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Der online Opernführer zu EUGEN ONEGIN

Tschaikowsky schrieb zehn Opern und Eugen Onegin ist seine bekannteste und schönste. Gefühlsbetonte Musik, blendende Instrumentation und innere Dramatik prägen dieses Werk. Zudem schenkt uns Tschajkowsky schöne, musikalische Orchesterpassagen, welche an seine schönsten Ballette erinnern.

ÜBERBLICK & SCHNELLZUGRIFF

 

 

Inhalt

Handlung

Kommentar

♪ Akt I (Landsitz Szene)

♪ Akt II (Ball Szene, Duell Szene)

♪ Akt III (Ball Szene, in Gremins Haus)

Aufnahme Empfehlung

Höhepunkte

Ya lyublyu vas (Lenskis Arioso)

Puskai pogibnu ya (Brief Szene)

Entreacte & Waltz

Kuda, Kuda (Lenskis Arie)

Entreacte & Polonaise

Gremin’ aria

Uzhel ta samaya Tatyana (Onegins Arie)

 

 

 

 

PERSONEN & HANDLUNG VON EUGEN ONEGIN IN 4 MINUTEN

 

 

 

 

 

URAUFFÜHRUNG

St. Moskau, 1879

LIBRETTO

Peter Tschaikowski und Konstantin Schilowski, basierend auf dem gleichnamigen Versroman von Alexander Puschkin.

HAUPTROLLEN

Larina, Witwe und Großgrundbesitzern (Mezzosopran) - Tatjana, ihre Tochter (Sopran) - Olga, Schwester von Tatjana (Alt) - Lenski, Poet (Tenor) - Onegin, Aristokrat und Freund Lenskis (Bariton) - Gremin, ein reicher Fürst (Bass)

AUFNAHME EMPFEHLUNG

DG mit Thomas Allen, Neil Shicoff, Mirella Freni, Anne Sofie von Otter unter der Leitung von James Levine mit dem Rundfunkchor Leipzig und der Staatskapelle Dresden.

 

 

 

 

KOMMENTAR

 

 

 

Der Biografische Aspekt

1877 war ein entscheidendes Jahr für den 37-jährigen Komponisten. Neben der Arbeit an «Eugen Onegin» ereignete sich in diesem Jahr auch seine unglückliche Heirat, er baute die briefliche Beziehung zu Nadeschda von Meck auf und er hatte eine schwärmerische Beziehung mit einem Violinvirtuosen. Doch eins nach dem anderen.

Tschaikowski schrieb im Januar dieses Jahres an seinen Bruder Modest über seine schwärmerische Liebe zu Josef Kotek, den er Jahre zuvor durch seine Lehrtätigkeit am Moskauer Konservatorium kennengelernt hatte. Noch im Vorjahr hatte er mit dem Gedanken gespielt, sich standesgemäß zu verheiraten, um dem Druck aus Familie und Gesellschaft zu entgegnen. Der Anlass dazu war ein Liebesbrief einer Schülerin, den ihn just im dem Moment erreichte, als eine befreundete Lehrerin mit dem Vorschlag an ihn herantrat, aus Puschkins Oper «Eugen Onegin» den Stoff für eine neue Oper zu schöpfen.

Nach anfänglichem Zögern schrieb Tschaikowski in einem veritablen Rauschzustand einer schlaflosen Nacht die Skizze der Oper. An dieser Stelle begannen sich Realität und Fiktion zu vermischen, stand doch Tschaikowski im Privatleben vor demselben Dilemma wie die Romanfigur Onegin – mit dem einzigen Unterschied, dass der Liebesbrief nicht von Tatjana stammte, sondern von seiner zukünftigen Frau Antonina Iwanowna. Mit Hilfe von Schirow nahm er das Libretto in Angriff und bereits im Juni war der erste Akt fertig. Parallel dazu entwickelte sich die Beziehung mit Antonina rasch weiter und schon im Juli wurde die Hochzeit gefeiert.

Dabei war Tschaikowski nicht in Feierlaune, denn bereits wenige Monate später verübte er mit dem Einstieg in die eiskalte  Moskwa einen Selbstmordversuch. Nach einem darauffolgenden Nervenzusammenbruch informierte sein Bruder Modest Antonina brieflich über die Trennung. Tschaikowsky erholte sich so weit, dass er im Januar 1878 den «Eugen Onegin» mit den beiden Schlussakten in San Remo beenden konnte.

 

 

Literarische Vorlage / Libretto

Als weitgereister Musikkritiker kannte Tschaikowski die Opernliteratur sehr gut und es einige der Entwicklungen missfielen ihm. Er war ein scharfzüngiger Beobachter und ein Kritiker Verdis («abgeschmackte Leierkastenmelodien»). Verdis Entwicklung in Richtung «Grand Opéra» und Ausstattungsopern, wie beispielsweise die Aida von 1871 kritisierte er als Werke von Monumentalismus und Effekthascherei.

Für den feinfühligen Petersburger stand im Musiktheater das Innenleben der Personen im Vordergrund. Diese Möglichkeit bot ihm Puschkins Werk und Tschaikowski wählte gezielte vier Passagen von dessen Dichtung «Eugen Onegin» für seine neue Oper aus. Bald schon entledigte er sich Schirows Unterstützung. Er wählte die Verse selbst aus und übernahm sie größtenteils unverändert. Er bezeichnete das Werk in der Folge nicht als «Oper» sondern als «lyrische Szenen». Bewusst suchte er keine weitverzweigte Handlung wie Verdi oder Wagner, sondern wählte die Form einer Kammeroper. Doch darf man das Werk trotzdem dramatisch nennen und der Operngänger ist dankbar über die übersichtliche und nachvollziehbare Handlung.

Onegin widmete jeden Akt gezielt einer Hauptperson. Im ersten Akt steht Tatjanas Person im Vordergrund, im zweiten diejenige Lenskis und schließlich im dritten Onegin. Tschaikowski konnte zu allen Personen eine Beziehung aufbauen, zu der oben beschriebenen Beziehung zu Onegin und Tatjana kam, dass er in dem dandyhaften Künstler Lenski sich in seinen Jugendjahren wiedererkannte.

 

 

Leitmotive und Musik

1876 besuchte Tschaikowski die Bayreuther Festspiele und sah dort den «Ring des Nibelungen». Er äußerte sich nicht sehr schmeichelhaft über Wagners Musik. Inwiefern der Deutsche seine Musik beeinflusste ist schwierig einzuschätzen, auf jeden Fall setzte Tschaikowsky im «Eugen Onegin» im wagnerischen Stil gezielt Erinnerungsmotive ein. Im Abschnitt zur Briefszene stellen wir Ihnen vier der wichtigsten Motive des «Eugen Onegin» vor.

Das Werk wird neben den Motiven geprägt von Soli und Duetten. Lediglich im zweiten Satz hören wir ein kurzes Quartett. Die Solistücke sind vom Umfang her mit der Ausnahme von Lenskis Arie nicht klassischen Arien, sondern haben in Tschaikowskis gewohnter Manier den Charakter von Ariosi, sind also prägnanter und weniger vielfältig.

 

 

Uraufführung und Rezension

Obwohl Tschaikowski bereits ein arrivierter Komponist war und ihm beispielsweise mit dem ersten Klavierkonzert oder dem Ballett «Schwanensee» bereits Meisterwerke gelungen waren, konnte er sich des Erfolgs einer neuen Oper nicht sicher sein. Seine bisherigen vier Opernprojekte waren von wenig Erfolg gekrönt und selbst sein bestes Werk, die Oper «Opritschnik», war nach seinen eigenen Worten bestenfalls ein «gelungener Fehlschlag».

Weil dem Komponisten das Pompöse einer großen Oper Inszenierung zuwiderlief, wählte er das Moskauer Konservatorium als Ort der Erstaufführung des «Eugen Onegin» vom Januar 1878. Das Werk wurde unter Leitung des Rektors und Freundes Nikolai Rubinstein hauptsächlich mit jungen Sängern und Instrumentalisten des Konservatoriums inszeniert. Das Werk wurde von Publikum und Kritikern größtenteils gut aufgenommen. Die erste Aufführung in einem traditionellen Opernhaus, fand aber erst zwei Jahre später im Bolschoi-Theater statt, die auf eine gute Resonanz stieß. Doch erst die von Tschaikowski dirigierte Aufführung von 1884 in Prag lancierte den Erfolg dieser Oper, die in der Folge zur meistgespielten russischen Oper aufstieg.

 

 

 

 

EUGEN ONEGIN AKT I

 

 

 

 

 

Die Einleitung führt den Hörer in eine melancholische Stimmung, drohende Untertöne lassen das Drama dieser Oper erahnen.

Einleitung  –  Fedoseyev

 

Handlung: Auf dem Landsitz der Larins. Larina denkt zurück an ihre Jugend, als es ihr nicht möglich war einen Offizier zu heiraten, den sie liebte. Sie hört ihren beiden Töchter zu, während im Hintergrund die Bauernmädchen russische Volkslieder singen.

