Joan Sutherland

Der online Opernführer zu Joan Sutherland

Lesen Sie die Kurzbiographie von Joan Sutherland und hören Sie Aufnahmen ihrer Karrierehöhepunkte. Sutherland war eine der größten Sängerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Der Aufstieg

Geboren am 7. November 1926 in Sidney. Die Mutter war eine begabte Sängerin und bildete sie in jungen Jahren aus. Ihre Ausbildung führte Sie nach England wo sie am Convent Garden zwei mal vergeblich  sich um einen Kontrakt bemühte. Beim dritten Mal klappte es. «Zu dieser Zeit begann die Zusammenarbeit mit dem damaligen jungen australischen Pianisten Richard Bonynge. Dieser hatte eine große Leidenschaft für das Belcanto Repertoire des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts entwickelt und er hörte aus der Stimme Sutherlands die Möglichkeit heraus, dieses Repertoire wieder mit Leben zu füllen.» (Fischer). Bonynge half ihr (die in jungen Jahren von ihrer Mutter als Mezzosopran eingestuft wurde !) den Weg zu den Spitzentönen zu finden (eine Anekdote hierzu finden Sie im Blogbeitrag zu Lucia di Lammermoor). Bonynge war ohne Zweifel für Sutherland das, was Legge für Schwarzkopf war (Fischer).

Die Karriere entwickelte sich anfangs der sechziger Jahre rasch und der Durchbruch kam mit ihrem Debut an der Met mit der Lucia, an dem das Publikum 12 Minuten ekstatisch Beifall spendet und einer Scala Aufführung von Les Huguenots mit Franco Corelli von dem ein Live-Mitschnitt existiert.

Zusammen mit Luciano Pavarotti hat sie unzählige Platten aufgenommen mit einem Schwerpunkt auf Bellini-Donizetti-Verdi. Sie wurde die führende Interpretin der Belcanto Opern von Donizetti

O beau pays de la Touraine (Les Huguenots)

 

Rivalität mit Maria Callas

Sutherland und Callas wurden als große Konkurrentinnen im Bellini/Donizetti stilisiert. Tatsächlich konnten die beiden Sängerinnen musikalisch und von der Persönlichkeit nicht unterschiedlich sein. Hier die weiche Stimme von Sutherland und dort die Schärft und Durchschlagskraft derjenigen von Callas. War Callas der dramatische Theatermensch, wurde Sutherland als Nachtigall bezeichnet (Kesting: «berauschend schön und zugleich irritierend – weil es der Gesang einer überragenden Unpersönlichkeit ist»).

 

Ah non giunge (La sonnambula)

 

Schlussendlich war das zurückgezogene Privatleben der Sutherland in keiner Art und Weise vergleichbar mit dem schrillen Leben der Callas.

Prendi: l’anel ti dono (La sonnambula) – Sutherland / Pavarotti / Bonynge

 

Ihre Stimme

Ihre Stimme war weich und trotzdem hatte sie Fähigkeit zum dramatischen Ausdruck. Sie war in der Höhe beweglich und hervorragend geeignet für den Koloraturgesang und bestach durch ihre phantastische Agilität und vortreffliche Thriller und Staccato-Technik (Kesting). .

 

 

Ihre Bedeutung

 

Sutherland war eine der größten Sängerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie bekam den Übernahmen la stupenda. Zusammen mit Luciano Pavarotti und ihrem Ehemann hat sie ein Revival der Opern von Donizetti und Bellini ermöglicht.

 

Weitere Aufnahmen von Sutherlands Aufnahmen (to be continued)

 

«Les oiseaux dans la charmille» aus Les contes d’Hoffmann ist eine der einzigartigsten Stücker der Opernliteratur. Olympia ist die lebensechte mechanische Puppe von Spalanzani. Hoffmann betrachtet sie durch die Brille von Coppelius und erkennt so nicht, dass es keine lebendige Frau ist. Die singende Maschine Olympia ist eine halbe Stunde auf der Bühne und sagt lange Zeit nur «oui». Schlussendlich erwacht die Olympia und beginnt zu singen. Die Arie ist virtuos mit vielen Koloraturen gespickt.

Les oiseaux dans la charmille

 

Ein mitreissendes Duett Joan Sutherland mit Luciano Pavarotti aus Lucia di Lammermoor.

