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WEIMAR und THÜRINGEN – Reiseführer für Oper, klassische Musik und Kultur

Thueringen Thuringia Weimar Reiseführer Travelguide Classical Music Klassische Musik Oper Opera Kultur Culture d

WEIMAR und THÜRINGEN: Ein Reiseführer für Musikfans

Besuchsziele zu klassischer Musik und Opernkunst mit einem historischem Bezug. Lernen Sie spannende Ideen und Hintergrund-Informationen kennen.

 

 

 


 

 

KARTE DER REISEZIELE DES REISEFÜHRERS WEIMAR und THÜRINGEN

Zoomen Sie ein für Reiseziele in WEIMAR und THÜRINGEN:

 

 


 

LEBEN UND WIRKEN VON KOMPONISTEN IN WEIMAR UND THÜRINGEN

 

 

Johann Sebastian Bach

Thüringen war neben Sachsen / Leipzig die zentrale Stätte seines Wirkens

Dabei hat er in verschiedensten Ortschaften gelebt und gewirkt

Erfurft Stammortschaft der Bach Familie

Johann Sebastian Bach hat zwar nie in Erfurt gewohnt, aber den Ort für Familienfeste öfters besucht.

Erfurt darf mit Fug und Recht als die Wiege der Bachfamilie bezeichnet werden. Über 150 Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen sind in der Kaufmannskirche registriert, in der unter anderem Luther gepredigt hatte. In dieser Kirche heirateten auch Johann Sebastian Bachs Eltern.

kraemerbruecke erfurt Erfurt Johann Sebastian Bach Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera d

Jugendjahre und erste Berufsjahre in Eisenach und Umgebung

Bachs Eltern zog von Erfurt her nach EISENACH, wo der Vater war als Stadtpfeiffer unter anderem für die Kirchenmusik zuständig war. Bach kam hier zur Welt und war das jüngste von 8 Kindern. Die Wohnung der Familie an der heutigen Lutherstrasse steht nicht mehr.

Bach kam schon früh mit der Musik in Kontakt und wurde gefördert. Als er 8 Jahre alt war, starb seine Mutter. Der Vater heiratete eine Witwe, doch bald darauf verstarb auch er. Johann Sebastian war mit 8 Jahren zum Vollwaisen geworden und er zog mit einem seiner Brüder zu seinem älteren Bruder Johann Christian nach OHRDRUF.

Dieser war dort Organist und hatte sein Handwerk u.a. bei Johann Pachelbel gelernt. So erhielt Johann Sebastian von ihm eine fundierte Ausbildung. Die kleine Stadt Ohrdrufhatte ein ausgezeichnetes Lyzeum, das Bach dank seines unermüdlichen Fleißes mit hervorragenden Noten abschloss, die ihn zum Studium an der Universität berechtigten. Da der Haushalt seines Bruders gewachsen war, musste er nun auf eigenen Beinen stehen. Bach beschloss nach Arnstadt zu gehen.

3 Jahre später kehrt Bach wieder in die Gegend von Eisenach zurück. In Arnstadt wird er Organist der neuen Bonifatius Kirche. Er wird gut bezahlt und komponiert hier viele seiner Werke für Orgel. Er beginnt seinen Ruf als Orgelspieler aufzubauen, einmal wird er sogar nach Weimar gerufen, um eine Orgel zu testen. Bachs Ruf kein einfacher Mensch zu sein wird in Arnstadt offensichtlich. Ständig ist er in Konflikt mit der Stadtverwaltung, die ihm vorwirft, seine Pflichten zu vernachlässigen. Zudem ist er häufig mit Musiker und Chorsänger in Prügeleien verwickelt. Er unternimmt eine Reise nach Lübeck zu Buxtehude und der Aufenthalt wird für Bach eine Offenbarung. Bach ist unzufrieden mit dem Können der Sänger in der Kleinstadt und so beschließt er sich für die gut bezahlte Stelle Domorganist in Mühlhausen zu bewerben. Er besteht das Vorspielen und wechselt 1707 ins 80 km nördlich gelegene Mühlhausen.

In MÜHLHAUSEN steigt er in der Hierarchie auf und wird Kapellmeister der Kirche St. Blasii. Die Stelle ist gut bezahlt und er kann sein Gehalt sogar noch mit dem Dienst in Nebenkirchen aufbessern. Nun heiratet er seine Liebe aus Arnstadt Maria Barbara Bach, die sieben Kindern das Leben schenken wird unter anderem dem bedeutenden Komponisten Carl Philipp Emanuel. 1707 ereignete sich in Mühlhausen ein katastrophaler Stadtbrand, der 300 Häuser zerstörte, der vierte innert 50 Jahren. Die Stadtregierung war gezwungen die Abgaben zu erhöhen und die Lebenshaltungskosten stiegen für Bach. Als dieser nach Weimar für die Abschlussarbeiten einer Renovierung der dortigen Orgel reiste, bot ihm der Fürst eine Anstellung mit hohem Gehalt an. Bach nahm an gab seine Demission in Mühlhausen nach nur einem Jahr bekannt und zieht nach Weimar.

Eisenach Richard Wagner Biografie Biography Life Leben Places Orte Music Musik Travel Guide Reisen Reiseführer

Privates Glück in Weimar – doch zuletzt landet Bach im Kerker

In Weimar fand Bach sein privates Glück, es kamen sechs Kinder zur Welt, darunter Carl Philip Emanuel und Christian Friedemann, die beide selbst berühmte Musiker wurden. Zwei der Kinder, die Zwillinge Maria und Johann, sterben jedoch kurz nach der Geburt.

Als Bach 1708 von Mühlhausen her  nach Weimar kam war es ein Wiedersehen, denn er hatte bereits fünf Jahre zuvor die Stadt kennengelernt. Sie wurde von den beiden Fürsten Wilhelm und Johann regiert, die beide musikliebend waren. Wilhelm war streng katholisch und förderte die Kirchenmusik nach Kräften. Zum ersten Mal konnte Bach auf ein professionelles Orchester zurückgreifen und er komponierte 20 Kantaten. Johann spielte selbst Musik und förderte die weltliche Konzertmusik, so konnte Bach beide Musikstile bearbeiten.

Bach lernte Paul von Westhoff kennen, der ebenfalls am Hof angestellt war und im selben Haus wohnte wie Bach. Bach verbesserte mit Hilfe des Violinvirtuosen sein Violinspiel und schrieb hier viele seiner Werke, darunter die Partita in d-Moll. Ebenfalls entstanden hier viele seiner Cembalo Werke.

Zu Bachs Leidwesen war er den beiden Leitern der Konzert- und der Hofmusik unterstellt. Seine Stelle als Hoforganist und Konzertmeister war sehr gut bezahlt, verdiente er doch mehr als seine beiden Vorgesetzten, doch er war Angestellter des Hofes und so als Lakai kein freier Mann, was ihm noch zum Verhängnis werden sollte. Als der Kapellmeister starb, wurde Bach übergangen und er nahm in der Folge ohne bei den Weimarer Fürsten um Erlaubnis zu bitten, ein Angebot des Fürsten in Köthen an. Als der Weimarer Fürst Wilhelm Ernst darüber in Kenntnis gesetzt wurde, liess er seinen Lakaien Bach kurz und bündig im Kerker schmoren (mehr siehe beim Reiseziel Torbau). 1707 verliess Bach nach einem Monat Kerkerstrafe als vorbestrafter Mann Weimar im Jahr in Richtung Köthen.

Johann Sebastian Bach Portrait
ZUR VOLLSTÄNDIGEN BACH-BIOGRAFIE

Johannes Brahms

Verbindung zum Fürsten und zum Meininger Orchester

Das Meininger Orchester gehörte Ende des 19. Jahrhunderts zu den besten Europas. Der kunstsinnige Souverän Georg II, genannt der «Theaterherzog» förderte die Künste und Hans von Bülow führte es ab 1880 zur grössten Blüte. Die beiden setzten sich leidenschaftlich für Brahms Werk ein und der Komponist dirigierte das Orchester mehrmals in Meiningen und auf Tourneen. Insgesamt hielt sich Brahms etwa 100 Tag in Meiningen auf.

Der Herzog stellte das Orchester auch für sogenannte «Werkstätten» zur Verfügung und so erlebte Brahms 2. Klavierkonzert hier seine nicht-öffentliche Uraufführung. Als Höhepunkt der Verbindung der Meininger zu Brahms war das Hoftheater der Uraufführungsort seiner 4. Sinfonie, vom Komponisten selbst dirigiert. Diese in Mürzzuschlag komponierte Sinfonie hat musikhistorisch eine herausgehobene Bedeutung, es war Brahms letzte Sinfonie und vielleicht die letzte der klassischen Sinfonien vom Typus, der mehr als 100 Jahre zuvor von Haydn begründet worden war.

Interessanterweise war der potentielle Nachfolger Brahms’ in Meiningen zugegen, denn Brahms lernte in diesen Jahren Richard Strauss im Meiningen kennen, der 1885 als Nachfolger von Bülows Kapellmeister in Meiningen wurde. Brahms soll Strauss auch ein «Ganz hübsch, junger Mann» zu seiner f-moll Sinfonie zugestanden haben (was aus dem Munde Brahms’ ein Kompliment war). Strauss. bis dahin Brahmsianer, wurde in diesem Jahr aber unter dem Einfluss des Konzertmeisters Ritter zum Wagnerianer und wechselte von der Sinfonie zur Form der sinfonischen Dichtung.

Brahms schrieb später für den glänzenden Klarinettisten des Meininger Orchesters, Richard Mühlfeld, vier Werke für Klarinette.

Johannes Brahms
ZU DER VOLLSTÄNDIGEN BIOGRAFIE VON BRAHMS

Franz Liszt

Liszt fand hier Zeit fürs Komponieren

Weimar war eine der wichtigsten Lebensstationen Liszts. Von 1842 bis zu seinem Tod 1886 war Weimar sein zeitweiliger und teilweiser Lebensmittelpunkt. Die Verbindung zu Weimar begann 1841 mit einem Konzert, bei der die musikbegeisterte Fürstin Anna Pawlowa Liszt für eine ausserordentliche Kapellmeisterstelle am Hoftheater gewinnen konnte. In einem Abstecher nach Dresden hörte er Wagners Rienzi und er lernte den Komponisten kennen.

