SCHWEIZ: Ein Reiseführer für Musikfans
Besuchsziele zu klassischer Musik und Opernkunst mit einem historischem Bezug. Lernen Sie spannende Ideen und Hintergrund-Informationen kennen.
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ÜBERSICHTSKARTE
Hier finden Sie die Standorte aller beschriebenen Reiseziele auf Google Maps.
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LEBEN UND WIRKEN VON KÜNSTLERN IN DER SCHWEIZ
Wagner lebte 16 Jahre und Strawinski lebte 4 Jahre in der Schweiz, wo beide bedeutende Werke der Musikgeschichte schrieben. Doch auch weitere herausragende Komponisten besuchten das Land, darunter lernte einer das Jodeln.
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KONZERTSÄLE UND OPERNHÄUSER
Das Land hat eine hohe Dichte an Opernhäusern und Konzertsälen. Darunter ragt die Oper Zürich heraus. 3 bedeutende Werke wurden dort uraufgeführt.
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MUSEUM
Tribschen wurde zu einem der wichtigsten Gedenkstätten von Richard Wagner überhaupt.
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KIRCHEN
Mendelssohn spielte auf vielen Orgeln von Schweizer Kirchen und Wagner heiratete in einer.
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DENKMÄLER
Zwei Denkmäler mit schöner Aussicht
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HÄUSER UND APARTMENTS VON KOMPONISTEN
Wo Puccini, Wagner und Strawinski hausten
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HOTELS
Wo Richard Wagner zum ersten Mal aus seinem Ring vorlas und Felix Mendelssohn den weltberühmten Sonnenaufgang des Ortes erlebte.
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MUSIKSTÜCKE MIT BEZUG ZUR SCHWEIZ
Zwei Mal Wagner, einmal Rossini
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KARTE DER REISEZIELE DES REISEFÜHRERS SCHWEIZ
Zoomen Sie ein für Reiseziele in der Schweiz:
LEBEN UND WIRKEN VON KÜNSTLERN IN DER SCHWEIZ
Richard Wagner
Erstes Asyl in Zürich
Wagner musste mit seiner Frau Minna Hals über Kopf aus dem revolutionären Dresden in die Schweiz fliehen. Seine Zürcher Exilzeit dauerte von 1849-1859. Dort freundete er sich mit dem deutschen Industriellenpaar Wesendonck an, die zu seinen Mäzenen wurden. Die stürmische Liebe zur Mäzenen-Gattin Mathilde Wesendonck inspirierte ihn zu seiner grossen Liebesoper «Tristan und Isolde».
Zweites Asyl in Luzern
Von der Münchner Regierung vertrieben, finanzierte Ludwig II Wagner sein Asyl am südlichen Rand von Luzern. Wagner lebte dort mit seiner Frau Cosima von 1866 bis 1872. Der junge Friedrich Nietzsche, Professor an der Uni Basel, besuchte die Wagners häufig, auch Ludwig II machte dem Meister inkognito seine Aufwartung. Wagner hatte schon einmal Bekanntschaft mit Luzern gemacht. Er hatte im Hotel Schweizerhof den dritten Akt seines Werks «Tristan & Isolde» komponiert. Er kam mit seinem Érard Flügel an und bezog dort zwei Monate eine Suite.
Richard und Cosima heirateten in der Matthäuskirche und sie gebar ihm in Tribschen drei Kinder. Möglicherweise ermöglichte der grosszügige Wagner auch der Haushälterin Verena «Vereneli» Weidmann einen oder mehr Nachkommen, das Kind soll Richard sehr geglichen haben.
Wagner genoss in Luzern auch die Ausflüge auf die benachbarten Berge, insbesondere den Pilatus.
LINK ZUR KOMPLETTEN WAGNER BIOGRAFIE


