Opernführer und Handlung Cherubinis MEDEA
Keine andere Oper wird so sehr mit dem Namen einer Künstlerin verbunden wie Cherubinis Medea. Maria Callas’ Verkörperung dieser antiken Figur war ein Elementarereignis und führte Mitte des letzten Jahrhunderts zu einer Renaissance dieser Oper, deren Wucht auch heutzutage noch zu fesseln vermag.
Der Film aus 2018, die spannende Hommage an Maria Callas:
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Inhalt
♪ Akt I
♪ Akt II
♪ Akt III
Höhepunkte
♪ Sinfonia
♪ O Amore, vieni a me! fa cessar questo duol
♪ Taci Giason … Dei tuoi figli la madre tu vedi
♪ Nemici senza cor, astuta mia rival Duett
♪ Solo un pianto con te versare Neris Arie
♪ Ah! Triste canto! In suon festoso
♪ Introduzione … Numi, venite a me
♪ Del fiero duol che il cor mi frange
♪ Finale
Aufnahme Empfehlung
URAUFFÜHRUNG
Paris, 1797
LIBRETTO
Francois Benoit Hoffmann, basierend auf Euripides Medea
HAUPTROLLEN
Jason, Führer der Argonauten, (Tenor) - Medea, Zauberin und Frau des Jason (Sopran) - Kreon, König von Korinth (Bariton) - Glauce, seine Tochter (Sopran) - Neris, Dienerin Medeas (Alt)
AUFNAHME EMPFEHLUNG
WARNER CLASSICS, Maria Callas, Fedora Barbieri, Gino Penno, Luisa Nache unter der Leitung von Leonard Bernstein und dem Orchester und Chor des Teatro alla Scala di Milano.
KOMMENTAR
Geschichte und Libretto
Cherubini verbrachte den ersten Teil seiner Komponisten-Laufbahn in Italien und zog als 27-jähriger 1787 ins vorrevolutionäre Paris. Mit Lodoiska, einer revolutionären Rettungsoper, erzielte er dort 1791 einen Achtungserfolg.
Cherubini traf auf den Musikkritiker Francois Benoit Hoffmann, der die französische Oper mit antiken Stoffen näher an die Kunst des Sprechtheaters heranführen wollte. Damit rannte er bei Cherubini offene Türen ein, der ein glühender Anhänger von Glucks Reformoper war. Hoffmann wählte als Stoff die Medea von Euripides und zeichnete die Hauptperson mit brutaler Wucht, auf Augenhöhe mit den führenden Rollen des Sprechtheaters. Hoffmann fokussierte Euripides Geschichte weitgehend auf die Person der Medea und beleuchtete mit großem Geschick die Seelenzustände und Machenschaften der Protagonistin.
Die Rolle der Medea
Aufgrund der Dominanz der Rolle Medeas präsentieren uns Hoffmann und Cherubini die Persönlichkeit der Zauberin mit einer ungeheuren Fülle von Schattierungen. Wir finden nicht nur die rachsüchtige Medea vor, sondern auch die zartfühlende Mutter, die liebende Frau und die schmeichlerische Manipulatorin. Das erfordert von der Sängerin nicht nur das Stimmvolumen und Durchhaltevermögen einer «Hochdramatischen», sondern die Fähigkeit zu lyrischen Tönen und in hohem Masse deklamatorische Fähigkeiten. Cherubini wusste um die Fähigkeiten der Sängerin Julie Scio und er konnte bei der Komposition aus dem Vollen schöpfen.
Aufnahme der Oper
Die Oper wurde vom Pariser Publikum im Théâtre Feydeau wohlwollend aufgenommen, verbreitete sich aber nur sehr schleppend. 1802 betreute Cherubini persönlich eine Wiener Vorstellung und nutzte die Gelegenheit Kürzungen zu machen, da in Paris Kritik wegen der Länge und den musikalischen Wiederholungen Laut worden waren. Aber die «Medée» fand im 19. Jahrhundert den Weg ins Repertoire nicht. Selbst in Italien wurde sie erst 1907 zum ersten Mal aufgeführt, lediglich in deutschsprachigen Ländern genoss sie eine gewisse Popularität. Sie blieb eine Oper der «Experten», gelobt von Brahms, Schumann und Beethoven aber verschmäht vom breiten Publikum. Es brauchte eine geniale Künstlerin, um das Werk in das Rampenlicht der Oper zurückzuführen.
Die Medea der Maria Callas
1953 sang Maria Callas die Medea zum ersten Mal in Florenz. Die Resonanz war dermaßen eindrücklich, dass die Mailänder Scala beschloss, ihr Programm kurzfristig umzustellen und die Produktion mit der griechisch-stämmigen Amerikanerin ihrem Publikum zu zeigen. Weil Vittorio Gui. der Dirigent der Florentiner Produktion, nicht zur Verfügung stand, empfahl die Callas dem Mailänder Operndirektor den jungen Amerikaner Leonard Bernstein, den sie am Radio dirigieren hörte. Der Rest ist Legende, Callas und Bernstein verzauberten das Mailänder Publikum mit einer von Leidenschaft rasenden Medea. Callas sang die Medea insgesamt in über dreissig Aufführungen und es gibt sechs Aufnahmen (allesamt in der italienischen Version), der Großteil sind Live-Mitschnitte (die erste in Florenz nur mit einem Mikrophon aufgenommen!). Mit Callas wurde die Medea schlagartig Repertoire-fähig und mit Leonie Rysanek, Magda Olivero, Shirley Verrett. Leyla Gencer, Eileen Farrell, und Gwyneth Jones gab es verschiedenste Rollen Nachfolgerinnen. Doch es blieb die Callas Oper, ihre drei wichtigsten Aufnahmen (Bernstein/Scala, Rescigno/Dallas, Serafin/Scala) thronen unangefochten im Diskografie Himmel.
Die Fassungen der Medea / Medée
Da Cherubini und Hoffmann die Medée für das Genre der «Opéra comique» schrieben, verwendeten sie die obligaten gesprochenen Dialoge zwischen den Musikstücken. 1855 fertigte der deutsche Komponist und Kapellmeister Franz Lachner eine deutsche Fassung an, für die er eigene Rezitative schrieb. Diese Lachner-Fassung wurde 1909 für die italienische Uraufführung übersetzt und diente auch als Basis für die Callas / Gui Version von 1953. In der Folge stützten sich die meisten Aufführungen auf diese Fassung, wenn auch mit unterschiedlichen Kürzungen. Seit einiger Zeit hört man auch wieder die originale französische Fassung mit Dialogen. Im Opernführer stützen wir aufgrund der Bedeutung von Callas’ Interpretation hauptsächlich auf die italienische Version.
MEDEA ACT I
Vorgeschichte: Jason war mit den Argonauten nach Kolchis gesegelt, um das goldene Vlies zu rauben. Dort heiratete er die Zauberin Medea, die aus Liebe zu Jason ihre Familie verriet und ihnen half an das goldene Vlies zu kommen. Das Paar floh nach Korinth und Medea gebar zwei Kinder. Sie lebten zehn Jahre am Hof des Königs Kreon. Dort verliebte sich Jason in die Königstochter Glauce. Er verstieß darauf Medea. Nun plant er die Tochter Kreons zu heiraten und die Kinder zu behalten.
Handlung: Im Königspalast Kreons.
Das Hauptthema der Ouvertüre ertönt gleich zu Beginn, es ist ein leidenschaftliches, ausladendes Thema, das seelische Drama der Medea widerspiegelt. Darauf folgt sonatenartig ein lyrisches Seitenthema, das den inneren Kampf der Medea zwischen Rache und (Mutter-) Liebe eröffnet und im Mittelteil breit durchgeführt wird. Der Schluss gehört wieder dem Hauptthema, so den tragischen Ausgang der Oper vorwegnehmend.
Sinfonia – Bellugi
Handlung: Glauces Freundinnen sind in Vorfreude der bevorstehenden Hochzeit mit Jason. Glauce kann sich nicht recht freuen, sie fürchtet die Rache Medeas.
Che? Quando già corona Amor i vostri sospir / Quoi! Lorsque Tout S’empresse – Serafin
Glauces Vorahnung
Handlung: Sie wird von bösen Vorahnungen gepeinigt und hofft, dass Medea ihren Zauber auf Jason verloren hat.
Mit dieser Arie präsentiert Cherubini die sanfte und verletzliche Glauce als den Gegenentwurf der Medea. In einem wunderbaren Zwiegespräch mit einer Soloflöte singt Glauce mit virtuosen Koloraturen von ihrem Glück.
Die Arie erfordert Sicherheit in der Höhe und hohe Koloraturkunst. Wir hören Lucia Popp, die mit ihrer goldenen Stimme die Arie zu einem Erlebnis macht.
O Amore, vieni a me! fa cessar questo duol / Hymen! Viens Dissiper Une Vaine Frayeur – Popp
Handlung: Als sie sich mit ihrem Vater in der großen Halle trifft, erzählt sie ihm von ihrer Furcht um die Kinder Jasons, doch der König verspricht ihr, deren Leben zu schützen. Jason erscheint und kündigt die Huldigung der Argonauten an. Diese marschieren auf und präsentieren dem König eine Nachbildung des Schiff Argos und als Brautgeschenk das goldene Vlies.
O bella Glauce, il grande Giason / Belle Dircé
Jason schwört Glauce zu beschützen
Handlung: Doch Glauce findet keine Ruhe, sie fürchtet Medeas Zauberkunst und Verschlagenheit. Jason versucht sie zu beruhigen und schwört sie zu beschützen.
Wir hören die üppige Stimme von Jon Vickers, vielleicht dem besten Jason der Diskografie. Die Aufnahme entstammt der berühmten Dallas-Inszenierung mit Maria Callas.
Or che più non vedrò … Vien, Imen / Eloigné Pour Jamais – Vickers
Handlung: Auch ihr Vater verspricht ihr, der Himmel werde ihnen helfen.
Cherubini komponierte eine feierliche Arie des Kreons, dessen Stimme von warmen Bratschen-Arpeggien umrankt wird. Der Chor preist ekstatisch die Hochzeits- und Liebesgötter Hymen und Amor und Jason und Glauce stimmen in den Gesang ein.
Pronube dive, dei custodi / Dieux Et Déesses Tutélaires – Modesti
Medea erscheint
Handlung: Ein Hauptmann kündigt die Ankunft einer Frau an. Als sie eintritt und sich als Medea zu erkennen gibt, flüchten die Argonauten vor Angst aus dem Raum. Medea fordert die Rückkehr von Jason, doch Kreon droht sie zu verhaften. Medea lässt sich nicht einschüchtern und droht ihm offen mit Rache an seiner Tochter.
Mit der Ankündigung des Gastes wechselt die Stimmung urplötzlich. Nervöse Streicher zeichnen eine spannungsgeladene Stimmung. Die Tragödie nimmt ihren Anfang.
Signor! Ferma una donna – Rysanek
Handlung: Kreon droht seinerseits, sie am nächsten Tag töten zu lassen und verlässt mit Glauce den Saal.
Qui tremar devi tu, donna rea, empia maga! / C’est À Vous De Trembler – Modesti
Die große Flehen Medeas
Handlung: Jason und Medea bleiben allein zurück. Medea erinnert ihn an ihre Liebe, an ihre Opfer und an die gemeinsamen Kinder und fleht ihn an, zu ihr zurückzukehren.
Von dieser Arie sagte Callas, dass sie ein Killer sei. Sie bewegt sich durchgehend in höchster Tessitura und die Sängerin muss in den Extremlagen schwierigste Artikulationen bewältigen.
Es ist atemberaubend das Flehen, die Verachtung und die Sentimentalität in der Stimme von Maria Callas zu hören. Sie soll nach der Arie in dieser Aufnahme aus der Mailänder Scala einen Applaus von zehn Minuten bekommen haben.
Taci Giason … Dei tuoi figli la madre tu vedi / Vous Voyez De Vos Fils
Wir hören eine zweite Interpretation von Rita Gorr, deren Stimme eine ungeheure Dramatik hatte.
