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Der online Opernführer zu DON PASQUALE

Don Pasquale gehört zu den drei grossen Buffo Opern der Belcanto Zeit. Trotz gesundheitlichen Schwierigkeiten hat Donizetti in diesem Spätwerk eine Oper mit vielen grossartigen musikalischen Ideen erschaffen.

 

 

 

ÜBERBLICK & SCHNELLZUGRIFF

 

 

Inhalt

Handlung

Kommentar

♪ Akt I

♪ Akt II

♪ Akt III

Aufnahme Empfehlung

 

Höhepunkte

Bella siccome un angelo

Sogno soave e casto

Quel guardo di cavaliere … son anch’io la virtu

Povero Ernesto … Cerchero lontana terra

Cheti cheti immantinente … Vedrai se giovino (Sillabato)

Com’e gentil … tutto è languor

Tormami a dir che m’ami (Duett)

 

 

ROLLEN UND HANDLUNG VON DON PASQUALE IN 4 MINUTEN

 

 

 

 

 

 

URAUFFÜHRUNG

Paris, 1843

LIBRETTO

Giovanni Ruffini und Gaetano Donizetti basierend auf der Komödie Ser Marc ‘Antonio von Angelo Anelli.

HAUPTROLLEN

Don Pasquale, ein reicher und alter Junggeselle (Bass) - Doktor Malatesta, Arzt und Freund von Don Pasquale (Bariton) - Ernesto, Neffe von Don Pasquale (Tenor) - Norina, junge Witwe (Sopran)

AUFNAHME EMPFEHLUNG

EMI, Mirella Freni, Sesto Bruscantini, Gösta Winbergh und Leo Nucci unter der Leitung von Riccardo Muti und dem Philharmonia Orchestra und dem Ambrosian Chorus.

 

 

 

KOMMENTAR

 

 

Der traurige Clown

Als Donizetti diese komödiantische Oper schrieb, war er bereits von seiner Krankheit gezeichnet. Wir erkennen, dass ein Künstler in einer bereits deprimierenden Situation seine inspirierenste Komödie schreiben kann. Nach dem Verlust seiner Frau und seinen Töchter 8 Jahre zuvor, plagen ihn die grausamen Leiden der Syphilis. Trotzdem hat er den Don Pasquale offenbar in nur 13 Tagen komponiert und in diesem Kompositionsjahr 1843 nicht weniger als 3 Opern geschrieben. Bereits zwei Jahre später wird sein geistiger Zustand hoffnungslos sein und fünf Jahre später stirbt er geistig umnachtet in seiner Heimatstadt Bergamo.

Wenn man die Biografie Donizettis kennt und das Bild des alten Narren in seiner besten Kleidung sieht, dann gefriert das Blut in den Adern. Heinrich Heine berichtet 2 Jahre später aus einem Besuch bei Donizetti im Krankenhaus: «Während seine Melodien freudegaukelnd die Welt erheitern, während man ihn überall singt und trillert, sitzt er selbst, ein entsetzliches Bild des Blödsinns, in einem Krankenhause bei Paris. Nur für seine Toilette habe Donizetti noch ein kindisches Bewusstsein bewahrt: Man müsse ihn täglich sorgfältig anziehen, in vollständiger Gala, der Frack geschmückt mit allen seinen Orden; so saß er bewegungslos, den Hut in der Hand, vom Morgen bis zum späten Abend» (Heinrich Heine, 1844).

 

Libretto

Donizetti hat selbst stark ins Libretto eingegriffen. Ruffini, der Schöpfer der ersten Fassung des Librettos war entnervt über die ständigen Eingriffe Donizettis, der einige der Musikstücke schon zuvor geschrieben hatte und genaue Vorstellungen über die Handlung hatte. Der unerfahrene Ruffini war schließlich nicht mehr bereit seinen Namen zu geben. Für den Librettisten wurden die Initialen M.A. verwendet. Es handelte sich um Donizettis Agenten Michele Accursi, der aber nachweislich keine Zeile dieses Werks geschrieben hatte. Trotzdem wird er teilweise noch immer als offizieller Librettist geführt.

Die Story von Don Pasquale ist eine typische Handlung die sich der Personen der Commedia Dell ‘Arte bedient. Don Pasquale ist der reiche und doch geizige Alte, der es auf junge Frauen abgesehen hat. In der Commedia Dell‘Arte ist er der Pantalone. Dazu kommt die listige Colombina (Norina), und der Verliebte Pierrot.

