Opera Inside, Cenerentola. Rossini, Handlung, Synopsis

Der online Opernführer zu  LA CENERENTOLA

Rossini hat in nur 24 Tagen eine mitreißende Oper geschrieben. Jede der Nummern dieser Oper ist ein grossartiges Stück, insbesondere die Ensembleszenen sind von grösster Meisterschaft.

 

 

ÜBERBLICK & SCHNELLZUGRIFF

 

 

Inhalt

Handlung

Kommentar

♪ Akt I

♪ Akt II

Aufnahme Empfehlung

Höhepunkte

♪ Tutto e un deserto…un soave non so che

Signora una parola… nel volto estatico

Si ritrovarla io giuro

Questo e un nodo avviluppato

Nacqui all affano … non piu mesta

 

 

 

 

 

ROLLEN & HANDLUNG VON LA CENERENTOLA IN 4 MINUTEN

 

 

 

URAUFFÜHRUNG

Rom, 1817

LIBRETTO

Giacomo Ferretti, basierend auf Charles Perraults Cendrillon.

HAUPTROLLEN

Don Ramiro, Fürst von Salerno (Tenor) - Dandini, Sein Kammerdiener (Bass) - Don Magnifico, Baron von Monte Fiascone (Bass) - Clorinda, Tisbe, seine Töchter (Mezzosopran) / (Sopran) - Cenerentola, seine Stieftochter (Mezzosopran) - Alidoro, Philosoph, Berater Don Ramiros (Bass)

AUFNAHME EMPFEHLUNG

DG mit Teresa Berganza, Luigi Alva, Paolo Montarsolo unter der Leitung von Claudio Abbado mit dem London Symphony Orchestra und dem Scottish Opera Chorus oder DECCA mit Cecilia Bartoli, William Matteuzzi, Enzo Dara unter der Leitung von Riccardo Chailly und dem Orchester und Chor des Teatro Comunale di Bologna.

 

 

 


KOMMENTAR

 

 

Geschichte

Als Rossini die Cenerentola schrieb, war er 25 Jahre alt und es war bereits seine zwanzigste Oper. Er war in ganz Europa ein berühmter Mann und sein größter Erfolg, der Barbiere di Siviglia, war noch nicht zwei Jahre her. Im sogenannten Impresario System wurden die Komponisten dieser Zeit zum Vielschreiben gezwungen. Sie verfügten nach dem einmaligen Verkauf ihres Werkes an den Theater-Impresario über keine Verwertungsrechte mehr und mussten laufend neue Opern schreiben, um Einnahmen zu erzielen.

Beim Komponieren der Cenerentola musste Rossini aus Zeitgründen wieder einmal improvisieren. Als Vorspiel nahm er kurzerhand seine alte Ouvertüre der Oper «La gazza ladra», Rezitative und drei Stücke ließ er von Luca Agolini schreiben. Rossini hat das Werk später ergänzt und heutzutage wird das Werk ohne die Stücke von Agolini gespielt.

Die Uraufführung fand 1817 in Rom statt. Die Resonanz war zu Beginn mäßig. Nach wenigen Wochen stellte sich der Erfolg ein und es wurde in den kommenden Jahren sogar noch erfolgreicher als der Barbiere.

 

 

Libretto

Giacomo Ferretti, der Librettist schrieb in seinen Memoiren, wie es zur Wahl des Stoffes der Cenerentola kam.  Zwei Tage vor Weihnachten hatte ein Zensor ihr geplantes Sujet abgelehnt und nun saßen Rossini, Ferretti und der Impresario Barbaja zusammen, um ein neues Sujet zu wählen. Ferretti hatte eine Liste von 20 Themen vorbereitet, doch keines passte finanziell oder künstlerisch. Ferretti: «Ich wurde müde, Vorschläge zu machen und murmelte im Halbschlaf mitten beim Gähnen: Cinderella. Rossini, der ins Bett geklettert war, um besser überlegen zu können, setzte sich so gerade auf wie Alighieris Farinata. ‚Würden Sie den Mut haben, mir eine Cinderelle zu schreiben?‘ Ich meinerseits fragte ihn: ,Würden Sie den Mut haben, sie zu komponieren?‘ Er: ,Wann [kann ich] einen Entwurf [haben]?‘ Ich: ‚Wenn ich nicht einschlafe, morgen früh.‘ Rossini: ‚Gute Nacht!‘ Er wickelte sich in seine Bettdecke ein, streckte seine Glieder aus und schlief, wie die Götter bei Homer, friedlich ein. Ich trank noch ein Glas Tee, stimmte dem Preis zu, und rannte nach Haus. Dort ersetzte guter Mokka den Jamaica-Tee. Ich lief mit gekreuzten Armen hin und her und kreuz und quer in meinem Schlafzimmer, und als Gott es so wollte und ich das Bild vor mir sah, schrieb ich den Entwurf zu La Cenerentola nieder. Am nächsten Tage sandte ich ihn zu Rossini hin. Er war mit ihm zufrieden.» (Quelle: Wikipedia).

