Die lustigen Weiber von Windsor, otto nicolai, Handlung, Opernführer

Online Opernführer & Handlung zu Nicolais DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR

Nicolais Lustspiel vereint Elemente der italienischen Opera buffa und der deutschen Frühromantik. Die Ouvertüre, das Trinklied, schöne Ensembles und der Mond Chor begeistern noch heute und machen es zum Hauptwerk des deutschen Singspiels der Biedermeierzeit.

 

 

Inhalt

Kommentar

Akt I 

Akt II

Akt III

Akt IV

 

 

Höhepunkte

Ouverture

Nein, das ist doch wirklich zu keck

Eure Tochter … Wenn Eure Seele je empfunden<

Nun eilt herbei … Frohsinn und Laune

Als Büblein klein an der Mutter Brust Falstaffs Trinklied

♪ Horch, die Lerche singt im Hain Fentons Serenade

Fenton! …. Muss ich Dir noch einmal sagen

Bestürmen denn die lästigen … O solche Freuer wie die zwei, hahaha! Quartett

Wer klopft? Quatett

O süsser Mond Mond Chor

So hat denn der Schwank der fröhlichen Nacht vereinet auf immer der Liebenden Hände Schlussterzett

 

 

Aufnahme Empfehlung

♪ Aufnahme Empfehlung

 

 

 

URAUFFÜHRUNG

Berlin, 1849

LIBRETTO

Salomon Hermann Mosenthal basierend auf Shakespeares The Merry Wives of Windsor

HAUPTROLLEN

Sir John Falstaff, verarmter Landadliger (Bass) - Herr Fluth, Bürger von Windsor (Bariton) - Frau Fluth, seine Frau (Sopran) - Anna, Tochter der Fluths (Sopran) Frau Reich, Frau Fluths Nachbarin und Freundin (Mezzosopran) - Herr Reich, ihr Ehemann (Bass) - Fenton, mittelloser Student (Tenor) - Dr. Cajus, Akademiker aus Frankreich (Bass) - Junker Spärlich, vermögender Landadliger (Tenor)

AUFNAHME EMPFEHLUNG

EMI, Gottlob Frick, Fritz Wunderlich, Edith Mathis, Kieth Engen, Ernst Gutstein, Ruth-Margret Pütz, Gisela Litz, unter der Leitung von Robert Heger und dem Chor und Orchester der bayrischen Staatsoper

 

 

 

KOMMENTAR

 

 

Die Nähe zur italienischen Oper

Otto Nicolai verbrachte vierzehn Jahre seines Lebens in Italien, den grössten Teil davon als Leiter der Preussischen Gesandtschaftskapelle in Rom. Als der 23-Jährige in Rom ankam, war er der italienischen Musik gegenüber skeptisch und kritisierte deren mangelnde Tiefe. Insbesondere ärgerte er sich über die Mode der Theater, an einem Abend einen Mischmasch von Akten verschiedener Opern zu zeigen, um dem Unterhaltungsbedürfnis der Theatergänger zu genügen. Mehr und mehr liess er sich von der grossen emotionalen Wirkung der italienischen Opernmusik begeistern und nahm Unterricht bei italienischen Meistern. Vier seiner fünf Opern schrieb Nicolai für Italien und erzielte dort schöne Erfolge, doch nur seine fünfte, das deutsche Lustspiel «Die lustigen Weiber von Windsor» wird heute noch gespielt. Er verliess den Belpaese 1842 Richtung Wien und schrieb die Oper mit einigem zeitlichen Abstand von seiner Italien-Zeit, doch die Nähe zur Italienischen Musik ist überall spürbar.

 

 

Libretto

Als Hofkapellmeister in Wien bekam er das Angebot eine Oper für Wien zu schreiben. Nicolai verlor in der Folge viel Zeit, weil er keinen geeigneten Stoff finden konnte. Als er sich für Shakespeares Komödie entschieden hatte, verliess sein Librettist Hoffmeister Wien, ohne das Textbuch beendet zu haben. So verstrich die Frist und er verlor sein Recht für eine Aufführung im Hoftheater. Nicolai arbeitete unbeirrt weiter am Werk und gab den Auftrag zur Fertigstellung des Librettos an Salomon Hermann Mosenthal, einem unbekannten 24-jährigen Literaten, der ein paar Jahre später mit «Deborah» international bekannt werden sollte.

