ROM: Ein Reiseführer für Musikfans
Besuchsziele zu klassischer Musik und Opernkunst mit einem historischem Bezug. Lernen Sie spannende Ideen und Hintergrund-Informationen kennen.
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ÜBERSICHTSKARTE
Hier finden Sie die Standorte aller beschriebenen Reiseziele auf Google Maps.
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LEBEN UND WIRKEN VON KÜNSTLERN IN ROM
Viele Künstler waren in Rom. Beispielsweise machte Mozart einen berühmten Besuch in der Sixtinischen Kapelle und Liszt wurde zum Abbé.
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KONZERTSÄLE UND OPERNHÄUSER
In Rom erfolgten die turbulenten Erstaufführungen von Puccinis «Tosca» und Rossinis «Barbiere». Und die drei Tenöre sangen hier ihr weltberühmtes Konzert.
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KIRCHEN
Wo Händel Orgel spielte, wo Cavaradossi seine Tosca traf und Mozart das Miserere „klaute“
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PALAZZI
Vier überwältigende Palazzi.
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HÄUSER UND APARTMENT VON KÜNSTLERN
Unter anderem: Villa Medici, Wohnort der Träger des Prix de Rome.
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HOTELS UND RESTAURANTS
Wo Liszt Wagner traf und wo Mascagni wohnte
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WERKE MIT BEZUG ZU ROM
Liszts «Jeux d’eau» und Puccinis «Tosca»
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KARTE DER REISEZIELE DES REISEFÜHRERS ROM
Zoomen Sie ein für Reiseziele in Rom:
LEBEN UND WIRKEN VON KÜNSTLERN IN ROM
Claude Debussy
Gewinner des Rom Preises
Debussy gehörte zu der illustren Liste der Gewinner des «Prix du Rome», einem Wettbewerb für junge Künstler, dessen Preis ein mehrjähriger Künstler-Aufenthalt in der Villa Medici in Rom war. Unter den Preisträgern befanden sich u.a. Georges Bizet, Hector Berlioz, Charles Gounod und Jules Massenet.
Debussy fühlte sich im Exil dieser herrschaftlichen Villa nicht wohl und brach den Aufenthalt nach zwei Jahren frühzeitig ab. Er fühlte sich in der Fremde nicht inspiriert und schuf kein bedeutendes Werk, was aber teilweise eine Trotzreaktion auf die konservative Jury bedeutete.
Georg Friedrich Händel
Auf der grossen Italien Reise
Händel startete 1706 seine berühmte und fruchtbare Italienreise, während der er 1707 in der ewigen Stadt eintrifft. Er wohnt beim reichen Adligen Ruspoli (siehe unten) in nobler Umgebung und komponiert und musiziert für Kardinäle und Fürsten.
Opern darf er nicht komponieren, die sind in Rom seit dem grossen Erdbeben von Aquila 1703 untersagt, so konzentriert er sich auf geistliche Musik, mit Vorliebe Oratorien, das berühmteste ist das «Dixit Dominus». Es sind wichtige Lehrjahre, er trifft unter anderem die Brüder Scarlatti und Arcangelo Corelli, der auch Werke von Händel aufführt, welcher unter dem Übernamen «Il Sassone» bekannt wird.
Franz Liszt
Von Schicksalschlägen verfolgt
Als Liszt 1861 in Rom eintraf, war er in einem schlechten moralischen Zustand. Verschiedene Schicksalsschläge hatten ihn getroffen. Zuallererst musste er den frühen Tod zwei seiner Kinder verdauen (Daniel 1859, Blandine 1862), darüber hinaus war er aus Weimar vor dem konservativen Publikum geflüchtet, dessen Theater er 13 Jahre leitete und das nie mit ihm warm wurde. Zudem machte sein drittes Kind Cosima ihm Sorgen, sie lebte zusammen mit Richard Wagner und betrog ihren Ehemann Hans von Bülow, der einst Liszt Lieblingsschüler war.