Wir hören die schöne Duett-Stelle mit Sophie von Otter und Mirella Freni mit anschliessendem Quartett.

Slikali  –  v.Otter/Freni

 

Handlung: Bauern bringen die Ernte ein.

Ein wunderschöner Chor führt uns ein in die (anstrengende) Welt der Bauern im Russland von 1810.

Bolyt moyi skori  –  Levine

 

 

Die ungleichen Schwestern

Handlung: Die beiden Schwestern könnten gegensätzlicher nicht sein. Olga ist lebenslustig und ausgelassen, Tatjana ist verträumt und in sich gekehrt. Sie ist in Ihr Buch vertieft.

Kak ya lyublyu..Uzh kak po most – Freni / von Otter

 

Lenskis Arioso

Handlung: Lenski erscheint. Er ist ein Dichter und Nachbar, der Olga leidenschaftlich liebt. Er ist in Begleitung von Onegin, einem Gutsnachbar und Aristokraten. Während Lenski ein schwärmerischer Mensch ist, gehört Onegin zu den kühlen Denkern. Onegin war lange Zeit ein Lebemann und langweilt sich seit einiger Zeit auf dem Gut seines Onkels. Lenski freut sich über das Wiedersehen mit Olga

Wir hören Lenskis Arioso in deutscher Sprache, gesungen von Fritz Wunderlich, der bereits mit 36 Jahren verstarb. Eine schwärmerische und doch berührende Aufnahme.

Ya lyublyu vas (Ja ich liebe dich)  –  Wunderlich


 

Tatjanas Briefszene – sie hat sich verliebt

Handlung: Tatjana ging mit Onegin spazieren, sie fühlte sich seltsam zu ihm hingezogen, während Onegin kühl neben ihr herging. Abends in ihrem Zimmer kann sie nicht einschlafen. Die empfindsame Tatjana ist sich bewusst geworden, dass sie sich in Onegin verliebt hat. Sie setzt sich an den Schreibtisch und schreibt Onegin einen schwärmerischen Liebesbrief. Noch am morgen lässt sie ihn zu Onegin bringen.

Die  Briefszene ist einer der grossen Monologe der Operngeschichte. Tatjana geht in dieser berühmten Szene alle Gefühlslagen durch. Von hoffnungslos verzweifelt bis zur ekstatischen Hochstimmung. Der Monolog ist in vier Abschnitte unterteilt, von denen jeder für sich alleinstehen könnte.

Wir lernen in dieser Briefszene vier wichtige Erinnerungsmotive kennen. Die Einleitung beschreibt Tatjanas glühende Sehnsucht. Das vibrierende Tremolo der Streicher spiegelt die innere Unruhe und Zwiespalt wider. Die Veränderung der Orchestereinleitung zu raschen Sechzehntelnoten mit gezupften Achteln des aufgeregten Herzschlags imitieren ihre Aufregung darüber, ob sie den Brief schreiben soll. Bald setzt Tatjana mit ihrem Entschluss ein: «Puskai pogibnu y» («Und wenn es mein Ende wäre»). Der Gesang wird fieberhafter, steigert sich in Wellen bis aufs hohe As und endet mit dem Entschluss sich sofort an den Schreibtisch zu setzen «vezdy, on predo mnoyu!». Als die Sängerin sich an den Schreibtisch setzt, verstummt sie, das Orchester beruhigt sich und beginnt mit einer neuen, diesmal ruhigen Einleitung. Das Leitmotiv Tatjanas ist in den Streicher hörbar:

Eugen Onegin, Tatjana Motif

 

Tatjana nimmt den Stift in die Hand, doch nach wenigen Takten stockt sie, was soll sie schreiben? Onegins Motiv erscheint, das mehrmals zärtlich in der Oboe gesungen wird:

Onegin, Onegin Motiv

 

Doch sie zögert: «ne v silakh ya vladyet svoyei dushoi!» («ich habe nicht die Kraft, mein Herz zu zwingen»). Was ist die Alternative? Tschaikowski zitiert Tatjanas Einsamkeitsmotiv in den Flöten:

Eugen Onegin, solitude, Einsamkeit, Motiv

 

Mit Onegins Motiv im Orchester beginnt sie zu schreiben («zachem vi posetili nas?», «wieso kamen Sie zu uns? »), sie legt alles offen. Sie schreibt das Geständnis ihren Seelenqualen. Tschaikowski steigert das Tempo immer mehr, die Musik wird immer drängender. Dann ändert sich die Stimmung schlagartig, als die Oboe das Liebesbekenntnis-Motiv singt:

Confession of love - Motif, Liebesbekenntnis Motiv

 

Tatjana greift das Motiv zunächst zögerlich und zärtlich auf: «Kto ti: moi angel li khranitel» («Wer bist du? Mein Schutzengel oder ein listiger Versucher?»). Die Angst vor Ablehnung ist groß, doch sie will es versuchen. Als sie den Brief unterschreibt ertönen glanzvolle Blechblaser und jubelnde Streicher und Tatjana beendet mit zitternden Worten die Arie.

