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Das Portrait von Verdis Arie O DON FATALE

Lesen Sie interessante Fakten und hören Sie grossartige YouTube-Videos über die berühmte Arie “O DON FATALE”.

 

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Die Arie – Handlung & Analyse

 

Handlung: Don Carlo liebt Elisabeth, die junge Frau seines Vaters, des König Philipp II von Spanien. Die Prinzessin Eboli, eine Hofdame und Freundin Elisabeths , hat sich in den Infanten Don Carlo verliebt und fragt, sich ob er ihre Gefühle wohl erwidere. Sie trifft Don Carlos sich im Garten der Königin. Er hat ein Brief für ein Treffen erhalten und erwartet die Königin. Tatsächlich stammt er von der Eboli, die im Mantel der Königin erscheint. Carlos schwört der vermeintlichen Königin seine Liebe. Entsetzt muss Eboli erkennen, dass die Liebe nicht ihr gilt als Carlos sie erkennt. Blind vor Eifersucht will sie sich rächen. Sie übergibt dem König heimlich die Schmuckschatulle der Königin. Dieser blind vor Zorn und Eifersucht lässt die Königin rufen. Entsetzt muss diese zusehen wie der König die Schatulle auf den Tisch legt und sie aufbricht. Zuoberst findet er das Portrait des Infanten. Elisabeth beteuert rein zu sein und als er sie des Ehebruchs bezichtigt, fällt Elisabeth ohnmächtig zu Boden und Philipp erkennt, dass er zu weit gegangen ist. Rodrigo und Eboli stürzen herein und erkennen entsetzt die Situation. Eboli bekennt der Königin reumütig, dass sie es war, die sie verraten habe und die Schatulle dem König übergab. Und sie gesteht darüber hinaus, dass sie den König verführt habe. Die Königin gibt ihr die Wahl zwischen Kloster und Exil. Eboli bereut und als letzte Tat beschliesst sie Don Carlo zu retten.

 

Verdi hat für die Eboli ein wunderbares Rollenportrait geschrieben. Die Rolle der Eboli ist sehr vielfältig und keine der andern Figuren dieser Oper zeigt so viele Facetten und Entwicklung. In ihren drei grossen Auftritten singt sie zuerst die höfische Dame (das maurische Lied) mit Koloraturen, dann wird sie zur dramatischen Intrigantin (A mezzanotte) und in dieser Arie wird sie zur Bereuenden und schliesslich zur Lichtgestalt. Mit anderen Worten: die Rolle der Eboli verlangt nach einer grossen Stimme

Der Musikalische Höhepunkt der Eboli ist zweifellos diese Arie. Sie wird eingeleitet mit einem dramatischen «Ah» mit einem hohen Ges, gefolgt von einem beinahe physisch spürbaren Zusammenbruch den Verdi mit einer dramatischen Tonfolge über drei Takte zum tiefen Es führt, begleitet von den scharfen Akzenten der Bläser. Es ist die schmerzliche Erkenntnisse Ebolis, Elisabeth nie mehr sehen zu können.

 

Die kurzen Sätze zu Beginn der Arie zeigen die Aufgewühltheit der Eboli, die vom Orchester mit einer schicksalhaften Figur begleitet wird, was dem ganzen eine ungeheure Dramatik gibt.

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Der erste Teil endet mit einem dramatischen «ti maledico» (ich verfluche Dich).

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In der Variation des ersten Teils geht die Arie in ein «piu mosso» über. Verdi steigert das Tempo und beschleunigt die Akzente des Orchesters und treibt die Sängerin in ein hysterisches «ti maledico» mit einem hohen C, was an einen Mezzosopran eine beträchtliche Herausforderung setzt.

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Der zweite Teil kontrastiert maximal zum Beginn. Schlagartig verändert sich die Atmosphäre und wechselt in eine zarte Stimmung. In sanften Legato bereut sie ihre Taten.

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Die Stimmung die zuerst nostalgisch war wechselt in tiefe Verzweiflung und mündet in den Entschluss ins Kloster zu gehen, der mit einem schmerzlichen Des eingeleitet wird.