Die Scheidungsdrama
Liszt wollte in Rom Carolyne von Sayn Wittgenstein heiraten, mit der er schon seit 13 Jahren zusammenlebte. Seit langem hatten sie versucht ihre Scheidung in die Wege zu leiten, doch stets wurde ihr Ansinnen in Rom abgelehnt, nun versuchten die beiden beim Papst persönlich die Scheidung zu erwirken. Als sie sein grünes Licht bekommen hatten, organisierten Sie die Festlichkeiten, doch am Vorabend der Hochzeit zog der Papst seine Zusage zurück. Carolynes Familie fürchtete um das Familienvermögen und sie konnten die Hochzeit mit einer letzten Intrige verhindern. Insgeheim war Liszt froh, denn er und Carolyne hatten sich in den letzten beiden Jahren auseinandergelebt. Carolyne war schon zwei Jahre zuvor in Rom eingetroffen und hatte sich dort zu einer grüblerischen, frömmlerischen Frau entwickelt. Sie erstellte verfälschende Berichte und versuchte rechthaberisch auf Liszt Einfluss zu nehmen.
Der Weg zum Abbé Liszt
Liszt löste sich in der Folge von Carolyne und wendete sich dem Glauben zu. Er begann Kirchenmusik zu schreiben und bereitete sich auf die niederen Weihen vor. 1865 zog er in eine komfortable Wohnung im Kloster Santa Francesca Romana und nannte sich fortan «Abbé Liszt». Er begann seine Verbindungen zu Budapest und Weimar zu reaktivieren und teilte ab 1870 sein Leben auf die drei Orte Rom (Komponieren), Budapest (Unterstützung des Konservatoriums) und Weimar (Unterrichten) auf, Liszt nannte es «ma vie trifurquée». Seine Kompositionen veränderten ihren Stil und er entwickelte mit seinen Alterswerken zukunftsweisende Kompositionen wie beispielswiese die «Nuages gris» und die «Lugubre Gondola». 1881 stürzte Liszt eine Treppe hinunter und musste acht Wochen das Bett hüten. Auf einen Schlag wurde Liszt zum gebrechlichen Greis und konnte fortan nicht mehr Klavier spielen. Längst schon hatte ihm seine Alkoholsucht zugesetzt, nun trank er noch mehr Absinth, um seine düsteren Gedanken zu vertreiben. Der Tod Wagners 1883 erschütterte ihn, wenig zuvor hatte ein Besuch in Venedig nicht sehr erfreulich geendet. Auf Wunsch von Cosima besuchte er sie während den Festspielen 1886 in Bayreuth, wo er einsam in einem Hotel starb.
Abbé Liszt mit Tochter Cosima:
Pietro Mascagni
Eine musikalische Tellerwäscherkarriere
Mascagnis Aufstieg war eine musikalische Tellerwäscher Karriere. Der Sohn eines Bäckers aus Apulien konnte dank der Förderung von adligen Gönnern in Mailand am Konservatorium studieren. Er freundete sich dort mit Puccini an, mit dem er auch eine Zeit das Zimmer teilte. Mascagni brach das Studium ab, brachte es aber nur zum Kapellmeister eines kleinen Städtchens.
Er nahm in der Folge am Komponistenwettbewerb des Verlegers Sonzogno teil und kam mit der «Cavalleria rusticana» überraschend in die letzten drei, was ihm eine Aufführung in Rom ermöglichte, wo sein Werk zum Sieger erkoren wurde. Das Werk schlug ein wie eine Bombe und wurde rasch weltweit gespielt und Mascagni war sein Leben lang von Geldsorgen befreit. Es gehört zu Mascagnis Triumph und Tragik, dass er in späteren Jahren diesen Erfolg der jungen Jahre nicht mehr wiederholen konnte.
Unehrenvolles Ende
In der Folge blieb er Rom treu. Er arrangierte sich mit dem faschistischen Regime, weswegen ihm bei seinem Tod kurz nach dem Weltkrieg kein ehrenvolles Begräbnis zuteilwurde.
