Frederic Chopin eine Biographie in Worten und Bildern.
Die Orte an denen Chopin gewirkt hat und die wichtigsten Personen seines Lebens.
Biografische Zeittafel (Klicken für mehr Informationen)
1810
GEBURT IN ŻELAZOWA WOLA
Chopin wird als Sohn eines Franzosen und einer Polin auf einem Landgut geboren, wo die Eltern angestellt sind.
1810
1811
DER POLNISCHE MOZART - KINDHEIT UND JUGEND IN WARSCHAU
Chopins Talent wird früh sichtbar und er spielt früh als Wunderkind in den Salons. Bereits als 18-jähriger komponiert er seine beiden Klavierkonzerte. Aufgrund des drohenden Krieges verlässt Chopin Warschau.
1811
1831
ENTTÄUSCHUNG IN WIEN
Chopin erreichte zusammen mit seinem Freund Titus Woyciechowski Wien. Doch seine Hoffnungen auf eine erfolgreiche Karriere zerschlagen sich. Seine Werke stossen auf keine Interesse. Nach sieben Monaten entschliesst er sich zur Weiterreise nach Paris.
1831
1831
DIE SALONS VON PARIS
Chopin bewegte sich vornehmlich in den Salons von Paris und wurde zum begehrten Klavierlehrer der oberen Zehntausend.
1831
1834
FREUNDSCHAFTEN IN DEUTSCHLAND
Chopin fährt wiederholt nach Deutschland und pflegt die Freundschaften mit Schumann und Mendelssohn.
1834
1837
ALPTRAUM IN MALLORCA
Aus dem ersehnten milden Winter im Mittelmeer wurde ein verregneter Winter in feuchten Mauern, der Chopin gesundheitlich stark zusetzt.
1837
1839 -1846
PRODUKTIVE SOMMER IN NOHANT
In George Sands Haus fand Chopin die Ruhe um zu komponieren. Hier empfingen er und George viele Freunde aus Paris.
1839 -1846
1848
FATALE REISE NACH GROSSBRITANNIEN
Jane Stirling organisiert eine Reise nach Grossbritannien. Chopin kehrt schwer erkrankt nach Paris zurück.
1848
1849
TOD IN PARIS
Seine Schwester eilt nach Paris, doch bald schon stirbt Chopin in seiner Wohnung an seiner Tuberkulose Erkrankung.
1849
1850
DAS HERZ IN POLEN
Chopins Schwester schmuggelte das Herz nach Polen, wo es sich seither in der Heiligkreuzkirche befindet.
1850
WERKÜBERSICHT
Eine Übersicht über die wichtigsten Werke von Chopin.
GEBURT IN ŻELAZOWA WOLA
Chopin wurde hier 1810 als Sohn eines Franzosen und einer Polin geboren. Vater und Mutter arbeiteten als Hauslehrer respektive als Gouvernante einer Adelsfamilie und wohnten in einem Seitenflügel.
Die Familie zog noch im gleichen Jahr nach Warschau, wo der Vater eine neue Stelle angetreten hatte.
Chopins Eltern:
Chopin Geburtshaus und Museum
Das Haupthaus fiel einem Feuer zum Opfer und der Seitenflügel der Chopins hatte eine bewegte Geschichte. Er funktionierte als Lagerhaus, Lazarett, wurde im zweiten Weltkrieg gar von Deutschen besetzt. Es wurde 1928 von einer Chopin-Gesellschaft gekauft und als Herrenhaus umgebaut und zeigt nicht mehr das bescheidene Nebengebäude, das die Chopins bewohnten.
Die Inneneinrichtung ging im zweiten Weltkrieg verloren und wurde in der Folge mit Gegenständen des 19. Jahrhunderts wieder bestückt, um die Atmosphäre dieses Jahrhunderts wiederherzustellen. Die eine oder andere Memorabilien Chopins werden gezeigt, insgesamt ist es eher eine Hommage als ein Museum. Ein Musiksaal, in dem regelmässig Musik aufgeführt wird, ein schöner Park und 2 Skulpturen ergänzen das Anwesen.
Chopin-Musuem:
Blick ins Museum:
https://muzeum.nifc.pl/en/muzeum/wizyta-informacje-miejsce/
Taufkirche St. Rochus in Brochow
In dieser Kirche wurde Chopin getauft. Sie liegt idyllisch an einem Flüsschen, 11 km von Żelazowa Wola entfernt und wurde im 16. Jahrhundert als ein Teil der Befestigungsarchitektur erbaut. Sie wurde im ersten Weltkrieg schwer beschädigt (der Innenraum wurde verwüstet), als das Flüsschen Frontabschnitt war.