Giacomo Ferretti nahm Charles Perraults Cendrillon als Basis (welches er 150 Jahre vor den Gebrüder Grimm geschrieben wurde) und wechselte teilweise das Personal aus (so wurde beispielsweise aus der bösen Stiefmutter ein verarmter Landadliger) und entfernte alles Zauberhafte.

Rossini und Ferretti nannten das Werk ein «dramma giocoso». Für die beiden war Cenerentola eine Komödie, aber sie sollte auch eine Moral enthalten. Diese tritt auf in den Personen der Cenerentola und des Alidoro. Cenerentola, weil sie am Schluss bereit ist zu verzeihen, und Alidoro, weil er einem Regenten hilft zu einem aufgeklärten Monarchen zu werden. Notabene: wir befinden uns zur Zeit der Komposition in der nachneapolitanischen Ära und das Thema der Restauration ist zwei Jahre nach dem Wiener Kongresses hochaktuell.

 

 

 

 

 

LA CENERENTOLA AKT I

 

 

 

 

Handlung: Im baufälligen Schloss Don Magnificos. Die Schwestern Clorinda und Tisbe bewundern sich selbstverliebt

Hören Sie die Eröffnungsszene in einer Version von Jean-Pierre Ponelle in einer stilprägenden beinahe schwarz-weiß Inszenierung.

No, no, non v’è – Guglielmi / Zannini

 

Das traurige Leben der Cenerentola

Handlung: Ihre Stiefschwester Aschenputtel muss die ganze Arbeit verrichten. Sie ist in der Küche und singt das Lied vom Königssohn, der auf der Suche nach einer Frau gleich drei zur Auswahl hatte. Er wählte nicht Stolz, nicht Schönheit, sondern die mit dem guten Herz. Die Schwestern drohen ihr mit Prügel wenn sie nicht mit dem Lied aufhört. Ein Bettler klopft an die Tür. Die Schwestern wollen ihn wegjagen. Cenerentola verspürt Mitleid und gibt ihm heimlich Kaffee. In Wirklichkeit ist es Alidoro der weise Berater von Don Ramiro. Er hat den Auftrag den Charakter der heiratswilligen zu erforschen.

Dieses Stück ist sehr unrossinisch. Um die Cenerentola als einfaches Aschenputtel zu präsentieren, lässt er sie ein Stück völlig ohne Verzierungen singen. Die Moll Tonart zeigt das triste Leben der Cenerentola als Hausangestellte der tyrannischen Schwestern.

Una volta c’era un re – Ganassi

 

Der Fürst kündigt sein Kommen an

Handlung: Abgesandte von Don Ramiro sind im Schloss angekommen. Sie laden die Damen noch am selben Abend ins Schloss ein. Der Fürst will die schönste noch diesen Abend zu seiner Braut machen und die Abgesandten verkünden, dass er sie in wenigen Augenblicken besuchen werde. Hektik macht sich bei den Schwestern breit, und sie jagen verzweifelt Cenerentola hin- und her, um sich für den Besuch herrichten zu lassen.

O figlie amabili

 

 

Don Magnifico sieht seine Rettung

Handlung: Abgesandte von Don Ramiro sind im Schloss angekommen. Sie laden die Damen noch am selben Abend ins Schloss ein. Der Fürst will die schönste noch diesen Abend zu seiner Braut machen und die Abgesandten verkünden, dass er sie in wenigen Augenblicken besuchen werde. Hektik macht sich bei den Schwestern breit, und sie jagen verzweifelt Cenerentola hin- und her, um sich für den Besuch herrichten zu lassen. Die Schwester wecken ihren Vater. Der hat gerade geträumt, dass seine Töchter Fürsten heiraten werden und er Ahnherr eines illustren Geschlechts wird. Ein erwünschter Nebeneffekt: sie würden seine heruntergekommenen Finanzen aufpolieren.

Magnifico ist eine klassische Buffo Rolle.

Montarsolo war ein hervorragender Schauspieler. Sein Don Magnifico ist magnifico und das Schluss Crescendo dieses Stückes ist es auch.