Dei tuoi figli la madre tu vedi / Vous Voyez De Vos Fils – Gorr
Das ekstatische Zusammentreffen von Jason und Medea
Handlung: Doch Jason weist sie zurück. Medea verflucht seine Verbindung mit Glauce und prophezeit, dass die Ehe niemals geschlossen werde, worauf Jason sie aus dem Schloss jagt.
Dieses Duett zeigt Medea als eine Figur von einer im Musiktheater vor Cherubini nie gezeigter vokalen Gewaltsamkeit. Es zeigt einen Komponisten, der bereits die dramatischen Duette Verdis voller innerer Leidenschaft vorausahnt. Die Emotionen kochen sprichwörtlich bis zur Weißglut hoch, angetrieben von einem rasenden Orchester.
Maria Callas und Gino Penno halten die Spannung dieses über sieben Minuten dauernden Duetts auf magische Weise hoch. Leonard Bernstein peitscht vom Dirigentenpult aus die Streicher in eine nervöse-überhitzte Stimmung, die die Ekstase der beiden Sänger kongenial begleitet.
Nemici senza cor, astuta mia rival / Perfides Ennemis – Callas / Penno
MEDEA AKT II
Handlung: Im Palast Kreons. Medea erscheint auf der Treppe.
Wie Wagner sechzig Jahre später in der Walküre, eröffnet Cherubini den Akt mit den nervösen flirrenden Streichern, die das kommende Drama ankünden.
Introduzione – Bernstein
Kreon gewährt einen Tag Aufschub
Handlung: Ihre Dienerin Neris warnt Sie, dass das Volk ihren Tod fordert und rät ihr die Insel zu verlassen. Doch Medea will bleiben, sie will nicht ohne ihre Kinder fort. Mit Abscheu hat sie erfahren, dass die Höflinge die Kinder lernen ihre Mutter zu hassen und schwört, dass Glauce vor den Augen Jasons sterben wird. Kreon tritt hinzu und fordert Medea ein letztes Mal auf die Insel zu verlassen. Medea fleht ihn an ihr Zuflucht zu geben, damit sie wenigstens gelegentlich ihre Kinder sehen kann, doch Kreon bleibt unnachgiebig. Medea bittet noch um einen Tag Aufschub, dann werde sie das Land verlassen. Kreon vermutet eine List, doch gewährt er Medea diese Bitte und verlässt mit den Wachen den Ort.
Date almen per pietà! / Du Moins À Médée Accordez Un Asyle – Modesti / Callas
Neris’ Arie
Handlung: Neris ist voller Mitgefühl für das Schicksal von Medea und verspricht ihr treu zu folgen, wohin sie auch gehe.
Von einem Solofagott begleitet singt Neris eine lyrische Arie, die den Ruhepunkt der Oper bildet.
Solo un pianto con te versare / Ah! Nos Peines Seront Communes – Berganza
Jason verlässt Medea endgültig
Handlung: Medea plant den verbleibenden Tag zur Rache zu nutzen und bittet Neris Jason zu rufen. Als Jason zu Medea kommt, fleht sie ihn an, ihr die Kinder zu überlassen. Doch Jason lehnt ab. Als Medea seine ehrliche Liebe zu den Kindern erkennt, fasst sie den Entschluss zu ihrem Plan. Sie beklagt ihre Kinder nie mehr sehen zu können und Jason erlaubt ihr die Kinder noch einmal zu sehen und sich von ihnen zu verabschieden. Bitter muss Medea nun zusehen, wie Jason sie für immer verlässt.
Ein weiteres Duett von Jason und Medea. Diesmal hören wir die flehende Mutter und Ehefrau.
Figli miei, miei tesor / Chers Enfants – Callas / Penno
Medeas Plan
Handlung: Medea bittet Neris die Kinder zu holen und Glauce als Demutsgeste Schmuck und einen Schleier zu schenken. Neris weiß nicht, dass das Tuch mit Gift getränkt ist. Von innen ist die Musik zum Hochzeitsfest zu hören und Medea muss von Rachsucht zerfressen auf die Stunde ihrer Rache warten.
Mit der gleichzeitig im Innern der Kirche hörbaren Hochzeitsfeier kreierte Cherubini einen ungeheuer dramatischen Theatereffekt. Zum Schluss dieser Szene übermannen die Gefühle Medea und sie schreit ihre Rachegefühle aus ihrer Seele.