St. Rochus:
DER POLNISCHE MOZART – KINDHEIT UND JUGEND IN WARSCHAU
Die Familie Chopin liess sich mit dem Erstgeborenen Fréderic 7-monate nach dessen Geburt 1810 in Warschau nieder. Chopins Vater hatte ein zufriedenstellendes Auskommen am Lyceum, wo er, der gebürtige Franzose, als Französischlehrer amtete. Sie wohnten mitten in Warschau und Fréderic, dessen Talent rasch erkannt wurde, bekam eine gute musikalische Ausbildung.
Er begann schon im zarten Alter zu komponieren, mit sieben Jahren erschuf er seine erste Polonaise und mit acht spielte er bereits im Palais Radziwill mit einem Klavierkonzert eines polnischen Komponisten auf und wurde als «der polnische Mozart» in den Salons «herumgereicht». Nach einem mehrmonatigen Wien-Aufenthalt spielte er 19-jährig seine soeben komponierten beiden Klavierkonzerte e-moll und f-moll im alten Nationaltheater (in der Zwischenzeit abgerissen) mit grossem Erfolg.
Am 2. November 1830 verliess Chopin zusammen mit Titus Woyciechowski Warschau. Der Vater drängte ihn zur Abreise vor der drohenden Revolte Richtung Wien (und erreichte später Paris). Am letzten Abend überreichten ihm Freunde ein Gefäss mit polnischer Erde und sangen ihm ein Abschiedslied. Chopin kehrte nie wieder nach Warschau zurück.
Warschau:
Alte Rektor Wohnung (Kaszimierz Palais)
An der Krakowskie Przedmieście Strasse 26/28 wohnte die Familie Chopin im Seitenflügel des Kazimierz Palastes, wo Chopins Vater als Französischlehrer arbeitete. Die Räume dienen heute der Universität als Arbeitsstätte, eine Gedenktafel vor dem Eingang zum Seitenflügel erinnert an den berühmten Bewohner.
Kaszimierz Palais:
Czapski Palais
Hier wohnte Chopin die letzten Polen-Jahre in mit seiner Familie (im linken Gebäude im 3. Stock). An diesem Ort hatte er sein eigenes Zimmer und komponierte seine zwei berühmten Klavierkonzerte. Die Räume dienen der Universität als Arbeitsstätte.
Czapski Palais:
Visitantinnen Kirche
An der Strasse der alten Rektorenwohnung befindet sich die Visitantinnen Kirche. Hier spielte Frederic Chopin die Orgel für den Kirchenchor, wo auch Konstancja Gładkowska gesungen haben soll, in die Chopin sich 19-jährig verliebte. Sie sang für ihn bei seinem Abschied von Warschau, und sie schrieben sich noch während eines Jahres.
Visitantinnen Kirche:
Visitantinnen Kirche von Canaletto:
Dreifaltigkeitskirche
15-jährig spielte Chopin in dieser Kirche dem russischen Zar Alexander vor und erhielt einen Brillantring geschenkt. Chopin sang hier auch im Kirchenchor. Dieses Gebäude hatte eine hervorragende Akustik, brannte aber im 2. Weltkrieg ausgelöst durch eine Fliegerbombe vollständig aus. Sie wurde originalgetreu wieder aufgebaut und ist dient noch immer mit hervorragender Akustik als Konzertort.
Dreifaltigkeitskirche:
https://www.trojca.waw.pl/kultura/koncerty/
ENTTÄUSCHUNG IN WIEN
Nach dem drohenden Aufstandstand in Warschau entschloss sich Chopin mit seinem Freund Titus Woyciechowski nach Wien zu gehen. Seine Hoffnungen auf eine erfolgreiche Karriere zerschlugen sich aber. Er konnte seine ersten Werke nicht verkaufen und er konnte in den sieben Monaten seines Aufenthaltes in Wien lediglich ein Konzert geben, das auch noch ein Benefiz Konzert war.
Mittlerweile war der Aufstand in Warschau ausgebrochen und Titus verliess ihn um mitzukämpfen. Der einsame Chopin beschloss Wien zu verlassen und sein Glück in Paris zu suchen.
Der junge Chopin:
DIE SALONS VON PARIS
Chopin kam 1830 als 20-jähriger in Paris an. Sein Ruf war ihm vorausgeeilt und er konnte schon bald seinen Lebensunterhalt mit Klavierstunden an vermögenden Klavierschüler bestreiten. Das erste öffentliche Konzert in der Salle Pleyel wurde von der Elite der Pariser Kunstwelt enthusiastisch applaudiert. Chopin brillierte in den Salons (gab aber nur wenige öffentliche Konzerte, die in den beiden Salle Pleyel stattfanden) und freundete sich mit vielen Persönlichkeiten der Pariser Kunstwelt an, besonders mit Franz Liszt.