Miei rampolli femminini  –  Montarsolo/Abbado

 

 

Liebe auf den ersten Blick – das Duett von Ramiro und Cenerentola

Handlung: Ramiro erscheint. Der Fürst ist als einfacher Kammerdiener verkleidet. Niemand ist da. Aschenputtel tritt in den Raum. Die beiden schauen sich an und fühlen sich voneinander seltsam angezogen. Ramiro will die Töchter des Hauses kennenlernen. Diese erscheinen und kommandieren Cenerentola herum.

Auch dieser Auftritt der Cenerentola ist schlicht.  Ihr Duett mit Don Ramiro ist für rossinische Verhältnisse geradezu ruhig. Die Schluss-Stretta des Duetts ist von den beiden Sängern zauberhaft gesungen.


Tutto e un deserto…un soave non so che  –  von Stade / Araiza

 

 

Der falsche Fürst erscheint

Handlung: Don Magnifico taucht auf, und der Kammerdiener alias Don Ramiro kündigt die Ankunft des Fürsten an. Dandini, der tatsächliche Kammerdiener, hat sich als Fürst verkleidet und taucht mit dem Hofstaat auf. Er macht den beiden übertriebene Komplimente und Don Magnifico sieht sich schon am Ziel seiner Träume.

Sie sehen nochmals einen Ausschnitt aus der  komödiantischen Verfilmung  von Jean Pierre Ponelle. Ponnelle war ein Workaholic und produzierte über 300 Operninszenierungen in 25 Jahren. Sein Tod war tragisch, er fiel während Proben in den Orchestergraben und starb wenige Wochen später an Herzversagen.

Come un’ape ne’ giorni d’aprile  –  Desderi

 

 

Handlung: Aschenputtel möchte am Abend auch mit in Schloss gehen und bittet Don Magnifico um Erlaubnis. Dieser will Cenerentola für die anmassende Bitte züchtigen, doch Ramiro und Dandini greifen ein. Magnifico erklärt, dass sie nur eine gewöhnliche Dienstmagd sei. Alidoro tritt auf in seiner Rolle als Minister. Er hat eine Liste in der Hand die besagt, dass drei Töchter im Haushalt leben worauf Don Magnifico behauptet, dass die dritte gestorben sei. Als Cenerentola etwas einwerfen will, verbietet Magnifico ihr das Wort. So machen sich alle außer Cenerentola auf dem Weg zum Schloss.

Sie hören in dieser Aufnahme zuerst die virtuosen Koloraturen von Cecilia Bartoli, dieser großartigen Ausnahmekönnerin. Anschließend entspinnt sich das schöne Quintett «nel volto estatico» (ab 6:30). Das Quintett beginnt mit einem Kanon, und geht dann über in ein wunderschönes kontrapunktisches Quintett, das zuerst sehr melodiös ausgesungen wird und dann immer chaotischer wird bis zur totalen Konfusion.

Signora una parola (Quintett) – Bartoli / Dara / Corbelli / Mateuzzi

 

Handlung: Alidoro kommt zu Cenerentola zurück und lädt sie ins Schloss ein. Alles werde sich für sie heute noch zum Besten wenden.

Diese Arie ist ungemein virtuos und schwierig. Rossini hat sie erst ein Jahr nach der Uraufführung gesetzt, möglicherweise, weil der Sänger der Uraufführung technisch nicht versiert genug war.

Alidoro ist ein Produkt des Zeitgeistes, er ist ein der Vernunft verpflichteter Philosoph. Der Wiener Kongress, der wenige Jahr zuvor geendet hat, hat die Stellung des Adels nach der französischen Revolution wiederhergestellt. So ist Ramiro ein aufgeklärter Fürst – im Gegensatz zum Zeitgeist, der wieder autokratischer wurde. So geht es in dieser Oper, so wie wir es von den Mozartischen Buffo Opern kennen, um ein gesellschaftliches Thema. Es ist eine Komödie mit doppeltem Boden.

La del ciel nell’arcano profondo  –  Pisaroni

 

 

Magnifico im Weinkeller

Handlung: Im Schloss von Don Ramiro. Dandini spielt immer noch den Fürsten und plaudert im Auftrag von Ramiro mit den Schwestern, um sie für Ramiro in Augenschein zu nehmen. Doch diese wissen nichts Besseres als sich vor den Augen Dandinis zu zicken. Währenddessen ist Don Magnifico im Weinkeller angelangt, wo er davon träumt, fürstlicher Kellermeister zu werden.

Enzo Dara war ein großartiger Buffo Bass, der den virtuosen Humor in der Stimme hatte. Sein rasches Silben Singen, das Presto-Sillabato, waren Legende.