Felix Mendelssohn Bartholdy
Die Schweiz zu Fuss erkundet
Vier Mal hat Mendelssohn die Schweiz längerer Zeit bereist und dabei vermutlich annähernd eintausend Kilometer zu Fuss hinter sich gebracht. Zum ersten Mal kam er als als 14-jähriger mit seiner Familie und mehreren Bediensteten aus Berlin, ein weiteres Mal während des Jahrhundertregen-Sommers mit grossen Überschwemmungen und das letzte Mal tiefbetrübt aus Leipzig nachdem er vom Tod seiner geliebten Schwester Fanny erfahren hatte.
Mendelssohn durchwanderte die ganze Schweiz, einige Orte waren ihm ans Herz gewachsen und er besuchte sie mehrmals.
Er lernte sogar zu Jodeln
Aus seinem Briefverkehr erfahren wir, dass er in der Schweiz etwas Jodeln gelernt hat, welches «im Zimmer rauh klinge draussen jedoch, bei frühem Morgen und heiterem Wetter zum Geläute der Kühe im Tal, schön und enthusiastisch».
Mendelssohn war auch ein begabter Zeichner, insgesamt sind von ihm mehr als 300 Kunstwerke erhalten, davon mehrere Dutzend mit Motiven aus der Schweiz.[/sc_fs_faq]
LINK ZUR KOMPLETTEN MENDELSSOHN BIOGRAFIE

Sergej Rachmaninov
Exil Russe
Rachmaninov verliess Russland als renommierter Musiker im Zuge der Revolutionswirren. Er wurde in den USA ein erfolgreicher und vermögender Konzertpianist. Durch seine vielen Reisen kam aber seine Kompositionstätigkeit zum Erliegen und er konnte sich mit der amerikanischen Kultur nicht anfreunden. So entschloss er sich mit seiner Frau nach Europa zurückzukehren und sie fanden in der Schweiz am Vierwaldstättersee ein Anwesen wo sie in gewünchster Zurückgezogenheit leben konnten.
Villa Senar in Hertenstein
Sie liessen in Hertenstein ein im modernen Bauhausstil gehaltenes Haus erstellen, welches noch heute beinahe unverändert besteht. Die Rachmaninovs verbrachten hier die Jahre 1931-1939 (vor allem die Sommermonate). Rachmaninov komponierte hier unter anderem seine 3. Sinfonie und Variationswerke. Mit dem Ausbruch des 2. Weltkriegs verliessen die Rachmaninovs die Schweiz wieder in Richtung USA.
Das Gebäude gehört noch immer den Erben, wobei sich nach dem Tod eines Erben 2012 ein Konflikt um die Nutzung des Hauses entfacht hat. Das Gebäude ist nur zu bestimmten Anlässen geöffnet.

Igor Strawinski
Arbeiten an den Baletten für die “ballets Russes”
Mit dem ersten Auftragswerk für Paris, dem Feuervogel, wechselte Strawinski seinen Winterwohnsitz 1911 an den Genfersee. Einerseits weil seine Frau wegen Gesundheitsproblemen diesen milden Ort schätzte und andererseits, weil der Impresario der Ballets Russes, Dhiagilev, in Lausanne zeitweise sein Lager aufgeschlagen hatte. Er verbrachte mit seiner Familie die Jahre des ersten Weltkriegs am Genfersee.
Zusammenarbeit mit Ramuz und Ansermet
Strawinski arbeitete in dieser Zeit an vielen bedeutenden Werken (Sacré du Printemps, les noces, l’histoire du Soldat etc.). Er freundete sich mit dem Dirigenten Ernest Ansermet an, der ein wichtiger Förderer seiner Werke wurde, und mit dem Schriftsteller Ramuz, der den Text zu «L’histoire du Soldat» schrieb, basierend auf einer russischen Erzählung.
ZUR VOLLSTÄNDIGEN STRAWINSKY BIOGRAPHIE
Mit Ramuz (links):

Giacomo Puccini
Sommerfrische in einem kleinen Tessiner Dorf
Das kleine Tessiner Dorf Vacallo bei Chiasso hatte 1892 die Ehre zwei Grosse der Opernmusik zu beherbergen. Puccini begab sich zwischen 1886 und 1892 mehrere Male in die Sommerfrische dieses Dorfes und mietete ein Haus. Schräg gegenüber, in Sichtweite befand sich Ruggiero Leoncavallo an der Arbeit im Hotel der heutigen «Osteria del Teatro». Beide hängten Plakate als Zeichen ihrer Präsenz aus dem Fenster, Leoncavallo einen Clown als Zeichen des soeben von Toscanini uraufgeführten «Pagliacci» und Puccini eine Faust als Zeichen von Manon (Faust = italienisch «Manone»), da er an der Arbeit von «Manon Lescaut» war, Leoncavallo schrieb sogar ein paar Verse für seinen Kollegen.
LINK ZUR KOMPLETTEN PUCCINI BIOGRAFIE

Gioachino Rossini
Sein Guillaume Tell: ein Monument für die Schweiz
Mit dieser Oper hat Rossini dem Schweizer National- und Freiheits helden ein musikalisches Denkmal gesetzt. Rossini selbst hatte die Urschweiz nie zu Gesicht bekommen, kannte aber Genf und einen Teil der Westschweizer Alpen. Für die Uraufführung des “Guillaume Tell” an der Pariser Grand Opéra schickten sie dafür den Bühnenbildner Cicéri in die Innerschweiz, wo er Skizzen für die Bühnenbilder anfertigte.

Johannes Brahms
Beim Verleger in Winterthur
Johannes Brahms hatte verschiedene Berührungspunkte mit der Schweiz. Man zählte 14 Besuche in der Schweiz. Zum einen fand er in Jakob-Melchior-Rieter einen Verleger in Winterthur. Ein deutscher Verlag hatte ihn abgelehnt und so liess er unter anderem das Deutsche Requiem bei ihm verlegen.
Am Dirigieren und komponieren in Zürich
Zum zweiten hatte Brahms Freunde ihn Zürich (z.B. den Dirigenten Hegar und den Arzt Billroth). Dort verbrachte er auch ein paar Sommerwochen in Rüschlikon am Zürichsee und dirigierte an seinen Liebesliederwalzer. 1895 dirigierte er bei der Erföffnung der prächtigen Tonhalle.
Sommerfrische am Thunersee
Und zum letzten verbrachte Brahms drei Sommerfrischen am Thunersee, wo ihm unter anderem das berühmte Alphorn Thema zu Ohren kam und er es in seiner ersten Sinfonie einbaute.
Brahms am Thunersee:

KONZERTSÄLE UND OPERNHÄUSER
Opernhaus Zürich I/III
Das Opernhaus Zürich ist ein Theater mit Schwerpunkt Oper und Ballett. Es verfügt über ein festes Ensemble und Repertoiretheater mit ca. einem Dutzen Neueinstudierungen pro Jahr.

Opernhaus Zürich II/III
Renommiertes Opernhaus
Im Vorgängerbau des heutigen Theaters, dem sogenannten Aktientheater, hatte Richard Wagner während seines Zürcher Aufenthalts mehrmals dirigiert. Höhepunkte waren 1852 seine mustergültige Inszenierung des «fliegenden Holländers» und die kleinen Wagnerfestspiele 1853.
Neubau eines Theaters
Nach dem Brand des Aktientheaters wurde ein neues grosses Theater gebaut, dessen Bauplänen von einem Wiener Büro stammten. Da mit denselben Bauplänen Opernhäuser in Zagreb und Wiesbaden erstellt wurden, gibt es dieses Opernhaus in 3 baugleichen Ausführungen.
Wichtige Uraufführungen
In diesem Theater fand 1937 die Uraufführung von “Lulu” des bereits verstorbenen Alban Berg statt. Hitler hatte die Uraufführung in Deutschland untersagt. Ein Jahr später wurde auch die Oper «Mathis der Maler» des in die Schweiz emigrierten Paul Hindemith aufgeführt. Schliesslich erfolgte auch die posthume Uraufführung von Schönbergs «Moses und Aaron».

Opernhaus Zürich III/III
Die Wiederentdeckung eines Komponisten am Opernhaus Zürich
1954 wurde L’incoronazione di Poppea von Monteverdi in Wien unter der Leitung von Paul Hindemith mit teilweise rekonstruierten Instrumenten inszeniert. Im Orchester saß Nicolaus Harnoncourt. Letzterer spielte in den 1970er Jahren zusammen mit Jean-Pierre Ponnelle am Opernhaus Zürich einen sensationellen Monteverdi-Zyklus auf historischen Instrumenten und mit barockem Ausstattungsreichtum ein. Dieser Zürcher Zyklus läutete eine regelrechte Monteverdi-Renaissance ein und wurde zur Legende.
Weitere Konzert- und Opernhäuser in der Schweiz
Oper
Opernhaus Basel: Das Opernhaus erhielt im deutschsprachigen Raum wiederholt renommierte Auszeichnungen für Inszenierungen und das gesamte Opernschaffen
Opernhaus Bern: Hier sind Konzert und Oper zusammengeführt worden.
Grand Théâtre Genève: Ein weiteres Opernhaus mit überregionaler Ausstrahlung
Konzert
MUSEUM
Richard Wagner Museum in Tribschen bei Luzern
Von der Münchner Regierung vertrieben, finanzierte Ludwig II Wagner sein Asyl am südlichen Rand von Luzern. Das herrschaftliche Haus liegt majestätisch am Vierwaldstättersee. Es wurde 1931 von der Stadt Luzern erworben und zu einem Richard-Wagner-Museum. Wagner lebte hier mit seiner Frau Cosima von 1866 bis 1872. Der junge Friedrich Nietzsche, Professor an der Uni Basel, besuchte die Wagners häufig, auch Ludwig II besuchte ihn persönlich. Das Museum ist sehenswert insbesondere der Érard Flügel, der ihn überallhin begleitete, fand mit der Museumseröffnung den Weg zurück nach Tribschen. In diesem Haus erfolgte 1870 die Uraufführung des Siegfried-Idylls, welches es seiner Frau am Geburtstagsmorgen mit 15 Musikern im Treppenhaus der Villa gab.

Besonders idyllisch ist der Uferweg-Spaziergang (30 Minuten vom Bahnhof) oder per Schiff.
KIRCHEN
Hofkirche Luzern
Am 2. Juli 1847 malte Mendelssohn dieses Aquarell der Stadt Luzern (die Holzbrücke ist mittlerweile abgerissen). In der Bildmitte kann man die markante Hofkirche (St. Leodegar) sehen, deren «Monumentalorgel» Mendelssohn bespielt hatte. Die grosse Orgel ist noch erhalten und klingt authentisch wie zu Zeiten Mendelssohns.
Aquarell Mendelssohns:

Die Hoforgel:

Den Konzertkalender der Hofkirche können sie der Website entnehmen.
https://www.kathluzern.ch/pfarreien-standorte/st-leodegar-im-hof/
Kloster Rheinau
Mendelssohn hat auch den berühmten Rheinfall besucht und aquarelliert.
Mendelssohns Aquarell:

Rheinfall:

Er besuchte auch das wenige Kilometer flussabwärtsliegende Kloster Rheinau, und spielte dort auf der Grossen Orgel der Klosterkirche.
Kloster Rheinau:

Matthäuskirche Luzern
Diese Kirche wäre eigentlich unbedeutend, wäre dort nicht der Ort der Heirat von Cosima von Bülow und Richard Wagner. Cosima musste für die Trauung vom katholischen Glauben übertreten. Die Trauung verlief im kleinen Rahmen, “in aller Stille und ohne alle Ceremonien und Festlichkeit, die Kinder anwesend und natürlich das neugierige Volk, das sich nicht zurückdrängen liess” (Tagebucheintrag von Cosima).

DENKMÄLER
Mendelssohn Gedenkstätte in Wengen
Am Ende der Novotného lávka, vor dem Museum von Bedřich Smetana, wurde 1984 ein Denkmal für den Komponisten enthüllt.
Fasziniert vom Panorama der drei berühmten Gletscherriesen Eiger, Mönch und Jungfrau zückte Malewerkzeuge.
Panorama Eiger, Mönch und Jungfrau:

Das Dorf Wengen ist heute ein renommiertes Tourismusdorf. Als Mendelssohn den Ort 1842 passierte, befanden sich nur ein paar Scheunen dort.
Oberhalb des Dorfes, in der sogenannten Mesti, hat er damals eine Skizze von Wengen und der Jungfrau erstellt. Sie gilt als historisch älteste Darstellung des Ortes Wengen. Genau am Standort, wo Felix Mendelssohn seine Skizze angefertigt hat, steht heute die Gedenkstätte. Die Gedenkstätte liegt 5–10 Min. oberhalb des Beausite Park Hotels. Bitte Wegweiser beachten. Der Weg zur Gedenkstätte ist im Winter, infolge Lawinengefahr, geschlossen. (Quelle Website https://mendelssohn-wengen.ch/de/).
Mendelssohns Skizze des Jungfraumassivs :

Foto von der Stelle aus wo Mendelssohn zeichnete:

Die Gedenkstätte :

Strawinski Statue in Vevey
Seit einiger Zeit sind Strassen, Plätze und ein Musiksaal in Montreux nach dem russischen Komponisten benannt worden, seit 2014 steht eine Skulptur an der Promenade «Quai des Vernex»:

HÄUSER UND APARTMENT VON KÜNSTLERN
Giacomo Puccini im Tessiner Dorf Vacallo
Das kleine Tessiner Dorf Vacallo bei Chiasso hatte 1892 die Ehre zwei Grosse der Opernmusik zu beherbergen. Puccini begab sich zwischen 1886 und 1892 mehrere Male in die Sommerfrische dieses Dorfes und mietete ein Haus. Schräg gegenüber, in Sichtweite befand sich Ruggiero Leoncavallo an der Arbeit im Hotel der heutigen «Osteria del Teatro». Beide hängten Plakate als Zeichen ihrer Präsenz aus dem Fenster, Leoncavallo einen Clown als Zeichen des soeben von Toscanini uraufgeführten «Pagliacci» und Puccini eine Faust als Zeichen von Manon (Faust = italienisch «Manone»), da er an der Arbeit von «Manon Lescaut» war, Leoncavallo schrieb sogar ein paar Verse für seinen Kollegen. [/sc_fs_faq]
Beide Häuser stehen noch. An Puccinis Haus erinnert eine Tafel an seine Besuche in der Via Giacomo Puccini 2. Und zu seinen Ehren heisst Leoncavallos damaliges Hotel Osteria al Teatro Puccini.
Puccinis Haus in Vacallo:

Strawinskis Villa Rogivue (heute Maison d’Igor) in Morges
Die meisten Häuser oder Hotels, wo die Strawinskis wohnten, stehen nicht mehr, dafür ist die wunderschöne Villa Rogivue noch immer in ihrem vollen Pracht in einem Park zu sehen. Hier wohnte Stravinsky mit Familie von 1915-1917. Zurzeit beherbergt sie ein schönes Restaurant und ein Gasthaus und nennt sich «La maison d’Igor».
Villa Rogivue (historisch):

La Maison d’Igor:

Wagners Villa Wesendonck in Zürich
Wagner zog 1857 in ein Nebenhaus (dem «Asyl») der Villa Wesendonck im Quartier Enge der Stadt Zürich. Dieses Gebäude ist heute ein Museum für aussereuropäische Kultur und kann besichtigt werden, das Asyl steht nicht mehr.
Villa Wesendonck (heute Museum Rietberg):

HOTELS
Hotel Interlaken in Interlaken
Fünf Mal bezog Mendelssohn im Laufe seines Lebens Quartier in diesem historischen Hotel. Das Haus stammt aus dem 14. Jahrhundert und war schon damals ein Klostergasthaus. Seit 1491 trug das Haus das stolze Wappen an der Fassade. Ein Zimmer ist heute nach Mendelssohn benannt, ein zweites nach einem weiteren illustren Gast, Lord Byron. Von hier aus zog Mendelssohn zu den berühmten Bergen des Berner Oberlands.

Hotel Baur au lac Zürich
In diesem erstklassigen Hotel las Richard Wagner zum ersten Mal seinen Schweizer Freunden aus dem Epos «Der Ring des Nibelungen vor». Er las den ganzen Ring an vier Abenden im Festsaal «Le petit palais» vor. Später führte er auch noch den ersten Akt der Walküre konzertant vor.
Baur au lac 1910:

Hotel Rigi Kulm
Zum ersten Mal besuchte Felix den Panoramaberg Rigi als 15-jähriger, wo die Familie den berühmten Sonnenaufgang erleben wollte. Mit Eseln ging es hoch zum Gasthof auf dem Kulm. Am ersten Morgen war der Himmel noch von Regenwolken bedeckt, doch am zweiten klappte es dann. «Man hätte niederfallen und anbeten mögen» schrieb seine 4-Jahre ältere Schwester Fanny.
Sonnenaufgang auf der Rigi:

Hotel auf der Rigispitze:
WERKE MIT BEZUG ZUR SCHWEIZ
Rossinis Guillaume Tell
Der berühmte vierte Akt von Rossinis Oper «Guillaume Tell» mit dem Ballett der Soldaten («Pas des Soldats») und dem Apfelschuss («Sois-immobile» findet auf dem Marktplatz von Altdorf statt. Rossini selbst hatte die Urschweiz nie zu Gesicht bekommen, kannte aber Genf und einen Teil der Westschweizer Alpen. Für die Uraufführiung an der Pariser Grand Opéra schickten sie dafür den Bühnenbildner Cicéri in die Innerschweiz, wo er Skizzen für die Bühnenbilder anfertigte.[/sc_fs_faq]
Der Rathausplatz von Altdorf dem Tell Denkmal:

Hören und sehen sie den berühmten «Pas des Soldats»:
Wagners Siegfried Idyll
In der Oper «Siegfried» bittet Brünnhilde Siegfried, ihre göttliche Jungfräulichkeit zu bewahren. Das musikalische Motiv («Ewige Liebe») baute Wagner zu einer eigenständigen Komposition aus. Es wurde zu einer Komposition für ein kleines, 15-köpfiges Orchester. Er überraschte Cosima an ihrem Geburtstag mit diesem Stück, bei dem ein kleines Ensemble das Stück im Treppenhaus der Tribschener Villa aufführte.
Er wollte es ursprünglich Cosima vorbehalten, musste die Rechte aber später aus Geldgründen weiterverkaufen und schrieb eine Fassung für grosses Orchester.
Mehr über das Siegfried-Idyll:
https://opera-inside.com/siegfried-von-richard-wagner-opernfuehrer-und-handlung/?lang=de#Ewig
Wagners Wesendonck Lieder
Mathilde Wesendonck als Muse für den Tristan
Als Inspiration für die Liebesoper «Tristan und Isolde» diente Wagner seine außereheliche Beziehung zu Mathilde Wesendonck, die 1852 in sein Leben trat. Er lernte die 24-jährige in seinem Zürcher Exil kennen. Die darauffolgende Geschichte ist wohlbekannt: ihr Ehemann Otto wurde sein Zürcher Mäzen und Wagner begann mit der in enger Nachbarschaft lebenden Mathilde eine heimliche Beziehung (von der Wagner in späteren Jahren stets behauptete sie sei platonisch gewesen). 1854 schrieb der 41-jährige Wagner an Liszt, «er habe bisher nie das eigentliche Glück der Liebe genossen und er wolle ihr nun ein Denkmal setzen». Die Handlung von «Tristan und Isolde» ist bezeichnend: Tristan (Wagner) und Isolde (Mathilde) können auf Erden nicht zusammenkommen wegen Isoldes Ehe mit König Marke (Otto). Wagner verwendet einen Teil seiner Motive für den zweiten Akt aus «Träume», dem fünften seiner Wesendonck-Lieder, die er auf Gedichte der begabten Literatin basierte.
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