Weil Chopin nur wenig öffentlich konzertierte, verdiente er seinen Lebensunterhalt verdiente Chopin zu einem erheblichen Masse als Klavierlehrer der vermögenden Klasse. Er war ein begehrter Lehrer und konnte hohe Gebühren verlangen, um seinen gehobenen Lebensstil zu finanzieren.
Er liebte teure Kleider, hatte Angestellte und eine eigene Kutsche und arbeitete intensiv an seinen Werken. 1837 hatte er Heiratspläne mit Maria Wodzińska, die aber am Widerstand ihrer Eltern scheiterten. Darauf lernt er George Sand kennen, der er zuerst mit Ablehnung begegnete («Was für eine unsympathische Frau sie doch ist! Ist sie denn wirklich eine Frau? Ich möchte es fast bezweifeln»), sie wurde aber für 10 Jahre zu seiner Lebensgefährtin, was für die Pariser Gesellschaft einen kleinen Skandal bedeutet, da diese Schriftstellerin geschieden ist und ein unziehmliches Leben führte.
Daguerreotypie von Chopin:
George Sand:
Franz Liszt:
Chopins Wohnungen
In seinen 18 Jahren in Paris bewohnte Chopin 10 verschiedene Wohnungen. Viele der Häuser stehen nicht mehr.
Zuerst bezog er eine kleine Wohnung in der Rue de la poissonnière. Das Haus steht nicht mehr. Ein Eindruck gibt ein Gemälde dieser Strasse, das 3 Jahre später entstand.
Rue de la poissonnière, 1834:
Bald schon hatte Chopin einige Klavierschüler/innen aus der besseren Gesellschaft und die Einkünfte erlaubten ihm 1832/33 den Bezug einer geräumigeren, möblierten Wohnung in der 4,Cité Bergère, einer schönen abgeschlossenen Gasse. Heute befindet in der Nummer 4 ein Hotel, Chopins Appartent lag in der ersten Étage (im Foto auf der rechten Seite, das Gebäude mit dem schönen Eisenportal).
Cité Bergère:
Von 1842-1849 lebte er im Square Orléans. An diesem Ort lebten viele Künstler wie Kalkbrenner, Delacroix und Franchehomme. Chopin bewohnte Nummer 5, im ersten Zwischengeschoss. In seiner Nähe, in der Nummer 9 lebte George Sand bis zu ihrer Trennung 1847. An beiden Gebäuden finden sich Erinnerungstafeln für die jeweiligen Bewohner (Zugang über Rue de Taitbout 80).
Square Orléans:
Musée de la vie romantique
Dieses Haus ist eine der raren Zeitzeugen der Welt der Pariser Salons. In diesem Haus empfing der Künstler Ary Scheffer die künstlerische und literarische Gesellschaft, wie Chopin, George Sand, Liszt, Rossini, Delacroix, Pauline Viardot und viele andere. Das Haus beherbergt im unteren Stock eine Wohnung, die mit Möbeln aus dem Nachlass von George Sand eingerichtet ist, im oberen Stock befindet sich ein eingerichteter Salon, sowie eine Kunstausstellung des Malers.
Musée de la vie romantique:
Ein Blick ins Museum:
https://museevieromantique.paris.fr/fr
9, rue Cadet (L’Hôtel Cromot du Bourg)
Hier befand sich der erste grosse Ausstellungsraum der Klavierbaufirma Pleyel mit einem angeschlossenen Konzertsaal. Es war der Ort, wo Chopin am 25. Februar 1832 das erste öffentliche Konzert (vor ca. 100 Personen) gegeben hatte und eine illustre Gästeschar als Zuhörer hatte, wie beispielsweise Liszt, Mendelssohn und Clara Schumann. Im ersten Teil spielte er u.a. das erste Klavierkonzert von einem Streichquartett begleitet im zweiten Teil nahm er teil an einer Show, in dem ein fremdes Stück mit 6 Klavieren gespielt wurde, um die Qualität der Pleyel-Klaviere zu demonstrieren. Die Zuhörer spendeten dem polnischen Neuzuzüger enthusiastischen Applaus. Chopin trat in der Folg in eine geschäftliche Beziehung zu Pleyel und spielte bevorzugt auf dessen Instrumenten, deren leichten Anschlag er sehr schätzte und sein nuancenreiches Spielen förderte.