Conciosiacosacche  –  Dara

 

 

Die Schwestern verspielen ihre Karten

Handlung: Mittlerweile hat Dandini Ramiro Bericht erstattet über die Schwestern, die er «Arroganz» und «Eitelkeit» nennt. Ramiro ist verzweifelt, keine ist zu gebrauchen, obwohl Alidoro ihm von einem zauberhaften Mädchen erzählt hat. Clorinda und Tisbe finden endlich den Fürsten. Dandini erklärt ihnen, dass er nur eine Frau heiraten könne. Die andere müsse den Kammerdiener heiraten, was die beiden mit Entrüstung von sich weisen.

Juan Diego Florez ist der große Rossini Tenor unserer Zeit.

Zitto, Zitto  –  Florez / Corbelli

 

 

Die geheimnisvolle Frau tritt auf

Handlung: Alidoro taucht auf. Er wird von einer geheimnisvollen, verschleierten Frau begleitet und die beiden Schwestern sind aufgebracht über die neue Konkurrenz. Als diese den Schleier lüftet, herrscht allgemeine Verblüffung, die Einen weil sie von der Schönheit entzückt sind und die beiden Schwestern, weil sie glauben Cenerentola zu erkennen.

Wieder eine Concertato Szene. Die Zeit bleibt stehen, und das ganze Ensemble singt ein schönes verziertes Quintett.

Parlar, pensar, vorrei.

 

 

Handlung: Auch Don Magnifico, der gerade vom Weinkeller kommt ist verblüfft. Das Essen wird aufgetragen. Alle haben nur noch Augen für die Köstlichkeiten, außer Ramiro und Cenerentola die im siebten Himmel sind.

Und nochmals ein Crescendo. Rossini war der König der Crescendi. Musikologen adelten den Komponisten mit dem Fachbegriff «Rossini-Crescendo». Das Stück beginnt unauffällig und gewinnt nach und nach an Intensität und kulminiert in einem Finale. Dabei wird die Melodie mit dem Crescendo immer mehr verknappt, was eine ungeheure Sogwirkung auslöst.

Sehen Sie es in einem vergnüglicher Ausschnitt aus der Ponnelle Verfilmung.

Signor … Altezza in tavola .. Mir par d’esser sognando – Abbado

 

 

 

 

LA CENERENTOLA AKT II

 

 

 

 

Handlung: Magnifico ist im Zimmer mit seinen Töchtern. Er erinnert die beiden, wer auch immer Prinzessin wird, ihn nicht zu vergessen.

Auch Corbelli war ein Meister des Presto-Sillabato. Sehen Sie ihn aus einem Live Mitschnitt der Met.

Sia qualunque delle figlie  –  Corbelli

 

Cenerentola gibt Ramiro einen Armreif – die virtuose Arie “si ritrovarlo giuro”

Handlung: Dandini ist jetzt auch an Cenerentola interessiert. Doch diese weist seine Avancen ab, sie sei in seinen Kammerdiener verliebt. Ramiro, der die beiden belauscht, stürzt überglücklich hervor und macht ihr einen Heiratsantrag.  Doch Cenerentola stellt ihm eine Aufgabe. Sie gibt ihm einen Armreif. Sie verlasse jetzt das Schloss, er solle sie suchen. Am zweiten Armreif werde er sie finden, damit sie sehen wird wer sie ist und wo sie lebt. Ramiro befiehlt den Dienern, die Pferde anzuspannen, damit er gleich mit Suche beginnen kann.

Diese Arie ist spektakulär: sie ist gespickt mit schwierigen Läufen und hohen C’s.

Sehen und hören Sie Juan Diego Florez in einer legendären Zugabe an der Met (was äußerst selten erlaubt wird).

Si ritrovarla io giuro  –  Florez

 

 

Dandini verjagt Magnifico – Zusammentreffen der Komödianten

Handlung: Magnifico will von Dandini wissen, wann die Wahl getroffen würde. Dandini sagt sie sei schon getroffen. Als er Magnifico frägt, welchen Lebensstil die Auserwählte haben sollte, beschreibt Magnifico äußerste Verschwendung. Dandini gibt sich als Kammerdiener erkennen und verjagt Don Magnifico, der die Täuschung erkennen muss.

Sehen Sie eine zum Schießen komische Inszenierung aus der Pariser Oper.

Un segreto d’importanza  –  Spagnoli / Corbelli

 

Handlung: Aschenputtel ist zurück im Haus. Magnifico kommt mit seinen Töchtern zurück, welche ihre Wut an Cenerentola auslassen. Ein Gewitter beginnt.

Rossini hatte eine Schwäche für Gewittermusik, so hören Sie viel Blitz und Donner aus dem Orchestergraben.