Die Besuche in Weimar blieben aber sporadisch, erst nachdem Liszt 1847 Carolyne zu Sayn-Wittgenstein kennengelernt hatte liess sich Liszt zusammen mit ihr nun als ordentlicher Kapellmeister in Weimar nieder und sie zogen Sie in die Altenburg, wo seine produktivste Komponistentätigkeit begann, die 12-Jahre lang in relativer Zurückgezogenheit dauerte und deren Höhepunkt seine Klavier-Sonate in h-Moll war. Hier besuchte Richard Wagner ihn 1849 auf seiner Flucht von Dresden, bei der Liszt ihm zur Weiterflucht nach Zürich verhalf. Ein Jahr später erfolgte die Uraufführung von Wagners «Lohengrin» im Hoftheater von Weimar unter der Leitung von Liszt unter Abwesenheiten des Komponisten, der im Exil in Zürich feststeckte.

Er machte Weimar zu einem künstlerischen Zentrum mit internationaler Ausstrahlung

Liszt engagierte sich im Hoftheater für viele Komponisten, der meistgespielte blieb Wagner mit 36 Aufführungen, den er auch privat finanziell unterstützte. Liszt wirkte in Weimar als Klavier Pädagoge später berühmter Musiker. Hans von Bülow, Emil von Sauer, Carl Tausig, Peter Cornelius und viele andere waren oft in Weimar bei Liszt. Weil seine Frau reich geerbt hatte konnte Liszt auf ein Honorar verzichten und viele der Schüler wurden zu einer verschworenen Truppe, die den Kern der Neudeutschen bildeten (in späterer Rivalität zu den Traditionalisten um Brahms und Hanslick). 1859 verliess Liszt die Kapellmeisterstelle, als die Aufführung des «Barbier von Bagdad» ausgezischt wurde.

Ab 1869 kehrte er in den Sommermonaten wieder nach Weimar zurück, wo ihm der Fürst im Wohnhaus der Hofgärtnerei ein Stockwerk zur Verfügung stellte. Hier widmete Liszt seine Zeit den vielen Schülern, die ihn besuchten.

Franz Liszt Weimar

Felix Mendelssohn Bartholdy

Verbindung zu Goethe

1821 besuchte der 12-jährige Felix Mendelssohn zusammen mit seinem Förderer Zelter den Dichterfürsten in seinem Haus in Weimar. Zelter war seit 1802 ein Freund Goethes und einer seiner wenigen Duzfreunden. Er hatte den jungen Felix schon brieflich angekündigt (dessen Text einen damals vermutlich üblichen anti-semitischen Ton hatte). Ludwig Rellstab war Zeuge der Begegnung und berichtete, wie Mendelssohn den alten Goethe in Entzücken versetzte.

Zuerst spielte Mendelssohn mit drei weiteren Musikanten ein Klavierquartett aus eigener Komposition. Anschliessend musste er verschiedene Aufgaben mit Improvisationen und vom Blattspiel lösen, die der junge Knabe mit Bravour löste. Und zum Schluss nahm er aus einem Packen zuerst ein Autograf einer Beethoven Komposition hervor mit dem fast unleserlichen Gekritzel des Komponisten, das Mendelssohn fehlerfrei vom Blatt spielte.

Das Wunderkind Mendelssohn erinnerte Goethe an Mozart

Der damals 12-jährige Goethe hatte 58 Jahre zuvor den 9-jährigen Mozart auf dessen Wunderkind Reise in Frankfurt gehört und verglich Mendelssohn nun mit Mozart. Goethe war so begeistert, dass er Mendelssohn einlud noch zu bleiben und daraus wurden 16 Tage bis Mendelssohn wieder nach Berlin zurückkehrte. Die beiden ungleichen Menschen blieben sich bis zum Tode Goethes freundschaftlich verbunden, drei weitere Treffen fanden statt und ein reger Briefwechsel zeugt von der herzlichen Zuneigung der beiden.[/sc_fs_faq]

LINK ZUR KOMPLETTEN MENDELSSOHN BIOGRAFIE

Der junge Felix Mendelssohn:

Mendelssohn Bartholdy 1821 Weimar Felix Mendelssohn Bartholdy Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera

Richard Strauss

Eine kurze aber wichtige Station in Meiningen

Im Jahr 1889 trat Strauss seine Stelle als zweiter Kapellmeister in Weimar an. Höhepunkte waren zum einen die vielen Wagner-Aufführungen des leidenschaftlichen Wagner-Anhängers.

Und zum zweiten durfte Strauss am 10. Mai 1894 die Oper „Hänsel und Gretel“ des ehemaligen Wagner-Assistenten Humperdinck erfolgreich uraufführen, bei der Strauss‘ spätere Frau Pauline den Hänsel sang. Das Werk wurde am 23. Dezember zum ersten Mal aufgeführt und gilt seither als Weihnachtsmärchen, auch wenn die Handlung im Sommer spielt und die Lebkuchen die einzige Reminiszenz an Weihnachten sind.

Pauline de Ahna sang auch an der Uraufführung von Strauss erster Oper „Guntram“ in Weimar uraufgeführt. Doch die in Wagnerschen Manier spielende Ritter-Oper wurde kein Erfolg, während seine symphonischen Dichtungen erfolgreich waren. Strauss entwickelte eine stetige Konzerttätigkeit in ganz Deutschland, um seine Ton-Dichtungen auf die Spielpläne zu bringen.  Im Jahr 1894 heirateten Pauline und Richard. Sie verliessen Weimar und gingen zurück nach München.

Richard Strauss Conductor
ZUR VOLLSTÄNDIGEN BIOGRAPHIE VON RICHARD STRAUSS

Richard Wagner

Wagner Bezug zu Thüringen ist lediglich brüchstückhaft. Flucht und Uraufführung in Weimar, sowie die Wartburg als Schauplatz seines Tannhäusers sind die Referenzpunkte zu Wagners Biographie

Franz Liszt wird in Weimar zur wichtigen Stütze

Wagner flüchtete 1849 zu Liszt nach Weimar, als er steckbrieflich gesucht wurde. Liszt half ihm grosszügig mit Unterschlupf und Geld für die Reise nach Zürich und versprach ihm, seinen für Dresden geplanten „Lohengrin“ aufzuführen. So wurde das Weimarer Hoftheater 1850 der Uraufführungsort dieser romantischen Oper vom steckbrieflich gesuchten Wagner.

Sehnsuchtsort Wartburg

Richard Wagner war mehrmals in Eisenach. Zum ersten Mal 1842 und zum zweiten Mal 1849 auf der Flucht nach Dresden. Stets besuchte er die Wartburg, 1872 sogar unfreiwillig, weil er auf Durchfahrt kurz ausstieg und dann der Zug ohne ihn losfuhr. Natürlich bekam die Stadt wegen der Luther-Burg Wartburg, die der Schauplatz seines Tannhäusers wurde, für Wagner eine wichtige Bedeutung und er zeigte sie 1879 Cosima und Siegfried anlässlich seines letzten Besuchs in Eisenach.

LINK ZUR KOMPLETTEN WAGNER BIOGRAFIE
Richard Wagner jung young Portrait

 

 


 

KONZERTSÄLE UND OPERNHÄUSER

 

 

Johann Sebastian Bach

Thüringen war neben Sachsen / Leipzig die zentrale Stätte seines Wirkens

Dabei hat er in verschiedensten Ortschaften gelebt und gewirkt

Erfurft Stammortschaft der Bach Familie

Johann Sebastian Bach hat zwar nie in Erfurt gewohnt, aber den Ort für Familienfeste öfters besucht.

Erfurt darf mit Fug und Recht als die Wiege der Bachfamilie bezeichnet werden. Über 150 Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen sind in der Kaufmannskirche registriert, in der unter anderem Luther gepredigt hatte. In dieser Kirche heirateten auch Johann Sebastian Bachs Eltern.

kraemerbruecke erfurt Erfurt Johann Sebastian Bach Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera d

Jugendjahre und erste Berufsjahre in Eisenach und Umgebung

Bachs Eltern zog von Erfurt her nach EISENACH, wo der Vater war als Stadtpfeiffer unter anderem für die Kirchenmusik zuständig war. Bach kam hier zur Welt und war das jüngste von 8 Kindern. Die Wohnung der Familie an der heutigen Lutherstrasse steht nicht mehr.

Bach kam schon früh mit der Musik in Kontakt und wurde gefördert. Als er 8 Jahre alt war, starb seine Mutter. Der Vater heiratete eine Witwe, doch bald darauf verstarb auch er. Johann Sebastian war mit 8 Jahren zum Vollwaisen geworden und er zog mit einem seiner Brüder zu seinem älteren Bruder Johann Christian nach OHRDRUF.

Dieser war dort Organist und hatte sein Handwerk u.a. bei Johann Pachelbel gelernt. So erhielt Johann Sebastian von ihm eine fundierte Ausbildung. Die kleine Stadt Ohrdrufhatte ein ausgezeichnetes Lyzeum, das Bach dank seines unermüdlichen Fleißes mit hervorragenden Noten abschloss, die ihn zum Studium an der Universität berechtigten. Da der Haushalt seines Bruders gewachsen war, musste er nun auf eigenen Beinen stehen. Bach beschloss nach Arnstadt zu gehen.

3 Jahre später kehrt Bach wieder in die Gegend von Eisenach zurück. In Arnstadt wird er Organist der neuen Bonifatius Kirche. Er wird gut bezahlt und komponiert hier viele seiner Werke für Orgel. Er beginnt seinen Ruf als Orgelspieler aufzubauen, einmal wird er sogar nach Weimar gerufen, um eine Orgel zu testen. Bachs Ruf kein einfacher Mensch zu sein wird in Arnstadt offensichtlich. Ständig ist er in Konflikt mit der Stadtverwaltung, die ihm vorwirft, seine Pflichten zu vernachlässigen. Zudem ist er häufig mit Musiker und Chorsänger in Prügeleien verwickelt. Er unternimmt eine Reise nach Lübeck zu Buxtehude und der Aufenthalt wird für Bach eine Offenbarung. Bach ist unzufrieden mit dem Können der Sänger in der Kleinstadt und so beschließt er sich für die gut bezahlte Stelle Domorganist in Mühlhausen zu bewerben. Er besteht das Vorspielen und wechselt 1707 ins 80 km nördlich gelegene Mühlhausen.

In MÜHLHAUSEN steigt er in der Hierarchie auf und wird Kapellmeister der Kirche St. Blasii. Die Stelle ist gut bezahlt und er kann sein Gehalt sogar noch mit dem Dienst in Nebenkirchen aufbessern. Nun heiratet er seine Liebe aus Arnstadt Maria Barbara Bach, die sieben Kindern das Leben schenken wird unter anderem dem bedeutenden Komponisten Carl Philipp Emanuel. 1707 ereignete sich in Mühlhausen ein katastrophaler Stadtbrand, der 300 Häuser zerstörte, der vierte innert 50 Jahren. Die Stadtregierung war gezwungen die Abgaben zu erhöhen und die Lebenshaltungskosten stiegen für Bach. Als dieser nach Weimar für die Abschlussarbeiten einer Renovierung der dortigen Orgel reiste, bot ihm der Fürst eine Anstellung mit hohem Gehalt an. Bach nahm an gab seine Demission in Mühlhausen nach nur einem Jahr bekannt und zieht nach Weimar.

Eisenach Richard Wagner Biografie Biography Life Leben Places Orte Music Musik Travel Guide Reisen Reiseführer

Privates Glück in Weimar – doch zuletzt landet Bach im Kerker

In Weimar fand Bach sein privates Glück, es kamen sechs Kinder zur Welt, darunter Carl Philip Emanuel und Christian Friedemann, die beide selbst berühmte Musiker wurden. Zwei der Kinder, die Zwillinge Maria und Johann, sterben jedoch kurz nach der Geburt.

Als Bach 1708 von Mühlhausen her  nach Weimar kam war es ein Wiedersehen, denn er hatte bereits fünf Jahre zuvor die Stadt kennengelernt. Sie wurde von den beiden Fürsten Wilhelm und Johann regiert, die beide musikliebend waren. Wilhelm war streng katholisch und förderte die Kirchenmusik nach Kräften. Zum ersten Mal konnte Bach auf ein professionelles Orchester zurückgreifen und er komponierte 20 Kantaten. Johann spielte selbst Musik und förderte die weltliche Konzertmusik, so konnte Bach beide Musikstile bearbeiten.

Bach lernte Paul von Westhoff kennen, der ebenfalls am Hof angestellt war und im selben Haus wohnte wie Bach. Bach verbesserte mit Hilfe des Violinvirtuosen sein Violinspiel und schrieb hier viele seiner Werke, darunter die Partita in d-Moll. Ebenfalls entstanden hier viele seiner Cembalo Werke.

Zu Bachs Leidwesen war er den beiden Leitern der Konzert- und der Hofmusik unterstellt. Seine Stelle als Hoforganist und Konzertmeister war sehr gut bezahlt, verdiente er doch mehr als seine beiden Vorgesetzten, doch er war Angestellter des Hofes und so als Lakai kein freier Mann, was ihm noch zum Verhängnis werden sollte. Als der Kapellmeister starb, wurde Bach übergangen und er nahm in der Folge ohne bei den Weimarer Fürsten um Erlaubnis zu bitten, ein Angebot des Fürsten in Köthen an. Als der Weimarer Fürst Wilhelm Ernst darüber in Kenntnis gesetzt wurde, liess er seinen Lakaien Bach kurz und bündig im Kerker schmoren (mehr siehe beim Reiseziel Torbau). 1707 verliess Bach nach einem Monat Kerkerstrafe als vorbestrafter Mann Weimar im Jahr in Richtung Köthen.

Johann Sebastian Bach Portrait
ZUR VOLLSTÄNDIGEN BACH-BIOGRAFIE

Johannes Brahms

Verbindung zum Fürsten und zum Meininger Orchester

Das Meininger Orchester gehörte Ende des 19. Jahrhunderts zu den besten Europas. Der kunstsinnige Souverän Georg II, genannt der «Theaterherzog» förderte die Künste und Hans von Bülow führte es ab 1880 zur grössten Blüte. Die beiden setzten sich leidenschaftlich für Brahms Werk ein und der Komponist dirigierte das Orchester mehrmals in Meiningen und auf Tourneen. Insgesamt hielt sich Brahms etwa 100 Tag in Meiningen auf.

Der Herzog stellte das Orchester auch für sogenannte «Werkstätten» zur Verfügung und so erlebte Brahms 2. Klavierkonzert hier seine nicht-öffentliche Uraufführung. Als Höhepunkt der Verbindung der Meininger zu Brahms war das Hoftheater der Uraufführungsort seiner 4. Sinfonie, vom Komponisten selbst dirigiert. Diese in Mürzzuschlag komponierte Sinfonie hat musikhistorisch eine herausgehobene Bedeutung, es war Brahms letzte Sinfonie und vielleicht die letzte der klassischen Sinfonien vom Typus, der mehr als 100 Jahre zuvor von Haydn begründet worden war.

Interessanterweise war der potentielle Nachfolger Brahms’ in Meiningen zugegen, denn Brahms lernte in diesen Jahren Richard Strauss im Meiningen kennen, der 1885 als Nachfolger von Bülows Kapellmeister in Meiningen wurde. Brahms soll Strauss auch ein «Ganz hübsch, junger Mann» zu seiner f-moll Sinfonie zugestanden haben (was aus dem Munde Brahms’ ein Kompliment war). Strauss. bis dahin Brahmsianer, wurde in diesem Jahr aber unter dem Einfluss des Konzertmeisters Ritter zum Wagnerianer und wechselte von der Sinfonie zur Form der sinfonischen Dichtung.

Brahms schrieb später für den glänzenden Klarinettisten des Meininger Orchesters, Richard Mühlfeld, vier Werke für Klarinette.

Johannes Brahms
ZU DER VOLLSTÄNDIGEN BIOGRAFIE VON BRAHMS

Franz Liszt

Liszt fand hier Zeit fürs Komponieren

Weimar war eine der wichtigsten Lebensstationen Liszts. Von 1842 bis zu seinem Tod 1886 war Weimar sein zeitweiliger und teilweiser Lebensmittelpunkt. Die Verbindung zu Weimar begann 1841 mit einem Konzert, bei der die musikbegeisterte Fürstin Anna Pawlowa Liszt für eine ausserordentliche Kapellmeisterstelle am Hoftheater gewinnen konnte. In einem Abstecher nach Dresden hörte er Wagners Rienzi und er lernte den Komponisten kennen.

Die Besuche in Weimar blieben aber sporadisch, erst nachdem Liszt 1847 Carolyne zu Sayn-Wittgenstein kennengelernt hatte liess sich Liszt zusammen mit ihr nun als ordentlicher Kapellmeister in Weimar nieder und sie zogen Sie in die Altenburg, wo seine produktivste Komponistentätigkeit begann, die 12-Jahre lang in relativer Zurückgezogenheit dauerte und deren Höhepunkt seine Klavier-Sonate in h-Moll war. Hier besuchte Richard Wagner ihn 1849 auf seiner Flucht von Dresden, bei der Liszt ihm zur Weiterflucht nach Zürich verhalf. Ein Jahr später erfolgte die Uraufführung von Wagners «Lohengrin» im Hoftheater von Weimar unter der Leitung von Liszt unter Abwesenheiten des Komponisten, der im Exil in Zürich feststeckte.

Er machte Weimar zu einem künstlerischen Zentrum mit internationaler Ausstrahlung

Liszt engagierte sich im Hoftheater für viele Komponisten, der meistgespielte blieb Wagner mit 36 Aufführungen, den er auch privat finanziell unterstützte. Liszt wirkte in Weimar als Klavier Pädagoge später berühmter Musiker. Hans von Bülow, Emil von Sauer, Carl Tausig, Peter Cornelius und viele andere waren oft in Weimar bei Liszt. Weil seine Frau reich geerbt hatte konnte Liszt auf ein Honorar verzichten und viele der Schüler wurden zu einer verschworenen Truppe, die den Kern der Neudeutschen bildeten (in späterer Rivalität zu den Traditionalisten um Brahms und Hanslick). 1859 verliess Liszt die Kapellmeisterstelle, als die Aufführung des «Barbier von Bagdad» ausgezischt wurde.

Ab 1869 kehrte er in den Sommermonaten wieder nach Weimar zurück, wo ihm der Fürst im Wohnhaus der Hofgärtnerei ein Stockwerk zur Verfügung stellte. Hier widmete Liszt seine Zeit den vielen Schülern, die ihn besuchten.

Franz Liszt Weimar

Felix Mendelssohn Bartholdy

Verbindung zu Goethe

1821 besuchte der 12-jährige Felix Mendelssohn zusammen mit seinem Förderer Zelter den Dichterfürsten in seinem Haus in Weimar. Zelter war seit 1802 ein Freund Goethes und einer seiner wenigen Duzfreunden. Er hatte den jungen Felix schon brieflich angekündigt (dessen Text einen damals vermutlich üblichen anti-semitischen Ton hatte). Ludwig Rellstab war Zeuge der Begegnung und berichtete, wie Mendelssohn den alten Goethe in Entzücken versetzte.

Zuerst spielte Mendelssohn mit drei weiteren Musikanten ein Klavierquartett aus eigener Komposition. Anschliessend musste er verschiedene Aufgaben mit Improvisationen und vom Blattspiel lösen, die der junge Knabe mit Bravour löste. Und zum Schluss nahm er aus einem Packen zuerst ein Autograf einer Beethoven Komposition hervor mit dem fast unleserlichen Gekritzel des Komponisten, das Mendelssohn fehlerfrei vom Blatt spielte.

Das Wunderkind Mendelssohn erinnerte Goethe an Mozart

Der damals 12-jährige Goethe hatte 58 Jahre zuvor den 9-jährigen Mozart auf dessen Wunderkind Reise in Frankfurt gehört und verglich Mendelssohn nun mit Mozart. Goethe war so begeistert, dass er Mendelssohn einlud noch zu bleiben und daraus wurden 16 Tage bis Mendelssohn wieder nach Berlin zurückkehrte. Die beiden ungleichen Menschen blieben sich bis zum Tode Goethes freundschaftlich verbunden, drei weitere Treffen fanden statt und ein reger Briefwechsel zeugt von der herzlichen Zuneigung der beiden.[/sc_fs_faq]

LINK ZUR KOMPLETTEN MENDELSSOHN BIOGRAFIE

Der junge Felix Mendelssohn:

Mendelssohn Bartholdy 1821 Weimar Felix Mendelssohn Bartholdy Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera

Richard Strauss

Eine kurze aber wichtige Station in Meiningen

Im Jahr 1889 trat Strauss seine Stelle als zweiter Kapellmeister in Weimar an. Höhepunkte waren zum einen die vielen Wagner-Aufführungen des leidenschaftlichen Wagner-Anhängers.

