Der Online Opernführer & Handlung zu Bellinis LA SONNAMBULA
Mit « La sonnambula» erschuf Bellini sein erstes großes Meisterwerk. Die Sänger Battista Rubini und Giuditta Pasta machten diese Oper unsterblich. 120 Jahre später löste Maria Callas eine Renaissance dieses Werks aus, die bis heute andauert. Wenige Monate später schrieb Bellini mit «Norma» den größten Erfolg seiner Karriere, womit das Jahr 1831 künstlerisch zum glücklichsten seiner Laufbahn wurde.
Der Film aus 2018, die spannende Hommage an Maria Callas:
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Inhalt
♪ Akt I
♪ Akt II
Höhepunkte
♪ Compagni …. Come per me sereno
♪ Son geloso del zefiro errante
♪ D’un pensiero e d’un accento Quartetto
♪ Ah! Perché non posso odiarti
♪ Ah! Non credea mirarti Sleepwalking scene
Aufnahme Empfehlung
Geschichte und Libretto
Als Bellini mit der Komposition der Oper begann, stand er unter gehörigem Zeitdruck. Denn die geplante Vertonung von Romanis Libretto «Ernani» musste er im November 1830 aus Zensurgründen abbrechen. Sie mussten sich rasch auf die Suche nach einem neuen Stoff machen, denn dem Sizilianer blieben weniger als zwei Monate bis zur geplanten Uraufführung im Februar 1831.
Sein Librettist Romani war ein vielbeschäftigter Autor. Er war ungeheuer produktiv und schrieb in seiner Laufbahn über 90 Libretti für Opern. Als er mit Bellini an Ernani arbeitete, schrieb er gleichzeitig für Donizetti und Rossini. Um innert Wochen ein neues Libretto aus dem Boden zu stampfen, wählte er kurzerhand den Roman «la Sonnambule» aus der Dichter-Fabrik Eugène Scribes aus, das szenisch und textlich nur mehr wenige Anpassungen benötigte. Anfang Januar konnte Donizetti mit der Kompositionstätigkeit beginnen.
Die Sonnambula ist dem etwas unglücklichen Genre der «Semiseria» zuzuordnen. Dieser Operntypus leidet darunter «weder zu Tränen zu rühren» noch großes Lachen hervorrufen kann. Die Geschichte der «La sonnambula» ist nicht tragisch, da Amina nur schlafwandelt und nicht wahnsinnig wird wie beispielsweise Donizettis Lucia. Auf der anderen Seite fehlt ihr jegliche Rossinische Komödienhaftigkeit, denn es entnimmt lediglich das «lieto fine» (happy end) aus dem Genre der «Opera buffa».
Eine Sänger-Oper
Da das Stück dramatisch nicht viel hergibt und Bellini für Stimmen mit langen Linien und großartigen Koloraturfähigkeiten schrieb, benötigt es vollendete Sänger in den beiden Hauptrollen. Für die Uraufführung in Mailand standen ihm mit Giuditta Pasta und Battista Rubini die zwei größten Sänger ihrer Zeit zur Verfügung, und Bellini konnte aus dem Vollen schöpfen.
Rubini hatte eine ungemein weiche Stimme mit einem ungeheuren Tonumfang. Er konnte seine Stimme in die höchsten Höhen führen und soll sogar das hohe G erreicht haben. Bellini spielte diese Stärke in der Partie des Elvino aus, mit dem Nachteil, dass die Rolle für immer schwer zu besetzen sein sollte und öfters heruntertransponiert wird .
Giuditta Pasta war ein dramatischer Koloratur-Sopran und eine der drei Giuditta die Bellini so verehrte (Pasta, Turina, Grisi). Ihre Koloratur-Technik und ihre Bühnenausstrahlung müssen formidabel gewesen sein. Sie war eine begehrte Sängerin in London und Paris und hatte kurz vorher Donizettis Anna Bolena erfolgreich uraufgeführt.
Maria Callas
Mit Jenny Lind und Adelina Patti begann im Laufe des 19. Jahrhunderts die Ära der lyrischen Koloratursoprane und die Oper wurde mit deren Nachfolgerinnen zu einer Oper für «Kanarienvögel», also für Sängerinnen, die hauptsächlich ihre Koloraturen zur Schau stellten. Sie können in der Playlist mit Luisa Tetrazzini in «Ah! Non giunge» eine (betörende) Aufnahme einer Vertreterin dieser Spezies aus dem Jahr 1911 hören.