 

 

Geschichte, Uraufführung und Rezension

Don Pasquale war seine 64. Oper von total 66 Werken für diese Gattung und war ein Auftragswerk für das Pariser Théâtre Italien. Er schrieb die Oper in unfassbaren elf Tagen, brauchte anschliessend aber Wochen, um die Wünsche der Sänger aufzunehmen. Die Uraufführung der Oper wurde zu einem großartigen Erfolg, nicht zuletzt durch die Starbesetzung (Grisi und Lablache) und das Werk wurde bereits drei Jahre später buchstäblich auf der ganzen (westlichen) Welt gespielt.

 

 

 

 

DON PASQUALE AKT I

 

 

 

 

 

Handlung: Im Hause von Don Pasquale, einem alleinstehend lebenden  alten Mann, der trotz seines Reichtums ein großer Geizhals ist.

Wir hören eine Ouvertüre, die schöne Melodien der Oper vorwegnimmt. Sie beginnt mit ein paar lauten Akkorden, deren Rolle es war, das geschwätzige Publikum zum Schweigen zu bringen. Anschliessend ertönt eine Melodie gespielt von einem Solo Cello.

Ouverture  –  Levine

  

Handlung: Don Pasquale ist nervös. Denn er erwartet seinen Hausarzt und Freund Dr. Malatesta, um eine wichtige Angelegenheit zu besprechen. Dieser erscheint und aufgeregt will Don Pasquale wissen, ob er eine Braut gefunden habe. Malatesta bejaht und erzählt von einer liebenswerten und bescheidenen jungen Frau, die er für ihn ausgewählt habe.

Donizetti war ein Komponist, der stets ein Modernisierer war.  Mit Don Pasquale hat Donizetti seine Ausdrucksmittel erneuert. Beispielsweise war man gewohnt zu seiner Zeit ein Chor nach der Ouvertüre zu sehen um den Zuschauer in das Milieu der Oper einzuführen. Stattdessen sieht man das Innere des Hauses des Don Pasquale mit dem Protagonisten alleine.

Auch Malatestas Arie “Bella siccome un angelo“ fällt aus dem Rahmen. Erwartet würde eine klassische Buffo Nummer. Doch diese Arie, in der er seine Schwester beschreibt passt kaum in eine Buffo Oper. Pulsierende sechzehntel begleiten ihn, und fast schon religiös beschreibt er die Frau als einen Engel. Mit zwei schönen ritardandi (auf «mattino» und auf «conquide») preist er ihre Vorzüge und zieht so Don Pasquale den Speck durch den Mund. Nach einer Überleitung kommt die Anfangsmelodie zärtlich und fast schon demütig zurück, aber Malatesta kann seinen gespielten Enthusiasmus für seine Schwester nicht mehr zurückhalten und gibt mit Verzierung das Versprechen gegeben, dass sich Don Pasquale in sie verlieben werde («che v’innamora»). Schließlich mit voller triumphaler Stimme und (in der Wiederholung) einer Kadenz prophezeit Malatesta seinem Freund ein glückliches Herz («un beato cor»). Eine grossartige Einführungsarie für Malatesta!


Bella siccome un angelo  –  Nucci

 

Don Pasquales Verjüngung

Handlung:  Pasquale fragt nach ihrem Namen. Malatesta erklärt ihm, es sei seine Schwester Sofronia. Soeben habe sie das Kloster verlassen und noch heute komme sie vorbei. Pasquale ist begeistert, er wünscht sie sogleich zu sehen. Während Malatesta sich auf den Weg macht, fühlt sich der alte Mann wieder wie zwanzig.

Un foco insolito  –  Corbelli

 

Handlung: Sein Neffe erscheint. Don Pasquale ist ein vermögender Mann und möchte sein Erbe Ernesto vermachen, jedoch unter der Bedingung, dass er respektabel und reich heiratet. Don Pasquale hat schon eine Kandidatin ausgesucht. Ernesto aber liebt die mittellose aber anspruchsvolle Norina. Die passt jedoch Don Pasquale nicht und er eröffnet ihm, dass er, falls er sie heiraten werde, ihn enterben würde. Ernesto weist Pasquales Kandidatin ab, worauf dieser ihm eröffnet, dass er wieder heiraten werde und Ernesto leer ausgehen werde. Ernesto reagiert zunächst amüsiert.

In dieser Passage lässt Donizetti die Bläser mit kichernden punktierten Noten den Sänger begleiten.

Wir hören in dieser Aufnahme Gösta Winbergh, der in dieser Produktion von Riccardo Muti hervorragende Kritiken als Ernesto bekam.

Prender moglie  –  Bruscantini / Winbergh


 

Handlung: Als Ernesto merkt, dass es dem Alten mit seinen Heiratsplänen ernst ist, ist er vor den Kopf gestoßen. Er hat fest mit dem Geld gerechnet, um mit Norina einen Haushalt zu gründen.

Dieses Duett bringt die Komik des Alten Don Pasquale und die Verzweiflung in einen perfekten Kontrast.

Juan Diego Florez ist für viele der große Ernesto unserer Zeit. Seine Interpretation bringt den emotionalen Zustand Ernestos großartig zur Geltung.

Sogno soave e casto – Florez / Raimondi

 

 

Norinas berühmte Arie “Quel guardo di cavaliere”

Handlung: Er fordert seinen Onkel auf, die Angelegenheit mit Malatesta zu besprechen. Als er erfuhr, dass die Braut selbst Malatestas Schwester Sofronia ist, fühlte er sich betrogen, denn er glaubte Malatesta sei sein Freund. Im Hause der Norina. Sie liest eine Liebesgeschichte mit Verwicklungen. Sie schmunzelt, denn auch sie kennt alle Kniffe, das Herz eines Mannes höher schlagen zu lassen.

Dass Norina eine Liebesgeschichte liest, ist ein zeitgenössischer Seitenhieb Donizettis, da in dieser Zeit solche „Groschenromane“ unheimlich populär waren. Musikgeschichtlich ist dieses Stück interessant. Wir wissen, dass Chopin Donizetti bewunderte und er versuchte die Singstimme der Donizettis Belcanto auf dem Klavier zu imitieren. Der erste Teil der bekannten Arie beginnt wie in einem Chopin Nocturne. Über einer wiegenden 6/8 Begleitung singt Norina eine sangliche Kantilene mit gefühlsvollen ritardandi. Das anschließende,  bekannte Thema wird von einem punktierten Rhythmus begleitet. Nach einem dritten Teil kommt die punktierte Melodie wieder zurück führt zuerst auf ein B und dann im „vivasi ah“ auf ein hohes C, die Arie endet dann mit einem 7 Takte langen Triller. Eine wunderbare Arie für einen virtuosen Koloratursopran.

Wir hören diese Arie in der Interpretation von Anna Netrebko. Ihre Norina an der MET in New York war ein großes Ereignis. Sie konnte ihre komödiantischen und gesanglichen Fähigkeiten voll zur Geltung bringen.  Wie schon in Donizettis anderem Buffo-Meisterwerk “Elisir d’amore” gelang es ihr, das Publikum mit ihrem Charisma und ihrer Bühnenpräsenz zu begeistern.

Quel guardo di cavaliere … son anch’io la virtu  –  Netrebko

 

In der zweiten Aufnahme hören wir Amelita Galli-Curci, eine der großen Koloratursoprane der zwanziger Jahre. Sie wurde als die Nachfolgerin von Adelina Patti angesehen. Es hieß, dass Galli-Curci keinen eigentlichen Sing-Unterricht genossen habe, sondern dass sie singen lernte indem Sie einer Nachtigall lauschte. Die Triller aus dem zweiten Teil der Arie sind wunderbar und erinnern tatsächlich an die Nachtigall. Ein Tipp, Sie sollten sich unbedingt Sie sich das Duett des dritten Akt anhören (weiter unten).

Quel guardo di cavaliere … son anch’io la virtu  –  Galli-Curci

 

Eine dritte Aufnahme hören wir von Lucia Popp. Ihre Interpretation des ersten Teils ist beinahe verträumt. Der Triller im zweiten Teil ist grossartig.

Quel guardo di cavaliere … son anch’io la virtu  –  Popp

 

 

Die Intrige des Malatesta

Handlung:Ein Diener bringt ihr eine Botschaft von Ernesto. Sie erfährt von den Heiratsplänen Pasquales und davon, dass Ernesto aus Verzweiflung beschlossen hat, Europa zu verlassen. Als Malatesta vorbeikommt, trifft er auf eine verzweifelte Norina. Als Malatesta den Grund dafür erfährt, lacht er. Er erklärt ihr, das Ganze sei von ihm inszeniert worden, um den alten Mann zu überlisten. Die Schwester existiert nicht einmal. Sein Plan ist, dass Norina selbst Malatas Schwester spielen soll. Don Pasquale könnte dazu gebracht werden, in seinem Haus eine Hochzeit zu arrangieren. Sie müsste ein bescheidenes, naives Mädchen spielen. Wenn Don Pasquale den Ehevertrag unterzeichnet, wird er ihr ausgeliefert sein. Norina ist von dem Plan begeistert.

 

Mi volete fiera  –  Freni / Bruscantini

 

 

 

DON PASQUALE AKT II

 

 

 

Ernesto ist todunglücklich – die Arie mit dem Trompetensolo

Handlung: Nachts im Haus von Don Pasquale. Ernesto sitzt auf gepackten Koffern. Er fühlt sich von den Seinen verlassen und ist todunglücklich, weil die Heirat mit Norina unmöglich geworden ist.

Hört man die Musik von Don Pasquale staunt man, wie weit diese Musik von Wagner weg ist. Mit «Cerchero lontana terra”  hören wir eine klassische Nummer der italienischen Oper, nämlich die eines jungen Mannes mit Liebeskummer. Auf der andern Seite schreibt Wagner die Uraufführung des fliegenden Holländer gleichzeitig mit Donizettis Werk und bereits 2 Jahre später sollte der Deutsche bereits den Tannhäuser komponieren und das Musikdrama begründen. Donizettis Helden sind aus dem Leben gegriffen und sind weit weg von Wagners Sagenwelt.

Donizetti präsentiert uns in dieser Arie etwas Ungewöhnliches. Ein tieftrauriges Trompetensolo führt uns in die Stimmung von Ernesto. Normalerweise verbindet der Hörer dieses Instrument nicht mit diesen Gefühlen. Donizetti hat wohl bewusst diesen Effekt provoziert um die Vielschichtigkeit zu betonen, die mehr sein soll als eine blosse Verwechslungs-Komödie.

Florez präsentiert uns einen verletzlichen aber doch keinen sentimentalen Ernesto. Das Rezitativ des ersten Teils ist großartig interpretiert und lässt die Verzweiflung («Povero Ernesto») des verlassenen und betrogenen spüren.  und am Schluss der langen Arie zeigt er ein makelloses und müheloses hohen C.

Povero Ernesto … Cerchero lontana terra  –  Florez

 

Fischer («Große Stimmen») äußert sich enthusiastisch über die Interpretation von Tito Schipa: «Hat man Schipa hier gehört, dann ist man für alle anderen tenoralen Donizetti-Interpreten ein für alle Mal verdorben und trügen sie auch die berühmtesten Namen. Von seinem Singen geht ein Zauber aus, der mit Klischee wie goldene Stimme nicht beschrieben ist.»

Povero Ernesto … Cerchero lontana terra  –  Schipa

 

 

Handlung: Es ist Morgen und Don Pasquale hat sich in freudiger Erwartung der Braut in seine beste Kleidung geworfen. Sie erscheint in Begleitung von Malatesta. Don Pasquale ist angetan von ihrer Bescheidenheit und Norina gefällt das böse Spiel sichtlich.

Via da brava  –  Netrebko / Kwiecien / Del Carlo

 

Handlung: Als die hübsche Sofronia ihren Schleier lüftet ist es um Don Pasquale geschehen. Er will, dass der Notar augenblicklich erscheint. Natürlich hat Malatesta seinen Notar schon vor der Türe. Als die Eheleute unterschrieben haben, ist mit Malatesta nur ein Zeuge da. In diesem Moment platzt Ernesto herein und alles geht drunter und drüber. Don Pasquale eröffnet ihm genüsslich, dass er als Zeuge der Heirat zu fungieren habe. Ernesto schaut die Braut an und glaubt seinen Augen nicht zu trauen, als er Norina erkennt. Schnell versucht Malatesta ihn in den Plan einzuweihen.

Indietro mascalzoni

 

Handlung: Als die Heiratsurkunde unterschrieben ist, ändert sich Sofronia plötzlich. Aus der bescheidenen Klosterfrau wird ein Ungeheuer. Sie kommandiert den armen Don Pasquale herum und als sie auch noch Ernesto als Begleiter für einen Spaziergang auswählt, fällt Don Pasquale aus allen Wolken und Ernesto amüsiert sich köstlich.

In klassischer Rossinischer Manier entwickelt sich aus dem «colpo di scena» ein Quartett der verdutzten Personen.

E rimasto la impietrato  –  Freni / Bruscantini / Nucci / Winbergh

 

Handlung: Als nächstes verlangt Sofronia die Bediensteten zu sehen. Zu Pasquales Entsetzen beschließt sie, ihnen das Gehalt zu verdoppeln und weitere Bedienstete einzustellen. Don Pasquale realisiert, dass er überlistet worden ist und Ernesto jubiliert.

Sono tradito beffegiato  –  Corena / Peters

 

 

DON PASQUALE AKT III

 

 

 

 

 

Sofronia hat das Zepter übernommen

Handlung: Mittlerweile ist das Haus von Don Pasquale nicht wiederzuerkennen. Es ist neu möbliert und voll Bediensteter. Don Pasquale geht fassungslos die vielen Rechnungen durch. Als Sofronia erscheint, ist sie fürs Theater angezogen. Als Don Pasquale ihr den Theaterbesuch verweigern will, gibt sie ihm eine Ohrfeige. Pasquale bricht zusammen und Norina fühlt etwas Mitleid. Doch der Plan muss durchgezogen werden. Beim Herausgehen lässt sie wie zufällig einen Zettel fallen. Don Pasquale liest ihn. Es ist ein Briefchen Ernestos für eine mitternächtliche Verabredung im Garten.

Signorina, in tanta fretta … Via, caro sposino  –  Evans / Watson

 

 

Das berühmte Sillabato Duett der Buffo Bässe

Handlung: Pasquale will sich rächen und ruft nach Malatesta, mit dem er einen Plan entwerfen will. Die beiden beschließen Sofronia und Ernesto heimlich aufzulauern. Mit diesem Beweis könne er dann die ungeliebte Gattin aus dem Haus werfen.

Dieses Duett ist mit seinem schnellen Sprechgesang (Sillabato) berühmt geworden und ist einer der absoluten Höhepunkte dieser Oper (ab 5.00 in der folgenden Aufnahme).

Cheti cheti immantinente … Vedrai se giovino  –  Smith / Evans

 

 

Die Nachtszene: der große Showdown im Garten

Handlung: Es ist Nacht. Ernesto singt als Erkennungszeichen im Garten ein Ständchen.

Wir hören eine weitere wunderschöne Arie Donizettis für den Tenor Ernesto, wieder in der Interpretation von Juan Diego Florez.


Com’e gentil … tutto è languor – Florez

 

Eine zweite Interpretation hören wir von dem tenorissimo di grazia Tito Schipa, dessen Stimme einen unvergesslichen melancholischen Zauber besitzt.

Com’e gentil … tutto è languor  –  Schipa

 

 

Das grossartige Liebesduett

Handlung: Die beiden kommen zusammen und beschwören ihre Liebe.

Wir hören das legendäre Duett Paar Tito-Schipa und Amelita Galli-Gurci in einer wunderbaren Aufnahme dieses Duetts.

Tormami a dir che m’ami  –  Schipa / Galli-Gurci

 

Eine schöne Aufnahme hören wir mit dem Traumpaar der 2000er Jahre Juan Diego Florez und Anna Netrebko.

Tormami a dir che m’ami  –  Netrebko / Florez 

 

Die Moral von der Geschicht…

Handlung: Als Malatesta und Pasquale mit einer Laterne ausgerüstet ankommen und sie überraschen wollen, kann Ernesto gerade noch verschwinden. Don Pasquale stellt Sofronia zur Rede, doch sie streitet alles ab. Don Pasquale will sie aus dem Hause jagen, doch Sofronia weigert sich. Ohne Beweis lässt sich nichts machen. Malatesta erwähnt beiläufig, dass morgen eine weitere Frau in den Haushalt komme, es handle sich um Ernestos Geliebte Norina. Als Sofronia den Namen Norina hört, erklärt sie, dass sie niemals unter einem Dach mit dieser Frau leben könne. Don Pasquale wittert nun seine Chance. Malatestas Plan scheint aufzugehen und er holt Ernesto. Don Pasquale akzeptiert deren Heirat und willigt sogar ein, ihnen eine Mitgift zu geben, nur um das Ungeheuer Sofronia loszuwerden. Jetzt löst Malatesta die Maskerade auf. Don Pasquale zeigt Großmut und verzeiht ihnen das böse Spiel. Er gibt der Heirat seinen Segen. Norina präsentiert die Moral der Geschicht: Wer sich im hohen Alter noch verheiraten will, macht aus sich nur einen Dummkopf.

Der Walzer war 20 Jahre zuvor in Wien geboren worden und hatte den europäischen Kontinent erobert. Donizetti setzte in Don Pasquale in vielen Stücken dem Walzer ein Denkmal, unter anderem im Schluss Rondo.

Rondo Finale  –  Niese   

 

 

 

 

Aufnahme Empfehlung

 

EMI mit Mirella Freni, Sesto Bruscantini, Gösta Winbergh und Leo Nucci unter der Leitung von Riccardo Muti und dem Philharmonia Orchestra und dem Ambrosian Chorus.

 

 

 

Peter Lutz, opera-inside, dem online Opernführer zu DON PASQUALE von Gaetano Donizetti.

 

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