Und zum zweiten durfte Strauss am 10. Mai 1894 die Oper „Hänsel und Gretel“ des ehemaligen Wagner-Assistenten Humperdinck erfolgreich uraufführen, bei der Strauss‘ spätere Frau Pauline den Hänsel sang. Das Werk wurde am 23. Dezember zum ersten Mal aufgeführt und gilt seither als Weihnachtsmärchen, auch wenn die Handlung im Sommer spielt und die Lebkuchen die einzige Reminiszenz an Weihnachten sind.

Pauline de Ahna sang auch an der Uraufführung von Strauss erster Oper „Guntram“ in Weimar uraufgeführt. Doch die in Wagnerschen Manier spielende Ritter-Oper wurde kein Erfolg, während seine symphonischen Dichtungen erfolgreich waren. Strauss entwickelte eine stetige Konzerttätigkeit in ganz Deutschland, um seine Ton-Dichtungen auf die Spielpläne zu bringen.  Im Jahr 1894 heirateten Pauline und Richard. Sie verliessen Weimar und gingen zurück nach München.

Richard Strauss Conductor
ZUR VOLLSTÄNDIGEN BIOGRAPHIE VON RICHARD STRAUSS

Richard Wagner

Wagner Bezug zu Thüringen ist lediglich brüchstückhaft. Flucht und Uraufführung in Weimar, sowie die Wartburg als Schauplatz seines Tannhäusers sind die Referenzpunkte zu Wagners Biographie

Franz Liszt wird in Weimar zur wichtigen Stütze

Wagner flüchtete 1849 zu Liszt nach Weimar, als er steckbrieflich gesucht wurde. Liszt half ihm grosszügig mit Unterschlupf und Geld für die Reise nach Zürich und versprach ihm, seinen für Dresden geplanten „Lohengrin“ aufzuführen. So wurde das Weimarer Hoftheater 1850 der Uraufführungsort dieser romantischen Oper vom steckbrieflich gesuchten Wagner.

Sehnsuchtsort Wartburg

Richard Wagner war mehrmals in Eisenach. Zum ersten Mal 1842 und zum zweiten Mal 1849 auf der Flucht nach Dresden. Stets besuchte er die Wartburg, 1872 sogar unfreiwillig, weil er auf Durchfahrt kurz ausstieg und dann der Zug ohne ihn losfuhr. Natürlich bekam die Stadt wegen der Luther-Burg Wartburg, die der Schauplatz seines Tannhäusers wurde, für Wagner eine wichtige Bedeutung und er zeigte sie 1879 Cosima und Siegfried anlässlich seines letzten Besuchs in Eisenach.

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Richard Wagner jung young Portrait

 

 

 


 

KIRCHEN

 

 

Johann Sebastian Bach

Thüringen war neben Sachsen / Leipzig die zentrale Stätte seines Wirkens

Dabei hat er in verschiedensten Ortschaften gelebt und gewirkt

Erfurft Stammortschaft der Bach Familie

Johann Sebastian Bach hat zwar nie in Erfurt gewohnt, aber den Ort für Familienfeste öfters besucht.

Erfurt darf mit Fug und Recht als die Wiege der Bachfamilie bezeichnet werden. Über 150 Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen sind in der Kaufmannskirche registriert, in der unter anderem Luther gepredigt hatte. In dieser Kirche heirateten auch Johann Sebastian Bachs Eltern.

kraemerbruecke erfurt Erfurt Johann Sebastian Bach Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera d

Jugendjahre und erste Berufsjahre in Eisenach und Umgebung

Bachs Eltern zog von Erfurt her nach EISENACH, wo der Vater war als Stadtpfeiffer unter anderem für die Kirchenmusik zuständig war. Bach kam hier zur Welt und war das jüngste von 8 Kindern. Die Wohnung der Familie an der heutigen Lutherstrasse steht nicht mehr.

Bach kam schon früh mit der Musik in Kontakt und wurde gefördert. Als er 8 Jahre alt war, starb seine Mutter. Der Vater heiratete eine Witwe, doch bald darauf verstarb auch er. Johann Sebastian war mit 8 Jahren zum Vollwaisen geworden und er zog mit einem seiner Brüder zu seinem älteren Bruder Johann Christian nach OHRDRUF.

Dieser war dort Organist und hatte sein Handwerk u.a. bei Johann Pachelbel gelernt. So erhielt Johann Sebastian von ihm eine fundierte Ausbildung. Die kleine Stadt Ohrdrufhatte ein ausgezeichnetes Lyzeum, das Bach dank seines unermüdlichen Fleißes mit hervorragenden Noten abschloss, die ihn zum Studium an der Universität berechtigten. Da der Haushalt seines Bruders gewachsen war, musste er nun auf eigenen Beinen stehen. Bach beschloss nach Arnstadt zu gehen.

3 Jahre später kehrt Bach wieder in die Gegend von Eisenach zurück. In Arnstadt wird er Organist der neuen Bonifatius Kirche. Er wird gut bezahlt und komponiert hier viele seiner Werke für Orgel. Er beginnt seinen Ruf als Orgelspieler aufzubauen, einmal wird er sogar nach Weimar gerufen, um eine Orgel zu testen. Bachs Ruf kein einfacher Mensch zu sein wird in Arnstadt offensichtlich. Ständig ist er in Konflikt mit der Stadtverwaltung, die ihm vorwirft, seine Pflichten zu vernachlässigen. Zudem ist er häufig mit Musiker und Chorsänger in Prügeleien verwickelt. Er unternimmt eine Reise nach Lübeck zu Buxtehude und der Aufenthalt wird für Bach eine Offenbarung. Bach ist unzufrieden mit dem Können der Sänger in der Kleinstadt und so beschließt er sich für die gut bezahlte Stelle Domorganist in Mühlhausen zu bewerben. Er besteht das Vorspielen und wechselt 1707 ins 80 km nördlich gelegene Mühlhausen.

In MÜHLHAUSEN steigt er in der Hierarchie auf und wird Kapellmeister der Kirche St. Blasii. Die Stelle ist gut bezahlt und er kann sein Gehalt sogar noch mit dem Dienst in Nebenkirchen aufbessern. Nun heiratet er seine Liebe aus Arnstadt Maria Barbara Bach, die sieben Kindern das Leben schenken wird unter anderem dem bedeutenden Komponisten Carl Philipp Emanuel. 1707 ereignete sich in Mühlhausen ein katastrophaler Stadtbrand, der 300 Häuser zerstörte, der vierte innert 50 Jahren. Die Stadtregierung war gezwungen die Abgaben zu erhöhen und die Lebenshaltungskosten stiegen für Bach. Als dieser nach Weimar für die Abschlussarbeiten einer Renovierung der dortigen Orgel reiste, bot ihm der Fürst eine Anstellung mit hohem Gehalt an. Bach nahm an gab seine Demission in Mühlhausen nach nur einem Jahr bekannt und zieht nach Weimar.

Eisenach Richard Wagner Biografie Biography Life Leben Places Orte Music Musik Travel Guide Reisen Reiseführer

Privates Glück in Weimar – doch zuletzt landet Bach im Kerker

In Weimar fand Bach sein privates Glück, es kamen sechs Kinder zur Welt, darunter Carl Philip Emanuel und Christian Friedemann, die beide selbst berühmte Musiker wurden. Zwei der Kinder, die Zwillinge Maria und Johann, sterben jedoch kurz nach der Geburt.

Als Bach 1708 von Mühlhausen her  nach Weimar kam war es ein Wiedersehen, denn er hatte bereits fünf Jahre zuvor die Stadt kennengelernt. Sie wurde von den beiden Fürsten Wilhelm und Johann regiert, die beide musikliebend waren. Wilhelm war streng katholisch und förderte die Kirchenmusik nach Kräften. Zum ersten Mal konnte Bach auf ein professionelles Orchester zurückgreifen und er komponierte 20 Kantaten. Johann spielte selbst Musik und förderte die weltliche Konzertmusik, so konnte Bach beide Musikstile bearbeiten.

Bach lernte Paul von Westhoff kennen, der ebenfalls am Hof angestellt war und im selben Haus wohnte wie Bach. Bach verbesserte mit Hilfe des Violinvirtuosen sein Violinspiel und schrieb hier viele seiner Werke, darunter die Partita in d-Moll. Ebenfalls entstanden hier viele seiner Cembalo Werke.

Zu Bachs Leidwesen war er den beiden Leitern der Konzert- und der Hofmusik unterstellt. Seine Stelle als Hoforganist und Konzertmeister war sehr gut bezahlt, verdiente er doch mehr als seine beiden Vorgesetzten, doch er war Angestellter des Hofes und so als Lakai kein freier Mann, was ihm noch zum Verhängnis werden sollte. Als der Kapellmeister starb, wurde Bach übergangen und er nahm in der Folge ohne bei den Weimarer Fürsten um Erlaubnis zu bitten, ein Angebot des Fürsten in Köthen an. Als der Weimarer Fürst Wilhelm Ernst darüber in Kenntnis gesetzt wurde, liess er seinen Lakaien Bach kurz und bündig im Kerker schmoren (mehr siehe beim Reiseziel Torbau). 1707 verliess Bach nach einem Monat Kerkerstrafe als vorbestrafter Mann Weimar im Jahr in Richtung Köthen.

Johann Sebastian Bach Portrait
ZUR VOLLSTÄNDIGEN BACH-BIOGRAFIE

Johannes Brahms

Verbindung zum Fürsten und zum Meininger Orchester

Das Meininger Orchester gehörte Ende des 19. Jahrhunderts zu den besten Europas. Der kunstsinnige Souverän Georg II, genannt der «Theaterherzog» förderte die Künste und Hans von Bülow führte es ab 1880 zur grössten Blüte. Die beiden setzten sich leidenschaftlich für Brahms Werk ein und der Komponist dirigierte das Orchester mehrmals in Meiningen und auf Tourneen. Insgesamt hielt sich Brahms etwa 100 Tag in Meiningen auf.