Temporale

 

Ramiro taucht auf – ein grossartiges Concertato

Handlung: Die Achse der Kutsche Ramiros ist gebrochen. Der Zufall will es, dass dies in der Nähe des Schlosses von Don Magnifico passiert ist und er sucht zusammen mit Dandini dort im Regen Zuflucht. Als Magnifico erkennt, dass der Fürst bei ihm auftaucht, keimt bei ihm die Hoffnung auf, dass doch noch eine seiner Töchter zum Zuge kommt. Doch Ramiro will gleich weiter. Cenerentola muss ihm einen Stuhl bringen und Ramiro erkennt den Armreif an ihrer Hand. Die unbekannte Schöne ist gefunden. Alle sind verblüfft, dass es Cenerentola ist.

Rossini hatte sicher ein Schmunzeln auf den Lippen, als er dieses Sextett komponierte. Er spielt mit den Konsonanten grr, trr, rr um um das Gefühl des Erstaunens zu verstärken, dass auf die Enthüllung der Aschenputtel folgt. Dieses Concertato, ein Stillstand, ist eines der berühmten Stellen dieser Oper.

Claudio Abbado inszenierte 1971 mit dem Regisseur Jean-Pierre Ponnelle und dem Musikhistoriker Zedda eine wegweisende Aufnahme der Cenerentola. Die Sänger um Teresa Berganza lösten damit eine Renaissance dieser Oper aus.

Questo e un nodo avviluppato (Sestetto)  –  Abbado/Alva/Berganza

Happy end mit der grossen Arie “non piu mesta”

Handlung: Die Schwestern putzen die Stiefschwester ab und Don Ramiro will dem Fürsten noch einmal seine Töchter in Erinnerungen rufen. Ramiro weist ihn höhnisch ab, und die drei müssen fassungslos zusehen, wie der Fürst Cenerentola zum Schloss führt.  Im Schloss des Fürsten angelangt kann Cenerentola ihr Glück kaum fassen. Sie will ihrem Stiefvater und -Schwestern verzeihen und bietet um Nachsicht. Sie umarmt ihre Verwandten und alle sind gerührt über ihre Großherzigkeit.

In diesem Schlussstück tritt uns eine verwandelte Cenerentola entgegen. Sie hat sich nicht nur optisch gewandelt, sondern blüht auch musikalisch auf. Das große Feuerwerk sparte Rossini sich fürs Finale auf.  Was uns Rossini an Verzierungen und Tonketten und Sprüngen in dieser Arie präsentiert, ist atemraubend. Dieses Stück gehört zum Anforderungsreichsten was für einen Koloratursopran geschrieben worden ist.

Wir hören diese Arie in 4 Versionen.

Cecilia Bartoli’s Cenerentola sprüht von Singfreude. Scheinbar mühelos singt sie sich durch diese Arie . Für viele gilt Cecilia die beste Cenerentola auf CD.

Nacqui all affano … non piu mesta  –  Bartoli

 

Teresa Berganza stand am Anfang des Cenerentola Revivals. Ihre Cenerentola der sechziger / siebziger Jahre führte zur Wiederentdeckung dieser Oper und sie gehört heutzutage zu den Top 30 der meistgespielten Opern.

Nacqui all affano … non piu mesta  –  Berganza

 

Conchita Supervia  war eine Landsfrau von Teresa Berganza und war in den 20er Jahren für ein großes Revival von Rossini verantwortlich. Ihre Stimme mit dem schnellen Vibrato ist sehr einprägsam und Ihre Interpretation ist hinreißend, auch wenn ihre Koloraturen nicht an die von Berganza oder Bartoli heranreichen.

Nacqui all affano … non piu mesta  –  Supervia

 

Nacqui all affano … non piu mesta  – DiDonato

Joyce DiDonato hat sich unter anderem mit der Cenerentola einen großen Namen gemacht. Die Amerikanerin macht grossartige Masterclasses. (siehe weiter unten).

 

Masterclass  –  DiDonato

 

 

 

 

 

 

Aufnahme Empfehlung

 

DG mit Teresa Berganza, Luigi Alva, Paolo Montarsolo unter der Leitung von Claudio Abbado mit dem London Symphony Orchestra und dem Scottish Opera Chorus.

oder

DECCA mit Cecilia Bartoli, William Matteuzzi, Enzo Dara unter der Leitung von Riccardo Chailly und dem Orchester und Chor des Teatro Comunale di Bologna.

 

 

Peter Lutz, opera-inside, der online Opernführer zu LA CENERENTOLA von Gioacchino Rossini.

 

 

 

 

 

 

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