Die Shakespeare’sche Vorlage aus dem Jahre 1600 «The Merry Wives of Windsor» wurde schon vor Nicolai mehrmals vertont, doch keine der Kompositionen konnte sich durchsetzen. Nicolai nahm viel Einfluss auf das Libretto. Ihm schwebte vor, die Handlung auf die Intrige der Frauen zu fokussieren, verzichtete auf Shakespeares ersten Akt und reduzierte so die Falstaff-Figur auf eine Buffo-Rolle.

 

 

Musik

Nicolai sprach sich in programmatischen Schriften für die Vereinigung der Deutschen Tiefe und der italienischen Leichtigkeit aus. Er war ein Bewunderer Mozarts, dem es als Letzten gelungen war, das Beste aus beiden Welten zu vereinigen.

In den Musikbeispielen lassen sich denn auch viele Elemente der italienischen Opera buffa (Parlando Stil, belcantistische Koloratur Arien, Rossini’sche Crescendo-Ensembles) wie auch des deutschen Singspiels (gesprochene Dialoge, Trinklied, Schauerszenen der deutschen Romantik) finden. Entstanden ist ein wahrhaftiges Cross-over Werk, das Nicolai «eine komische-fantastische Oper» nannte, was dessen hybride Herkunft passend umschreibt.

 

 

Uraufführung und Rezension

Nicolai nahm 1847 in Berlin die Stelle eines königlichen Kapellmeisters an und konnte zunächst einen Ausschnitt der Oper in einem Hofkonzert präsentieren. Die Resonanz war so positiv, dass der König die Aufführung des Werks anordnete, welche sich jedoch aufgrund der revolutionären Entwicklungen verzögerte. 1849 war es dann soweit und Nicolai erzielte einen raschen Erfolg. Drei Monate später verstarb Nicolai im Alter von 39 Jahren an einer Hirnblutung und das Werk wurde in der Folge nur zögerlich in anderen Städten aufgeführt. Nach und nach fand es ins Repertoire der deutschsprachigen Theater. Die Popularität wuchs auch ausserhalb Deutschlands und wurde in der Folge in 20 Sprachen übersetzt. Mit der Umwälzung der 68er Jahre fiel die Oper aus dem Zeitgeist und wird seither nurmehr gelegentlich aufgeführt.

 

 

 

 

 

DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR AKT I

 

 

Handlung: Im Städtchen Windsor zwischen den Häusern der benachbarten Familien Reich und Fluth.

Eine mitreissende Ouvertüre, die oft im Konzertsaal erklingt, geleitet den Hörer in die Handlung. Es ist ein Tableau von romantisch-innigen Szenen und vergnügt-schwungvollen Bildern. Es beginnt mit dem romantischen Thema der Waldszene des dritten Akts.

Ouvertüre  –  Kleiber

 

Handlung: Frau Fluth hat von Falstaff einen Liebesbrief bekommen. Doch sie denkt nicht daran, die Avancen des dicken, arroganten Mannes zu erwidern. Als sie sich auf den Weg zu Ihrer Nachbarin macht, um ihr davon zu erzählen, kommt diese ihr entgegen und winkt mit einem Brief. Sie stellen fest, dass die Briefe sich aufs Wort gleichen. Erbost schwören die beiden Freundinnen Rache.

Frau Fluth nimmt bei der Beschreibung des Falstaffs kein Blatt vor den Mund. In Italienischem Parlando Stil bezeichnet sie ihn als «Dicker Geck», «alter Schlauch» und «Grobian». Der mittlere Teil zeigt eine schöne Kadenz der beiden Stimmen und führt zum Abschluss mit einer schwungvollen Stretta.