Der Herzog stellte das Orchester auch für sogenannte «Werkstätten» zur Verfügung und so erlebte Brahms 2. Klavierkonzert hier seine nicht-öffentliche Uraufführung. Als Höhepunkt der Verbindung der Meininger zu Brahms war das Hoftheater der Uraufführungsort seiner 4. Sinfonie, vom Komponisten selbst dirigiert. Diese in Mürzzuschlag komponierte Sinfonie hat musikhistorisch eine herausgehobene Bedeutung, es war Brahms letzte Sinfonie und vielleicht die letzte der klassischen Sinfonien vom Typus, der mehr als 100 Jahre zuvor von Haydn begründet worden war.

Interessanterweise war der potentielle Nachfolger Brahms’ in Meiningen zugegen, denn Brahms lernte in diesen Jahren Richard Strauss im Meiningen kennen, der 1885 als Nachfolger von Bülows Kapellmeister in Meiningen wurde. Brahms soll Strauss auch ein «Ganz hübsch, junger Mann» zu seiner f-moll Sinfonie zugestanden haben (was aus dem Munde Brahms’ ein Kompliment war). Strauss. bis dahin Brahmsianer, wurde in diesem Jahr aber unter dem Einfluss des Konzertmeisters Ritter zum Wagnerianer und wechselte von der Sinfonie zur Form der sinfonischen Dichtung.

Brahms schrieb später für den glänzenden Klarinettisten des Meininger Orchesters, Richard Mühlfeld, vier Werke für Klarinette.

Johannes Brahms
ZU DER VOLLSTÄNDIGEN BIOGRAFIE VON BRAHMS

Franz Liszt

Liszt fand hier Zeit fürs Komponieren

Weimar war eine der wichtigsten Lebensstationen Liszts. Von 1842 bis zu seinem Tod 1886 war Weimar sein zeitweiliger und teilweiser Lebensmittelpunkt. Die Verbindung zu Weimar begann 1841 mit einem Konzert, bei der die musikbegeisterte Fürstin Anna Pawlowa Liszt für eine ausserordentliche Kapellmeisterstelle am Hoftheater gewinnen konnte. In einem Abstecher nach Dresden hörte er Wagners Rienzi und er lernte den Komponisten kennen.

Die Besuche in Weimar blieben aber sporadisch, erst nachdem Liszt 1847 Carolyne zu Sayn-Wittgenstein kennengelernt hatte liess sich Liszt zusammen mit ihr nun als ordentlicher Kapellmeister in Weimar nieder und sie zogen Sie in die Altenburg, wo seine produktivste Komponistentätigkeit begann, die 12-Jahre lang in relativer Zurückgezogenheit dauerte und deren Höhepunkt seine Klavier-Sonate in h-Moll war. Hier besuchte Richard Wagner ihn 1849 auf seiner Flucht von Dresden, bei der Liszt ihm zur Weiterflucht nach Zürich verhalf. Ein Jahr später erfolgte die Uraufführung von Wagners «Lohengrin» im Hoftheater von Weimar unter der Leitung von Liszt unter Abwesenheiten des Komponisten, der im Exil in Zürich feststeckte.

Er machte Weimar zu einem künstlerischen Zentrum mit internationaler Ausstrahlung

Liszt engagierte sich im Hoftheater für viele Komponisten, der meistgespielte blieb Wagner mit 36 Aufführungen, den er auch privat finanziell unterstützte. Liszt wirkte in Weimar als Klavier Pädagoge später berühmter Musiker. Hans von Bülow, Emil von Sauer, Carl Tausig, Peter Cornelius und viele andere waren oft in Weimar bei Liszt. Weil seine Frau reich geerbt hatte konnte Liszt auf ein Honorar verzichten und viele der Schüler wurden zu einer verschworenen Truppe, die den Kern der Neudeutschen bildeten (in späterer Rivalität zu den Traditionalisten um Brahms und Hanslick). 1859 verliess Liszt die Kapellmeisterstelle, als die Aufführung des «Barbier von Bagdad» ausgezischt wurde.

Ab 1869 kehrte er in den Sommermonaten wieder nach Weimar zurück, wo ihm der Fürst im Wohnhaus der Hofgärtnerei ein Stockwerk zur Verfügung stellte. Hier widmete Liszt seine Zeit den vielen Schülern, die ihn besuchten.

Franz Liszt Weimar

Felix Mendelssohn Bartholdy

Verbindung zu Goethe

1821 besuchte der 12-jährige Felix Mendelssohn zusammen mit seinem Förderer Zelter den Dichterfürsten in seinem Haus in Weimar. Zelter war seit 1802 ein Freund Goethes und einer seiner wenigen Duzfreunden. Er hatte den jungen Felix schon brieflich angekündigt (dessen Text einen damals vermutlich üblichen anti-semitischen Ton hatte). Ludwig Rellstab war Zeuge der Begegnung und berichtete, wie Mendelssohn den alten Goethe in Entzücken versetzte.

Zuerst spielte Mendelssohn mit drei weiteren Musikanten ein Klavierquartett aus eigener Komposition. Anschliessend musste er verschiedene Aufgaben mit Improvisationen und vom Blattspiel lösen, die der junge Knabe mit Bravour löste. Und zum Schluss nahm er aus einem Packen zuerst ein Autograf einer Beethoven Komposition hervor mit dem fast unleserlichen Gekritzel des Komponisten, das Mendelssohn fehlerfrei vom Blatt spielte.

Das Wunderkind Mendelssohn erinnerte Goethe an Mozart

Der damals 12-jährige Goethe hatte 58 Jahre zuvor den 9-jährigen Mozart auf dessen Wunderkind Reise in Frankfurt gehört und verglich Mendelssohn nun mit Mozart. Goethe war so begeistert, dass er Mendelssohn einlud noch zu bleiben und daraus wurden 16 Tage bis Mendelssohn wieder nach Berlin zurückkehrte. Die beiden ungleichen Menschen blieben sich bis zum Tode Goethes freundschaftlich verbunden, drei weitere Treffen fanden statt und ein reger Briefwechsel zeugt von der herzlichen Zuneigung der beiden.[/sc_fs_faq]

LINK ZUR KOMPLETTEN MENDELSSOHN BIOGRAFIE

Der junge Felix Mendelssohn:

Mendelssohn Bartholdy 1821 Weimar Felix Mendelssohn Bartholdy Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera

Richard Strauss

Eine kurze aber wichtige Station in Meiningen

Im Jahr 1889 trat Strauss seine Stelle als zweiter Kapellmeister in Weimar an. Höhepunkte waren zum einen die vielen Wagner-Aufführungen des leidenschaftlichen Wagner-Anhängers.

Und zum zweiten durfte Strauss am 10. Mai 1894 die Oper „Hänsel und Gretel“ des ehemaligen Wagner-Assistenten Humperdinck erfolgreich uraufführen, bei der Strauss‘ spätere Frau Pauline den Hänsel sang. Das Werk wurde am 23. Dezember zum ersten Mal aufgeführt und gilt seither als Weihnachtsmärchen, auch wenn die Handlung im Sommer spielt und die Lebkuchen die einzige Reminiszenz an Weihnachten sind.

Pauline de Ahna sang auch an der Uraufführung von Strauss erster Oper „Guntram“ in Weimar uraufgeführt. Doch die in Wagnerschen Manier spielende Ritter-Oper wurde kein Erfolg, während seine symphonischen Dichtungen erfolgreich waren. Strauss entwickelte eine stetige Konzerttätigkeit in ganz Deutschland, um seine Ton-Dichtungen auf die Spielpläne zu bringen.  Im Jahr 1894 heirateten Pauline und Richard. Sie verliessen Weimar und gingen zurück nach München.

Richard Strauss Conductor
ZUR VOLLSTÄNDIGEN BIOGRAPHIE VON RICHARD STRAUSS

Richard Wagner

Wagner Bezug zu Thüringen ist lediglich brüchstückhaft. Flucht und Uraufführung in Weimar, sowie die Wartburg als Schauplatz seines Tannhäusers sind die Referenzpunkte zu Wagners Biographie

Franz Liszt wird in Weimar zur wichtigen Stütze

Wagner flüchtete 1849 zu Liszt nach Weimar, als er steckbrieflich gesucht wurde. Liszt half ihm grosszügig mit Unterschlupf und Geld für die Reise nach Zürich und versprach ihm, seinen für Dresden geplanten „Lohengrin“ aufzuführen. So wurde das Weimarer Hoftheater 1850 der Uraufführungsort dieser romantischen Oper vom steckbrieflich gesuchten Wagner.

Sehnsuchtsort Wartburg

Richard Wagner war mehrmals in Eisenach. Zum ersten Mal 1842 und zum zweiten Mal 1849 auf der Flucht nach Dresden. Stets besuchte er die Wartburg, 1872 sogar unfreiwillig, weil er auf Durchfahrt kurz ausstieg und dann der Zug ohne ihn losfuhr. Natürlich bekam die Stadt wegen der Luther-Burg Wartburg, die der Schauplatz seines Tannhäusers wurde, für Wagner eine wichtige Bedeutung und er zeigte sie 1879 Cosima und Siegfried anlässlich seines letzten Besuchs in Eisenach.

LINK ZUR KOMPLETTEN WAGNER BIOGRAFIE
Richard Wagner jung young Portrait

 

 


 

MUSEEN

 

 

Johann Sebastian Bach

Thüringen war neben Sachsen / Leipzig die zentrale Stätte seines Wirkens

Dabei hat er in verschiedensten Ortschaften gelebt und gewirkt

Erfurft Stammortschaft der Bach Familie

Johann Sebastian Bach hat zwar nie in Erfurt gewohnt, aber den Ort für Familienfeste öfters besucht.

Erfurt darf mit Fug und Recht als die Wiege der Bachfamilie bezeichnet werden. Über 150 Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen sind in der Kaufmannskirche registriert, in der unter anderem Luther gepredigt hatte. In dieser Kirche heirateten auch Johann Sebastian Bachs Eltern.

kraemerbruecke erfurt Erfurt Johann Sebastian Bach Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera d

Jugendjahre und erste Berufsjahre in Eisenach und Umgebung

Bachs Eltern zog von Erfurt her nach EISENACH, wo der Vater war als Stadtpfeiffer unter anderem für die Kirchenmusik zuständig war. Bach kam hier zur Welt und war das jüngste von 8 Kindern. Die Wohnung der Familie an der heutigen Lutherstrasse steht nicht mehr.

