Russia Russland St Petersburg Moskau Moscow Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera

RUSSLAND: Ein Reiseführer für Musikfans

Besuchsziele zu klassischer Musik und Opernkunst mit einem historischem Bezug. Lernen Sie spannende Ideen und Hintergrund-Informationen kennen.


 

 

KARTE DER REISEZIELE DES REISEFÜHRERS RUSSLAND

Zoomen Sie ein für Reiseziele in RUSSLAND:

 

 

 

 

 


 

LEBEN UND WIRKEN VON KÜNSTLERN IN RUSSLAND

 

 

Mikhail Glinka

Der Übervater der russischen Musik

Mikhail Glinka kann als der Urvater der russischen klassischen Musik bezeichnet werden. Er verbrachte den Grossteil seines aktiven Lebens in St. Petersburg. Die Oper «Ein Leben für den Zaren» von 1834 gilt als erste eigenständige russische klassische Musik und demnach als erste russische Oper und hat die nächsten Generationen russischer Musiker entscheidend beeinflusst. Sie war die erste Oper, dessen Libretto in Russisch gehalten war und worin ein Mann aus dem Volk die Hauptrolle spielte und nicht ein Adliger, was für diese Zeit unerhört war.

Vorbild für das mächtige Häuflein

Besonders Rimski-Korsakoff und das mächtige Häuflein machten sich sein Vermächtnis zu eigen und begründeten die nationalrussische Musik (im Gegensatz zum mehr westlich orientierten Tschaikowski). Das Werk, wie auch Glinkas zweite wichtige Oper «Ruslan und Ludmila», wurden im St. Petersburger Bolschoi Theater uraufgeführt (nicht zu verwechseln mit dem Moskauer), welches 1888 abgerissen wurde, um dem neuen Konservatorium Platz zu machen.

Nikolaj Rimski-Korsakoff

Mitglied des mächtigen Häufleins

Rimski-Korsakoff hatte eine ungemein wichtige Stellung im russischen Musikleben des 19. Jahrhunderts inne. Er nahm die Ideen von Glinka, dem ersten russischen Komponisten auf, liess sich von Balakirev, Berlioz und Liszt inspirieren und war Mitglied des Petersburger mächtigen Häufleins, das sich für die national-russische Musik einsetzte.

Mighty five Mächtiges Häuflein Balakirev Rimsky-Korsakov Cesar Cui Modest Mussorgski Alexander Borodin

Er unterstützte und förderte insbesondere seinen Komponistenkollegen Mussorgski, dessen «Boris Godunov» er beispielsweise zweimal umarbeitete. Unter seinen Schülern waren so klingende Namen wie Strawinski, Glasunov und Prokovieff. Sein bekanntestes Werk ist vermutlich «Scheherazade», eine von Liszt beeinflusste Programm Musik und «der Hummelflug» aus einer seiner Opern.

Korsakoff stammte aus einer begüterten Familie mit einer Armee-Tradition, er selbst ging in seiner Offiziersausbildung drei Jahre lang zur See, bis er sich für die Musik entschieden hatte.

Rimski Korsakov Painting Serow Gemälde St Petersburg Rimsky Korsakov Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera d (1)

Modest Mussorgski

Mussorgski in St. Petersburg

Mikhail Glinka kann als der Urvater der russischen klassischen Musik bezeichnet werden. Er verbrachte den Grossteil seines aktiven Lebens in St. Petersburg. Die Oper «Ein Leben für den Zaren» von 1834 gilt als erste eigenständige russische klassische Musik und demnach als erste russische Oper und hat die nächsten Generationen russischer Musiker entscheidend beeinflusst. Sie war die erste Oper, dessen Libretto in Russisch gehalten war und worin ein Mann aus dem Volk die Hauptrolle spielte und nicht ein Adliger, was für diese Zeit unerhört war.

Mussorgski in Moskau

Mussorgskis künstlerischer Mittelpunkt lag sein Leben lang in St. Petersburg, aber es war sein erster Besuch in Moskau im Alter von 20 Jahren, der einen tiefen Eindruck auf ihn machte und eine «Liebe für alles Russische» auslöste.

