Das Portrait von Georg Friedrich Händels arie LASCIA CH’IO PIANGA
Lesen Sie interessante Fakten und hören Sie grossartige YouTube-Videos über die berühmte Arie “LASCIA CH’IO PIANGA“.
Die Arie LASCIA CH’IO PIANGA – Handlung & Hintergrund
Handlung: Jerusalem wird von den Kreuzrittern belagert. Im Lager der Christen befinden sich deren Anführer Goffredo, seine Tochter Almirena und sein Feldherr Rinaldo. Goffredo verspricht Rinaldo als Belohnung die Hand seiner Tochter Almirena, wenn sie die Sarazenen besiegen. Diese erwartet freudig die Hochzeit mit dem Heerführer, und treibt ihn zum Kampf an. Argante, der Herrscher von Jerusalem fordert 3 Tage Waffenstillstand, die der siegessichere Goffredo ihm grosszügig gewährt. Argante will Zeit zu gewinnen um mit seiner Gattin, der Zauberin Armida einen Plan zu schmieden, wie sie das Kriegsglück zu ihren Gunsten ändern können Armida sieht ihre einzige Chance, wenn es ihnen gelingt Rinaldo auszuschalten. Ohne seine Kriegskünste würde es den Christen nicht gelingen Jerusalem einzunehmen. So entführt Armida vor den Augen Rinaldos Almirena mit der Hilfe von Zauberkünsten. Sie erscheint aus einer schwarzen Wolke mit Ungeheuern an ihrer Seite, gegen die Rinaldo machtlos ist. Sie wird im Garten der Burg von Almira festgehalten, wo sie einsam ihr Schicksal beklagt.
Lascia ch’io pianga ist eine der berühmtesten Arien von Georg Friedrich Händel. Er hat sie bereits 1705 komponiert, und wandelte sie für die Oper Rinaldo in eine Klagearie um. Er schaffte es eine Arie zu schreiben, die durch ihre Einfachheit berührt. Händel schrieb die Arie in der Form einer Sarabande, einem Dreiertakt mit einer Dehnung der zweiten Taktzeit. Die Kombination mit der typischen Chromatik und der Pause ergeben das berühmte Seufzermovtiv des Händelschen Lamentos. Wir hören diesen Effekt gleich zu Beginn:
Bald schon führt Händel die Stimme in ein himmlisches G hinauf, was nach den schreitenden ersten Takten einen wunderschöner Kontrast ergibt:
Der B-Teil ist sehr hoch geschrieben und wechselt in die moll-Tonart:
Zum Schluss kommt wieder der A Teil, der in der Regel in solchen da capo Arien (A-B-A’) von der Sängerin ornamentiert wird.
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Die Arie – der Text von LASCIA CH’IO PIANGA
Lascia ch’io pianga
mia cruda sorte,
e che sospiri
la libertà.Il duolo infranga
queste ritorte,
de’ miei martiri
sol per pietà.
Lass mich mit Tränen
mein Los beklagen,
Ketten zu tragen,
welch hart Geschick!
Ach, nur im Tode
find ich Erbarmen,
er gibt mir Armen
die Ruh zurück.
Grosse Interpretinnen der Arie LASCIA CH’IO PIANGA
Marilyn Horne verzichtet im ersten Teil auf Verzierungen, was die Schlichtheit des Stücks hervorhebt. Das Vibrato ist sehr expressiv und ihre stupende Technik erlaubt ihr schöne Triller im Mittelteil.
Lascia ch’io pianga – Horne
In der Interpretation von Caballé entfaltet sich Ihr schönes Pianissimo himmlisch. Die Interpretation ist zwar nicht barock zu nennen, aber berührend.
Lascia ch’io pianga – Caballé
Ein anrührende Interpretation von Patricia Petitbon, sehr feinfühlig begleitet.
Lascia ch’io pianga – Petitbon
Mit perfektem Legato und Atmung hören wir eine Interpretation von Joyce di Donato
Lascia ch’io pianga – Di Donato
Die dunkle Stimme von Cecilia Bartoli schmachtet sich anrührend in die Seele.
Lascia ch’io pianga – Bartoli
Mit einer schlichten Klavierbegleitung hören wir Jessye Normans Interpretation.
Lascia ch’io pianga – Norman
Yoncheva beweist ihr breites Repertoire und zeigt die geschmeidigkeit ihrer Stimme
Lascia ch’io pianga – Yoncheva
Peter Lutz, opera-inside, der online opernführer zu der Arie “LASCIA CH’IO PIANGA” aus der Oper “Rinaldo” von Georg Friedrich Händel.
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