Bach kam schon früh mit der Musik in Kontakt und wurde gefördert. Als er 8 Jahre alt war, starb seine Mutter. Der Vater heiratete eine Witwe, doch bald darauf verstarb auch er. Johann Sebastian war mit 8 Jahren zum Vollwaisen geworden und er zog mit einem seiner Brüder zu seinem älteren Bruder Johann Christian nach OHRDRUF.

Dieser war dort Organist und hatte sein Handwerk u.a. bei Johann Pachelbel gelernt. So erhielt Johann Sebastian von ihm eine fundierte Ausbildung. Die kleine Stadt Ohrdrufhatte ein ausgezeichnetes Lyzeum, das Bach dank seines unermüdlichen Fleißes mit hervorragenden Noten abschloss, die ihn zum Studium an der Universität berechtigten. Da der Haushalt seines Bruders gewachsen war, musste er nun auf eigenen Beinen stehen. Bach beschloss nach Arnstadt zu gehen.

3 Jahre später kehrt Bach wieder in die Gegend von Eisenach zurück. In Arnstadt wird er Organist der neuen Bonifatius Kirche. Er wird gut bezahlt und komponiert hier viele seiner Werke für Orgel. Er beginnt seinen Ruf als Orgelspieler aufzubauen, einmal wird er sogar nach Weimar gerufen, um eine Orgel zu testen. Bachs Ruf kein einfacher Mensch zu sein wird in Arnstadt offensichtlich. Ständig ist er in Konflikt mit der Stadtverwaltung, die ihm vorwirft, seine Pflichten zu vernachlässigen. Zudem ist er häufig mit Musiker und Chorsänger in Prügeleien verwickelt. Er unternimmt eine Reise nach Lübeck zu Buxtehude und der Aufenthalt wird für Bach eine Offenbarung. Bach ist unzufrieden mit dem Können der Sänger in der Kleinstadt und so beschließt er sich für die gut bezahlte Stelle Domorganist in Mühlhausen zu bewerben. Er besteht das Vorspielen und wechselt 1707 ins 80 km nördlich gelegene Mühlhausen.

In MÜHLHAUSEN steigt er in der Hierarchie auf und wird Kapellmeister der Kirche St. Blasii. Die Stelle ist gut bezahlt und er kann sein Gehalt sogar noch mit dem Dienst in Nebenkirchen aufbessern. Nun heiratet er seine Liebe aus Arnstadt Maria Barbara Bach, die sieben Kindern das Leben schenken wird unter anderem dem bedeutenden Komponisten Carl Philipp Emanuel. 1707 ereignete sich in Mühlhausen ein katastrophaler Stadtbrand, der 300 Häuser zerstörte, der vierte innert 50 Jahren. Die Stadtregierung war gezwungen die Abgaben zu erhöhen und die Lebenshaltungskosten stiegen für Bach. Als dieser nach Weimar für die Abschlussarbeiten einer Renovierung der dortigen Orgel reiste, bot ihm der Fürst eine Anstellung mit hohem Gehalt an. Bach nahm an gab seine Demission in Mühlhausen nach nur einem Jahr bekannt und zieht nach Weimar.

Eisenach Richard Wagner Biografie Biography Life Leben Places Orte Music Musik Travel Guide Reisen Reiseführer

Privates Glück in Weimar – doch zuletzt landet Bach im Kerker

In Weimar fand Bach sein privates Glück, es kamen sechs Kinder zur Welt, darunter Carl Philip Emanuel und Christian Friedemann, die beide selbst berühmte Musiker wurden. Zwei der Kinder, die Zwillinge Maria und Johann, sterben jedoch kurz nach der Geburt.

Als Bach 1708 von Mühlhausen her  nach Weimar kam war es ein Wiedersehen, denn er hatte bereits fünf Jahre zuvor die Stadt kennengelernt. Sie wurde von den beiden Fürsten Wilhelm und Johann regiert, die beide musikliebend waren. Wilhelm war streng katholisch und förderte die Kirchenmusik nach Kräften. Zum ersten Mal konnte Bach auf ein professionelles Orchester zurückgreifen und er komponierte 20 Kantaten. Johann spielte selbst Musik und förderte die weltliche Konzertmusik, so konnte Bach beide Musikstile bearbeiten.

Bach lernte Paul von Westhoff kennen, der ebenfalls am Hof angestellt war und im selben Haus wohnte wie Bach. Bach verbesserte mit Hilfe des Violinvirtuosen sein Violinspiel und schrieb hier viele seiner Werke, darunter die Partita in d-Moll. Ebenfalls entstanden hier viele seiner Cembalo Werke.

Zu Bachs Leidwesen war er den beiden Leitern der Konzert- und der Hofmusik unterstellt. Seine Stelle als Hoforganist und Konzertmeister war sehr gut bezahlt, verdiente er doch mehr als seine beiden Vorgesetzten, doch er war Angestellter des Hofes und so als Lakai kein freier Mann, was ihm noch zum Verhängnis werden sollte. Als der Kapellmeister starb, wurde Bach übergangen und er nahm in der Folge ohne bei den Weimarer Fürsten um Erlaubnis zu bitten, ein Angebot des Fürsten in Köthen an. Als der Weimarer Fürst Wilhelm Ernst darüber in Kenntnis gesetzt wurde, liess er seinen Lakaien Bach kurz und bündig im Kerker schmoren (mehr siehe beim Reiseziel Torbau). 1707 verliess Bach nach einem Monat Kerkerstrafe als vorbestrafter Mann Weimar im Jahr in Richtung Köthen.

Johann Sebastian Bach Portrait
ZUR VOLLSTÄNDIGEN BACH-BIOGRAFIE

Johannes Brahms

Verbindung zum Fürsten und zum Meininger Orchester

Das Meininger Orchester gehörte Ende des 19. Jahrhunderts zu den besten Europas. Der kunstsinnige Souverän Georg II, genannt der «Theaterherzog» förderte die Künste und Hans von Bülow führte es ab 1880 zur grössten Blüte. Die beiden setzten sich leidenschaftlich für Brahms Werk ein und der Komponist dirigierte das Orchester mehrmals in Meiningen und auf Tourneen. Insgesamt hielt sich Brahms etwa 100 Tag in Meiningen auf.

Der Herzog stellte das Orchester auch für sogenannte «Werkstätten» zur Verfügung und so erlebte Brahms 2. Klavierkonzert hier seine nicht-öffentliche Uraufführung. Als Höhepunkt der Verbindung der Meininger zu Brahms war das Hoftheater der Uraufführungsort seiner 4. Sinfonie, vom Komponisten selbst dirigiert. Diese in Mürzzuschlag komponierte Sinfonie hat musikhistorisch eine herausgehobene Bedeutung, es war Brahms letzte Sinfonie und vielleicht die letzte der klassischen Sinfonien vom Typus, der mehr als 100 Jahre zuvor von Haydn begründet worden war.

Interessanterweise war der potentielle Nachfolger Brahms’ in Meiningen zugegen, denn Brahms lernte in diesen Jahren Richard Strauss im Meiningen kennen, der 1885 als Nachfolger von Bülows Kapellmeister in Meiningen wurde. Brahms soll Strauss auch ein «Ganz hübsch, junger Mann» zu seiner f-moll Sinfonie zugestanden haben (was aus dem Munde Brahms’ ein Kompliment war). Strauss. bis dahin Brahmsianer, wurde in diesem Jahr aber unter dem Einfluss des Konzertmeisters Ritter zum Wagnerianer und wechselte von der Sinfonie zur Form der sinfonischen Dichtung.

Brahms schrieb später für den glänzenden Klarinettisten des Meininger Orchesters, Richard Mühlfeld, vier Werke für Klarinette.

Johannes Brahms
ZU DER VOLLSTÄNDIGEN BIOGRAFIE VON BRAHMS

Franz Liszt

Liszt fand hier Zeit fürs Komponieren

Weimar war eine der wichtigsten Lebensstationen Liszts. Von 1842 bis zu seinem Tod 1886 war Weimar sein zeitweiliger und teilweiser Lebensmittelpunkt. Die Verbindung zu Weimar begann 1841 mit einem Konzert, bei der die musikbegeisterte Fürstin Anna Pawlowa Liszt für eine ausserordentliche Kapellmeisterstelle am Hoftheater gewinnen konnte. In einem Abstecher nach Dresden hörte er Wagners Rienzi und er lernte den Komponisten kennen.

Die Besuche in Weimar blieben aber sporadisch, erst nachdem Liszt 1847 Carolyne zu Sayn-Wittgenstein kennengelernt hatte liess sich Liszt zusammen mit ihr nun als ordentlicher Kapellmeister in Weimar nieder und sie zogen Sie in die Altenburg, wo seine produktivste Komponistentätigkeit begann, die 12-Jahre lang in relativer Zurückgezogenheit dauerte und deren Höhepunkt seine Klavier-Sonate in h-Moll war. Hier besuchte Richard Wagner ihn 1849 auf seiner Flucht von Dresden, bei der Liszt ihm zur Weiterflucht nach Zürich verhalf. Ein Jahr später erfolgte die Uraufführung von Wagners «Lohengrin» im Hoftheater von Weimar unter der Leitung von Liszt unter Abwesenheiten des Komponisten, der im Exil in Zürich feststeckte.

Er machte Weimar zu einem künstlerischen Zentrum mit internationaler Ausstrahlung

Liszt engagierte sich im Hoftheater für viele Komponisten, der meistgespielte blieb Wagner mit 36 Aufführungen, den er auch privat finanziell unterstützte. Liszt wirkte in Weimar als Klavier Pädagoge später berühmter Musiker. Hans von Bülow, Emil von Sauer, Carl Tausig, Peter Cornelius und viele andere waren oft in Weimar bei Liszt. Weil seine Frau reich geerbt hatte konnte Liszt auf ein Honorar verzichten und viele der Schüler wurden zu einer verschworenen Truppe, die den Kern der Neudeutschen bildeten (in späterer Rivalität zu den Traditionalisten um Brahms und Hanslick). 1859 verliess Liszt die Kapellmeisterstelle, als die Aufführung des «Barbier von Bagdad» ausgezischt wurde.

Ab 1869 kehrte er in den Sommermonaten wieder nach Weimar zurück, wo ihm der Fürst im Wohnhaus der Hofgärtnerei ein Stockwerk zur Verfügung stellte. Hier widmete Liszt seine Zeit den vielen Schülern, die ihn besuchten.