Wolfgang Amadeus Mozart
Der berühmte Miserere-Vorfall
Auf ihrer ersten Italienreise im Jahr 1769 besuchten die Mozarts auch Rom. Dank Leopolds geschickter Reiseplanung und guter Verbindungen durften sie den Vatikan besuchen und der 13-jährige Mozart wurde sogar von Papst Clemens persönlich mit dem Orden des Goldenen Sporns, der zweithöchsten Auszeichnung der Kirche, bedacht. Eine Ehre, wie sie auch Gluck ein paar Jahre zuvor erhalten hatte.
Während des Besuchs im Vatikan in der Osterwoche fand in der Sixtinischen Kapelle der berühmte Miserere-Vorfall statt (siehe unten).[/sc_fs_faq]
In der berühmten Kapelle hörte Mozart das Miserere von Allegri. Dieser 9-stimmige Choral durfte nur in der Karwoche in der Sixtinischen Kapelle erklingen und es war unter Androhung der Exkommunikation verboten, eine Kopie des Musikstücks anzufertigen. Kaum ein Romreisender ließ sich dieses Erlebnis in der Karwoche entgehen. Mozart hörte sehr aufmerksam zu und schrieb, zurück in seinem Quartier, die Noten aus dem Gedächtnis auf Papier ab, praktisch ohne Fehler. Nach einem zweiten Besuch wurden noch kleine Fehler korrigiert.
LINK ZUR VOLLSTÄNDIGEN BIOGRAPHIE VON MOZART
Giacomo Puccini
Tumultuöse Uraufführung der “Tosca”
Puccinis Hauptereignis in Rom war die Uraufführung seiner «Tosca», welche dannzumal ein riesiges Ereignis in Rom war und gar von der Königin Margaretha (ja, die mit der Pizza) besucht wurde. Schon im Vorfeld war die Stimmung feindselig, einerseits weil die Römer beleidigt waren, da Puccini mit den Künstlern der Scala eine Invasion der Mailänder unternahm und andererseits weil die päpstliche Kirche gegen den kirchenfeindlichen Grundton agierte.
Römisches Kolorit der “Tosca”
Dabei hatte Puccini sich viel Mühe gegeben, die römischen Originalschauplätze (mit Hilfe der berühmten Skizzen Hohensteins) im Stile des Verismo so authentisch wie möglich zu gestalten. Darüber hinaus versuchte er die Glockentöne des nahen Petersdoms zu imitieren und beauftragte einen römischen Schriftsteller die Zeilen des Hirtenjungen in originalen römischen Dialekt zu dichten. Die Römer liessen sich aber nicht besänftigen und eine Bombendrohung drohte die Aufführung in letzter Minute platzen zu lassen, das Stück wurde dann aber gegeben. Unter der Prominenz befand sich unter anderem Siegfried Wagner, der das Werk lobte, was für den Wagner Fan Puccini ein Ritterschlag war.
Der Erfolg der Uraufführung war aber mäßig, zu ungewohnt war die Brutalität (Kritiker meinten «Banalität») der Musik, gar von einer «Folteroper» war die Rede. Tatsächlich, die «Tosca» gehört zu den blutrünstigsten Opern des Repertoires. Es passieren zwei Selbstmorde und eine Erschießung. Hinzukommt, dass die Hauptdarstellerin einen Mord verübt. So bleibt am Schluss der Oper kein Hauptdarsteller am Leben. Als ob das nicht genug wäre, präsentiert Puccini dem Zuseher im zweiten Akt auch noch eine Folterszene auf der Bühne.
Nach der lauwarmen Aufnahme fand kurz darauf die Erstaufführung in der Mailänder Scala unter der Leitung von Arturo Toscanini statt, die zu einem großen Erfolg wurde und dem Werk seinen ruhmreichen Weg ebnen sollte.
