Claudio Monteverdi Biographie Biography Reisen Travel

Claudio Monteverdi Eine Biographie in Worten und Bildern.

Die Orte an denen Monteverdi gewirkt hat und die wichtigsten Personen seines Lebens.

 

Biografische Zeittafel (Klicken für mehr Informationen)

 

 

 

 


 

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KINDHEIT UND JUGEND IN CREMONA

 

 

Monteverdi wurde 1567 als Sohn eines Wundarztes und Barbiers geboren. Er bekam eine gründliche Musiker Ausbildung beim renommierten Leiter der Domkapelle.

Aus der Cremoneser Zeit sind allerdings keine Kompositionen erhalten.

1690 verliess er er Cremona in Richtung Mantua, wo er das Madrigal zur letzten Blüte brachte und einer der Hauptträger einer der grössten Revolutionen der Musik wurde. Zu seinen Ehren feiert die Stadt alljährlich das Festival Monteverdi.

 

 

Dom von Cremona

Monteverdi wurde 1567 im Dom zu Cremona getauft. Der Dom, der aus dem 13. Jahrhundert stammt, bildet zusammen mit dem Glockenturm und dem Baptisterium eine architektonische Einheit.  Die Kirche besitzt eine Fassade aus Marmor und besitzt ein aufwändig gestaltetes Portal mit einer grossen Fensterrose. Der Glockenturm (genannt Torazzo) ist der höchste historische Kirchenturm Italiens  und ist das Wahrzeichen von Cremona. Das Baptisterium ist ein Gebäude mit einer auffälligen 8-eckige Kuppel und einem Taufbecken aus rotem Marmor, aus dem 16. Jahrhundert, das mitten im Raum steht.

Dom und Baptisterium:

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Torazzo:

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Monteverdi Denkmal

Es gibt zwei Monteverdi Denkmäler in Cremona. Beide sind neueren Datums

Ein älteres aus dem Jahr 1967 auf der Piazza Lodi:

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Ein neueres aus dem Jahr 2013 auf der Piazza di Roma:

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Monteverdi Festival

Dieses renommierte Festival findet jeweils Ende April / Anfang Mai an verschiedenen Standorten Cremonas statt.

Teatro Ponchielli:

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https://www.monteverdifestivalcremona.it/

 

 


 

 

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BLÜTE DES MADRIGALS UND DIE ERSTE OPER

 

 

Monteverdi kam als 23-jähriger an den Hof in Mantua und sein Aufenthalt bekam eine musikhistorisch herausragende Bedeutung. Der Hof verfügte über eine gut dotierte Sängerschaft und Kapelle und Monteverdi wurde 1601 zum Kapellmeister, hatte aber in Artusi einen mächtigen konservativen Gegner. Artusi warf Monteverdis Madrigalen Modernismus vor, indem er die althergebrachten Regeln der Polyphonie, Harmonie und Instrumentation missachtete.

Monteverdi verteidigte seinen neuen monodischen, textverständlichen Stil als Seconda Pratica, während er den traditionellen polyphonen, kontrapunktischen (und textunverständlichen) Stil Prima Pratica nannte. Diese Auseinandersetzung wurde berühmt, weil sie den gigantischen Bruch mit der Polyphonie bedeutet, der noch heute unser Musikverständnis dominiert. Monteverdi ging noch weiter, in dem er den lieblichen Harmonien Dissonanzen gegenüberstellte. Seine Opernsprache wollte die Gefühle der Menschen ausdrücken, Monteverdi meinte, die Musik sollte die Menschen zum Weinen und nicht zum Diskutieren bringen. Die Musik soll nicht starren Regeln folgen, sondern es soll der menschlichen Befindlichkeit Raum geben und sie ausdrücken. Eine der aufsehenerregendsten Konsequenzen waren Monteverdis Dissonanzen, Ungeheuerlichkeiten die seelische Extremzustände darstellten und damals heftige Polemik auslösten (siehe unten Lasciatemi morire).

Aus den Erfahrungen mit dem nun einstimmigen Madrigalgesang entwickelte Monteverdi die Arie, dem Kernstück der neuen Kunstform der Oper, die um die Jahrhundert entstand. Vermutlich lernte Monteverdi die Euridice (möglicherweise die erste Oper überhaupt) von Jacopo Peri kennen, als er mit seinem Herzog zu Besuch in Florenz war. Der Fürst Francesco Gonzaga erteilte Monteverdi den Auftrag eine Oper zu schreiben. Daraus wurde Monteverdis «Orfeo», der 1607 das erste Werk der neuen Gattung Oper war, die bis in die heutige Zeit überdauert hat.  Die Oper wurde von Anfang an zu einem grossen Erfolg

In Mantua heiratete Monteverdi Claudia Cattaneo, die ihm zwei Söhne gebar aber 1607 im Alter von 18 Jahren bereits starb, was Monteverdi tief erschütterte.

1613 verliess Monteverdi Mantua, wegen Ausgabenkürzungen des Hofs in Richtung Venedig.

 

 

Das berühmte «Lasciatemi morire» aus der Oper «Arianna» an – der Schrei des Schmerzes:

 

Francesco Gonzaga, Herzog und Auftraggeber des Orfeo:

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Palazzo Ducale di Mantova

Diese Palastanlage gehört zu den grössten Europas. Obwohl das Fürstengeschlecht der Gonzagas, die Mantua 400 Jahr beherrschten (Vinczeno I war Monteverdis Fürst), nur regionale Bedeutung hatten, führte «das Backsteinfieber» der Gonzagas dazu, dass jede Generation neue Gebäude hinzufügten, bis das ganze nicht mehr finanzierbar wurde und die Familie das ganze Interieur verkaufen mussten, um sich über Wasser zu halten. Das Theater, wo Monteverdi seinen «Orfeo» aufführte, wurde im 18. Jahrhundert leider niedergerissen, trotzdem ist eine Führung durch dieses Gebäude als historischer Durchgang durch alle Baustile von 300-400 Jahren sehr empfehlenswert.

Palazzo ducale:

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https://www.mantovaducale.beniculturali.it/it/

 


 

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DIE ENTSTEHUNG DER BÜRGERLICHEN OPER IN VENEDIG

 

 

Monteverdi in Venedig

Claudio Monteverdi in Venedig

1613 befand sich der 46-jährige Monteverdi in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen. Sein unterbezahlter Job als Kapellmeister am Mantueser Hof war auf der Kippe, weil der neue Herzog kein Liebhaber der Künste war, wie sein soeben verstorbener Vorgänger. So kam es Monteverdi gelegen, dass die Stelle als Kapellmeister des Markusdoms frei wurde. In dieser wichtigen Funktion fand er die künstlerische und wirtschaftliche Anerkennung, die er gesucht hatte.

Als 1632 die Pest zuschlug verlor er einen Sohn und wurde krank. Nach seiner Gesundung liess er sich unter dem Eindruck der Pestepidemie zum Priester weihen.

Bereits über 70-jährig erfand sich der Musiker noch einmal neu, als die Oper Venedigs sich den weltlichen Themen öffnete und für die Karnevalssaison Opern brauchte. Die Oper war unabhängig von einem Hoftheater und wurde durch ein bürgerliches Publikum besucht, die in der Karnevalsaison Unterhaltung suchte. Er verzichtete auf die üblichen mythologischen Stoffe und schrieb die beissende Satire «L’incoronazione di Poppea». Eine der gelungensten Schöpfung war die Amme Arnaulta, gesungen von einem Kastraten, womit Monteverdi passend zur Karnevalssaison Venedigs 1643 im Alter von 76-Jahren der Erfinder der Drag-Queen wurde (mehr dazu im Exkurs ganz unten). Das Theater der Uraufführung (San Giovanni e Paolo existiert nicht mehr). Kurz nach der Erst- Aufführung der «Incoronazione» verstarb Monteverdi 1643 in Venedig.

 

ZUR KOMPLETTEN BIOGRAPHIE VON MONTEVERDI

 

Claudio Monteverdi:

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Basilica San Marco

In seiner Funktion als Kapellmeister kümmerte sich Monteverdi besonders um die Chöre. Die Exzellente Akustik des Markusdoms erlaubte, die Chöre im Raum zu platzieren. Hören Sie den schönen Hymnus «Ave maris stella» aus der Marienvesper aus Gardiners genialen Aufnahme aus dem Markusdom aus dem Jahr 1990.

Falls Sie die Gelegenheit haben Musik im Markusdom zu hören, nutzen Sie sie.

Basilica San Marco:

San Marco St. Marks's Basilica Markusdom Venice Venedig Claudio Monteverdi Travel Reisen Culture Tourism (1)

 

 

Santa Maria Della Salute

1630 verlor Venedig 50.000 Einwohner an die Pest, was einen Drittel ihrer Anwohner ausmachte. Der Doge gelobte für die Beendigung der Pest eine Kirche zu stiften. Daraus wurde die grossartige Santa Maria della Salute gegenüber dem Dogenpalast. Monteverdi schrieb dafür eine Danksagungs-Messe und führte sie in der Einweihung der Kirche auf.

Santa Maria Della Salute:

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Santa Maria Gloriosa dei Frari

Das Grab Monteverdis befindet sich in der Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari.

Monteverdis Grab:

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Musikalischer Exkurs: Eine Dragqueen und der erste Mega-Hit der Operngeschichte in «L’incoronazione di poppea»

Monteverdi und der venezianische Librettist Busenello wählten für diese Oper ein Arsenal von Rollentypen, die zukunftsweisend wurden. Zuallererst ist der Gegensatz des Paares von hohem Stande (Nero / Poppea) und dem des niederen Standes zu (Ottone / Drusilla) zu nennen. Weiters sind die komödiantischen Personen aus dem Volk (die Ammen, die Bediensteten), die Rolle der Intrigantin (Ottavia) und die Hosenrolle des Pagen zu nennen. Wie nahe erscheint uns diese Konstellation an Mozarts Oper «Le nozze di Figaro», welches 150 Jahre später komponiert und vom Venezianer da Ponte geschrieben wurde!

Hören und sehen Sie gesungen von Poppeas Travestie-Amme das bezaubernde Schlaflied «Oblivion soave».

Oblivion soave:

https://opera-inside.com/lincoronazione-di-poppea-von-claudio-monteverdi-opernfuehrer-und-handlung/?lang=de#Oblivion

 

Mit dem berühmten Duett «Pur ti miro, pur ti godo» ist Monteverdi möglicherweise der erste Megahit der Operngeschichte gelungen. Hören Sie das magische Stück an.

Pur ti miro, pur ti godo:

 

 

https://opera-inside.com/lincoronazione-di-poppea-von-claudio-monteverdi-opernfuehrer-und-handlung/?lang=de#Pur

 


 

Monteverdi Factsheet:

Wo ist Monteverdi geboren?

In Cremona

Wie hiess seine Frau?

Claudia Cattaneo

An welchen Orten lebte Monteverdi?

Cremona, Mantua, Venedig.

Welches waren seine wichtigsten Werke?

Seine 9 Bücher der Madrigale und seine Opern (v.a. Incoronazione die Poppea, Il ritorno d’Ulisse in patria und seine erste Oper Orfeo)

Wo ist Monteverdi gestorben?

In Venedig, genauer Sterbeort ist nicht bekannt.

Wo befindet sich sein Grab?

In der Venezier Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari.

Wie alt wurde Monteverdi?

76 Jahre

Welches war die Todesursache von Monteverdi?

Die Todesursache ist nicht bekannt.

Welches war das Todesdatum von Monteverdi?

29. November 1643

Welches war Monteverdi’ wichtigster Rivale?

Eine Rivalität mit anderen Musiker ist nicht bekannt, er wurde aber von Artusi (einem Komponisten und Schriftsteller aus Bologna) angegriffen, einem Konservativen, der den progressiven monodischen Musikstil von Monteverdis Madrigalen ablehnte.

Mit welchen Künstlern hat sich Monteverdi besonders gut verstanden?

Es sind keine Partnerschaften bekannt.

 


 

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