Mit ihren legendären Aufführungen in den 1950er Jahren führte Maria Callas Amina zu ihren Anfängen als dramatische Rolle zurück und löste eine Renaissance dieses Werkes aus, das später mit den Namen Joan Sutherland, Anna Moffo oder Edita Gruberova in Verbindung gebracht wurde.
LA SONNAMBULA AKT I
Handlung: In einem Schweizer Dorf feiern die Dorfleute vor einer Schenke die Verlobung Aminas.
Mit nur wenigen orchestralen Takten eröffnet Bellini die Oper. Danach zeichnen „Voci lontani“, Echo-Effekte und pastorale Töne eine ländliche Idylle.
Viva! Viva! – Bonynge
Lisa ist unglücklich in Elvino verliebt
Handlung: Die Schankwirtin Lisa ist unglücklich, weil sie in Aminas Verlobten Elvino verliebt ist.
Eine traurige Einleitung gespielt von Horn und Oboe leitet die Cavatina der Lisa ein. Es ist eine schöne, unkomplizierte Melodie, die Lisa als einfaches Mädchen vom Lande beschreibt.
Tutto è gioia – Buchanan
Handlung: Alessio versucht um Lisa zu werben, doch er blitzt ab. Die Dorfbewohner feiern Amina, die sich herzlich bei ihnen bedankt.
Bellini komponierte für Amina eine zärtliche, wunderschön melodische Auftrittsarie. Sie ist mit dem Sextsprung der Hauptmelodie und den blumigen Verzierungen deutlich kunst- und gefühlvoller als diejenige Lisas.
Wir hören in dieser Stelle Maria Callas’ in der Studio Aufnahme von 1957, die mit ihrer farbenreichen Stimme und der glanzvollen Verzierungen wie dem Triller auf „brillo“ oder den großartigen chromatische Skalen brilliert.
Compagni …. Come per me sereno – Callas
Amina ist glücklich
Handlung: Sie ist glücklich und umarmt Teresa, die Amina einst als Waisenkind aufgenommen hatte.
Die Melodie wird von Flöten vorgestellt und von Amina wiederholt («Leg Deine Hand auf meinen Busen», «Place your hand here upon my breast»). Die Landleute begleiten sie mit punktierten Noten, um das Schlagen des Herzens zu zeichnen. Aminas Stimme springt immer wieder in hohe Lagen (bis ins hohe D bei «sostener»), um das Glück auszudrücken, welches sie verspürt.
Sutherland nahm die Sonnambula zweimal mit ihrem Ehemann Richard Bonynge auf. Diese Aufnahme stammt aus dem Jahr 1965 und zeigt ihre Stimme in ihrer frühen Blüte.
Sopra il sen la man mi posa – Sutherland
Das romantische Duett
Handlung: Nun trifft auch Elvino ein. Er hat das Grab seiner Mutter besucht, um ihr Segen für die Verlobung mit Amina zu bekommen. Bald schon trifft der Notar ein, um den Ehevertrag regelt. Der begüterte Elvino bringt sein Vermögen in die Ehe ein, die mittellose Amina nur ihr Herz. Als Zeichen der Treue schenkt er Amina den Ring, den seine Mutter einst trug.
Bellini schenkt Elvino eine seiner langen, schmelzenden Melodien im Stil einer Nocturne. Besonders schön lässt Bellini die Stelle «al nostro amore» mit Horn allein begleiten, was sie wunderschön romantisch erblühen lässt. Feierlich begleitet der Chor das Paar so leise und zärtlich, als möchte er die Zweisamkeit der zwei nicht stören. Im Terzabstand singen die beiden Liebenden den wunderschönen Schluss («da Gott unsere Herzen vereinte»), zuerst nur vom Pizzicato der Streicher begleitet und zum Schluss a cappella.
Die folgende Aufnahme stammt aus dem legendären Scala-Livemitschnitt Maria Callas’ unter der Leitung von Leonard Bernstein und blieb bis heute die Referenzaufnahme dieser Oper. Ihr Partner Cesare Valletti bestach durch seine elegante, lyrische Stimme.