LINK ZUR KOMPLETTEN PUCCINI BIOGRAFIE
Gioachino Rossini
Tumultuöse Uraufführung des “Barbiere”
Rossini war Theaterdirektor und –Komponist im Neapel als er einen Auftrag für das Teatro Argentina erhielt. Er nahm ihn an und schrieb 23-jährig innert weniger Wochen eines der größten und wegweisendsten Opernwerken. Die Uraufführung wurde zum Fiasko, aber schon bei der dritten Aufführung wurde Rossini gefeiert und die Uraufführung des «Barbiere di Siviglia » im Teatro Argentina wurde zum Mythos (siehe übernächster Abschnitt).
Ein Jahr später kommt Rossini mit einem weiteren Auftrags-Werk nach Rom, diesmal ins Teatro della Valle. Es ist die «Cenerentola» und seine bisher schwierigste Oper. Der Tenor ist nervös wegen der virtuosen Arien mit den hohen C’s, der Bariton fürchtet Rossinis Erfindung des Presto-Sillabato (des Schnell-Sprech-Gesangs) und die Hauptdarstellerin muss im Schlussstück «Non più mesta» ein Feuerwerk an Verzierungen, Tonketten und Sprüngen bewältigen, das atemberaubend ist. Dieses Stück gehört zum Anforderungsreichsten was für einen Koloratursopran geschrieben worden ist. Und die Uraufführung? Die Geschichte wiederholt sich, die Uraufführung wurde zwar zum Misserfolg, doch schon bald liegen die Römer Rossini zu Füssen.
Das Fiasko der Uraufführung des Barbiere
Die Uraufführung des Werks war chaotisch und fiel durch. Zum Misserfolg mag beigetragen haben, dass Paisiellos Vorgängerwerk sehr bekannt und respektiert war, und das Publikum mit dem Rossini’schen Hurrikan überfordert war. Möglicherweise wurde die Vorstellung gar durch Paisiellos Anhänger sabotiert.
Dazu kamen groteske Ereignisse auf der Bühne. Unter anderem stolperte einer der Sänger über eine Falltür und fiel auf sein Gesicht. Während des Finales erschien plötzlich eine Katze auf der Bühne. Nachdem sie hinausgejagt worden war, kam sie noch einmal und sprang einem Sänger auf die Arme. Das Publikum begann zu Miauen und spornte das Tier an.
Eine der größten Erfindungen Rossinis, die er zum ersten Mal in «Italiana in Algeri» und im «Barbiere di Siviglia» einsetzte war das sogenannte Rossini-Crescendo. Eine dieser Stellen im «Barbiere» ist Basilios Arie «La calumnia è un venticello». Der Text der Arie tönt wie die Definition eines Rossini-Crescendo: es beginnt mit einem Lüftchen und steigert sich nach und nach in einen musikalischen Orkan, bis es mit dem Schuss einer Kanone endet.
ZU DER VOLLSTÄNDIGEN ROSSINI-BIOGRAPHIE
KONZERTSÄLE UND OPERNHÄUSER
Teatro all-opera di Roma I/II
Das Römer Opernhaus ist ein renommiertes Haus, das aus dem Jahr 1880 stammt. Es war der Ort einiger Uraufführungen wie Cavalleria rusticana, Tosca, l’amico Fritz oder Iris (mit Caruso). Es beherbergt 1700 Sitzplätze und ist Opern- und Ballett Aufführungsstätte.
Teatro all-opera di Roma II/II
Uraufführung der Cavalleria rusticana
Im Teatro Costanzi erfolgte 1890 vielleicht die grösste Sensation der Operngeschichte. Unter der Anwesenheit der musikbegeisterten Königin Margerita aber vor halbleerem Saal erfolgte im Rahmen Sonzognos Wettbewerb die Uraufführung des Stücks des völlig unbekannten Komponisten. Als das Stück vorbei war, musste Mascagni sechzig Mal vor den Vorhang treten und die Dauer der Ovationen entsprach in etwa der Aufführungsdauer des Einakters. Am nächsten Tag war Mascagni eine Berühmtheit und rasch trat das Werk seinen Siegeszug um die Welt an, den es bis heute beibehalten hat.