Modest Mussorgksi Reiseführer Travelguide Classical Music Klassische Musik Oper Opera Kultur Culture d

Sergej Prokoffiew

Rückkehr nach Moskau

Der Exilrusse Prokofiew war im Zuge der Oktoberrevolution emigriert und kam 1936 zurück nach Moskau, um dauerhaft in der Sowjet-Union zu bleiben. Dieser Schritt erstaunt noch heute viele, da er sich freiwillig in den Kunstzwang der bolschewistischen Diktatur Stalins einfügte. Die darauffolgende Zeit war künstlerisch sehr produktiv und der erhoffte Kreatitiväts-Schub, den sich der Komponist mit dem Rückkehr in die Heimat wünschte, wurde Realität.

Der gebürtige Ukrainer kehrte nicht nach St. Petersburg zurück, sondern nach Moskau, wo aufgrund der politischen Lage sich das Zentrum der Kunst-Szene befand.

Privat war die Zeit weniger glücklich. In der zweiten Hälfte der vierziger Jahre heiratete er nochmals. Die Ehe mit seiner spanische Frau, die mit ihm nach Moskau gekommen war, wurde aufgelöst und sie wurde 8 Jahre in ein Internierungslager gesperrt, angeblich, weil sie Geld nach Spanien an ihre Mutter überwiesen hatte, was dannzumal verboten war.

Nach einem Treppensturz konnte sich Prokofiev Ende der vierziger Jahre gesundheitlich nicht mehr richtig erholen und ein Schauprozess, den ihm, Schoschtakowitsch und Katchaturjan gemacht wurde setzte ihm zu. Er verstarb schliesslich am gleichen Tag wie Stalin, weshalb niemand von seinem Tod Notiz nahm und er ohne Festivität begraben wurde.

Portrait Sergei Prokofiev Life Leben Places Orte Music Musik Travel Guide Reisen Reiseführer

Dmitri Schoschtakowitsch

Er wurde mit der Belagerung St. Petersburg zum Mythos

Schostakowitsch’ Name wird für ewig mit der Stadt Leningrad (St. Petersburgs Name während der Zeit der Sowjet-Union) verbunden sein. Als die Stadt 1942 im Würgegriff der deutschen Belagerung litt, arbeitete der Leningrader Komponist an seiner 7. Sinfonie, die er seiner gebeutelten Landsleuten schenken wollte. Gegen seinen Willen wurde er auf Anordnung Stalins durch ein letztes Schlupfloch aus der Stadt gebracht, wo er die Sinfonie zu Ende schrieb.

Das Werk wurde rasch im Ausland bekannt und Stalin erkannte dessen symbolische Bedeutung und liess die Partitur mit einem Flieger über die deutschen Stellungen in die Innenstadt bringen, wo der Dirigent Eliasberg die Sinfonie während der Belagerung aufzuführen hatte. Die Sinfonie war für ein grosses Orchester gesetzt, bei der ersten Probe erschienen aber nur 15 erschöpfte und abgemagerte Musiker, die von Sägemehl, Pferde- und Rattenfleisch überleben mussten. Eliasberg probte das Werk, doch der Trompeter konnte aus Schwäche seinem Instrument keinen Ton entlocken und manche Musiker konnten ihr Instrument kaum halten. Nach 15 Minuten musste Eliasberg die Probe beenden.

Der Aufführungstag während der Belagerung

Nun wurde ein Aufruf an die Frontsoldaten gemacht. So konnte das Orchester aufgefüllt werden und Eliasberg musste mit dem zusammengewürfelten Orchester in 6 Tagen das hochkomplexe Werk aufführungsreif proben. Vor dem Beginn der Aufführung soll ein sowjetischer General die deutschen Truppen bombardiert haben, um eine störungsfreie Aufführung zu ermöglichen. Überall in der Stadt waren Lautsprecher aufgestellt worden, damit die Bewohner und die Feinde den Widerstandswillen der Bevölkerung spüren konnten.

Zuhörer und Musiker riskierten mit der Aufführung ihr Leben, glücklicherweise konnte sie störungsfrei durchgeführt werden und der Schluss-Applaus kannte kein Ende.

Der erste Satz der Sinfonie ist der programmatischste: nach einer sorglosen Introduktion (der Vorkriegsidylle) bricht ein über 15 Minuten anwachsendes Invasions-Motiv von Trommeln begleitet ein (wie bei Ravels Bolero), als Sinnbild des Feindes und der Unterdrückung. Schostakowitsch verwendete für das Invasions-Motiv Teile der Melodie «Da geh ich zu Maxim» aus Franz Lehárs Operette Die lustige Witwe, die zu Hitlers Lieblingswerken gehörte.