Prendi: l’anel ti dono – Callas / Valletti
Wir hören eine zweite Aufnahme mit Joan Sutherland und Luciano Pavarotti. Die beiden verband eine Jahrzehntelange künstlerische Partnerschaft. Wir hören eine schöne Aufnahme aus einer Gala aus dem Jahr 1983.
Prendi: l’anel ti dono – Sutherland / Pavarotti
Handlung: Die beiden frischverheiraten sind glücklich, denn morgen findet die Heirat statt.
Ah vorrei trovar parola
Ein Fremder taucht auf
Handlung: Plötzlich bemerken die Feiernden die Ankunft eines Fremden. Er nennt sich Rodolfo und fragt Lisa nach dem Weg zum Schloss. Da er es nicht vor Nachteinbruch erreichen würde, beschließt er, in Lisas Gasthaus zu übernachten. Rodolfo ist die Gegend nicht unbekannt, denn er hat einst schöne Tage in diesem Dorf verbracht.
Mit gemessenem Tempo, wie es seinem Stand geziemt singt Rodolfo eine nostalgische Arie. Als ob er ein Fremdkörper wäre, wird er nur sehr zurückhaltend vom Chor der Dorfleute begleitet.
Vi raviso, o luoghi ameni – Furlanetto
Die Ankunft des Gespensts kündigt sich an
Handlung: Er mischt sich unter die feiernden Leute und die Braut wird ihm vorgestellt. Rodolfo wird nachdenklich, zu sehr erinnert ihn das Gesicht an die Vergangenheit. Seine Komplimente an Amina verstärken Lisas Eifersucht und erregen Elvinos Neid auf den noblen Unbekannten. Rodolfo erfährt, dass der Schlossherr schon seit vier Jahren tot sei und sein Sohn ihn zum Leidwesen der Bevölkerung vor vielen Jahren verlassen hatte und nie wieder zurückgekehrt ist. Rodolfo deutet geheimnisvoll an, dass der Sohn des Grafen noch am Leben sei und er eines Tages erscheinen werde. Da ertönt ein Signal, das die Leute ermahnt, in ihre Häuser zu gehen, um sich in Sicherheit vor dem Gespenst zu bringen. Amüsiert will Rodolfo mehr darüber wissen. Die Dorfbewohner erzählen ihm von einem weiß gekleideten Gespenst, das regelmäßig erscheint. Alle haben es gesehen, selbst die Tiere fürchten sich vor ihm.
A fosco cielo – Bonynge
Die mörderische Kadenz in «Son geloso del zefiro errante»
Handlung: Die Dorfbewohner kehren zurück zu ihren Häusern und Rodolfo verabschiedet sich von Amina. Der eifersüchtige Elvino will grußlos gehen. Doch Amina besänftigt den aufgebrachten Elvino, und sie verabschieden sich unter Liebesbeteuerungen.
Dieses Duett beginnt mit einer zärtlichen Passage und geht dann in eine gigantische, auskomponierte Kadenz über («Ah! Mio bene!»), die die Stimme der beiden Sänger in schwindelerregende Höhen führt. Mit einem herzzerreißenden Abschiedsritual endet die Szene.
Cesare Valletti, ein Schüler von Tito Schipa, war mit seiner Stimmlage als Tenore di grazia stimmlich hervorragend für die Rolle des Elvino geeignet und war in der legendären Live-Aufnahme von Bernstein ein kongenialer Partner von Maria Callas.
Son geloso del zefiro errante – Valletti / Callas
Der Geist tritt auf
Handlung: Rodolfo sinniert im Zimmer des Gasthauses über Amina und Lisa nach, die ihm außerordentlich gut gefallen haben. Lisa klopft an seine Tür. Sie gibt Rodolfo zu erkennen, dass das ganze Dorf vom Schultheiß erfahren hat, dass er der vermisste Graf sei. Rodolfo beginnt mit Lisa zu flirten, die seine Avancen kokettierend erwidert, doch sie werden vom Lärm auf der Straße unterbrochen. Als Lisa sich schnell im Ankleidezimmer versteckt, lässt sie ihr Tuch fallen. Sie beobachtet, wie Amina schlafwandelnd in einem weißen Kleid auf der Straße erscheint und ins Zimmer des Grafen tritt. Als sie Rodolfo die Hand entgegenstreckt, damit dieser sie zum Altar begleitet, rennt Lisa zu Elvino, um ihm von der Treulosigkeit seiner Amina zu erzählen. Obwohl Rodolfo zuerst in Versuchung gerät, beschließt er die Situation nicht auszunützen. Er bettet Amina auf das Kanapee und verlässt das Zimmer.