Nein, das ist doch wirklich zu keck  –   Youngquist / Wells

 

Fenton will seinen den Vater Annas überzeugen

Handlung: Die Ehemänner der beiden Freundinnen treffen sich auf dem Weg ins Wirtshaus. Fluth ist gepeinigt von seiner ständigen Eifersucht, und glaubt, seine Frau mache anderen Männern unablässig schöne Augen. Reich hat andere Sorgen, drei junge Männer werben um seine Tochter Anna. Er sähe es gerne, wenn der einfältige, aber vermögende Spärlich sie heiraten würde, während seine Frau den radebrechenden Akademiker Dr. Cajus bevorzugt. Auch der mittellose Fenton ist verliebt in die junge Frau. Verzweifelt versucht er bei Reich um Anna zu werben.

Nicolai komponierte eine melodiebeseelte kurze Arie Fentons mit einem anschliessenden Duett, bei dem die schwärmerische Melodie Fentons mit dem gestelzten Rhythmus von Reich kontrapunktiert wird.

Eure Tochter … Wenn Eure Seele je empfunden  –  Wunderlich / Engen

 

 

Frau Fluth fasst einen Entschluss

Handlung: Frau Fluth ist aufgewühlt, die Männer meinen, Frauen seien leichte Opfer. Nun beschliessen die beiden Freundinnen dem Herrn auf Freiersfüssen eine Lektion zu erteilen, denn: «lustige Frauen, die wissen sich Rat».

Nicolai wählte für diesen Auftritt die klassische italienische scena ed aria Form (langsame) Cavatina – (schnelle) Cabaletta und Stretta. Frau Fluth ist ehrlich aufgewühlt, schon in der rezitativischen Einleitung singt sie in einem virtuosen Arpeggio ein hohes C. Anschliessend muss die Sängerin zwischen ernsthafter Empörung und schlitzohriger Verschlagenheit changieren, schliesslich verrät sie sich mit ihrem Lachen («John Falstaff, ach! Ich liebe Euch! Hahaha!») und kündet den Plan an, den dicken Ritter in die Pfanne zu hauen. Danach wird das liedhafte Stück zu einer mit Koloraturen gespickten Bravourarie.

Wir hören in der ersten Aufnahme Lucia Popp, eine der grossen Koloratursoprane der Nachkriegszeit.

Nun eilt herbei … Frohsinn und Laune  –  Popp

 

Auch die Aufnahme von Edith Mathis, einer Zeitgenossin Popps überzeugt. Sie war eine renommierte Mozart Sängerin mit einer agilen, lyrischen Stimme, die etwas leichter und mädchenhafter als die von Popp.

Nun eilt herbei … Frohsinn und Laune  –  Mathis

 

 

Der «grandiose» Auftritt Falstaffs

Handlung: Die beiden Frauen haben vereinbart, dass Frau Reich dem Herrn Fluth heimlich einen Brief zustellt, der ihn über ein Rendez-vous informiert. Falstaff macht sich auf den Weg zu Frau Fluth. Dort angekommen, zögert der Kavalier keine Sekunde und macht sich an die Eroberung. Da klopft es, Frau Reich ist wie vereinbart an der Türe. Atemlos erzählt sie, dass Herr Fluth auf dem Weg zum Haus sei und das Blut des Verführers sehen wolle. Der selbstbewusste Kavalier wird plötzlich kleinlaut und akzeptiert bereitwillig, dass die beiden Damen ihn im bereitgestellten Wäschekorb stecken. Schon stürzt Herr Fluth herein und macht sich auf die Suche nach dem Ehebrecher.

Nicolai zeichnet mit dem ersten Auftritt des Falstaffs ein herrliches Bild des möchte-gern ritterlichen Liebhabers. Zuerst begleitet Nicolai sein Erscheinen mit pompösen, an Händel erinnernden Bläserklängen. Dann singt Falstaff mit grossspurigen Tonsprüngen und lächerlichen Koloraturen, die im Widerspruch zur Behäbigkeit des dicken Schlemmers stehen.