Tatsächlich hatte Schostakowitsch diesen Satz in Friedenszeiten geschrieben, sodass der stets doppelbödige Komponist auch hier eine versteckte Nachricht mitteilte. Auch beim Eintritt des Retters bleibt er doppelbödig, denn das musikalische Thema des Retters unterscheidet sich kaum vom Aggressoren.

Stalin dankte Schostakowitsch diese Tat schlecht, denn nur 4 Jahre nach dem Krieg musste Schostakowisch (mit Prokofiev und Khatchaturian) einen Schauprozess über sich ergehen lassen.

Dmitri Schostakowitsch als Luftschutz-Soldat am Konservatorium Leningrad im 2. Weltkrieg:

schoschtakowitsch luftschutz soldat

Konzert vom 9. August 1942:

leningrad sinfonie aufführung performance

Johann Strauss

Johann Strauss besuchte Russland als Musiker mehrfach. Sein Ziel war Pawlowsk, wo er in den Sommermonaten in einem Konzertsaal unter anderem für den Kaiser musizierte und zu Bällen aufspielte.

Engagiert von der russischen Bahngesellschaft

Die erste russische Bahnstrecke führte von St. Petersburg in die 30 km südlich gelegenen adligen Paläste Zarskoje-Selo und Pawlowsk. Die Bahnlinie wurde 1836 in Betrieb genommen und engagierte 1856 zum ersten Mal Johann Strauss und sein Orchester, um im Sommer mit ihrer Musik und Bällen eine kaufkräftige Schicht nach Pawlow zu locken, um die Bahnstrecke zu fördern. Zu diesem Zweck wurde das Bahnhofgebäude nach Vorbild des Londoner Vauxhall zum Vergnügungspalast ausgebaut, wo Restaurants und Ballsaal zum Besuch einluden. Die Strauss Brüder spielte in der Folge in den Jahren 1856 bis 1865 und im Jahre 1869 jeweils von Mai bis Oktober nahezu täglich mit einer Kapelle in Pawlowsk. Strauss komponierte einige Stück wie den Pizzicato Walzer speziell für diesen Ort.

Das historische Bahnhofsgebäude und der Pavillon, die sich neben dem Palast befanden, existieren nicht mehr, sie wurden während der deutschen Besatzung im zweiten Weltkrieg zerstört. Heute erinnert noch das Schloss Pawlow mit seinen wunderbaren Gärten an diese Zeit der Belle-Époque.

Der historische Pavillon:

Pavlovsk Vauxhall Johann Strauss Sohn Travel Reisen Culture Tourism (1)

Schloss Pawlowsk:

Pavlovsk Castle Schloss Garden Johann Strauss Sohn Travel Reisen Culture Tourism (1)

http://en.pavlovskmuseum.ru/

Johann Strauss

Sergej Rachmaninov

Zwei Mal die Landgüter verloren

Sergej wuchs in den ersten Jahren als Spross einer begüterten Familie auf dem Land auf. Doch mit den Jahren verloren die Eltern durch Unvermögen ihren Landbesitz und noch als Knabe zog Rachmaninov mit seiner Mutter verarmt nach Moskau. Dort erkannte der Pädagoge und Konservatoriums-Lehrer Swerev sein Talent und liess ihn bei sich zu Hause wohnen, bei freier Logis und Unterricht. Rachmaninov konnte sich nach dem Studium rasch als Klavierspieler und Dirigent durchsetzten, während seine Leistungen als Komponist zu seinem grossen Leidwesen nicht die erhoffte Anerkennung fanden.

Nach mehreren längeren Deutschland Besuchen kehrte Rachmaninov nach Russland als Dirigent zurück und bewohnte den Landsitz Iwanova, der den Eltern von Rachmaninovs Frau gehörte ab 1910. Hier fand er neben seinen Ämtern die ersehnte Ruhe und er komponierte unter anderem sein 3. Klavierkonzert. Die Rachmaninovs verliessen Russland im Zuge der Oktoberrevolution in Richtung USA und kehrten nie wieder auf das geliebte Gut zurück, das in der Revolution geplündert wurde.

Sergej Rachmaninov

Peter Tschajkowski

Erste Jahre auf einem Landgut

Tschaikowski verbrachte seine frühesten Jahre auf einem Gut in Wotkinsk, wo der Vater als Fabrikleiter ein herrschaftliches Gut bewohnte. Vieles wissen wir aus dieser Zeit, da Peters Nanny Fanny Dürbach aus dieser Zeit in ihren Memoiren berichtete. Er blieb mit ihr in Kontakt und besuchte sie 1892 in Montbéliard.