Terme di Caracalla
Wo die drei Tenöre sangen
Spätestens seit der Aufführung der “drei Tenören” (Pavarotti, Domingo, Carreras) 1992 in den römischen Termen kennt man diesen Freilicht-Spielort. In diesen historischen Termen werden im Sommer Freiluft – Konzerte und Opern aufgeführt. Die Bühne und die Sitzplatz-Kapazität sind sehr gross.
Teatro Argentina
Uraufführung des “Barbiere di Siviglia”
Das Argentina hatte die Ehre, die Bühne für eine der berühmtesten Uraufführungen der Operngeschichte gewesen zu sein, der Tumult der Uraufführung vom 20. Februar des «Barbiere» wurde zur Legende. Mehr dazu weiter unten im Exkurs.
Dieses Theater befindet sich an der Stelle, wo sich einst das riesige Theater des Pompeius befand, in dem Julius Cäsar 44 v. Chr. getötet wurde. Das Teatro Argentina wurde im 18. Jahrhundert erbaut und steht noch immer im Glanz des 19. Jahrhunderts und ist in der heutigen Zeit Stätte von Musik- und Sprechtheater und gehört zu den Teatri di Roma.
KIRCHEN
Sixtinische Kapelle
Mozart notiert das Miserere
In der berühmten Kapelle hörte Mozart das Miserere von Allegri. Dieser 9-stimmige Choral durfte nur in der Karwoche in der Sixtinischen Kapelle erklingen und es war unter Androhung der Exkommunikation verboten, eine Kopie des Musikstücks anzufertigen. Kaum ein Romreisender ließ sich dieses Erlebnis in der Karwoche entgehen. Mozart hörte sehr aufmerksam zu und schrieb, zurück in seinem Quartier, die Noten aus dem Gedächtnis auf Papier ab, praktisch ohne Fehler. Nach einem zweiten Besuch wurden noch kleine Fehler korrigiert.
Madonna del Rosario
Liszt freundet sich mit dem Papst an
An diesem Rückzugsort arbeitete Liszt unter anderem an seinem Christus Oratorium. Der einflussreiche Pius IX besuchte ihn hier und Liszt spielte ihm Kompositionen vor. Der Papst seinerseits soll aus Bellinis «Norma» vorgesungen haben. Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine länger dauernde Beziehung und Liszt besuchte Pius IX mehrmals auf Castel Gandolfo.
Die Kirche ist hinter dem Vatikan und mit öffentlichen Verkehrsmitteln etwas schwieriger zu erreichen. Das Kirchenäussere mit seiner doppelten Treppe ist sehr beeindruckend, die Kirche aber nur sonntags geöffnet. Franz Liszt hielt sich ab 1863 für fünf Jahre im Kloster auf, was auf einer Gedenktafel an der Umfassungsmauer unterhalb des Kircheneingangs vermerkt ist.
San Giovanni in Laterano
Händels aufsehenerregendes Konzert in der beeindruckenden Kirche
1707 soll Händel ein aufsehenerregendes Konzert in der Laterankirche gegeben haben. Die Laterankirche als das älteste Kirchengebäude in Rom, eine der vier päpstlichen Kirchen und die Kirche des Bischofs von Rom (Personalunion des Papstes). Die Kirche ist überwältigend und ein Besuch ist sehr empfehlenswert.
San Giovanni in Laterano
Toscas 1. Akt
Prächtige, mit goldenen Decken verzierte Kirche mit riesiger Kuppel. Cavaradossi malt dort seine Madonna im ersten Akt und Angelotti versteckt sich in einer Seitenkapelle. Die Seitenkapelle mit den Frauenkleider Angelottis und die Madonna von Cavaradossi werden Sie nicht finden, da sie nicht existieren, trotzdem ist ein Besuch lohnend.