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Der dritte Teil ist Don Carlo gewidmet, dessen Hinrichtung erfolgen soll. Ihr Entschluss ist gereift, sie will sich opfern und den Infanten retten. Die Stimmung wird frenetisch…

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.. und endet mit einem  ekstatischen «lo salverò».

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Die Arie – der Text von O DON FATALE

 

O don fatale! O don crudel
che in suo furor mi fece il ciel!
Tu che ci fai sì vane, altere,
ti maledico… Ti maledico,o mia beltà!

Versar, versar sol posso il pianto,
speme non ho, soffrir dovrò!
Il mio delitto è orribil tanto
che cancellar mai nol potrò!

Ti maledico! Ti maledico, o mia beltà!

O mia Regina, io t’immolai
al folle error di questo cor.
Solo in un chiostro al mondo ormai
dovrò celar il mio dolor!

Ohimè! Ohimè! O mia Regina…

O ciel! E Carlo! a morte domani…
Gran Dio! A morte andar vedrò!
Ah, un dì mi resta!
La speme mi arride, ah…!
Sia benedetto il ciel! Lo salverò!

Un dì mi resta!
Ah, sia benedetto il ciel! Ah! lo salverò!

 

 

Stimmfach «dramatischer Mezzosopran»

 

Die Eboli ist für einen Dramatischen Mezzosopran geschrieben. Der dramatische Mezzosopran muss über eine starke, voluminöse Stimme verfügen. Die Anforderung an die stimmliche Gestaltungskraft ist hoch, weswegen diese Rollen in der Regel stimmlich gereiften und erfahrenen Sängerinnen anvertraut werden. Die Rolle erfordert eine hohe Belastungsfähigkeit der Sängerin. Oft können dramatische Mezzosoprane auch lyrische Rollen übernehmen.

 

 

Grosse Interpretinnen der Arie O DON FATAL

 

Vielleicht ist diese Arie schöner gesungen worden, aber keine schaffte es die Klangfarben zu erzeugen um den Seelenzustand der Eboli zu zeichnen.

O don fatale  –  Callas

 

Das Gegenstück zu Callas war Verretts Interpretation. Ihre Stimme ist runder und voller im Vergleich zur akzentuierten Interpretation Callas’.

O don fatale  –  Verrett

 

Wir hören als nächstes die Eboli von Elina Garanca. Mit den Worten des Kritikers Mark Pullinger: «Elīna Garanča brachte als glamouröse Eboli das Haus zum Einsturz, und zog alle Register im maurischen Schleierlied, wie man es von jemanden mit ihrem bel canto Hintergrund erwarten würde. Es überraschte, wie sehr ihr Mezzosopran angewachsen war, ein atemberaubendes „O don fatal” liefernd.»

O don fatale  –  Garanca

 

Nilssons Eboli besticht durch die Dramatik der Verzweiflung im ersten Teil. Die tieferen lyrischen Passagen des Mittelteils sind etwas weniger bestechend, dafür gleisst der Schlussteil wie ein ein leuchtendes Schwert.

O don fatale  –  Nilsson

 

Stignani war die präferierte Eboli der 30er und 40er Jahre. Ihre Gesangskunst war grandios und die Eboli war eine ihrer Paraderolle.

O don fatal  –  Stignani

 

Wir hören eine Glanzvolle Aufnahme von Christa Ludwig. Sie bekannte, dass sie diese dramatische Partie insbesondere in der Höhe an die Grenzen führte. Aus Kestings Buch erfahren wir eine exemplarische Geschichte: «Wie das ausgehen kann, zeigte sich im August 1975 in einer Salzburger Aufführung unter Karajan als sie am Ende der Eboli Arie patzte. Sie selber sagte, ihr sei, «der letzte Ton meiner grossen Arie nicht gelungen, aber die Tatsache, dass sie nach brüllenden Buh-Rufen des Publikums abreiste und zur zweiten Vorstellung nicht mehr anrat, vrrrät die ungeheure Nervenbelastung gerade der Besten bei Aufgaben, die sich noch gestern sicher beherrschten.»

O don fatale  –  Ludwig

 

 

Peter Lutz, opera inside, der Online-Opernführer zur Arie “O DON FATALE”  aus der Oper Don Carlo von Giuseppe Verdi.

 

 

 

 

 

 

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