Traumatischer Wechsel nach St. Petersburg

Mit zehn Jahren erfährt Tschaikowski ein traumatisches Erlebnis, zu seinem Entsetzen wird er in ein Internat in St. Petersburg gesteckt. Mit diesem Ereignis endet seine Kindheit schlagartig und er wird auf eine Beamtenkarriere vorbereitet.

Mit 21 Jahren verlässt er den Staatsdienst und beginnt mittellos eine Musikerlaufbahn. Er bleibt weitere 5 Jahre in St. Petersburg und geht dann nach Moskau, wo er seinen Lebensmittelpunkt als Lehrer im Konservatorium hat. Er wird unzählige Male nach Leningrad zurückkehren und schließlich dort bereits 53-jährig sterben.

Der junge Tschaikowski:

Peter Tschaikowski jung tchaikovsky young St. Petersburg Reiseführer Travelguide Classical Music Klassische Musik Oper Opera Kultur Culture e

 

 

 


 

KONZERTSÄLE UND OPERNHÄUSER

 

 

Mariinski Theater St. Petersburg

Das Mariinski hiess während der Sowjet Zeit Kirov und ist wieder zu seinem alten Namen zurückgekehrt. Noch immer glänzt dieses Theater mit Ballett- und Opernaufführungen auf höchstem Niveau.

Wo viele Balette Tschaikowskis uraufgeführt wurden

Das Mariinski Theater war ein wichtiges Theater für Tschaikowski, er hat dort bedeutende Werke, wie z.B. den Nussknacker, Dornröschen und Pique Dame uraufgeführt.

Wo Mussorgski seinen grössten Triumph erlebte

Das Mariinski Theater wurde 1860 erbaut und gehört zusammen mit dem Bolschoi Theater in Moskau zu den zwei musikalischen Leuchttürmen Russlands für Ballett, klassische Musik und Oper. Das Theater war 1874 Schauplatz der Uraufführung von Mussorgskis wichtigstem Werk. Die konservative Leitung des Mariinski Theater lehnte die Uraufführung von «Boris Godunow» zwei Mal ab. Beim dritten Anlauf funktionierte es und es wurde mit 20 ausverkauften und bejubelten Aufführungen zum grössten Triumph seines Lebens.

Es lohnt sich eine Führung durch das wunderschöne Mariinski Theater zu machen.

St. Petersburg Modest Mussorgsky Travel Reisen Culture Tourism (1)

https://www.mariinsky.ru/en/

Philharmonie St. Petersburg

Wo Schoschtakowitsch’s Leningrader Sinfonie 1942 aufgeführt wurde

In diesem Saal wurde am 9. August 1942 die sogenannte Leningrader Sinfonie aufgeführt. In diesem Theater wird die Konzertsaison traditionell mit einer Aufführung der 7. Sinfonie begonnen.

(Die Geschichte der Sinfonie können Sie oben aus dem biografischen Teil zu Schoschtakowitsch entnehmen).

http://www.philharmonia.spb.ru/en/

Saal der Philharmonie:

Concert Hall Schostakowitsch St. Petersburg 7. symphony leningrad st petersburg Life Leben Places Orte Music Musik Travel Guide Reisen Reiseführer

Bolschoi Theater Moskau

Wo einst Stalin eine Oper hörte

Das Bolschoi Theater ist berühmt für seine Ballettaufführungen. Hier wurde Tschaikowkskis “Schwanensee” uraufgeführt. Die legendäre Ballett-Truppen des Bolschoi, bestehend aus 200 Tänzern, sind oft im Ausland unterwegs und die Aufführungen in Moskau sind fast immer ausverkauft. Auch die Oper Aufführungen sind von höchster Qualität, oft in russischer Sprache gesungen aber immer häufiger in Originalsprachen.

An diesem Ort erfolgte auch der berüchtigte Besuch Stalins in Begleitung von Molotov, als er sich hinter einem Vorhang einer Loge eine Oper von Shoshtakowitsch anhörte. Ein paar Tage später brachte die Prawda einen wahrscheinlich von Stalin verfassten Artikel, der das Werk brandmarkte, damit war Shoshtakowitsch permanent in Gefahr eingesperrt zu werden. Diese Angst begleitete ihn in den nächsten Lebensjahren und führte ihn in Depressionen und zu Suizidgedanken.

https://www.coopculture.it/heritage.cfm?id=6

Bolshoi Theater Moscow

Grosser Saal des Konservatoriums Moskau

Wo Horowitz die Welt verzauberte

Diese aus dem Jahr 1901 stammende Halle mit ihrer hervorragenden Akkustik, welche angeblich auf keramischen Hohlkörpern beruht, die im Deckengewölbe eingefügt sind. Sie bietet 1800 Besuchern Platz und besitzt eine ungewöhnlich grosse Bühne.