Am 25. Dezember 1834 gab Chopin ein Duett mit seinem Freund Franz Liszt und noch ein weiteres Mal spielte er 1835 in diesem Raum mit Hiller. 1839 wechselte die Firma Pleyel an einen neuen Standort, rue de Rochechouart der fast 100 Jahre zum wichtigsten Konzertsaal von Paris wurde (existiert heute nicht mehr, der aktuelle Pleyel Saal steht an einer anderen Stelle). Chopin gab in diesem Saal zwei umjubelte Konzerte.
Heute werden die Räume kommerziell genutzt.
9, rue Cadet:
FREUNDSCHAFTEN IN DEUTSCHLAND
1834 und 1835 weilte Chopin zwei mal in Deutschland. Zum einen erneuerte er seine künstlerische Freundschaft mit Mendelssohn am Niederrheinischen Musikfest. Er hatte den Deutschen in Paris kennengelernt und die beiden verbrachten einige Tage zu dritt mit Ferdinand Hiller. Im folgenden Jahr besuchte Chopin Mendelssohn in Leipzig. Zwar waren die beiden künstlerisch von zwei verschiedenen Planeten, doch beide anerkannten und freuten sich über das Genie des anderen. Mendelssohn schilderte aus diesem Zusammentreffen Chopins Klavierspiel als rosarot in rosarot, welches ihn bezauberte, auch wenn er sich gerne stellenweise einen stärkeren Zugriff gewünscht hätte.
Die Beziehung zu Schumann war andersartig gestaltet. Schumann schrieb öfters in seiner Funktion als Musikjournalist über Chopin und er schwärmte regelmässig in höchsten Tönen. Sein Blick auf Chopin war stark romantisiert und basierte nur teilweise auf Tatsachen, was Chopin etwas irritierte. Sie kannten sich persönlich und haben sich zwei mal in Leipzig getroffen. Die gegenseitige künstlerische Wertschätzung war hoch und sie haben sich gegenseitig Werke gewidmet (Kreisleriana op. 16 resp. Ballade F-Dur).
Felix Mendelssohn Bartholdy:
Robert Schumann:
ALPTRAUM IN MALLORCA
Chopins und Georges Sands Aufenthalt in Mallorca wurde zu einem der berühmtesten Episoden aus Chopins Leben. Hier entstand das Regentropfen Prélude, welches Sinnbild wurde für den verkorksten Aufenthalt im vermeintlichen Paradies.
Chopin hatte soeben George Sand lieben gelernt, als die beiden beschlossen den Winter 1838/39 im vermeintlich milden Mallorca zu verbringen. Grund waren die Gesundheitsprobleme von Sands Sohn und Chopins Hoffnung auf Genesung oder zumindest Linderung seiner Lungenkrankheit. Am 7. November trafen sie in Palma de Mallorca ein und das ganze fing gut an. Als sie in der Villa Son Vent in Establiments am 15. November eintrafen, genossen sie zu Beginn die milden Temperaturen.
Bald kehrte das Wetter und durch das ungeheizte Haus blies ein eisiger Wind. Möglicherweise vertrieb sie der Hausbesitzer aus Angst vor Tuberkulose und zwang das Paar die Möbel zu bezahlen, die er aus Angst vor Ansteckung verbrennen liess. Auf jeden Fall hatten sich der Sohn Maurice und Chopin erkältetet, und sie zogen in die Kartause von Valldemossa um, aus dem die Mönche drei Jahre zuvor in Unruhen vertrieben wurden. Sie wohnten in einem leeren Gebäude, umgeben von Friedhöfen, was zwar ihre romantische Fantasie an regte, aber sie litten in diesem Steingebäude weiterhin unter dem kalten und regnerischen Wetter, das nie nachließ.
Dazu kamen die feindlichen Reaktionen der Einheimischen, die argwöhnisch waren gegenüber den unverheirateten Bewohnern des heiligen Ortes und die sich vor einer Ansteckung durch den hustenden Chopin fürchteten. Am 13. Februar verließen sie Mallorca entnervt, zuerst nach Marseille, später nach Paris. Chopin war seit langem heftig erkrankt und George Sand war zu ihrem Leidwesen nicht nur Mutter und Schriftstellerin, sondern auch Krankenschwester. Sie beschrieb später diesen Aufenthalt in dem berühmten Essai «Ein Winter in Mallorca».
Valldemossa:
Son Vent in Establiments
Dieser Ort wenige Kilometer ausserhalb Mallorcas erscheint beinahe unverändert. Die Finca Son Vent (171 des Carrer des Clot) steht noch immer, ist aber schon seit langer Zeit verlassen und in einem Zustand des Verfalls. Erinnerungstafeln erinnern an das berühmte Paar.
