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Online Opernführer & Handlung zu Strauss’ ELEKTRA

Wenige Opern können am Schluss einer Aufführung solche Beifallsstürme hervorrufen wie die Elektra. Die Musik der Elektra und ihre Hauptrolle ist einzigartig in der Opernliteratur und Strauss, der grosse Tonmaler, konnte mit dieser Musik an die Grenzen seiner Zeit gehen.

 

Inhalt

Handlung

♪ Akt I

 

Höhepunkte

Allein! Weh, ganz allein! (Elektra’s monologue)

Ich kann nicht sitzen und ins Dunkel starren

Ich habe keine guten Nächte (Clytemnestra’s monologue)

Orest! (Recognition scene)

Elektra! Schwester! (Recognition scene)

Ob ich nicht höre (Finale)

 

 

Aufnahme Empfehlung

♪ Aufnahme Empfehlung

 

 

 

 

ROLLE & HANDLUNG VON ELEKTRA

 

 

 

 

Die Nähe zur Salome

Strauss war 1908 zum Zeitpunkt der Komposition der Elektra 44 Jahre alt und auf einem künstlerischen Höhepunkt sowohl als Komponist wie auch als Dirigent. Die Salome hatte er wenige Jahre zuvor fertiggestellt und sie katapultierte ihn zuvorderst in die Avantgarde der Musikwelt Europas. Drei Jahre später nach der Salome war die Elektra an der Reihe. Niemand würde die Verwandtschaft der Elektra mit der Salome verneinen. Zu ähnlich sind die beiden Geschichten. Die Nähe betrifft die Expressivität der Musik genauso wie die Gestalten der Oper. Die jeweiligen Hauptpersonen Elektra/Salome, Klytämnestra/Königin und des Ägisth /Herodes sind inhaltlich und musikalisch Wahlverwandte und die Handlung weist große Parallelen auf. Diese Nähe zur Salome ließ Strauss denn auch zögern, als Hugo von Hofmannsthal ihm die Elektra als Stoff vorlegte. Zwar war er fasziniert von der Geschichte und  er regte auch die Kreation eines Librettos an, als er 1903 zusammen mit Hofmannsthal eine grossartige Produktion Max Reinhardts sah. Doch nach der Komposition der Salome schien ihm die Gefahr, dass eine Neuauflage dieser Oper entstehen würde zu groß zu sein. Schließlich erkannte Strauss, dass der Stoff ihm genau die Szenen bot, die er für seine Musik brauchte und er machte sich an die Arbeit.

 

 

Das Libretto

Elektra war die erste Zusammenarbeit mit Hofmannsthal, der eine 20 Jährige, einflussreiche künstlerische Partnerschaft folgte. Hofmannsthal hat sich mit seinem Libretto zu Elektra inhaltlich eng an die Sophokles’sche Vorlage gehalten. Er ging aber bei der Gestaltung der Persönlichkeiten der Hauptrollen weit über das antike Vorbild hinaus. Er stützte sich auf das Werk «Studien zur Hysterie», von Breuer und Freud. Heraus kam ein Text, der unheimlich düster gehalten war, man kann beinahe von einer Studie menschlicher Abgründe sprechen. Dies betrifft vor allem die Hauptpersonen Elektra und Klytämnestra. Er zeichnete das Bild von zwei besessenen Frauen und die Oper ist geradezu in Geiselhaft ihrer traumatischen Zustände. Genauso wie Klytämnestra gepeinigt ist von ihren schlaflosen Nächten, ist Elektra getrieben und besessen von ihren Rachegedanken. Hoffmannsthal zeichnet zwei Gestalten, die physisch und physisch zerrüttet sind und sich wie gejagte Tiere in die Enge getrieben fühlen.

 

 

Avantgardismus

Diese Inhaltlichen Ausgangspunkte suchte Strauss bewusst. Er wollte diese Seelenzustände als Sprungbrett nutzen, um den musikalischen Ausdruck zu steigern und noch einen Schritt weiter zu gehen als mit der Salome. Mit Elektra festigte Strauss seinen Ruf als führender Komponist der Avantgarde, den er sich mit seiner symphonischen Musik (z.B. ein Heldenleben) und mit seiner Salome erworben hatte. In keiner anderen Oper ging Strauss musikalisch weiter. Er spürte aber, dass er den Rubikon zur Atonalität nicht überschreiten wollte, den Berg, Schönberg & Co nahmen.