Sie war der Ort wo Vladimir Horowitz 1986 nach über 50 Jahren Exil bei seiner Rückkehr das bewegende Konzert spielte. Alles musste perfekt sein, 50 Toningenieure und Techniker der deutschen Grammophon reisten an um dieses Jahrhundertereignis zu erfassen. Dass Horowitz auf seinem Flügel spielen wollte war klar und dieses Konzert wurde zum grössten Pianistischen Pop-Ereignis des 20. Jahrhundert, mit der Besonderheit, dass der Popstar schon 82 Lenze auf dem Buckel hatte!

Horowitz in Moscow Hall of the conservatory

Natalya Sats Musical Theater

Ein einmaliges Kindertheater mit bewegter Vergangenheit

1936 bat Natalja Sats Sergej Prokofjew, ein Werk zu schreiben, das Kindern Orchesterinstrumente näherbringt und dem Musikgeschmack von Kindern entsprechen sollte.

Natalya Sats betrieb ein Kindertheater als staatliche Institution und sprach Prokofiev an, der mit seinen Söhnen das Theater besucht hatte. Prokofiev war von der Idee eines Werks für Kinder begeistert und vertonte das Libretto von «Peter und der Wolf» innerhalb einer Woche mit der ersten Klavierskizze. Die erste Aufführung im Moskauer Konservatorium war allerdings nicht erfolgreich, weil Natalya krank wurde und die Ersatz-Sprecherin unerfahren war. Eine zweite Aufführung mit Natalya wurde zu einem grossen Erfolg. Als Prokofiew ein Jahr später von seiner USA-Tournee zurückkam, sass Sats bereits im Gulag, da ihr Mann, ein Minister, einer Säuberung zum Opfer gefallen war.

Sats sass 5 Jahre in Sibirien, wurde aber nach dem Tode Stalins vollständig rehabilitiert. Sie baute das Kindertheater wieder auf erstellte 1965 ein neues Gebäude, welches noch heute als Institution ihren Namen trägt.

Glinka Kapellen Chor

Glinka war eine Zeit lang der Leiter der Kaiserlichen Hofkapelle, einem Chor, der im Solde des Zaren stand und der älteste professionelle Chor Russlands ist. 1838 reiste er in die Ukraine und holte 20 Sänger für den Chor. Rimski-Korsakoff war einer seiner Nachfolger und noch heute geniesst dieser Chor ein hohes Renommee. Die Akademische Kapelle ist eines der ältesten Konzerthäuer St. Petersburg und bekannt für deren Akustik.

academic glinka capella Mikhail Glinka St. Petersburg Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera

https://www.justgorussia.co.uk/en/academic_glinka_capella.html

 

 

 


 

MUSEEN

 

 

Mussorgski Museum Naumovo

Die Museumsbehörde von Pskov verwaltet das Gut in Naumovo in der Heimat Mussorgskis als einziges Museum des Komponisten. Das Dorf Naumowo ist das Herz dieses Museumskomplexes, zu dem auch das Haupthaus des Anwesens, die Unterkünfte der Bediensteten, die Scheune, das Gewächshaus, die Molkerei und die Schmiede gehören. Im südlichen Teil des Anwesens sind einige jahrhundertealte Bäume erhalten.

Tschirikow-Gut:

Naumovo Estate Museum Modest Mussorgsky Travel Reisen Culture Tourism (2)

http://museums.pskov.ru/home?lang=en

Prokofiev Museum Moskau

Das Museum befindet sich in Prokofiews letzter Wohnung in der Kamergerskij-Gasse. Man kann dort sowohl Alltagsgegenstände sehen wie auch Bühnenbilder, Bücher und Noten. Die Wohnung besteht aus einem Wohnzimmer, dem Arbeitszimmer und zwei weiteren Räumen.

Darüberhinaus gibt es im Erdgeschoss auch einen kleinen Konzertsaal mit seinem Flügel.

Die Besucher-Informationen sind in Russisch gehalten.