 

Die Briefszene von Anna Netrebko ist schlicht großartig. Sie beherrscht die intimen Teile dieses Stückes, ihr Gesang ist subtil, die Piani sind atemberaubend, um wenig später in großer Glut aus der vollen Kehle ekstatische Spitzentöne zu erzeugen.

Puskai pogibnu ya  –  Netrebko

 

 

Onegin besucht Tatjana

Handlung:  Ein neuer Tag bricht an. Mädchen pflücken Beeren.

Dyevitski, krasavitski

 

Handlung:  Am nächsten Tag kommt Onegin persönlich vorbei. Tatjana ist aufgeregt und sie hat Angst, Onegin lache sie aus ob ihrer Schwärmerei. Onegin  aber weist ihre Liebe zurück, die Ehe sei seiner Seele fremd. Sie werde bald einen anderen kennen lernen und ihn vergessen. Gedemütigt sinkt Tatjana auf den Stuhl.

Hvorostovskys Interpretation ist ergreifend hat Wärme und Eleganz, und vermittelt doch die Distanziertheit die die Rolle erfordert.

Kogda bi zhizn – Hvorostosky

 

 

 

 

 

 

EUGEN ONEGIN AKT II

 

 

 

Handlung: Zu Ehren Tatjanas wird im Januar ein Ball an ihrem Namenstag gegeben. Lenski hat Onegin mitgebracht. Doch dieser langweilt sich bald schon und rächt sich dafür bei Lenski, indem er wieder und wieder mit Olga tanzt. Als Lenski eifersüchtig wird, macht sich Olga über ihn lustig.

Der ¾ Takt hat Tschaikowski immer zu grossen Inspirationen beflügelt. Während die Gäste im Walzertakttanzen und sich vergnügen, nimmt das Drama unbemerkt seinen Anfang. Es ist eine wunderbar dramatische Anlage, die Tschaikowski kreiert. Während des überschwänglichen Tanzes beginnt im Innern des Lenskis die Verzweiflung um sich zu greifen.

Entracte & Waltz  –  Levine

Französisch war in dieser Zeit die europäische Modesprache und jeder gebildete Russe beherrschte sie.

Handlung: Ein Franzose der in der Nähe lebt, bringt Tatjana als Überraschung ein Ständchen in französischer Sprache.

A cette fête inviée  –  Sénéchal

 

 

Onegin wird zum Unglücksstifter

Handlung: Onegin provoziert Lenski und die beiden geraten in einen fürchterlichen Streit. Mittlerweile haben die Gäste aufgehört zu tanzen und hören den beiden zu. Lenski verliert die Nerven und verlangt Satisfaktion.

Onegin wird zum Unglücksstifter, der den labilen Lenski ins Unglück stürzt.

Ti ne tantsuyesh, Lenski – Weikl / Burrows

 

Handlung: Lenski entschuldigt sich bei der Mutter von Tatjana für die Szene und Onegin bereut, dass er seinen Freund Lenski so gereizt hat. Doch dieser lässt sich nicht von seinem Vorhaben abbringen und Onegin beschliesst Lenski eine Lektion erteilen. Ein Duell wird bei Sonnenaufgang vereinbart.

Tschaikowski zeigt sich in dieser Szene als Meister der Charakterisierung. Jeder der Gefühlswelten der vier Rollen wird in diesem Quartett grossartig geschildert.

V Vashem dome  –   Beczala / Netrebko

 

 

Lenskis grosse Arie Kuda, kuda

Handlung: Der Morgen bricht an. Lenski steht in einer trostlosen Schneelandschaft. Als er auf Onegin wartet schweifen seine Gedanken in Todesahnung zurück an seine vergangene Jugend und seine Liebe zu Olga.

Das melancholische “Kuda, Kuda” wurde zu einem Showstück vieler Tenöre. Sie hören vier Versionen in der Playlist.