Franz Liszt Weimar

Felix Mendelssohn Bartholdy

Verbindung zu Goethe

1821 besuchte der 12-jährige Felix Mendelssohn zusammen mit seinem Förderer Zelter den Dichterfürsten in seinem Haus in Weimar. Zelter war seit 1802 ein Freund Goethes und einer seiner wenigen Duzfreunden. Er hatte den jungen Felix schon brieflich angekündigt (dessen Text einen damals vermutlich üblichen anti-semitischen Ton hatte). Ludwig Rellstab war Zeuge der Begegnung und berichtete, wie Mendelssohn den alten Goethe in Entzücken versetzte.

Zuerst spielte Mendelssohn mit drei weiteren Musikanten ein Klavierquartett aus eigener Komposition. Anschliessend musste er verschiedene Aufgaben mit Improvisationen und vom Blattspiel lösen, die der junge Knabe mit Bravour löste. Und zum Schluss nahm er aus einem Packen zuerst ein Autograf einer Beethoven Komposition hervor mit dem fast unleserlichen Gekritzel des Komponisten, das Mendelssohn fehlerfrei vom Blatt spielte.

Das Wunderkind Mendelssohn erinnerte Goethe an Mozart

Der damals 12-jährige Goethe hatte 58 Jahre zuvor den 9-jährigen Mozart auf dessen Wunderkind Reise in Frankfurt gehört und verglich Mendelssohn nun mit Mozart. Goethe war so begeistert, dass er Mendelssohn einlud noch zu bleiben und daraus wurden 16 Tage bis Mendelssohn wieder nach Berlin zurückkehrte. Die beiden ungleichen Menschen blieben sich bis zum Tode Goethes freundschaftlich verbunden, drei weitere Treffen fanden statt und ein reger Briefwechsel zeugt von der herzlichen Zuneigung der beiden.[/sc_fs_faq]

LINK ZUR KOMPLETTEN MENDELSSOHN BIOGRAFIE

Der junge Felix Mendelssohn:

Mendelssohn Bartholdy 1821 Weimar Felix Mendelssohn Bartholdy Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera

Richard Strauss

Eine kurze aber wichtige Station in Meiningen

Im Jahr 1889 trat Strauss seine Stelle als zweiter Kapellmeister in Weimar an. Höhepunkte waren zum einen die vielen Wagner-Aufführungen des leidenschaftlichen Wagner-Anhängers.

Und zum zweiten durfte Strauss am 10. Mai 1894 die Oper „Hänsel und Gretel“ des ehemaligen Wagner-Assistenten Humperdinck erfolgreich uraufführen, bei der Strauss‘ spätere Frau Pauline den Hänsel sang. Das Werk wurde am 23. Dezember zum ersten Mal aufgeführt und gilt seither als Weihnachtsmärchen, auch wenn die Handlung im Sommer spielt und die Lebkuchen die einzige Reminiszenz an Weihnachten sind.

Pauline de Ahna sang auch an der Uraufführung von Strauss erster Oper „Guntram“ in Weimar uraufgeführt. Doch die in Wagnerschen Manier spielende Ritter-Oper wurde kein Erfolg, während seine symphonischen Dichtungen erfolgreich waren. Strauss entwickelte eine stetige Konzerttätigkeit in ganz Deutschland, um seine Ton-Dichtungen auf die Spielpläne zu bringen.  Im Jahr 1894 heirateten Pauline und Richard. Sie verliessen Weimar und gingen zurück nach München.

Richard Strauss Conductor
ZUR VOLLSTÄNDIGEN BIOGRAPHIE VON RICHARD STRAUSS

Richard Wagner

Wagner Bezug zu Thüringen ist lediglich brüchstückhaft. Flucht und Uraufführung in Weimar, sowie die Wartburg als Schauplatz seines Tannhäusers sind die Referenzpunkte zu Wagners Biographie

Franz Liszt wird in Weimar zur wichtigen Stütze

Wagner flüchtete 1849 zu Liszt nach Weimar, als er steckbrieflich gesucht wurde. Liszt half ihm grosszügig mit Unterschlupf und Geld für die Reise nach Zürich und versprach ihm, seinen für Dresden geplanten „Lohengrin“ aufzuführen. So wurde das Weimarer Hoftheater 1850 der Uraufführungsort dieser romantischen Oper vom steckbrieflich gesuchten Wagner.

Sehnsuchtsort Wartburg

Richard Wagner war mehrmals in Eisenach. Zum ersten Mal 1842 und zum zweiten Mal 1849 auf der Flucht nach Dresden. Stets besuchte er die Wartburg, 1872 sogar unfreiwillig, weil er auf Durchfahrt kurz ausstieg und dann der Zug ohne ihn losfuhr. Natürlich bekam die Stadt wegen der Luther-Burg Wartburg, die der Schauplatz seines Tannhäusers wurde, für Wagner eine wichtige Bedeutung und er zeigte sie 1879 Cosima und Siegfried anlässlich seines letzten Besuchs in Eisenach.

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Richard Wagner jung young Portrait

 


 

HÄUSER UND WOHNUNGEN VON KÜNSTLERN

 

 

Johann Sebastian Bach

Thüringen war neben Sachsen / Leipzig die zentrale Stätte seines Wirkens

Dabei hat er in verschiedensten Ortschaften gelebt und gewirkt

Erfurft Stammortschaft der Bach Familie

Johann Sebastian Bach hat zwar nie in Erfurt gewohnt, aber den Ort für Familienfeste öfters besucht.

Erfurt darf mit Fug und Recht als die Wiege der Bachfamilie bezeichnet werden. Über 150 Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen sind in der Kaufmannskirche registriert, in der unter anderem Luther gepredigt hatte. In dieser Kirche heirateten auch Johann Sebastian Bachs Eltern.

kraemerbruecke erfurt Erfurt Johann Sebastian Bach Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera d

Jugendjahre und erste Berufsjahre in Eisenach und Umgebung

Bachs Eltern zog von Erfurt her nach EISENACH, wo der Vater war als Stadtpfeiffer unter anderem für die Kirchenmusik zuständig war. Bach kam hier zur Welt und war das jüngste von 8 Kindern. Die Wohnung der Familie an der heutigen Lutherstrasse steht nicht mehr.

Bach kam schon früh mit der Musik in Kontakt und wurde gefördert. Als er 8 Jahre alt war, starb seine Mutter. Der Vater heiratete eine Witwe, doch bald darauf verstarb auch er. Johann Sebastian war mit 8 Jahren zum Vollwaisen geworden und er zog mit einem seiner Brüder zu seinem älteren Bruder Johann Christian nach OHRDRUF.

Dieser war dort Organist und hatte sein Handwerk u.a. bei Johann Pachelbel gelernt. So erhielt Johann Sebastian von ihm eine fundierte Ausbildung. Die kleine Stadt Ohrdrufhatte ein ausgezeichnetes Lyzeum, das Bach dank seines unermüdlichen Fleißes mit hervorragenden Noten abschloss, die ihn zum Studium an der Universität berechtigten. Da der Haushalt seines Bruders gewachsen war, musste er nun auf eigenen Beinen stehen. Bach beschloss nach Arnstadt zu gehen.

3 Jahre später kehrt Bach wieder in die Gegend von Eisenach zurück. In Arnstadt wird er Organist der neuen Bonifatius Kirche. Er wird gut bezahlt und komponiert hier viele seiner Werke für Orgel. Er beginnt seinen Ruf als Orgelspieler aufzubauen, einmal wird er sogar nach Weimar gerufen, um eine Orgel zu testen. Bachs Ruf kein einfacher Mensch zu sein wird in Arnstadt offensichtlich. Ständig ist er in Konflikt mit der Stadtverwaltung, die ihm vorwirft, seine Pflichten zu vernachlässigen. Zudem ist er häufig mit Musiker und Chorsänger in Prügeleien verwickelt. Er unternimmt eine Reise nach Lübeck zu Buxtehude und der Aufenthalt wird für Bach eine Offenbarung. Bach ist unzufrieden mit dem Können der Sänger in der Kleinstadt und so beschließt er sich für die gut bezahlte Stelle Domorganist in Mühlhausen zu bewerben. Er besteht das Vorspielen und wechselt 1707 ins 80 km nördlich gelegene Mühlhausen.

In MÜHLHAUSEN steigt er in der Hierarchie auf und wird Kapellmeister der Kirche St. Blasii. Die Stelle ist gut bezahlt und er kann sein Gehalt sogar noch mit dem Dienst in Nebenkirchen aufbessern. Nun heiratet er seine Liebe aus Arnstadt Maria Barbara Bach, die sieben Kindern das Leben schenken wird unter anderem dem bedeutenden Komponisten Carl Philipp Emanuel. 1707 ereignete sich in Mühlhausen ein katastrophaler Stadtbrand, der 300 Häuser zerstörte, der vierte innert 50 Jahren. Die Stadtregierung war gezwungen die Abgaben zu erhöhen und die Lebenshaltungskosten stiegen für Bach. Als dieser nach Weimar für die Abschlussarbeiten einer Renovierung der dortigen Orgel reiste, bot ihm der Fürst eine Anstellung mit hohem Gehalt an. Bach nahm an gab seine Demission in Mühlhausen nach nur einem Jahr bekannt und zieht nach Weimar.

Eisenach Richard Wagner Biografie Biography Life Leben Places Orte Music Musik Travel Guide Reisen Reiseführer

Privates Glück in Weimar – doch zuletzt landet Bach im Kerker

In Weimar fand Bach sein privates Glück, es kamen sechs Kinder zur Welt, darunter Carl Philip Emanuel und Christian Friedemann, die beide selbst berühmte Musiker wurden. Zwei der Kinder, die Zwillinge Maria und Johann, sterben jedoch kurz nach der Geburt.

Als Bach 1708 von Mühlhausen her  nach Weimar kam war es ein Wiedersehen, denn er hatte bereits fünf Jahre zuvor die Stadt kennengelernt. Sie wurde von den beiden Fürsten Wilhelm und Johann regiert, die beide musikliebend waren. Wilhelm war streng katholisch und förderte die Kirchenmusik nach Kräften. Zum ersten Mal konnte Bach auf ein professionelles Orchester zurückgreifen und er komponierte 20 Kantaten. Johann spielte selbst Musik und förderte die weltliche Konzertmusik, so konnte Bach beide Musikstile bearbeiten.

Bach lernte Paul von Westhoff kennen, der ebenfalls am Hof angestellt war und im selben Haus wohnte wie Bach. Bach verbesserte mit Hilfe des Violinvirtuosen sein Violinspiel und schrieb hier viele seiner Werke, darunter die Partita in d-Moll. Ebenfalls entstanden hier viele seiner Cembalo Werke.