Blick ins Museum:

http://www.glinka.museum/

Rimski-Korsakoff Museum Moskau

Rimski-Korsakoffs Wohnung war Treffpunkt vieler berühmter Komponisten. Heute ist in seinem Wohnhaus am Zagorodny Prospekt 28, wo er seine letzten 15 Jahre verbrachte, in einem Flügel ein kleines Museum eingerichtet, das die Räumlichkeiten des Hauses und Memorabilien des Komponisten, sowie sein Wirken aufzeigt.

Blick in das Rimski-Korsakoff Museum:

Rimski Korsakov Museum St Petersburg Rimsky Korsakov Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera d (1)

www.theatremuseum.ru/english.html

Rachmaninov Museum Iwanowa

Rachmaninov fungierte auf Ivanova auch als Gutsverwalter und packte tatkräftig an. Nachdem die Rachmanonovs im Zuge der russischen Revolution das Gut verliessen, wurde es geplündert und verkam. In den siebziger Jahren besann man sich wieder auf den berühmten Besitzer und man begann das Gut zu restaurieren. Heute fungiert es als Museum und die Wohnsituation Rachmaninovs wurde nachempfunden und die Lebensstationen in einer Dauerausstellung dokumentiert.

Rachmaninov auf dem Gut:

Iwanova Sergej Rachmaninov

Blick ins Innere:

Ivanowa Rachmaninov

Website konsultieren für Öffnungszeiten, das Museum ist vornehmlich in Sommer-Monaten geöffnet

https://ivanovka-museum.ru/

Skrjabin Museum Moskau

Skrjabin war ein virtuoser Pianist und das Klavier war das Instrument, für das er am meisten komponierte. Er war ein gebürtiger Moskauer und das Museum ist in seiner letzten Moskauer Wohnung eingerichtet.

Skrjabin war synästhetisch (musikalische Klänge waren für ihn mit bestimmten Farbwahrnehmungen verbunden) und er entwickelte eine Theorie der Farben und der Musik.

Skrjabin Museum Moskau Moscow Farben Color

Berühmt wurden u.a. zwei Werke, die diesen Zusammenhang deutlich machen. Das eine ist “Poême du feu”, ein Klavierkonzert, in dem er musikalische Passagen mit Farben sichtbar machte, indem er ein sogenanntes Farbklavier verwendete. Das zweite Stück ist “Prometheus”, für das ein Professor ein Gerät konstruierte, mit dem Farben “zum Klingen gebracht” werden konnten. Das Museum zeigt mit Maschinen und Geräten diese interessante Facette.

Skrjabin Museum Moskau Moscow Farben Color

Das Museum hat sechs Räume: eine Eingangshalle, ein Büro, ein Wohnzimmer, ein Esszimmer, ein Kinderzimmer und ein Schlafzimmer.

Skrjabin Museum Moskau Moscow

https://scriabinmuseum.ru/

Tschaikowski Museum Wotkinsk

Das Museum entstand auf dem Landgut, in dem Tschaikowki seine ersten 8 Jahre verbrachte.

Das Museum rivalisierte mit dem grösseren Tschaikowski Museum in Klein bei Moskau um die Exponate. Die wichtigsten Exponate sind ein Klavier auf dem Tschaikowski als Jugendlicher begann zu komponieren, sowie Möbel und Spielzeug.

Der Ausblick auf den See ist sehr schön, die Idylle wurde im 20. Jahrhundert gestört als Wotinsk als Produktionsstätte für sowjetische atomar bestückte Interkontinentalraketen diente, und erschien so nicht einmal auf Landkarten, geschweige denn in Reiseführern.

Das hat sich seit der russischen Unabhängigkeit geändert. In den letzten Jahren besuchten über 100.000 Menschen das Anwesen.

Wotinsk Tchaikovsi Museum Travel Reisen Culture Tourism

https://tchaikovskyhome.ru/

Tschaikovsky Museum Klin

Das Anwesen in dieser Stadt in der heute 80.000 Personen leben befindet sich 90 Kilometer ausserhalb von Moskau. Es wurde schon nach dem Tode Tschaikowskis zum Museum überführt. Sein Diener Sofronow und sein Bruder Modest statteten es mit persönlichen Gegenständen des Musikers aus. Nach dem Tode Modest hatte das Museum eine bewegte Vergangenheit: «Infolge des Zweiten Weltkriegs wurde das Museumsinventar überwiegend nach Wotkinsk, Udmurtien evakuiert. Ab Ende November bis zum 15. Dezember 1941 lag Klin in der Besatzungszone der deutschen Wehrmacht, die das Museum schwer beschädigte. Das Erdgeschoss diente als Motorrad-Garage und Schusterwerkstatt. Die obere Etage wurde zum Quartier für 100 Soldaten, die im Haus verbliebene Holzmöbel als Brennholz nutzten.

Nach der Rückeroberung Klins durch sowjetische Soldaten begutachteten der britische Staatssekretär Anthony Eden und der sowjetische Botschafter Großbritanniens Iwan Maiski bereits am 19. Dezember 1941 das beschädigte Museum im Rahmen einer diplomatischen Mission mit mehr als 20 Korrespondenten. Nach der Renovierung des Hauses wurden die ausgelagerten Gegenstände Tschaikowskis im November 1944 ins Museum zurückgebracht, das am 6. Mai 1945 erneut feierlich eröffnete.» (Quelle: Wikipedia). Das Haus ist zu einem zentralen Ort des Gedächtnisses von Tschaikowski geworden und alle berühmten Musiker wie Gilels, Horowitz, Richter etc. besuchten den Ort und spielten im Musiksaal, der sich auf dem Gelände befindet, und in dem gelegentlich Konzerte stattfinden.

Tschaikowski Haus:

Klin Tchaykovsy Museum Horowitz Travel Reisen Culture Tourism

https://tchaikovsky.house/

 

 


 

 

HÄUSER UND APARTMENT VON KÜNSTLERN

 

 

Tschaikowskis Sterbeort Malaya Morskaya Street, 13e

Heute ein Hotel

Über das Rätsel Tschaikowskis Todesursache sind viele Bücher geschrieben worden. War es das Glas Wasser, mit dem er sich unfreiwillig mit der in St. Petersburg grassierenden Cholera infiziert hatte oder war es ein Ehrengericht, dessen Urteil er sich gebeugt hatte und Arsen schluckte? Heutzutage überwiegt die Meinung, dass Ersteres zutrifft. Wie auch immer, das Gebäude wo er starb, gibt es immer noch, sein Sterbezimmer kann sogar gebucht (Tschaikowski-Suite) werden, es ist ein Hotel mit dem Namen Tschaikovskyhouse. Es war seinerzeit das Apartment seines Bruders Modest. Im Foto unten sehen Sie das Sterbezimmer blau eingerahmt.

Tschaikowskyhouse:

Malaya Morskaya Street, 13 St. Petersburg Tchaikowsky Travel Reisen Culture Tourism (2)

http://www.tchaikovskyhouse.com/hotel/?lang=en

 

 


 

 

DENKMÄLER

 

Glinka Statue St. Petersburg

Die Statue wurde 1904 errichtet. Sie stand zuerst an einem anderen Platz, musste dann, weil sie den zunehmenden motorisierten Verkehr behinderte örtlich verändert werden. Es ist ein imposantes Bronze-Denkmal, dessen Basis aus rotem Granit besteht.

Glinka Denkmal:

Glinka Monument Mikhail Glinka St. Petersburg Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera

Rimski-Korsakoff Denkmal St. Petersburg

Gegenüber dem Mariinski-Theater steht eine imposante Bronze-Statue des Dirigenten aus dem Jahr 1950.

Rimski-Korsakoff-Statue:

Prokofiew-Statue Moskau

Zu seinem 125. Geburtstag wurde bei seinem Wohnhaus eine Statue des Komponisten enthüllt, welche sich in der traditionsreichen und autofreien Kamergerskij-Gasse befindet.

Moskow Prokofiev Monument Statue Life Leben Places Orte Music Musik Travel Guide Reisen Reiseführer

 

 


 

 

RESTAURANT

 

 

Wo Tschaikowski das ominöse Glas Wasser trank

5 Tage vor seinem Tod trank Tschaikowski das ominöse Glas Wasser in Leiner’s Restaurant, obwohl er vom Kellner informiert wurde, dass kein abgekochtes Wasser zur Verfügung stehe, welches wegen der grassierenden Cholera erforderlich war. Danach ging er in Modest Wohnung und sollte sie nicht mehr verlassen und am 6. November sterben. Das Restaurant-Gebäude steht noch, das Leiner’s gibt es nicht mehr, in diesem schönen Gebäude befindet sich heute ein amerikanisches Schnellrestaurant.

18 Nevsky Prospect:

18 Nevsky prospect St. Petersburg Tchaikowsky Travel Reisen Culture Tourism (2)

 

 


 

 

GRABSTÄTTEN

Mikhail Glinka

Tichwin Friedhof Moskau

Glinka war in seinem letzten Lebensjahrzehnt oft auf Reisen und ist nach einem mehrmonatigen Aufenthalt überraschend an einer Erkältung in Berlin verstorben. Seine Leiche wurde in Folge repatriiert und sein Grabmal befindet sich auf dem Friedhof des Alexander-Newski-Klosters.