Blick auf die Kuppel der Basilika:
PALAZZI
Palazzo Colonna
Ein überwältigender Adelspalast der Innenstadt, in dem Händel musizierte. Der Palazzo Colonna ist teilweise öffentlich zugänglich, darunter die berühmte Galleria d’Arte, erbaut im 17. Jahrhundert durch den Kardinal Girolamo Colonna.
Grande sala der Galleria d’arte:
Villa d-Este (Tivoli; ausserhalb von Rom)
Franz Liszts Ort der Inspiraton
Franz Liszt war in den kirchlichen Kreisen bestens vernetzt und er lernte den Kardinal Gustav Adolf Kardinal Hohenlohe kennen. Dieser hatte sich für die Restauration der Villa d’Este eingesetzt, ein prunkvoller Palast mit den berühmten Renaissance Gärten und Brunnen. Letztere wurden von aufwändig umgeleiteten Gewässern bewässert. Liszt besuchte den Kardinal mehrmals in der Villa d’Este und wohnte ab 1869 dort. Dort entstand unter anderem das berühmte «Les jeux d’eau à la Villa d’Este» aus den «Années de pèlerinage». Die Villa d’Este liegt etwa 30 Kilometer ausserhalb von Rom und ist auch der Ort einer weiteren weltberühmten Sehenswürdigkeit, der Villa Adriana.
Brunnen der Villa d’Este:
Gärten der Villa d’Este:
Castel Sant’Angelo (Engelsburg)
Toscas dritter Akt
Jeder Opernliebhaber kennt die berühmte Engelsstatue der Engelsburg, die im dritten Akt der Tosca zu sehen ist. Die Burg hat eine lange und bewegte Vergangenheit, sie begann im 2. Jahrhundert als Mausoleum, diente Päpsten als Wohnort, war die Behausung der berüchtigten Lucrezia Borgia und wurde später zum Verwaltungs- und Gefängnisturm. Mussolini liess den Turm in ein Museum verwandeln, das es bis heute ist. Die Terrasse, wo Puccini und der Dichter Sardou die Erschiessung Cavaradossis spielen, liessen kann betreten werden, der Blick auf Tiber und Petersdom ist atemberaubend, und (der Kenner weiss es ja schon) man erkennt, dass Floria Tosca selbst bei besten Weitsprungkünsten den Sprung in den Tiber nie und nimmer schaffen würde.
Palazzo Farnese
Toscas zweiter Akt
Puccini verlegte das Büro des despotischen Scarpia in den Palazzo Farnese, während Sardou es in seinem Roman in der Engelburg situierte. Den Palazzo Farnese gibt es, er wurde von Alessandro Farnese erbaut, einem Adligen und späteren Papst Paul III. Er ist seit bald 100 Jahren der Sitz der französischen Botschaft, die dort die Botschaft errichtete mit der Auflage sich um die Kunstwerke zu kümmern. Das schönste Renaissance Gebäude Roms ist nur mit Führungen zugänglich.
Monate voraus buchen, Bei Führung Pass mitnehmen.
HÄUSER UND APARTMENT VON KÜNSTLERN
Palazzo ruspoli / Residenza Napoleone
Händel lebte zeitweise in diesem zentral gelegenen Stadtpalast von Ruspoli und schrieb unter anderem sein «Ressurezione» hier. Dieser Palazzo war berühmt für seine Marmortreppen. Heute ist das Gebäude teilweise durch ein wunderschönes Boutique-Hotel belegt (Residenza Napoleone) und kann nur während sporadischen Ausstellungen besichtigt werden.
Zeitgenössische Zeichnung des Palazzo Ruspoli:
Villa Medici
Wo die Rom-Preisträger wohnten:
Von 1803-1968 veranstaltete das Pariser Conservatoire (daneben auch Institutionen weiterer künstlerischer Richtungen) jährlich einen Wettbewerb, bei dem junge Komponisten ein Werk einreichen konnten. Dem Gewinner winkte ein mehrjähriger Aufenthalt in Rom in der Villa Medici. Zu den Gewinnern dieses renommierten Preises gehörten Komponisten mit klingenden Namen wie Debussy, Massenet, Saint-Saens, Charpentier, Bizet und Gounod.
Heute ist die Villa Medici ein Kunstinstitut, das besucht werden kann mit einem Kaffee- Restaurant. Lage, der Garten und Aussicht über Rom sind herrlich. Es ist nahe der Spanischen Treppe und der Villa Borghese gelegen.
Zugang zum Gebäude nur mit Tour, Tour im Voraus buchen.
Villa Medici:
Debussy vor der Villa Medici (mitte, mit weisser Jacke):
Forum Romanum
Liszts Wohnort
1865 begab sich Liszt in eine komfortable Wohnung im Kloster Santa Francesca Romana. Dieses Kloster liegt im Forum Romanum in der Ecke zum Kolosseum, neben der gleichnamigen Kirche und dem Venus und Rom Tempel. Heute beherbergt dieses Gebäude die Administration des Forums.
Santa Francesca Romana:
HOTELS UND RESTAURANTS
Caffè Greco
Wo Liszt Wagner traf
Dieses Caffè geht bis ins 1760 zurück und hat noch immer den historischen Charme behalten. Es beinhaltet lange Korridore und Räume, wo hunderte Kunstwerke hängen. Es war ein berühmtes Künstlercafé und die Liste der Gäste liest sich wie ein who is who der Künstler des 19. Jahrhunderts. Liszt war öfters hier und soll sich hier mit Richard Wagner getroffen haben.
Grand Hotel Plaza di Roma
Mascagnis verbrachte die letzten 12 Jahre seines Lebens in diesem Luxushotel und verstarb in seiner Suite. Um die Ecke befindet sich in der Via del Corso, in der Nähe des Hotels Plaza, in dem Teil der Straße, der zum Rione Campo Marzio gehört eine Büste Mascagnis, die 1948 platziert wurde und an den berühmten Bewohner erinnert.
Mascagnis Büste:
Das Hotel beeindruckt mit seinem Platz und der Terrasse. Ein Spaziergang durch das Hotel und ein (nicht billiger) Kaffee auf der schönen Terrasse runden einen Besuch im Stadtzentrum ab.
Grandhotel Plaza:
WERKE MIT BEZUG ZU ROM
Mit den Kompositionen seiner Spätjahren verfasste Liszt einige zukunftsgerichtete. Die Komposition des Stücks « Les jeux d’eau à la Villa d’Este» verweisen bereits auf den Impressionismus. Es war auch in Rom, wo Liszt auf den jungen Debussy traf. Liszt besuchte ab und zu die Villa Medici, wo sich die Residenz der Rom-Preisträger befand. Er traf dort 1886 auf Debussy. Debussy äusserte sich später ausdrücklich positiv über die virtuosen Kompositionen Liszt’s.
In der Komposition zu den Wasserspielen sind aber nicht nur impressionistisch perlende Wassergeräusche zu hören, sondern auch Fortissimo-Passagen. Beim Besuch der Brunnen in Tivoli versteht man warum, denn tosende, wasserspeiende Fontänen erwarten den Besucher.
Verfilmung der Tosca an Römer Originalschauplätzen
Hören Sie und Sehen Sie Placido Domingo in einem „Live-Film“, der an den vom Komponisten beschriebenen Originalorten gedreht wurde. Mittags in Sant‘ Andrea della Valle, am selben Abend im Palazzo Farnese und am nächsten Morgen im Castel Sant’Angelo. Die Sänger waren über Monitore mit dem Dirigenten und dem Orchester verbunden, die in einem Konzertsaal spielten. Hier auf der Engelsburg.
Placido Domingo singt “E lucevan le stelle” aus Tosca:
TOSCA von Giacomo Puccini | ♪ alles über Oper (opera-inside.com)
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