So hab ich Dich errungen – Frick / Coertse

 

Handlung: Schon stürzt Herr Fluth herein und macht sich auf die Suche nach dem Ehebrecher.

Herein, herein!  –  Frick

 

 

Handlung: Während Fluth das Haus durchsucht und die Diener den Wäschekorb heraustragen, amüsieren sich die beiden Frauen köstlich. Als er mit leeren Händen zurückkommt spielt Frau Fluth die zu Unrecht Verdächtigte, droht mit Scheidung und ihn zum Gespött der Stadt zu machen.

Mit der komödiantischen Verballhornung eines tragisch-dramatischen Liedes beginnt das Finale, das mit einem schwungvollen Ensemble den Akt beschliesst.

Ach einst in jenen Tagen  –  Moerse

 

 

 

DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR AKT II

 

 

 

Falstaffs Trinklied

Handlung: Nachdem die Wäsche mitsamt Falstaff im Fluss entsorgt wurde, taucht Falstaff missmutig im Gasthaus zum Hosenbande auf, wo er sich zu seinen Kumpeln setzt. Diese setzen ihn in Kenntnis, dass ein Brief von Frau Fluth angekommen sei. Falstaffs Laune verbessert sich schlagartig, als er erfährt, dass sie ihn zu einem zweiten Rendez-vous einlädt. Vergnügt gibt er ein Liedchen zum Besten.

Das Trinklied gehört zu den bekanntesten Stücken. Es beginnt mit einem überheblichen Tusch des Orchesters um den «gewichtigen» Inhalt des Liedes anzukündigen:

Lösch mir der Kehle Brand,
Trinken ist keine Schand’

Das Trinklied beginnt in einem einfachen 4/8 Takt, doch bald schon verändert Nicolai wiederholt das Taktmass, vielleicht um das Schwanken nach dem Alkoholgenuss zu persiflieren.

Wir hören den deutschen Bass Gottlob Frick in dieser Rolle. Der Falstaff war eine seiner Paraderollen, und man kann in dieser Arie den beeindruckenden Tonumfang seiner mächtigen Stimme bewundern, mit der er sowohl die tiefsten und höchsten Töne in grossartigen Farben singen konnte.

Als Büblein klein an der Mutter Brust  –  Frick

 

 

Das “Italienische Duett” von Falstaff und Fluth

Handlung: In der Taverne sitzt auch Herr Fluth, er vermutet Falstaff hinter der ganzen Geschichte und will ihm auf den Zahn fühlen. Er gibt sich als Herr Bach aus und spendiert Falstaff ein Schoppen. Als die beiden ins Gespräch kommen, erzählt Bach, dass er unglücklich in eine Frau Fluth verliebt sei und beim erfahrenen Liebhaber um Rat fragen möchte. Der geschmeichelte Falstaff lacht und erzählt von ihr. Bach legt einen Beutel Gold auf den Tisch und fordert Falstaff auf sie zu verführen, denn danach könne die Tugendhafte ihn nicht mehr verschmähen. Falstaff nimmt den Auftrag von dem angeblichen Dummkopf gerne an und prahlt mit dem Zwischenfall vom Vortag, als er sich in einem Wäschekorb verstecken musste. Bach kocht innerlich vor Wut und platzt beinahe als er vernimmt, dass bereits ein zweites Rendez-vous geplant sei. Nun triumphieren beide, Falstaff aus Vor- und Fluth aus Rachefreude.

Nach einem behäbigen und gestelzten rezitativischen Beginn entwickelt sich das Stück in ein munteres Duett im italienischen Stil. Man hört vergnügliche Bläser, die an die kichernden Fagotte des Don Giovanni erinnern. Im Refrain «welche Hoffnung, welche Freude» verwendet Nicolai ein 32-el geschwind-Parlando (was im konsonantenreichen Deutschen deutlich schwerer ist), das an Rossini gemahnt.