Tichwiner Friedhof:

Tichwin cimetery Friedhof St. Petersburg Tchaikowsky Travel Reisen Culture Tourism (1)

Glinkas Grabstätte:

Tikhvin Grab Tomb Glinka Mikhail Glinka St. Petersburg Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera

Modest Mussorgski

Tichwin Friedhof Moskau

Mussorgski soff sich buchstäblich zu Tode. Er starb in einem St. Petersburger Spital 42-jährig. Sein Leichnam liegt im spektakulären Tichwiner Friedhof des Alexander-Newski-Klosters in St. Petersburg begraben.

Grab Tomb Tikhvin Cemetery St. Petersburg Modest Mussorgsky Travel Reisen Culture Tourism (1)

Peter Tschaikowski

Sein Grab befindet sich auf dem Tichwiner Friedhof am Alexander-Newski-Kloster in Sankt Petersburg. Die Abdankung Tschaikowskis fand in der Kasaner Kathedrale statt, die Anteilnahme war riesig, 60.000 Personen beantragten Eintrittskarten. Das Grab liegt im Tichwin-Friedhof im Alexander-Newski-Kloster. In seiner Nähe ruhen auch Alexander Borodin, Michail Glinka, Rimski-Korsakow und Modest Mussorgsky beigesetzt.

Grab von Peter Tschaikowski:

Tikhvin Grab Tomb Glinka Peter Tchaikowsky St. Petersburg Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera

Rimski-Korsakoff

Tichwin Friedhof Moskau

Rimsky-Korsakoff starb 1908 an Angina pectoris und erhielt ein Ehrengrab auf dem Alexander-Newski-Friedhof.

St Petersburg Rimski Korsakoff Tomb Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera (4)

Sergej Prokofiev

Novodevichy Friedhof Moskau

Hier liegt Prokofiev mit seiner zweiten Frau begraben (Sektion 3, Reihe 47). Seine erste Frau (eine Sängerin) konnte nach dem politischen Tauwetter nach neun Jahren das Arbeitslager und nach weiteren 15 Jahren das Land verlassen, wo sie von den Royalties der Musik Prokofievs ausserhalb des Ostblocks ihren Lebensunterhalt bestreiten konnte. Sie machte sogar eine Aufnahme von «Peter und der Wolf» als Erzählerin.

In diesem Friedhof sind unter anderem auch Nicolas Gogol, Sergei Eisenstein (für dessen berühmten Filme Alexander Newski und Iwan der Schreckliche Prokofiev Musik schrieb), Nikita Chruschtschow und Boris Yeltsin begraben.

Prokofiews Grab:

Nomodevichy Cemetery Friedhof Grab Tomb Sergei Prokofiev Life Leben Places Orte Music Musik Travel Guide Reisen Reiseführer

Svjatoslav Richter

Novodevichy Friedhof Moskau

Richter war einer der größten Pianisten des 20. Jahrhunderts und ein Schüler des einflussreichen Klavierlehrers Heinrich Neuhaus. Sein Vater war deutscher Abstammung und wurde während des Zweiten Weltkriegs erschossen.  Richter war ein enger künstlerischer Freund von Prokoffiev.

Mit dem Tauwetter nach Stalins Tod wurde er mit seiner Tournee durch die Vereinigten Staaten 1960 plötzlich im Westen berühmt.

Er starb im Alter von 82 Jahren an einem Herzinfarkt.

Tomb Grab Swjatoslav Richter Nowodewitschi Cemetery Froedhof Moscow Moskau Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera

Dmitri Shostakovitch

Novodevichy Friedhof Moskau

Schostakowitsch wurde nicht in seiner Heimatstadt St. Petersburg begraben, sondern auf dem Russischen Nationalfriedhof Novodevichy (Sektion 2, No 39). Er hatte seine letzten Lebensjahre in Moskau verbracht.

Auf seinem Grab befindet sich das Notenmotiv D, Es, C, H. Es symbolisiert seine deutschen Initialen (D.Sch), das er mehrmals in seinen Kompositionen verwendet hatte.

Das Grab von Schostakowitch:

Tomb Grave Grab Schostakowitsch Cemetery Novodevichy Friedhof Life Leben Places Orte Music Musik Travel Guide Reisen Reiseführer
[/av_image

 

 

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert