Das Portrait von Wagners Arie DICH TEURE HALLE
Lesen Sie interessante Fakten und hören Sie grossartige YouTube-Videos über die berühmte Arie “DICH TEURE HALLE”.
Die Arie – Handlung & Analyse
Handlung: Heinrich, genannt Tannhäuser, lebt als Geliebter der Venus im Innern des Venusbergs. Er hatte einst als Minnesänger den Hof des Landgrafen von Thüringen nach einer Auseinandersetzung mit den andern Sängern verlassen. Elisabeth, die junge Nichte des Landgrafen hat diese Weggang nie überwunden. Nun kehrt Tannhäuser zurück und sie ist erregt in Vorfreude des Wiedersehens. Sie befindet sich in der grossen Halle der Wartburg, die sie seit dem Weggang Tannhäusers nicht mehr betreten hat.
Diese Arie ist auch bekannt unter dem Namen „Hallenarie“. Formal steht sie auf dem Mittelweg von der Grand Opéra zum Musikdrama. So gibt es im Tannhäuser noch verschiedene abgeschlossene, wirkungsvolle Musikstücke wie zum Beispiel diese diese Arie von Elisabeth.
Vibrierende Hörner bauen eine elektrisierte Atmosphäre auf. Elisabeth hat allen Grund aufgeregt zu sein.
Jubelnde Streicher verkünden das Glücks-Leitmotiv der Elisabeth:
Freudig erregt beginnt Elisabeth die Arie. Beim Gedanken an den Weggang von Tannhäuser wechselt die Musik in Düsternis. Eine Oboe bringt Elisabeth wieder in die jubelnde Stimmung des Anfangs:
Mit einer mehrmaligen Steigerung des «sei mir gegrüsst» in Tonhöhe und Tonstärke führt Wagner Elisabeths auf ein klimaktisches D.
Die Arie – der Text von DICH TEURE HALLE
Dich, teure Halle, grüss ich wieder,
froh grüss ich dich, geliebter Raum!
In dir erwachen seine Lieder
und wecken mich aus düstrem Traum.Da er aus dir geschieden,
wie öd erschienst du mir!
Aus mir entfloh der Frieden,
die Freude zog aus dir.Wie jetzt mein Busen hoch sich hebet,
so scheinst du jetzt mir stolz und hehr.
der mich und dich so neu belebet,
nicht weilt er ferne mehr.Wie jetzt mein Busen,
Sei mir gegrüsst! Sei mir gegrüsst!
Du, teure Halle, sei mir gegrüsst!
Stimmfach «jugendlich dramatischer Sopran»
Die Rolle von Elisabeth ist für einen dramatischen Sopran geschrieben. Der dramatische Sopran muss über eine starke, voluminöse Stimme verfügen mit jugendlichem Frische. Die Stimmgebung muss kraftvoll aber ohne Forcierung erfolgen. Die Stimme muss Vitalität ausstrahlen und Rolle erfordern eine hohe Belastungsfähigkeit der Sängerin.
Grosse Interpretinnen der Arie DICH TEURE HALLE
Wir hören diese Arie zuerst in der Interpretation von Elisabeth Grümmer . Grümmer war eine Sängerin die Seele in ihrer Stimme hatte. Der deutsche Musikkritier Joachim Kaiser meine über zu ihrer Aufnahme: Wie Elisabeth Grümmer die Elisabeth mit herzbewegender Innigkeit, völlig unverkitscht aber so zart glühen rein singt, dass man von einer Idealbesetzung reden kann.
Dich teure Halle (1) – Grümmer
Elisabeth Schwarzkopf war kein heldischer Sopran, sondern ein lyrischer Sopran. Dies kommt dieser Arie zu Gute. Ihre Interpretation ist lyrisch strahlend, streckenweise fast verträumt.
Dich teure Halle (2) – Schwarzkopf
Waltraud Meier war eine der grossen Wagner Sängerinnen der 90er und 00 er Jahre.
Dich teure Halle (3) – Meier
Eine ekstatische Interpretation hören Sie von der grossen Lotte Lehmann aus dem Jahr 1924.
Dich teure Halle (4) – Lehmann
Voigt war eine der grossen Wagner Soprane ihrer Zeit. Ihr Stil war eher der zupackende als der lyrische. Ihre Stimme war kräftig und hatte eine klangstarke Höhe. Im Jahr 2003 wurde die berühmte Sopranistin gefeuert: sie sei für die Bühne zu dick, hieß es. Sie ließ sich operativ den Magen verkleinern und nahm fast neunzig Kilo ab. Wir hören Sie in einer Konzertaufnahme dieser Arie.
Dich teure Halle (5) – Voigt
Jessye Norman hatte in Deutschland studiert und ihr Deutsch war makellos. Ihre Stimme war klangreich und doch dramatisch. Gute Voraussetzungen für das Wagner Fach.
Dich teure Halle (6) – Norman
Peter Lutz, opera-inside, der online Opernführer zu der Arie “DICH TEURE HALLE” aus der Oper TANNHÄUSER.
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