In einem Waschkorb? Ja, Sir Bach, nun denkt Euch nur!  –  Frick / Braun

 

 

Fentons schöne Serenade

Handlung: Im Garten hinter dem Haus der Reichs. Der Junker Spärlich möchte Anna eine Serenade darbieten, als er von Dr. Cajus gestört wird, der dasselbe plant. Auch Fenton hatte die gleiche Idee, bei seinem Erscheinen verstecken sich seine zwei Rivalen und hören ihm zu.

Mit Vogelgezwitscher im Orchester singt Fenton eine romantische Serenade. Diese Arie bleibt wohl für immer mit Fritz Wunderlich verbunden, der mit dem Schmelz seiner Stimme und der echten Musikalität diese Serenade nicht zu einem sentimentalen Rührstück, sondern zu einer gefühlvollen Romanze gestaltete.

Horch, die Lerche singt im Hain  –  Wunderlich

 

Handlung: Anna erscheint, sie ist verzweifelt, dass ihre Eltern ihre Liebe zu Fenton nicht gutheissen.

Begleitet von einer Solovioline singen Fenton und Anna ein schönes Duett, das sich nach anfänglichem Zweifel der Liebenden in eine nur von der Violine begleitete, unisono Duett-Kadenz des Liebesschwurs übergeht.

Fenton! …. Muss ich Dir noch einmal sagen  –  Wunderlich / Mathis


 

Handlung: Sie macht sich über die beiden Liebhaber lustig , welche sich in ihrem Versteck grün und blau ärgern und Rache schwören.

Nicolai komponierte ein hörenswertes Quartett mit einem Schlusskanon, der an Rossini erinnert.

Bestürmen denn die lästigen … O solche Freuer wie die zwei, hahaha!  –  Schreier / Donath

 

 

Das furiose Finale des zweiten Akts

Handlung: Falstaff begibt sich zum Rendez-vous in Frau Fluth Haus. Bald schon klopft Frau Reich an die Tür und meldet, dass Fluth bei ihrem Manne sei und sie gleich auftauchen werden, er sei ausser sich, denn er habe von der Geschichte des Waschkorbs erfahren. Da nun eine Flucht unmöglich ist, muss sich Falstaff widerwillig in Frauenkleider werfen. Nun erscheint Fluth und droht seiner Frau. Es klopft. Zwei junge Männer erscheinen, um die Wäsche abzuholen, triumphierend stürzt sich Fluth auf den Wäschekorb. Dort steckt aber kein Verführer, höhnisch lacht Frau Fluth ihren Mann aus, der vor Wut platzt. Wiederum klopft es. Draussen stehen Cajus, Spärlich und Reich. Gemeinsam wollen sie das Haus durchsuchen. Frau Fluth ruft Frau Reich, die alte Frau aus dem Haus zu bringen. Fluth ist aufgebracht die alte Frau im Haus zu sehen und jagt sie aus dem Hause.

Falstaffs Imitation der Stimme der alten Frau ist Komödie pur und erinnert an den Don Magnifico aus Rossinis Cenerentola. Der Schluss des Aktes ist in einem turbulenten Ensemble im virtuosen Rossini Stil komponiert. Das Quartett «Schärft die Augen! Spitzt die Ohren» im spektakulären Crescendo-Stil komponiert, das auch einer Rossini-Komödie gut anstehen würde, beendet furios den zweiten Akt.

Wer klopft?

 

 

 

DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR AKT ACT III

 

 

 

 

 

Handlung: Anna sitzt mit ihren Eltern und dem Ehepaar Fluth am Mittagstisch. Die beiden Frauen haben die Maskerade aufgelöst und die Fluths haben sich versöhnt. Nun wollen sie gemeinsam dem dicken Ritter einen letzten Streich spielen. Und zwar wollen Sie ihn als Jäger verkleidet in einen nächtlichen Wald locken und ihm als Spukgestalten maskiert Angst einjagen.

Von dunklen Hörner, tiefen Flöten und hellen Piccolo Flöten begleitet, singt Frau Reich die schauerliche Ballade des Jägers Herne.