Die Jünger der Avantgarde vergötterten ihre Epigonen, ließen sie aber auch wieder schnell fallen, was Strauss 2 Jahre später schmerzlich erfahren musste, als er seinen (rückwärtsgewandten) Rosenkavalier komponierte. «Zuckerwasser dirigiere ich nicht», ließ der junge Otto Klemperer das Publikum wissen, und Strauss musste bald schmerzhaft zur Kenntnis nehmen, zu den Konservativen gezählt zu werden.

 

 

Die Musik

Wie schon bei der Salome schrieb Strauss die Oper für ein riesiges Orchester, mit dem er alle Facetten menschlicher Gefühle ausdrücken konnte. Große Teile der Partitur sind in dissonanzenreicher und chromatischer Musik geschrieben, um die Abgründe und Verletzungen der Seelen und die Verzweiflung der Personen zu zeichnen. Vierzig Bläser und großes Schlagwerk «schreien» die Dissonanzen förmlich aus dem Orchestergraben. Darunter sind Wagnertuben und Heckelphon (eine Art tiefe Oboe, die wenige Jahre zuvor von der Firma Heckel entwickelt wurde).

Gezielt hat er einzelne Passagen in harmonischem Wohlklang geschrieben, dazu ist die Rolle der Chrysothemis zu zählen und Elektras Wiedererkennungsszene.

Strauss verwendete in dieser Oper eine Art von Leitmotivik, die sich über die ganze Partitur erstreckt und sehr komplex angelegt ist. Die Motive werden laufend unterteilt, übereinander geschichtet und verändert, was wiederholt in eine Art Polyatonalität führt, wo Dur auf Moll Akkorde prallen.

Wir hören bis auf die Eingangsszene vornehmlich Monologe und Duette. Terzette oder Quartette kommen kaum vor, und Chorauftritte sind nur spärlich vorhanden. Der Mix von Kammertheater und Riesenorchester führt zu einem eigentümlichen Spannungsverhältnis.

 

 

Die Rolle der Elektra

Diese Rolle nimmt in der Opernliteratur eine Sonderstellung ein. Keine andere Figur, auch nicht die Salome oder die Lady Macbeth, wurde jemals musikalisch so exzessiv in ihrer Getriebenheit und Besessenheit in Töne gesetzt. Elektra ist pausenlos auf der Bühne und stets der Mittelpunkt des Bühnengeschehens. Die Stimme der Elektra muss pausenlos gegen ein großes Orchester singen, was vom Dirigenten eine große Sorgfalt in der Behandlung der Lautstärke erfordert, um die Stimme der Elektra nicht zu überfordern und zu übertönen aber die Schwelle zum Wahnsinn spüren zu lassen.

Nach weniger als 2 Stunden fällt der Bühnenvorhang. Mehr wäre der Elektra (und dem Zuhörer) wohl nicht zuzumuten.

 

 

Eine Oper in einem Akt

Wie schon die Salome, ist die Elektra ein Einakter. Die Dramaturgie verzichtet fast gänzlich auf eine Einteilung in Szenen und erlaubt keine Pause, womit die Schöpfer in Wagnerscher Manier, den Effekt auf den Zuhörer maximieren.

 

 

Die Rezension.

Die Oper wurde bei der Uraufführung mit Zurückhaltung aufgenommen. Zwar wurde sie rasch an vielen Opernhäusern gespielt, doch blieben die Reaktionen gemischt. Von den Avantgardisten bejubelt wurde sie von den Konservativen kritisch aufgenommen.

 

 

ELEKTRA AKT I

 

 

 

Handlung: In einem Hof des Palastes der Klytämnestra in Mykene. Dienerinnen verrichten am Ziehbrunnen ihre Arbeit. Sie ereifern sich  über Elektra, die seit dem Tod ihres Vaters mit wirrem Haar wie ein Schatten im Hause lebt.

Mit brutalen Schlägen im Orchester, dem Agamemnon Motiv,  geht der Vorhang auf und die eindringlichen Rufen der Mägde «Wo bleibt Elektra» zwingt den Zuhörer schon gleich zu Beginn auf die Vorderkante seines Stuhls.

Wo bleibt Elektra  –  Solti / div.

 

Die eindrückliche Böhm / Friedrich Verfilmung

Handlung: Als Elektra erscheint, verschwinden die Mägde. Sie ist gepeinigt von den Bildern des Mordes an ihrem Vater. Vor vielen Jahren erschlugen Ihre Mutter und ihr Geliebter Ägisth ihren Vater brutal im Bad des Hauses. Seither sinnt sie, diese Bluttat am geliebten Vater zu sühnen.

Strauss schrieb eine gleißende Musik zu diesem langen Monolog der Elektra, einem der Höhepunkte der Oper. Unerbittlich peitscht das Orchester Elektra an, als sich die schändliche Mordtat vor ihren Augen abspielt. Nur kurz hellt sich die Musik auf, als sie sich wie in Trance vorstellt, ihr Vater erscheine wieder. Begleitet von zarten Streichertönen erinnert sie sich an ihren Vater.  Im letzten Teil wird die Musik bei ihren Rachegedanken martialisch und triumphierend.

Wir hören eine Aufnahme aus der großartigen Verfilmung dieser Oper durch den Regisseurs Götz Friedrich und den Dirigenten Karl Böhm aus dem Jahr 1981. Böhm (Jahrgang 1894) war ein langjähriger persönlicher Freund des Komponisten, und es war ihm ein Herzenswunsch, dass es ihm vergönnt sein möge, diese Produktion noch fertig stellen zu können. Kurz vor dem Ende der Arbeiten verstarb er im Alter von 87 Jahren. Es reichte um den Film zu produzieren, der letztendlich ein großartiges Gemälde dieser Oper wurde.

Wir hören in diesem Ausschnitt Leonie Rysanek, einer gebürtigen Wienerin und einer der großen Charakterdarstellerinnen des Strauss- und Wagner Fachs der Nachkriegszeit.

Allein, weh ganz allein  –  Rysanek

Chrysothemis erscheint

Handlung: Ihre Schwester Chrysothemis erscheint und erzählt ihr, dass ihre Mutter plane, Elektra einzusperren. Chrysothemis ist verzweifelt, sie leidet unter der furchtbaren Situation ihrer Familie. Sie ist jung und schön und sie träumt von Kindern und dem Leben in einer glücklichen Familie.

Chrysothemis ist der musikalische Gegenentwurf zu Elektra. Die Musik ist tonal, ihre Bögen sind weich und die Melodien sind zärtlich.

Ich kann nicht sitzen und ins Dunkel starren  –  della Casa

 

Handlung: Sie erzählt, dass Klytämnestra seit Jahren nachts nicht zur Ruhe kommt. Immer wieder träume sie, dass sie von ihrem Sohn Orest, den sie noch als Kind von ihrem Haus verbannt hat, erschlagen wird. Klytämnestra erscheint mit ihrem Gefolge.

Wilde und groteske Musik begleitet den Auftritt der Klytämnestra.

Es geht ein Lärm los  –  Solti

 

Das Erscheinen Klytämnestras

Handlung: Ihre Augen sind vom fehlenden Schlaf entstellt und ihr Körper ist mit Amuletten bedeckt, die sie vor dem Fluch des Alptraums schützen sollen. Sie klagt die Götter an, sie mit Alpträumen ewig zu peinigen.

Strauss ging mit der Elektra an die Grenze der Tonalität und bezeichnete explizit diesen Auftritt Klytämnestras als den weitesten Gang in Richtung Atonalität. Er wusste, dass er damit an die Grenze der Aufnahmefähigkeit der damaligen Ohren ging.

Die Klytämnestra ist eine der klassischen Charakterrollen, die Sängerinnen im «Herbst ihrer Karriere» singen. Wir hören Astrid Varnay, sie die zuvor selbst eine der herausragendsten Rollenvertreterinnen der Elektra war. Sehen Sie diese eindrückliche Szene aus der Friedrich/Böhm – Verfilmung.

Ich will nichts hören  –  Varnay

 

Strauss – der Meister der Tonmalerei

Handlung: Klytämnestra will sich an Elektra wenden, denn ihre Tochter kenne sie gut und könne sie vielleicht von den Alpträumen befreien. Ihre Vertrauten warnen sie vor der «falschen» Elektra, doch sie wendet ein, dass deren Rat zu Götteropfer keine Besserung gebracht hätten. Sie schickt ihre Vertrauten weg, sie will alleine sein mit ihrer Tochter. Sie schildert ihre schrecklichen Nächte in denen ihre Seele wünscht tot zu sein und fragt sie nach Rat.

Mit sichtlichem Vergnügen komponierte Strauss die Ankunft der mit Amuletten behängten Klytämnestra lautmalerisch aus. Neckische 32stel Motive lassen das Funkeln der Steine hörbar machen. Strauss war ein Meister der Tonmalerei, die er mit seinen symphonischen Dichtungen schon in frühen Komponistenjahren zur Meisterschaft brachte. Zum Thema der Lautmalerei hinterließ Strauss eines seiner unvergessenen Bonmots: Bekanntlich hatte er eine besondere Beziehung zum Bier, denn seine Mutter war die Enkelin des Gründers der Brauerei Hacker-Pschorr, eine der großen Brauereien Münchens. Strauss wagte kühn zu behaupten, dass wenn er ein Bier musikalisch beschreiben würde,  man sogar die Marke heraushöre.

Wir hören in dieser Szene von Martha Mödl, einer der großen Charakterdarstellerinnen der Nachkriegsjahre.

Ich habe keine gute Nächte  –   Mödl

 

Handlung: Elektra empfiehlt ihr, den Göttern ein Menschenopfer darzubringen. Interessiert will Klytämnestra mehr wissen. Elektra sagt, dass einzig Orest das Opfer erbringen könne. Bei dessen Namen geht ein Schauder durch den Körper der Mutter, verbat sie Elektra nicht dessen Namen zu erwähnen? Klytämnestra behauptet heuchlerisch, Orest sei wahnsinnig geworden und lebe mit Hunden zusammen. Elektra glaubt nichts davon. Sie weiß, dass Klytämnestra seine Rache fürchtet. Auf ihre Frage, wer das Opfer sein soll, sagt Elektra die Mutter selber solle es sein.

Wir hören diese dramatische Passage in der Aufnahme von Solti. Seine Studio Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern nimmt eine Sonderstellung in der Diskografie ein. Soltis Ansatz aus den sechziger Jahren wurde als musikalisch brachial empfunden und die Wiener Philharmoniker gingen zusammen mit der Elektra Birgitt Nilsson diesen Ansatz kompromisslos mit. Diese Aufnahme gehört zu den großen Aufnahmen von Birgit Nilsson.

Was bluten muss – Nilsson

 

 

Die schreckliche Wendung

Handlung: Klytämnestra ist schreckensstarr. Da erscheinen ihre Dienerinnen und flüstern ihr etwas ins Ohr. Plötzlich ertönt ein schreckliches Lachen aus ihrem Munde.

Die Mutter lacht, als sie vom Tode ihres Sohnes erfährt.

Ach Lichter  –  Ludwig

 

Handlung: Elektra erfährt vor ihrer herbeigeeilten Schwester den Grund dafür. Orest sei tot. Elektra ist geschockt, denn sie hoffte Orest käme zurück, um die Rache zu verüben.

Orest ist tot  –  Madeira / Nilsson

 

Handlung: Ein Diener reitet los, um Ägisth die freudige Nachricht vom Tode Orests zu überbringen. Elektra bedrängt ihre Schwester, dass nun die Schwestern den Mord an ihrer Mutter verüben müssten. Sie habe zu diesem Zweck das Beil aufbewahrt, mit dem Ihr Vater erschlagen worden war.
Chrysothemis ist wie gelähmt. Elektra fleht sie an, bei der Rache zu helfen. Doch ihre Schwester will und kann es nicht.

Elektra versucht ihre Schwester zu umgarnen. Mit einem arienhaften Gesang versucht sie in unschuldiger Dur Tonart, ihre Schwester zur grausamen Tat zu überreden.

Nun muss es von uns geschehen  –  Rysanek / Borkh

 

 

Elektra erkennt ihren Bruder – die ergreifende Wiedererkennung Szene

Handlung: Fieberhaft gräbt Elektra das Beil aus. Da erscheint ein geheimnisvoller Mann. Er gibt vor, der Bote der Nachricht von Orests Tode zu sein. Er fragt nach dem Weg zu Klytämnestra. Als Elektra von ihrer Situation erzählt, gibt sich der Mann als ihren Bruder Orest zu erkennen, der gekommen sei um Rache an der Mutter zu verüben. Er ist bestürzt, wie Klytämnestra ihre Tochter darben ließ. Elektra ist überglücklich ihren Bruder wiederzusehen. Sie schämt sich vor ihm, dass sie ihre Jugend und Schönheit für den jahrelangen Gram geopfert hat.

Eine ergreifende Szene spielt sich ab. Als sich Orest zu erkennen gibt, vermag Elektra nur den Namen ihres Bruder zu stammeln. Nach diesem ungläubigen Staunen ertönt eine zärtliche Melodie und verkündet von der Bruderliebe Elektras. Liebe und Triumph vereinen sich zur Wärme der Musik, die bislang nicht zu hören war.

Orest! – Rysanek

 

Wir hören diesen Höhepunkt der Oper in einer zweiten Interpretation, gesungen von Kirsten Flagstadt. Die Norwegerin war neben Birgitt Nilsson die berühmteste der hochdramatischen Soprane des zwanzigsten Jahrhunderts. Ihre Karriere ging derjenigen der Schwedin zeitlich vor, und sie war die Einzige, die sich mit der Schwedin betreffend Stimmkraft messen konnte, ja sie sogar überflügelte.

Orest! – Flagstadt

 

Die Mordszene

Handlung: Orests Begleiter mahnt ihn, rasch in den Palast zu dringen um die Tat zu verüben. Als sie weg sind, stellt Elektra fest, dass sie vergessen hat Orest das Beil mitzugeben. Plötzlich gellt der Todesschrei Klytämnestras durchs Haus. Nun ist das ganze Haus auf den Beinen und erfährt von der Tat.

Mit gespenstischen Basstönen untermalt, macht sich Orest auf den Weg. Wir sehen den Mord nicht auf der Bühne, sondern hören nur einen erschreckten Schrei der Klytämnestra, schrille Bläser und das röcheln der sterbenden Klytämnestra.

Ich hab ihm das Beil nicht geben können  –  Borkh / Schech

 

 

Ägisth erscheint

Handlung: Nun taucht Ägisth auf. Er hat vom Tod Orests erfahren und wünscht den Boten zu sprechen. Scheinheilig weist Elektra ihm den Weg zu Orest. Er geht ins Haus und wird von ihm erschlagen. Chrysothemis erscheint und erzählt triumphierend vom Erscheinen Orests und dem Rachemord.

Wir hören diese Szene in der Aufnahme von Beecham. Diese Aufnahme von 1947 gehört zu den Sternstunden der Elektra Diskographie, nicht zuletzt wegen der Chrysothemis von Ljuba Welitsch. Welitsch sollte 2 Jahre selbst als Salome an der Met einen der größten Theater-Triumphe des 20. Jahrhunderts feiern. Mehr darüber im Opernportrait zu Salome: https://opera-inside.com/salome-von-richard-strauss-der-opernfuehrer/?lang=de#Ah

Elektra! Schwester!  –  Welitsch

 

Wir hören die Szene in einer zweiten Version: Inge Borkh und Lisa della Casa als Elektra und Chrysothemis  waren ein Traumpaar an den Salzburger Festspielen 1957. Für Inge Borkh war die Rolle der Elektra die Rolle ihres Lebens, sie ist auf 6 Gesamt-Aufnahmen zu hören! Ihr Sopran war nicht der einer klassischen Hochdramatischen. Er war in der Mittellage etwas schlanker und doch gleißend in der Höhe. Die Live Aufnahme an den Salzburger Festspielen mit Mitropoulos war wahrscheinlich die Beste.

Elektra! Schwester!  –  Borkh / della Casa

 

 

Der wilde Rachetanz der Elektra

Handlung: Die beiden Schwestern fallen sich in die Arme. Chrysothemis eilt zu ihrem Bruder und Elektra bricht nach einem wilden Jubeltanz tot zusammen.

Die berühmte, surreale Tanzszene mit der ekstatischen Musik beginnt in der Aufnahme bei 8:30. Darin kämpft eine Dur Melodie gegen einen wiederholten Molldreiklang, was einen gespenstischen Schlusseffekt der Oper erzeugt.

Ob ich nicht höre (Finale)  –  Rysanek / Varnay

 

 

 

 

 

Aufnahme Empfehlung

 

Eine wunderbare Verfilmung auf DVD:

DG mit Leonie Rysanek, Astrid Varnay, Caterina Ligendza und Dietrich Fischer-Dieskau unter der Leitung von Karl Böhm und den Wiener Philharmonikern; Regie: Götz Friedrich.

Oder als reguläre CD:

DECCA mit Birgit Nilsson, Maria Collier, Gerhard Stolze und Tom Krause unter der Leitung von Georg Solti und den Wiener Philharmonikern.

 

 

Peter Lutz, opera-inside, der Online-Opernführer zu ELEKTRA von Richard Strauss.

 

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