Son Vent:
Kartause Valldemossa
Die Kartause von Valldemossa ist heute nach der Kathedrale von Palma das meistbesuchte Gebäude Mallorcas und ist in Privatbesitz. Man kann unter anderem die zwei Zellen inklusive Memorabilien besichtigen, die Chopin resp. Sand bewohnten. In Chopins Zelle steht sogar Chopins Pleyel Klavier, auf dem er seine Préludes komponierte. Er musste es aufwändig von Paris herkommen lassen, weil sich in Mallorca kein vernünftiges Instrument finden liess und es musste mühselig von Eseln hinaufgeschleppt werden.
Der Ausblick von der Kartause ist wunderbar und das Gebäude und das Dorf haben ihre Schönheit erhalten. Neben den Chopin Andenken kann man in der Kartause auch noch die Kirche, eine historische Bibliothek und eine historische Apotheke bewundern. Das Dorf liegt etwas 30 Autominuten von Palma entfernt.
Chopins Zelle:
Chopins Pleyel:
https://www.cartoixadevalldemossa.com/de/
Jährlich findet in der Kartause im August ein Chopin Festival statt.
https://www.festivalchopin.com/
Regentropfen Prélude (Nr. 15 op. 28):
PRODUKTIVE SOMMER IN NOHANT
Im Juni 1839 begann Chopin seinen ersten Sommer in Nohant. Von nun an sollte er die nächsten 7 Sommer zusammen mit George Sand auf dem Anwesen der Familie Sand verbringen.
Hier auf dem Land fand er die Ruhe zum Komponieren und erschuf etwa 40 Werke. Abwechslung brachten Besucher wie Liszt, Viardot, Balzac, Flaubert oder Delacroix, der sogar sein Atelier im Dachstock hatte. Chopin hatte produktive Sommer, doch die sich kontinuierlich verschlechternde Gesundheit führte bereits im Alter von 36 Jahren zum beinahe völligen Erliegen der kompositorischen Aktivität.
Georges Sand und Frederic Chopin, Gemälde von Delacroix (Montage):
Maison George Sand
Erfreulicherweise steht das Anwesen noch immer und ist als Museum im Stil der Jahre Chopins eingerichtet und mit einigen Memorabilien bestückt. Breiten Raum nimmt die schriftstellerische Aktivität von George Sand ein. Eine Enkelin George Sands hatte das Anwesen 1953 dem Staat vermacht. Das Anwesen ist in gutem Zustand und der Park lädt zum Spazieren ein.
Maison George Sand :
Salon :
http://www.maison-george-sand.fr/
FATALE REISE NACH GROSSBRITANNIEN
Mittlerweile hatten sich Georges Sand und Chopin auseinandergelebt und getrennt. Chopins Grossbritanienreise war eine Verlegenheitslösung. In Paris war die Juli Revolution ausgebrochen, der König wurde gestürzt und die königliche Familie floh nach England. Die reichen Familien verliessen ebenfalls Paris und Chopin stand plötzlich ohne Klavierschüler da, ohne Erspartes und in schlechter gesundheitlicher Verfassung. Da kam es ihm recht, dass Jane Stirling, eine ehemalige Klavierschülerin (sie muss recht talentiert gewesen sein, er hatte ihr 2 Nocturne gewidmet), anbot in London Klavierschüler und Auftritte zu organisieren.
Er kam im Februar 1848 in London an, wo es ihm zu Beginn recht gut ging, er wohnte in der Dover Street (das Haus wurde Opfer des zweiten Weltkriegs), gab halböffentliche Konzerte (siehe weiter unten) und erteilte Stunden, allerdings litt er unter dem ständigen Nebel Londons. Als der Sommer sich näherte, verliessen die reichen Leute die Stadt und Chopin stand ohne Erwerbsmöglichkeit da. Jane Stirling sprang wieder ein und organisierte eine Tour durch Schottland, die ihn aber körperlich sehr stark mitnahm. Als er nach London zurückkam blieb ihm noch sein letztes Konzert in der Guildhall zu geben. Er trat 23. November in sehr schlechter Gesundheit den Rückweg nach Paris an.
Jane Stirling:
Lancaster House
Chopin bestritt in London drei halböffentliche Konzerte. Das glanzvollste war das Konzert vom 15. Mai in Stafford House (heute Lancaster House), wo er für die Königin spielte. Das Lancaster House ist ein Palais am St. James Square, welches Abendgesellschaften mit bis zu 1’000 Gäste bewirten konnte. Glanzpunkt ist die grosse Treppe der Halle, von der Chopin beeindruckt an seine Familie berichtete.
Das Lancaster House hat seinen Glanz behalten wird heutzutage für Staatsanlässe oder für private Grossanlässe genutzt. Die Treppenhalle war wiederholt Schauplatz von Filmdrehs (z.B. «Kings Speech», «The Crown»). Der Raum ist nur sehr selten öffentlich zugänglich.
Treppenhalle des Lancaster House:
https://www.gov.uk/government/history/lancaster-house
4, St. James’ Place
Am 31. Oktober war Chopin nach der strapaziösen Reise durch Schottland todkrank nach London zurückgekommen. Er blieb den ganzen verbleibenden Monat in St. James Place einquartiert und war so geschwächt, dass er das Haus nur noch für das grosse Konzert in der Guildhall verliess. Eine Gedenktafel erinnert an den berühmten Bewohner.
4, St. James Place:
Guild Hall
In diesem grossartigen Gebäude gab Chopin sein letztes Konzert überhaupt, sein Auftritt war Teil einer Benefizveranstaltung für polnische Flüchtlinge. Chopin war sehr geschwächt und soll nur noch 50 kg gewogen haben.
Die Guild Hall ist besichtigbar, bitte beachten Sie die eingeschränkten Öffnungs-Zeiten.
Guild Hall:
TOD IN PARIS
Chopins letzte Reise hatte ihn mit Jane Stirling nach England geführt und setzte Chopins fragiler Gesundheit stark zu. Zurück in Paris blieb ihm nicht mehr viel Zeit. Bei wenigen Auftritten Anfang 1849 musste er gar die Treppe heraufgetragen werden.
Als Chopins Schwester nach Paris eilte, um ihrem Bruder zu helfen, bezogen sie im September 1849 gemeinsam eine Wohnung mit sieben Zimmern am Place Vendome 12. Er wurde finanziell unterstützt durch seine Freunde, vor allem durch Jane Stirling. Seine Agonie dauerte einen Monat. Als er am 17. Oktober starb, sassen sechs Freunde um das Bett. Chopin starb an einer Herzbeutel-Entzündung ausgelöst durch eine Tuberkulose (wie viele seiner Verwandten u.a. sein Vater).
Nach seinem Tod wurde Chopin in der Madeleine aufgebahrt. 3’000 Trauernde kamen, um von ihm Abschied zu nehmen. Seinem Leichnam wurde vor der Bestattung das Herz entnommen, welches seine Schwester nach Polen schmuggelte. Seine sterblichen Überreste wurden im Friedhof Père Lachaise beerdigt.
Sterbeort 12, Place de la Vendôme
Als Chopins Schwester nach Paris eilte, um ihrem Bruder zu helfen, bezogen sie im September 1849 gemeinsam eine Wohnung mit sieben Zimmern am Place Vendome 12. Er wurde finanziell unterstützt durch seine Freunde, vor allem durch Jane Stirling. Seine Agonie dauerte einen Monat. Als er am 17. Oktober starb, sassen sechs Freunde um das Bett. Chopin starb an einer Herzbeutel-Entzündung ausgelöst durch eine Tuberkulose (wie viele seiner Verwandten u.a. sein Vater).
Die Räume wurden luxuriös renoviert und werden heutzutage kommerziell genutzt.
12, Place Vendôme:
Madeleine
Auf Chopins Wunsch wurden u.a. die Préludes in e-Moll und h-Moll sowie zum Abschluss Mozarts Requiem gespielt.
La Madeleine:
Friedhof Père Lachaise:
Auf Chopins Grab wacht Euterpe, die Muse der Musik und weint in Anbetracht eines zerbrochenen Instrumentes. Das Denkmal stammt von Auguste Schlésinger, dem Ehemann von George Sands Tochter Solange.
Chopin’s Grab:
Chopin Portrait im Louvre
Dieses Gemälde Chopins wurde von dem berühmten Maler Eugène Delacroix gemalt, den Chopin durch George Sand kennengelernt hatte. Dieses Portrait entstammt einem grösseren Portrait. Ursprünglich hatte Delacroix eine Szene mit Chopin am Klavier und George Sand daneben gemalt, er schnitt aber das Gemälde auseinander, in der Erwartung einen höheren Preis zu erzielen, wenn er zwei Bilder verkaufen könnte. Der grosse Rest des Bildes war nicht mehr auffindbar. Das Portrait von Sand hängt in einem Kopenhagener Museum.
Chopin Portrait von Eugène Delacroix:
Parc Monceau Chopin Denkmal
Im Parc Monceau befindet sich ein interessantes Denkmal aus dem Jahr 1906. Sie zeigt den Komponisten mit (vermutlich) der berühmten Jenny Lind zu seinen Füssen. Jenny Lind wurde in den vierziger Jahren zu einer der grössten Sängerinnen und traf ihn auf seiner Londoner Reise. Sie scheint sich in ihn verliebt zu haben und hoffte auf eine Heirat.
Chopin Denkmal im Parc Monceau:
DAS HERZ IN POLEN
In den Säulen der Heiligkreuzkirche liegt das Herz von Chopin eingemauert. Die Reise dorthin war abenteuerlich, seine Schwester war an sein Totenbett geeilt und erfuhr von ihrem Bruder dessen Wunsch, dass sein Körper nach Polen zurückkommen sollte. Dies war aufgrund der politischen Situation nicht möglich und die Freunde beschlossen, dass sie das in Cognac eingelegte Herz nach Warschau schmuggeln sollte, wo es dann zuerst in ihrer Wohnung gelagert wurde. Ihre Taufkirche nahm dann das Herz auf, aber lagerte es im Keller der Kirche, da die Kirchenvertreter nicht an einen frommen Lebenswandel Chopins in Paris glaubten. Erst 40 Jahre später fand es den Weg in die Kirche, an einem Ehrenplatz mit einem Marmor Denkmal an der Säulenwand.
Heiligkreuzkirche
Das Herz sollte noch zwei Mal herausgenommen werden, das erste Mal als es mit Hilfe eines deutschen Priesters während des zweiten Weltkriegs vor der Sprengung der Kirche in Sicherheit gebracht wurde und das zweite mal 2014 nach dem Wiederaufbau der Kirche als man es medizinisch untersuchte und die Todesursache Herzbeutel-Entzündung festhielt, die ihren Grund in seiner Tuberkulose hatte.
Heiligkreuzkirche:
Chopin Epitaph:
Chopin Museum
Das Chopin Museum ist ein aufwändig gestaltetes, multimediales Museum. In einem wunderschönen Palast wird dem Besucher das Leben Chopins auf 5 Stockwerken in thematischen Räumen nähergebracht. Zu sehen sind Kostbarkeiten wie z.B. sein kostbarer Pleyel Flügel der letzten Jahre oder seine Totenmaske. Ein Raum ist den Frauen in seinem Leben gewidmet. Im Museum wird auch regelmässig Musik gespielt. Studenten der nahen Universität treten regelmässig auf, das Programm können Sie der Website entnehmen.
Chopin Museum:
Ein Blick ins Museum:
Chopin Denkmal und Freiluft Konzert
1926 wurde im Łazienki-Park das Chopin Denkmal enthüllt. An diesem Denkmal finden auch Chopin Konzerte statt. Das Piano steht neben dem Denkmal und das Zuhören ist gratis. Die Konzerte finden Sonntags vom Mai – September statt.
Konzert beim Chopin Denkmal:
NOCTURNES
Chopin schrieb 21 Nocturnes für Klavier, allesamt Miniaturen von 3-5 Minuten Länge. Über der wiegenden Begleitung der linken Hand entfalten sich träumerische, manchmal schwermütige Melodien, die die Sanglichkeit der menschlichen Stimme besitzen.
Das berühmteste Nocturne ist die op. 9 No. 2 in Es Dur.
BALLADEN
Die vier Balladen für Klavier haben einen erzählartigen Charakter, gewisse Quellen verweisen auf Erzählungen von Adam Mickiewitz, die Chopin als Inspiration gedient haben sollen. Sie dauern zwischen 8 und 12 Minuten. Die Balladen haben eine sonaten-artige Form und in der Regel zwei wunderschöne noble Haupt-Themen. Sie unterscheiden sich untereinander wesentlich.
Die populärste Balladen sind die Nummer Nr. 1 (op. 23) und die Nr. 4 (op. 52).
PRÉLUDES
Inspiriert von Bachs «Wohltemperierten Klavier» schrieb Chopin einen Zyklus für Klavier, mit je einem Prélude für alle Tonarten. Die einzelnen Préludes unterscheiden sich sehr stark in Form, Länge und Schwierigkeitsgrad sind aber allesamt Stimmungsstücke, die Leidenschaft, Melancholie, Trauer oder Poesie ausdrücken.
Das bekannteste Prélude ist die Nummer 15 in Des-Dur, das sogenannte Regentropfen-Prélude.
ETUDES
Chopins Etüdenwerk behandelt in jeder Etüden eine technische Schwierigkeit des Klavierspiels, sind aber als eigenständige künstlerische Werke zu verstehen. Sie sind grossartige Kunstwerke und teilweise hochvirtuos. Insgesamt gibt es 25 Etüden zusammengestellt in den op. 10 und 25.
