Che gelida manina, la boheme

Das Portrait von  Puccinis Aria CHE GELIDA MANINA

Lesen Sie interessante Fakten und hören Sie grossartige YouTube-Videos über die berühmte Arie “Che gelida manina”.

 

 

Die DVD mit Freni und Pavarotti, den Sängern der Jahrhundertaufnahme der Bohème

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Die Arie – Handlung & Hintergrund

Wenn Sie mehr über die Oper  La Boheme erfahren möchten, klicken Sie auf den Link zum Opernporträt.

 

Die Arie – Handlung & Hintergrund

Handlung: Der Philosoph Colline kommt nach Hause. Er ist schlecht gelaunt, denn er konnte im Pfandhaus nichts versetzen, da es am Weihnachtsabend geschlossen war. Einzig der Musiker Schaunard konnte etwas verdienen und bringt Wein, Brennholz und etwas Geld mit. So beschließen sie den Weihnachtsabend im Café Momus zu verbringen. Sie werden von ihrem Vermieter Benoit unterbrochen, der die längst fällige Miete anmahnt. Sie wimmeln ihn ab und gehen ins Café. Einzig Rodolfo bleibt zurück, da er noch einen Artikel fertigstellen muss. Es klopft an der Tür. Es ist Mimi, die Näherin aus der Nachbarswohnung. Sie bittet um Feuer für die erloschene Kerze. Mimi fühlt sich schwach und Rodolfo nimmt sich ihrer an. Die beiden erzählen von ihren Leben und ihren Träumen. Rodolfo beginnt und erzählt von sich, dem Poeten, dem Millionär der Träume.

Die Arie beginnt pianissimo und dolcissimo und der erste Teil endet mit einem schönen rallentando wenn Rodolfo auf den schönen Mond zeigt, der romantisch ins Zimmer schimmert (e qui la luna). Rodolfo stellt sich vor mit einem expressiven «Chi son» in dem er sich als Dichter und armer Künstler beschreibt. Im dritten Teil erzählt er von seinen Träumen, die glorreich im Wort «Millionaria» kulminieren. Im vierten Teil singt er von Mimi, die er soeben kennengelernt hat. Unendlich romantisch erfolgt die berühmte Schluss-Sequenz mit dem hohen C (Ma il furto non m’accora, poiché, poichè v’ha preso stanza, la speranza).

Die Arie – der Text

 

Che gelida manina, se la lasci riscaldar…
Cercar che giova? Al buio non si trova.
Ma per fortuna, è una notte di luna,
e qui la luna… l’abbiamo vicina.

Aspetti, signorina,
le dirò con due parole:
chi son? chi son!… e che faccio…
come vivo?… Vuole?
Chi so? Sono um poeta.
Chi cosa faccio? Scrivo.
E come vivo? Vivo.

In porvetà mia lieta,
scialo da gran signore…
rime ed inni d’amore.
Per sogni e per chimere…
e per castelli in aria!
L’anima ho milionaria.
Talor dal mio forziere…

ruban tutti i gioelli
due ladri: gli occhi belli.
V’entrar com voi pur ora,
ed i miei sogni usati
e i bei sogni miei tosto si dileguar!
Ma il furto non m’accora,
poichè v’ha preso stanza… la speranza!

Or che mi conoscete, parlate voi deh! parlate…
Chi siete?
Vi piaccia dir?

 

Stimmfach Spinto Tenor

Die Rolle des Rodolfo ist für einen Spinto Tenor (italienisch) respektive einen jugendlichen Heldentenor (deutsch) geschrieben. Die Stimme ist durch die kräftig-männliche charakterisiert und hat einen metallenen Glanz in der Höhe. Sie besticht durch mühelose Durchschlagkraft und Beweglichkeit. In der Höhe kann der Spinto Tenor das Publikum mit Spitzentönen begeistern.

 

 

Grosse Interpreten der Arie “Che gelida manina”

 

Wir wollen diesen großartigen Moment in 4 großen Aufnahmen anschauen.

Wir starten mit Pavarotti. Viele Experten halten Pavarotti als den besten Rodolfo der Aufnahmegeschichte. Mit den Worten von Kesting: «Schlechthin überragend, auch und gerade darstellerisch setzt sich Pavarotti als Rodolfo unter Karajan in Szene. Es ist eines der raren vokalen Porträts, das die Figur sichtbar macht. In keiner anderen Aufnahme – von La fille du régiment abgesehen – hat er freier und gelöster gesungen, in keiner mit einer reicheren Farbpalette.»

Che gelida manina (1)  –  Pavarotti/Karajan

 

Der nächste Rodolfo ist der große Jussi Björling. Wieder mit den Worten Kestings: «Kein anderer hat die Musik des ersten Aktes leuchtender und zärtlicher, die des vierten Aktes verhalten-elegischer gesungen als der Schwede.»

Che gelida manina (2)  –  Björling/Beecham

 

Die nächste Aufnahme hören Sie von Benjamino Gigli aus den 30er Jahren. Er wurde lange als der Nachfolger von Enrico Caruso angesehen. Giglis Stimme hatte sowohl “das flüssige Metall wie auch die samtartige Weichheit» (Fischer) oder mit anderen Worten «die Wärme und die Brillanz» (Kesting). Gigli irritierte viele Opernliebhaber mit seinen Ausflügen in die seichte Unterhaltung und wurde gelegentlich als «Schmalztenor» verurteilt, ein Urteil das er mit Richard Tauber, einem weiteren großen Tenor des 20. Jahrhunderts teilte. Unbestreitbar ist, wie Gigli Emotionen mit seiner Stimme abbilden konnte (dies kommt vor allem im ersten Teil zur Geltung), während die höchsten Töne (wie auch bei Caruso) nicht die zwingende Stärke des Tenors waren. Dafür hören Sie am Schluss ein wunderschönes Diminuendo.

Che gelida manina (3) – Gigli

 

Eine vierte Version hören Sie in einer Version von Jonas Kaufmann.

Che gelida manina (4)  –  Kaufmann

 

Und eine grossartige Version von Enrico Caruso

Che gelida manina (5)  –  Caruso

 

 

 

Peter Lutz, opera-inside, der Online-Opernführer zu CHE GELIDA MANINA aus der Oper La Bohème

 

 

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