Vom Jäger Herne die Mär ist alt  –  Schwarz

 

 

Annas Briefszene

Handlung: Unabhängig voneinander wollen Herr und Frau Reich, dass Anna in dieser Nacht ihren favorisierten Schwiegersohn heiratet. Frau Reich will, dass sich Anna rot kleidet, damit Cajus, in grünem Gewand, sie erkennt.  Herr Reich will, dass sie sich grün kleidet, damit Spärlich, in rotem Gewand, sie in der Verkleidung erkennt. Sofort erfasst Anna, dass sie das Versteckspiel zu ihren Gunsten nutzen kann und schreibt Fenton einen Brief.

Nach einem Rezitativ entwickelt sich eine hübsche Soubretten Arie.

Wohl denn, gefasst ist der Schluss  –  Mathis

 

 

Der traumhafte Mond Chor

Handlung: Der Wald bei Windsor, der Mond geht auf.

Dieses romantische Stück für gemischten Chor wurde zu einem der populärsten Stücke dieses Werks.

O süsser Mond

 

 

Falstaff trifft im Wald auf die zwei Frauen

Handlung: Falstaff, mit einem grossen Geweih auf dem Hut, taucht als Jäger verkleidet auf. Zu seiner Überraschung ist nicht nur Frau Fluth da, sondern auch Frau Reich. Er schreibt das seinen Verführungskünsten zu und umgarnt die beiden Frauen.

Falstaffs singt eine Melodie, die wir aus der Ouvertüre kennen, und wird begleitet von kichernden Bläser-Einwürfen. Als er auf die Damen trifft, entwickelt sich ein komödiantisches Terzett mit reizenden, operettenhaften musikalischen Effekten, bis ein Trommelwirbel das nahende Unglück ankündigt.

Die Glocke schlug schon Mitternacht  –  Frick, Coertse, Rössel

 

Die Elfen tauchen auf

Handlung: Als Lärm hörbar wird, entschwinden die Frauen und lassen Falstaff zurück, der von Elfen und Geistern umringt wird. Er taumelt vor Schreck und fällt hinter einer Eiche nieder.

Ihr Elfen, weiss und rot und grau

 

Handlung: Nicht weit davon trifft Anna sich mit Fenton.

Ein schönes Duett von Chor begleitet, erwartet den Hörer in einer verzauberten Stimmung.

Die Menschheit schläft  –  Mathis / Wunderlich

 

 

Der Insekten Chor

Handlung: Reich hat sich Falstaff als Jäger Herne genähert und droht ihm mit dem Tod durch Mücken und Wespen, da er die Geister gestört habe. Weitere verkleidete Bewohner von Windsor erscheinen als Elfen verkleidet und tanzen um den verängstigten Falstaff herum und stechen ihn. Vom Lärm angelockt treffen auch der rotgekleidete Cajus und der grün gekleidete Spärlich. Sie nehmen sich glücklich bei der Hand, im Glauben Anna bei sich zu haben.

Mücken, Wespen Fliegenchor

 

 

Handlung: Der Tanz um Falstaff wird noch wilder.

Fasst ihn, Geister, nach der Reih’

 

 

Handlung: Nun kommen die beiden Frauen wieder zurück und lösen die Maskerade auf. Auch Cajus und Spärlich haben das Versteckspiel erkannt. Annas Eltern geben ihr den Segen für ihre Hochzeit mit Fenton.

Die Oper endet mit einem Terzett der Frauenstimmen, das die Versöhnung aller Teilnehmer verkündet, einzig Falstaff bleibt kleinlaut zurück..

So hat denn der Schwank der fröhlichen Nacht vereinet auf immer der Liebenden Hände

 

Aufnahme Empfehlung

EMI, Gottlob Frick, Fritz Wunderlich, Edith Mathis, Kieth Engen, Ernst Gutstein, Ruth-Margret Pütz, Gisela Litz, unter der Leitung von Robert Heger und dem Chor und Orchester der bayrischen Staatsoper

 

 

Peter Lutz, opera-inside, der online-Opernführer zu “DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR” von Otto Nicolai.

 

 

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