Die berühmtesten Etüden sind die Revolutions-Etüde (10/12), die Wintersturm-Etüde (25/11), die opus 10. No. 1 und die op. 10 No. 3.
WALZER
Chopins Walzer sind klassische Salon Musik von 3-5 Minuten Länge, die künstlerisch aber weit über den «Strauss Walzer» hinausgehen, da sie für den Konzertgebrauch und nicht für den Tanz bestimmt waren. Chopin selbst publizierte nur ein Drittel der heute bekannten Walzer.
Das berühmteste Stück ist der sogenannte «Minuten-Walzer» 64/1, den Chopin selbst «Valse du petit chien» nannte.
MAZURKAS
Die Mazurkas waren polnische Gesellschafts-Tänze im ¾ Takt, die auf bäuerlichen Tänzen wie beispielsweise dem Kujawiak basierten. Allerdings betonte Chopin, dass seine für das Klavier komponierten Mazurken Kunstmusik seien und nicht für den Tanz geschrieben wurden. In den Mazurkas verarbeitete er sein Heimweh, besonders in der Anfangsphase seines Paris Aufenthaltes, nach der Niederschlagung des polnischen Aufstandes. Er schrieb über 50 Mazurkas, die er über das ganze Leben verteilt schrieb.
Die bekannteste Mazurka ist möglicherweise die Op.17 No.4
POLONAISES
Wie die Mazurken basieren die Polonaisen auf einem polnischen Gesellschafts-Tanz mit einem markanten, würdevollen Rhythmus in ¾ Takt. Auch mit den für das Klavier komponierten Polonaisen bekundete Chopin seine Verbundenheit mit der Heimat und schrieb teilweise heroische Musik.
Die mit Abstand berühmteste Polonaise ist die As-Dur Polonaise op. 53 («Militärische»).
SONATEN
Chopin lagen die Miniaturformen, wie beispielsweise Nocturnes oder Mazurkas näher. Doch schrieb er auch drei Sonaten, möglicherweise um die Ernsthaftigkeit seiner Musik zu betonen. Die Sonaten sind allesamt viersätzig und folgen der Sinfonischen Form.
Das berühmteste Stück ist der «Marche funèbre» aus der zweiten Sonate.
SCHERZI
Chopin nahm das Beethoven’sche Scherzo als Ausgangspunkt mit seiner ABA-Form und schrieb vier hochvirtuose Stücke, die in hohem Tempo und leidenschaftlichen Ausdruck geschrieben sind.
Das wahrscheinlich bekannteste Scherzo ist die Nummer 2 (op. 31)
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KLAVIERKONZERTE
Chopin schrieb in seiner Jugendzeit zwei Klavierkonzerte, die im klassischen Virtuosenkonzert gehalten sind. Die Klavierbehandlung ist meisterhaft, währenddem das Orchester eine begleitende Funktion besitzt.
Das Klavierkonzert in e-moll wurde ein berühmtes Stück und erklingt oft im Konzertsaal.
Zusätzlich schrieb Chopin noch weitere Einzel-Werke wie die Berceuse etc.
Chopin Factsheet
Wo ist Chopin geboren?
Żelazowa Wola
Wie hiess seine Frau?
Chopin hat nie geheiratet. Er hatte eine längere Beziehung mit George Sand.
An welchen Orten lebte Chopin?
, Żelazowa Wola, Warschau, Wien, Paris, er verbrachte viele Sommer in Nohant
Welches waren seine wichtigsten Werke?
Seine Preludes, Nocturnes, Walzer, Mazurken, Polonaisen, Klavierkonzerte, Sonaten und Scherzi
Wo ist Chopin gestorben?
in Paris, in der Wohnung am Place Vendôme
Wo befindet sich sein Grab?
Im Friedhof Pere Lachaise in Paris, sein Herz befindet sich in der Heiligkreuzkirche in Warschau.
Wie alt wurde Chopin?
39 Jahre
Welches war die Todesursache von Chopin?
An einer Herzbeutel-Entzündung, die ihren Grund in seiner Tuberkulose hatte
Welches war das Todesdatum von Chopin?
17. Oktober 1849
Welches war Chopins wichtigster Rivale?
Chopin pflegte als Komponist keine Rivalitäten.
Mit welchen Künstlern hat sich Chopin besonders gut verstanden?
Chopin pflegte verschiedene Freundschaften, mit Liszt verstand er sich hervorragend, der Chopins Werke gerne spielte. Auch mit Mendelssohn und Schumann hatte er persönlichen Kontakt.
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