Verrano a te sull’aure   –  Sutherland/Pavarotti

 

Wiederum aus Lucia di Lammermoor: Die Wahnsinnkadenz in der Version von der Ponselle wurde in der Folge zur berühmtesten Stelle dieser Oper und wird bis zum heutigen Tag von den meisten Sopranistinnen getreulich reproduziert. Hören Sie  Joan Sutherland mit der Wahnsinnsarie (und der Kadenz kurz vor 9:00).

Il dolce suono riso

 

Als nächtes hören Sie die melancholische Arie «prendi, per me sei libero» aus Elisir d’amore. Bestechend wie Joan Sutherland die Koloraturen dieses Stücks meistert.

Per me sei libero

 

Hören Sie ein Duett aus Elisir d’amore mit Luciano Pavarotti aus der Bonynge-Aufnahme von 1970.

Dell elisir mirabile  –  Sutherland / Pavarotti

 

Sie hören die 23-jährige Joan Sutherland in der grossartigen Giulini-Aufnahme von 1959 der Oper Don Giovanni.

Or sai chi l’onore – Sutherland

 

Aus derselben Oper hören Sie das Masken-Terzett in der Traumbesetzung Elisabeth Schwarzkopf, Joan Sutherland und Luigi Alva.

Protegga il giusto Cor  –  Schwarzkopf / Sutherland / Luigi Alva

 

Eine Interpretation dieses Stücks aus Rigoletto in der Bonynge Aufnahme von 1971

Tutte le feste al tempio – Sutherland

 

Von Joan Sutherland hören wir eine technisch und stimmlich perfektion Interpretation dieser Arie aus Rigoletto.

Caro nome / Sutherland

 

Die größte Norma nach der Zeit von Callas war vermutlich Joan Sutherland. Sie entdeckte als erste wieder die ursprüngliche Tonart und sang die Arie in höheren G-Dur.

Casta Diva

 

Norma hat das übliche Liebesdreieck zum Thema. Unüblicherweise sind die Rivalen dieser Oper nicht zwei Männer, sondern zwei Frauen. Dieser Umstand macht Norma zu einer ganz speziellen Oper. Die Szenen der Norma und Adalgisa gehören zu den ganz Großen der Opernliteratur.

Deh, con te ti prendi  –  Sutherland / Caballé

 

Wir hören ein kongeniales Paar in der Aufnahme von Marylin Horne und Joan Sutherland. John Steane der berühmte englische Kritiker meinte zu den beiden: «Die Partnerschaft von Horne und Sutherland ist die brillanteste in der Geschichte der Schallplatte.» Kesting meinte zu dieser Aufnahme: «In den Engführungen der Stimmen erleben wir eine Virtuosität, die nach dem Krieg ihresgleichen sucht.» Hören Sie beispielsweise den Schluss ab 5:14!

Mira, o Norma  –  Sutherland / Horne

 

Wir hören diese Szene aus Turandot in der Einspielung Pavarotti und Sutherland, dirigiert von Zubin Mehta. Sutherland hat die Turandot nie auf der Bühne gespielt. Trotzdem überzeugt Sie mit ihrer Power in der Höhe. Pavarotti singt einen heroischen und trotzdem noblen Calaf.

Che e mai di me  –  Pavarotti/Sutherland

 

Die größte Norma nach der Zeit von Callas war vermutlich Joan Sutherland. Sie entdeckte als erste wieder die ursprüngliche Tonart und sang die Arie in höheren G-Dur.

Casta Diva  –  Sutherland

 

Wir hören ein kongeniales Paar in der Aufnahme von Marylin Horne und Joan Sutherland. John Steane der berühmte englische Kritiker meinte zu den beiden: «Die Partnerschaft von Horne und Sutherland ist die brillanteste in der Geschichte der Schallplatte.» Kesting meinte zu dieser Aufnahme: «In den Engführungen der Stimmen erleben wir eine Virtuosität, die nach dem Krieg ihresgleichen sucht.» Hören Sie beispielsweise den Schluss ab 5:14!

Mira, o Norma  –  Sutherland / Horne

 

Wir hören Konstanzes Arie aus Mozarts “Entführung”. Sutherlands Stimme hat eine fast schon eisige Klarheit, die hohen Töne sind wie gemeisselt und die Triller sind perfekt.

Martern aller Arten  –  Sutherland

 

Wir hören die Singstunde in 2 Versionen. Einerseits die großartige belcantistische Version mit Joan Sutherland, die mit ihrer großartigen Technik, diese Singstunde tatsächlich in eine Singstunde verwandelte.

Le jour naissait dans le bocage – Sutherland / Malas / Sinclair

 

 

 

Peter Lutz, opera-inside, dem online Opernführer zu Joan Sutherland, Sopran.

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert