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Das Portrait von Bernsteins Arie GLITTER AND BE GAY

Lesen Sie interessante Fakten und hören Sie grossartige YouTube-Videos über die berühmte Arie “GLITTER AND BE GAY“.

 

Die umwerfende Konzertante Version mit von Lenny höchstpersönlich dirigiert und kommentiert:

Bild = Link zum Shop

 

Wenn Sie mehr über die Operette CANDIDE lesen und hören möchten, klicken Sie auf diesen Link zum Operetten Portrait

Die Arie – Handlung & Analyse

 

Handlung: Im Schloss Thunder-ten-Tronk im rückständigen Westfalen. Mit seiner Familie lebt dort Candide,  der uneheliche Sohn des Barons. Er ist ein fröhliches und einfaches Gemüt und ist verliebt in seine luxussüchtige Halbschwester Cunegonde, die seine Gefühle erwidert. Die Familie führt auf dem Schloss ein glückliches und unbeschwertes Leben.
Dr. Pangloss, der Hausphilosoph hat die Familie gelehrt, man solle glücklich sein, lebe man doch in der besten aller Welten. Etwaige Zweifel, dass es Widrigkeiten im Leben gäbe zerstreut er, er kann sogar Dingen wie Krieg Gutes abgewinnen.
Candide und Cunegonde treffen sich im Park und träumen von ihrer gemeinsamen Zukunft. Doch ihre Erwartungen gehen auseinander. Cunegonde schwebt Luxus und Schmuck vor, Candide träumt von einem einfachen Leben auf dem Bauernhof mit vielen Kindern. Doch beide sind mit ihren eigenen Träumen beschäftigt, und sie erkennen den tiefen Graben nicht.
Die Familie verbietet die unstandesgemässe Verbindung und jagt Candide fort. Er ist tieftraurig, dass er Cunegonde verlassen muss. Doch er will nach vorne schauen, Pangloss lehrte ihn Optimismus, er glaubt an das Schicksal, das ihm die beste aller möglichen Welten bereithält.
Westfalen wird von einem Krieg heimgesucht. Candide wird zwangsrekrutiert. Er wird nach einem Desertierungsversuch gefoltert und schafft es im zweiten Versuch zum Schloss zurückzukehren. Dort findet seine Familie tot in den Trümmern des Schlosses. Cunegonde wurde von den Soldaten zuvor mehrfach geschändet. Candide verabschiedet sich von der toten Geliebten.
Einige Zeit später in Paris. Dort lebt eine Kurtisane, die von zwei Liebhabern ausgehalten wird, dem Erzbischof von Paris und einem reichen jüdischen Kaufmann. Es ist Cunegonde, die wundersamerweise wieder bei den Lebenden ist. Sie verachtet ihr Leben, doch sie liebt den Luxus, den es ermöglicht.

 

 

Die Titelrolle gehört zwar der männlichen Hauptrolle Candide, doch die berühmteste Arie darf Cunegonde singen. Es wurde in der Folge ein Showpiece für Koloratursoprane. Bernstein nannte Candide einen Valentin Karte für die europäische Oper. Diese Arie der Cunegonde die über Luxus und Schmuck singt, spielt nicht zufällig in Paris, denn es ist eine unverhohlene Parodie von Gounods «Juwelenarie» aus seinem Meisterwerk Faust.

Bei diesem Stück handelt es sich um eine Arie für Koloratursopran. Es ist ein Sopranstück mit dem Anspruch einer Opernarie. Sie stellt den Interpreten vor einige Schwierigkeiten. Zum einen hat die Arie einen großen Tonumfang –  es müssen drei hohe Es gesungen werden! – und zum anderen sind einige der verzierten Skalen äußerst vertrackt. Zudem muss das ganze muss mit scheinbarer Leichtigkeit und Witz gesungen werden, man befindet sich ja schließlich in einer Komödie.

Es ist ein wunderbares Portrait der Cunegonde. Scheinheilig singt von ihrem Elend als Kurtisane, doch immer wieder bricht im umwerfenden Refrain «What’s the use» aus ihr die Freude über ihren erworbenen Reichtum und den Schmuck aus. Wie kann man dabei nicht an Rosalindes berühmten Refrain «Oh je wie rührt mich dies» aus der Fledermaus denken!

 

 

Stimmfach “dramatischer Koloratur Sopran”

 

Die Rolle der Cunegonde ist für einen dramatischen Koloratursopran geschrieben. Der dramatische Koloratursopran muss sowohl die Fähigkeit zur Koloratur als auch die Fähigkeit besitzen, den dramatischen Ausdruck mit einem größeren Stimmvolumen zu beherrschen. Wenn diese Stimme auch lyrische Stimmen singen kann, kann es vorkommen, dass der “dramatische Koloratursopran” ein breites Repertoire singen kann.

 

 

 

Die Arie – der Text von GLITTER AND BE GAY

And here I am, my heart breaking
Forced to glitter, forced to be gay

Glitter and be gay
That’s the part I play
Here I am in Paris, France
Forced to bend my soul
To a sordid role
Victimised by bitter
Bitter circumstance

Alas, for me, had I remained
Beside my lady mother
My virtue had remained unstained
Until my maiden hand was gained
By some ‘Grand Duke’ or other…

Ah, ’twas not to be
Harsh necessity
Brought me to this gilded cage
Born to higher things
Here I drop my wings
Ah!
Singing of a sorrow
Nothing can assuage

And yet, of course, I rather like to revel, ah ha!
I have no strong objection to champagne, ah ha!
My wardrobe is expensive as the devil, ah ha!
Perhaps it is ignoble to complain!

Enough, enough
Of being basely tearful
I’ll show my noble stuff

 

 

 

Grosse Interpretinnen der Arie  GLITTER AND BE GAY

 

 

Barbara Cook war die erste Cunegonde. Das Casting Team hatte dannzumal große Mühe eine geeignete Person zu finden, die die hohen Noten hinbekam.  Bernstein wählte sie persönlich aus und coachte sie für diese schwierige Rolle. Sie verglich das Singen dieses Stück mit einem athletischen Grosseffort. Auf der Aufnahme spürt man die Plackerei nicht mehr, die Singfreude in diesem Stück ist ansteckend.

Glitter and be gay – Cook

 

Scarlett Strallen bringt die Royal Albert Hall zum Kochen.

Glitter and be gay – Strallen

 

June Anderson war die Cunegonde von Bernsteins 1989er Überarbeitung. Wir hören Sie mit Leonard Bernstein persönlich am Pult.

Glitter and be gay – Cook

 

Gepaart mit großem komödiantischen Talent Kirstin Chenoweth

Glitter and be gay – Chenoweth

 

Es ist kein Zufall, dass Diane Damrau und Natalie Dessay Candide sangen. Waren doch beide auch berühmte Königinnen der Nacht, in dessen Geist Bernstein «Glitter and be gay» auch komponierte, der Vereinigung von Parodie und Koloratur.

Glitter and be gay – Damrau

 

Dessay geht am Schluss sogar bis ins As.

Glitter and be gay – Dessay

 

 

 

 

 

 

Peter Lutz, opera-inside, der Online-Opernführer zur Arie “GLITTER AND BE GAY” aus der Operette CANDIDE von Leonard Bernstein.

 

 

 

 

 

 

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