Einen Eindruck eines klassischen russischen Tenors erhalten Sie in einer erstaunlich guten Tonqualität (Aufnahmejahr 1912) mit der Stimme des vielleicht besten russischen Tenors, Leonid Sobinov dieses «Lenski’s Aria» genannten Stücks. Russische Tenöre tönen für westliche Ohren etwas ungewöhnlich. Sie besitzen ein hohes Timbre, tönen sehr elegisch und vermögen schöne Linien zu singen. Doch sie sind nicht so farbenreich und tönen bisweilen etwas mager (Kesting).

Kuda,  kuda vy (Lensky’s Aria) (1) –  Sobinov

Diese Arie passt wundervoll zu Björlings von Natur aus melancholischen Stimme. Schönheit des Tons und Schmerz in der Stimme packen den Hörer.

Kuda,  kuda vy (Lenski’s Aria) (2)  –  Björling

 

Julius Patzak war der Tenor der elegischen Töne. Wie nur wenige konnte er die melancholischen Töne ausdrücken. Die Interpretation ist in deutscher Sprache.

Kuda,  kuda vy (Lenski’s Aria) (3)  –  Julius Patzak

 

Eine hervorragende Version hören Sie von Placido Domingo. Sein Russisch tönt überraschend authentisch (zumindest für jemanden der des Russischen nicht mächtig ist…).

Kuda,  kuda vy (Lenski’s Aria) (4)  –  Domingo

 

Handlung: Onegin erscheint. Die Sekundanten reichen den beiden die Waffen und die beiden stellen sich auf. Ein Schuss fällt und Lenski fällt tödlich getroffen zu Boden.

 

 

 

 

EUGEN ONEGIN AKT III

 

 


Entracte Polonaise  –  Solti/ROH

Gremins Arie

Handlung: Jahre später in einem Ballsaal in St. Petersburg. Onegin langweilt sich. Der alte Fürst Gremin erscheint mit seiner Frau – Tatjana ! Gremin erklärt dem überraschten Onegin, dass er verheiratet sei.

Diese russische Oper ist eine perfekte Gelegenheit, Bekanntschaft mit russischen Sängern zu machen. Charakteristisch für russische Bässe ist der schwarze Klang Ihrer Stimme, während die Tenöre in der Regel eine hohe, elegische Stimmfärbung haben. Ein wunderbares Beispiel einer russischen Bassstimme finden Sie mit «Gremins Aria» interpretiert von Boris Shtokolov.

Gremins aria   –  Boris Shtokolov

Onegins grosse Arie

Handlung: Onegin steht unter Schock. Leidenschaft kocht bei ich plötzlich hoch: die Erinnerung an Tatjana, das tödliche Duell und die verlorenen Jahre. Beim Anblick von Tatjana muss er sich aufgewühlt eingestehen, dass er sich in sie verliebt hat.

Der berühmte englische Kritiker John Stean hielt grosse Stücke auf dem russischen Bariton Pavel Lisitsian. Er sah in ihm nicht nur die russischen Rollen sondern auch den perfekten Verdi Bariton mit seiner leicht metallischen, klangschönen Stimme, die auch in der Höhe brillant tönt. Auch Kesting ist begeistert, der diese Arie «nie schöner gehört habe».

Uzhel ta samaya Tatyana  –  Lisitsan

 

 

Das tragische Finale

Handlung: Am Morgen in Gremins Haus. Tatjana hat einen Brief von Onegin erhalten, der bald schon erscheint. Tatyana erinnert sich noch gut als vor 2 Jahren Onegin sie mit einer kaltherzigen Predigt abfertigte. Das Glück war so nah, doch jetzt sei sie verheiratet und bitte Onegin zu gehen. Onegin weigert sich. Die gerührte Tatyana gesteht ihm seine Liebe. Aber ihre Treue gehöre ihrem Mann. Onegin will das nicht hinnehmen, doch Tatyana weist ihn ab und verlässt den Raum. Onegin verlässt fluchtartig das Haus.

Wir hören einen Ausschnitt aus dieser Szene aus einem Galakonzert von Anna Netrebko und Dmitri Hvorostovsky auf dem Roten Platz in Moskau.

O! Kak mne tiazhelo  –  Netrebko/Hvorostovsky

 

 

 

 

Aufnahmen-Empfehlung

 

DG mit Thomas Allen, Neil Shicoff, Mirella Freni, Anne Sofie von Otter unter der Leitung von James Levine mit dem Rundfunkchor Leipzig und der Staatskapelle Dresden.

 

 

Peter Lutz, opera-inside, der online Opernführer zu EUGEN ONEGIN von PETER TCHAIKOVSKY

 

 

 

 

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