Ah! Triste canto! In suon festoso – Callas
MEDEA AKT III
In Medea tobt der Sturm
Handlung: Medea steht auf einem Hügel vor dem Tempel. Ein Gewitter wütet. Unten vor dem Tempel begleitet Neris Kreon und die Kinder in den Tempel. In der Hand trägt sie den Schmuck und das Tuch Medeas. Medea nähert sich dem Tempel. Ihre Haare sind wirr und sie trägt einen Dolch in der Hand. Sie hat beschlossen ihre Kinder zu töten, um sich an Jason zu rächen.
Meisterhaft schafft es Cherubini das Drama noch einmal zu steigern. Mit einem sich drei minütigen steigernden orchestralen Vorspiel erleben wir das innere Drama der Medea. Der folgende Anruf an die Götter ihr bei der Rachetat beizustehen hat die Wucht des Ungeheuerlichen.
Introduzione … Numi, venite a me / Dieux, Qui M’avez Prêté Vos Secours – Callas
Neris bringt Medea die Kinder
Handlung: Sie sieht Neris mit den Kindern an der Hand kommen, welche berichtet, dass Glauce sich für die Geschenke bedankte. Als sie die Kinder vor sich hat, packt Medea den Dolch. Doch von Muttergefühlen überwältigt, schafft sie es nicht sie zu töten.
2018 gab Sonya Yoncheva ihr Debut als Medea mit hervorragenden Kritiken.
Del fiero duol che il cor mi frange / Du Trouble Affreux Qui Me Dévore – Yoncheva
Das Finale in der Version der berühmten Dallas-Aufnahme
Handlung: Als Neris vom vergifteten Schleier erfährt, bittet sie Medea die Kinder zu verschonen, denn Ihrer Rache sei genüge getan. Schnell führt Neris die Kinder in den Tempel und schließt das Tor. In Medea wütet weiterhin der Sturm, entschlossen packt sie den Dolch und eilt in den Tempel. Plötzlich ist Lärm aus der Kirche hörbar. Man hört Jasons Klagen über den Tod der Glauce. Auch Kreon ist bei der Berührung des Schleiers gestorben. Während das Volk den Tod der Medea fordert, eilt Jason nach außen auf der Suche nach den Kindern. Da tritt Medea mit Erinnyen an ihrer Seite aus dem Tempel. Mit Blut an den Händen erzählt sie, dass Jasons Verrat gerächt sei. Sie tötet sich mit dem Dolch und der Tempel geht in Flammen auf.
Wir hören das Finale dieser Oper in der legendären Dallas-Aufnahme, die einen anekdotischen Hintergrund hat. Während Callas’ Engagement in Dallas stand sie in Verhandlung mit Rudolf Bing, dem Direktor der New Yorker Metropolitan Opera. Er wollte sie für 26 Vorstellungen in drei Opern engagieren. Sie schreckte vor dem anspruchsvollen Zeitplan zurück und lehnte das Angebot ab. Am 6. November 1958 telegrafierte Bing Callas per Telegramm, ihren Vertrag zu kündigen. Bing kommunizierte der Presse maliziös, dass die Met froh sei, sowohl Callas als auch ihr theatralisches Getue los zu sein. Dieses Telegramm hatte das Potenzial ihre Karriere zu beenden. Ihre Wut und Hass auf Bings Abfuhr arbeitete sie mit einer atemberaubenden Bandbreite von Emotionen in dieser denkwürdigen abendlichen Vorstellung des 6. Novembers ab, und Dallas wurde Zeuge einer entfesselten Darbietung einer wahren Künstlerin, die zu einer der großen Aufnahmen der Opern-Diskografie wurde.
Finale – Callas et al.
Aufnahme Empfehlung
WARNER CLASSICS, Maria Callas, Fedora Barbieri, Gino Penno, Luisa Nache unter der Leitung von Leonard Bernstein und dem Orchester und Chor des Teatro alla Scala di Milano.
Peter Lutz, opera-inside, der online-Opernführer zu “MEDEA” von Luigi Cherubini.
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