O ciel che tento – Sutherland / Corena
Handlung: Das Volk hat sich bereits vor dem Zimmer versammelt und amüsiert sich über das Verhalten von Amina.
Osservate! L’uscio è aperto – Bonynge
Elvino zieht die Konsequenz
Handlung: Elvino ist herbeigeeilt und erkennt mit Schrecken seine Verlobte auf dem Kanapee des Grafen. Amina erwacht und ist erfreut Elvino zu sehen. Als dieser sie zurückstößt, realisiert sie mit Entsetzen was passiert ist. Sie beteuert ihre Unschuld, doch Elvino löst die Verlobung auf.
Nach der Unschuldsbeteuerung von Amina entwickelt sich das große Quartett, einem Concertato welches von schönsten Melodien beseelt ist. Amina beginnt beinahe ohne Orchesterbegleitung. Die weiteren Stimmen setzen ein und nach und nach schwillt das Orchester in einem riesigen Crescendo an, bis die Violinen den Schmerz in den höchsten Tönen singen und das Quartett zum Höhepunkt begleiten.
D’un pensiero e d’un accento … Non piu nozze – Callas / Valletti /
LA SONNAMBULA AKT II
Handlung: Einige Dorfbewohner machen sich auf den Weg zum Grafen. Sie wollen ihn bitten, Aminas Ehre zu retten.
Qui la selva è piu folta ed ombrosa
Handlung: Amina und Teresa folgen ihnen. Als sie an Elvinos Bauernhof vorbeikommen, sehen sie ihn in Gedanken versunken. Amina fasst Mut und spricht ihn an. Doch für Elvino ist alles zu Ende. Verbittert reißt er ihr den Ring vom Finger.
Vedi, o madre – Sutherland / Pavarotti
Eine gefürchtete Tenor Arie
Handlung: Da hören Sie den Lärm der Bauern. Triumphierend erscheinen sie und erzählen, dass der Graf Aminas Ehrbarkeit bestätigt habe. Doch Elvino kann und will nicht an die Bekenntnisse des Grafen glauben.
Wir kommen zu einer weiteren «Rubini Arie», die die Stimme des Tenors mit einem «D» in die höchsten Lagen führt. Bellini komponierte eine Wiederholung dieser berüchtigten Cabaletta und lässt eine zweite Strophe singen, welche aus stimmlichen Gründen manchmal gestrichen wird.
Alfredo Kraus’ hohen Töne waren Legende, die er mit Eleganz und Sicherheit noch im höheren Alter produzieren konnte.
Ah! Perché non posso odiarti – Kraus
Lisas schräge Töne
Handlung: Lisa sieht ihre Gelegenheit kommen. Alessio versucht noch einmal sie zu gewinnen, doch die Dorfbewohner kommen zu Lisa, um ihr zur Hochzeit mit Elvino zu gratulieren, Lisa ist überglücklich.
Nun darf auch Lisa eine Kaskade von Koloraturen singen, um ihrem Triumph Ausdruck zu geben. Bellini zeichnet aber kein positives Bild von Lisa, die Koloraturen sind hohl und erinnern mehr an ein Gegacker als an Aminas Wohllaute.
De’ lieti auguri a voi son grata – Monzo
Handlung: Elvino erscheint, und bestätigt, dass er bereit zur Hochzeit mit Lisa ist, und die Vorbereitungen bereits getroffen seien. Da tritt Rodolfo in ihre Mitte und bezeugt die Ehrbarkeit der Amina, doch Elvino hat sie mit eigenen Augen im Schlafzimmer des Grafen gesehen. Rodolfo erklärt dem Volk das Phänomen des Somnambulismus. Doch Elvino will nichts davon hören und nimmt Lisas Hand. Als Teresa erkennt, dass Elvino Lisa nun zum Traualtar führen will, lüftet sie das Geheimnis des Tuchs von Lisa, welches sie morgens in der Schlafkammer des Grafen fand. Lisa steht benommen inmitten der Leute, und Elvino sieht sich nun von zwei Frauen betrogen.
Aus dieser Szene entspinnt sich ein schönes kanonartiges Quartett mit Chor.
Lisa mendace anch’essa – Pavarotti / Della Jones / Buchanan
Die große Schlafwandelszene – «Ah! Non credea mirarti»
Handlung: Da erscheint Amina auf dem Fenstersims. Als sie schlafwandelnd den Balken über dem Mühlrad überquert. Halten alle den Atem an. Wenn sie fallen würde, würde sie sterben. Sie erreicht das andere Ende und tritt auf den Platz, wo sie noch immer schlafwandelnd auf bewegendste Art von ihrer Liebe zu Elvino spricht.
Nur ein einfaches Motiv der ersten Violinen und das Zupfen der Bässe begleitet sanft gehauchte Leid der Amina. Die Melodie ist eine typische Bellini-Kantilene: langgezogen und mit kleinen Intervallen ohne Verdoppelung durch Instrumente. Bellini komponierte dazu eine äußerst sparsame Begleitung, zum Klang der Streicher hören wir lediglich Einwürfe einer klagenden Oboe später die Begleitung durch ein expressives Solo Cello. Mit wenigen innigen Koloraturen endet die sogenannte «Blumenarie».
Der berühmte amerikanische Kritiker John Ardoin schrieb, dass Maria Callas mit dem Schlussakt dieser Oper in die Annalen der Oper einging. Sie veränderte die Art und Weise, wie Soprane die Rolle der Amina sangen. Ihre Stimme in dieser Schlafwandel-Szene ist entrückt und brilliert mit großartigem Legato und langen Linien. In dieser Szene wird Maria zu Amina.
Ah! Non credea mirarti … – Maria Callas
Eine zweite Aufnahme, zärtlich hingehaucht und verträumt dargestellt von Anna Moffo in ihren glanzvollen jungen Jahren in einer Einspielung fürs Fernsehen.
Ah! Non credea mirarti … – Moffo
Die Bravour Arie zum Abschluss – «Ah non giunge»
Handlung: Jetzt erlaubt Rodolfo Elvino sie aufzuwecken. Elvino hat seinen Irrtum erkannt und streift Amina den Ring über den Finger. Amina ist glücklich.
Bellini komponierte zum Schluss der Oper eine Bravour Arie für Amina mit großen Tonsprüngen, Trillern und Spitzentönen.
Wir hören die Arie in drei Versionen:
Callas sang 1957 diese Arie mit zusätzlichen (wahnwitzigen) Verzierungen des Dirigenten der Aufführung Leonard Bernstein. Der Regisseur Luchino Visconti liess die Beleuchtung bis zu dieser Arie gedämpft die Szene beleuchten und Callas sang diese Schlussarie im gleissenden Bühnenlicht.
Ah ! Non giunge – Callas
Joan Sutherlands Technik erlaubte ihr die Arie mit irrem Tempo zu singen und führt sie zu einem gloriosen Abschluss mit atemraubenden Trillern. Pavarotti soll sprachlos gewesen sein, als er erfuhr, dass Sutherland vor einer Abend-Vorstellung der Traviata gleichentags eine Mittagsvorstellung der Sonnambula geben konnte.
Ah ! Non giunge – Sutherland
Luisa Tetrazzini war der größte «Kanarienvogel» der zwanziger Jahre. Es gab keine Höhe oder Koloratur, die sie nicht singen konnte. Es ist ein Vergnügen ihrem Vogelgesang aus dem Jahr 1911 zuzuhören.
Ah ! Non giunge – Tetrazzini
Aufnahme Empfehlung
Warner, Maria Callas, Cesare Valletti, Gabriella Corturan, Giuseppe Modesti unter der Leitung von Leonard Bernstein und dem Orchester und Chor des Teatro alla Scala di Milano.
Peter Lutz, opera-inside, der online-Opernführer zu “LA SONNAMBULA ” von Vincenzo Bellini.
Ein Hochgenuss dieser Sängerin zuzuhören.