychological drama of Iphigenia. Gluck took the aria from his opera “la clemenza di Tito”.  It was perhaps Gluck’s most famous aria. We hear this aria with the beautiful oboe accompaniment and the title “Se mai senti spirarti sul volto”. It is the hero’s farewell to his beloved. The castrato Caffarelli sang it in the 1850s. We hear Cecilia Bartoli with this piece from her wonderful CD with Gluck arias.

O malheureux Iphigénie

 

Gluck hat die Arie aus seiner Oper «la clemenza di Tito» entnommen.  Es war vielleicht Glucks bekannteste Arie. Wir hören diese Arie mit der schönen Oboen Begleitung und dem Titel „Se mai senti spirarti sul volto“. Es ist der Abschied des Helden von seiner Geliebten. Der Kastrat Caffarelli hat es in den 50er Jahren gesungen. Wir hören Cecilia Bartoli mit diesem Stück aus ihrer wunderschönen CD mit Gluck Arien.

O malheureux Iphigénie  –  Bartoli

 

Ein hübsches, stimmungsvolles Duett aus Händels Rinaldo.

Scherzano sul tuo volto  –  Bartoli / Daniels

 

Händel komponierte einen schönen Effekt indem er die beschwingte Koloraturarie unisono von Streichern begleiten lässt.

Bel piacere è godere fido amo  –  Bartoli

 

Lascia ch’io pianga ist eine der berühmtesten Arien von Georg Friedrich Händel. Er hat sie bereits 1705 komponiert, und wandelte sie für die Oper Rinaldo in eine Klagearie um. Er schaffte es eine Arie zu schreiben, die durch ihre Einfachheit berührt. Händel schrieb die Arie in der Form einer Sarabande, einem Dreiertakt mit einer Dehnung der zweiten Taktzeit. Die Kombination mit der typischen Chromatik und der Pause ergeben das berühmte Seufzermovtiv des Händelschen Lamentos.

Die dunkle Stimme von Cecilia Bartoli schmachtet sich anrührend in die Seele.

Lascia ch’io pianga  –  Bartoli

 

 

Peter Lutz, opera-inside, dem online Opernführer zu Cecilia Bartoli, Mezzosopran

 

 

 

 

 

 

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