Zu Bachs Leidwesen war er den beiden Leitern der Konzert- und der Hofmusik unterstellt. Seine Stelle als Hoforganist und Konzertmeister war sehr gut bezahlt, verdiente er doch mehr als seine beiden Vorgesetzten, doch er war Angestellter des Hofes und so als Lakai kein freier Mann, was ihm noch zum Verhängnis werden sollte. Als der Kapellmeister starb, wurde Bach übergangen und er nahm in der Folge ohne bei den Weimarer Fürsten um Erlaubnis zu bitten, ein Angebot des Fürsten in Köthen an. Als der Weimarer Fürst Wilhelm Ernst darüber in Kenntnis gesetzt wurde, liess er seinen Lakaien Bach kurz und bündig im Kerker schmoren (mehr siehe beim Reiseziel Torbau). 1707 verliess Bach nach einem Monat Kerkerstrafe als vorbestrafter Mann Weimar im Jahr in Richtung Köthen.

Johann Sebastian Bach Portrait
ZUR VOLLSTÄNDIGEN BACH-BIOGRAFIE

Johannes Brahms

Verbindung zum Fürsten und zum Meininger Orchester

Das Meininger Orchester gehörte Ende des 19. Jahrhunderts zu den besten Europas. Der kunstsinnige Souverän Georg II, genannt der «Theaterherzog» förderte die Künste und Hans von Bülow führte es ab 1880 zur grössten Blüte. Die beiden setzten sich leidenschaftlich für Brahms Werk ein und der Komponist dirigierte das Orchester mehrmals in Meiningen und auf Tourneen. Insgesamt hielt sich Brahms etwa 100 Tag in Meiningen auf.

Der Herzog stellte das Orchester auch für sogenannte «Werkstätten» zur Verfügung und so erlebte Brahms 2. Klavierkonzert hier seine nicht-öffentliche Uraufführung. Als Höhepunkt der Verbindung der Meininger zu Brahms war das Hoftheater der Uraufführungsort seiner 4. Sinfonie, vom Komponisten selbst dirigiert. Diese in Mürzzuschlag komponierte Sinfonie hat musikhistorisch eine herausgehobene Bedeutung, es war Brahms letzte Sinfonie und vielleicht die letzte der klassischen Sinfonien vom Typus, der mehr als 100 Jahre zuvor von Haydn begründet worden war.

Interessanterweise war der potentielle Nachfolger Brahms’ in Meiningen zugegen, denn Brahms lernte in diesen Jahren Richard Strauss im Meiningen kennen, der 1885 als Nachfolger von Bülows Kapellmeister in Meiningen wurde. Brahms soll Strauss auch ein «Ganz hübsch, junger Mann» zu seiner f-moll Sinfonie zugestanden haben (was aus dem Munde Brahms’ ein Kompliment war). Strauss. bis dahin Brahmsianer, wurde in diesem Jahr aber unter dem Einfluss des Konzertmeisters Ritter zum Wagnerianer und wechselte von der Sinfonie zur Form der sinfonischen Dichtung.

Brahms schrieb später für den glänzenden Klarinettisten des Meininger Orchesters, Richard Mühlfeld, vier Werke für Klarinette.

Johannes Brahms
ZU DER VOLLSTÄNDIGEN BIOGRAFIE VON BRAHMS

Franz Liszt

Liszt fand hier Zeit fürs Komponieren

Weimar war eine der wichtigsten Lebensstationen Liszts. Von 1842 bis zu seinem Tod 1886 war Weimar sein zeitweiliger und teilweiser Lebensmittelpunkt. Die Verbindung zu Weimar begann 1841 mit einem Konzert, bei der die musikbegeisterte Fürstin Anna Pawlowa Liszt für eine ausserordentliche Kapellmeisterstelle am Hoftheater gewinnen konnte. In einem Abstecher nach Dresden hörte er Wagners Rienzi und er lernte den Komponisten kennen.

Die Besuche in Weimar blieben aber sporadisch, erst nachdem Liszt 1847 Carolyne zu Sayn-Wittgenstein kennengelernt hatte liess sich Liszt zusammen mit ihr nun als ordentlicher Kapellmeister in Weimar nieder und sie zogen Sie in die Altenburg, wo seine produktivste Komponistentätigkeit begann, die 12-Jahre lang in relativer Zurückgezogenheit dauerte und deren Höhepunkt seine Klavier-Sonate in h-Moll war. Hier besuchte Richard Wagner ihn 1849 auf seiner Flucht von Dresden, bei der Liszt ihm zur Weiterflucht nach Zürich verhalf. Ein Jahr später erfolgte die Uraufführung von Wagners «Lohengrin» im Hoftheater von Weimar unter der Leitung von Liszt unter Abwesenheiten des Komponisten, der im Exil in Zürich feststeckte.

Er machte Weimar zu einem künstlerischen Zentrum mit internationaler Ausstrahlung

Liszt engagierte sich im Hoftheater für viele Komponisten, der meistgespielte blieb Wagner mit 36 Aufführungen, den er auch privat finanziell unterstützte. Liszt wirkte in Weimar als Klavier Pädagoge später berühmter Musiker. Hans von Bülow, Emil von Sauer, Carl Tausig, Peter Cornelius und viele andere waren oft in Weimar bei Liszt. Weil seine Frau reich geerbt hatte konnte Liszt auf ein Honorar verzichten und viele der Schüler wurden zu einer verschworenen Truppe, die den Kern der Neudeutschen bildeten (in späterer Rivalität zu den Traditionalisten um Brahms und Hanslick). 1859 verliess Liszt die Kapellmeisterstelle, als die Aufführung des «Barbier von Bagdad» ausgezischt wurde.

Ab 1869 kehrte er in den Sommermonaten wieder nach Weimar zurück, wo ihm der Fürst im Wohnhaus der Hofgärtnerei ein Stockwerk zur Verfügung stellte. Hier widmete Liszt seine Zeit den vielen Schülern, die ihn besuchten.

Franz Liszt Weimar

Felix Mendelssohn Bartholdy

Verbindung zu Goethe

1821 besuchte der 12-jährige Felix Mendelssohn zusammen mit seinem Förderer Zelter den Dichterfürsten in seinem Haus in Weimar. Zelter war seit 1802 ein Freund Goethes und einer seiner wenigen Duzfreunden. Er hatte den jungen Felix schon brieflich angekündigt (dessen Text einen damals vermutlich üblichen anti-semitischen Ton hatte). Ludwig Rellstab war Zeuge der Begegnung und berichtete, wie Mendelssohn den alten Goethe in Entzücken versetzte.

Zuerst spielte Mendelssohn mit drei weiteren Musikanten ein Klavierquartett aus eigener Komposition. Anschliessend musste er verschiedene Aufgaben mit Improvisationen und vom Blattspiel lösen, die der junge Knabe mit Bravour löste. Und zum Schluss nahm er aus einem Packen zuerst ein Autograf einer Beethoven Komposition hervor mit dem fast unleserlichen Gekritzel des Komponisten, das Mendelssohn fehlerfrei vom Blatt spielte.

Das Wunderkind Mendelssohn erinnerte Goethe an Mozart

Der damals 12-jährige Goethe hatte 58 Jahre zuvor den 9-jährigen Mozart auf dessen Wunderkind Reise in Frankfurt gehört und verglich Mendelssohn nun mit Mozart. Goethe war so begeistert, dass er Mendelssohn einlud noch zu bleiben und daraus wurden 16 Tage bis Mendelssohn wieder nach Berlin zurückkehrte. Die beiden ungleichen Menschen blieben sich bis zum Tode Goethes freundschaftlich verbunden, drei weitere Treffen fanden statt und ein reger Briefwechsel zeugt von der herzlichen Zuneigung der beiden.[/sc_fs_faq]

LINK ZUR KOMPLETTEN MENDELSSOHN BIOGRAFIE

Der junge Felix Mendelssohn:

Mendelssohn Bartholdy 1821 Weimar Felix Mendelssohn Bartholdy Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera

Richard Strauss

Eine kurze aber wichtige Station in Meiningen

Im Jahr 1889 trat Strauss seine Stelle als zweiter Kapellmeister in Weimar an. Höhepunkte waren zum einen die vielen Wagner-Aufführungen des leidenschaftlichen Wagner-Anhängers.

Und zum zweiten durfte Strauss am 10. Mai 1894 die Oper „Hänsel und Gretel“ des ehemaligen Wagner-Assistenten Humperdinck erfolgreich uraufführen, bei der Strauss‘ spätere Frau Pauline den Hänsel sang. Das Werk wurde am 23. Dezember zum ersten Mal aufgeführt und gilt seither als Weihnachtsmärchen, auch wenn die Handlung im Sommer spielt und die Lebkuchen die einzige Reminiszenz an Weihnachten sind.

Pauline de Ahna sang auch an der Uraufführung von Strauss erster Oper „Guntram“ in Weimar uraufgeführt. Doch die in Wagnerschen Manier spielende Ritter-Oper wurde kein Erfolg, während seine symphonischen Dichtungen erfolgreich waren. Strauss entwickelte eine stetige Konzerttätigkeit in ganz Deutschland, um seine Ton-Dichtungen auf die Spielpläne zu bringen.  Im Jahr 1894 heirateten Pauline und Richard. Sie verliessen Weimar und gingen zurück nach München.

Richard Strauss Conductor
ZUR VOLLSTÄNDIGEN BIOGRAPHIE VON RICHARD STRAUSS

Richard Wagner

Wagner Bezug zu Thüringen ist lediglich brüchstückhaft. Flucht und Uraufführung in Weimar, sowie die Wartburg als Schauplatz seines Tannhäusers sind die Referenzpunkte zu Wagners Biographie

Franz Liszt wird in Weimar zur wichtigen Stütze

Wagner flüchtete 1849 zu Liszt nach Weimar, als er steckbrieflich gesucht wurde. Liszt half ihm grosszügig mit Unterschlupf und Geld für die Reise nach Zürich und versprach ihm, seinen für Dresden geplanten „Lohengrin“ aufzuführen. So wurde das Weimarer Hoftheater 1850 der Uraufführungsort dieser romantischen Oper vom steckbrieflich gesuchten Wagner.

Sehnsuchtsort Wartburg

Richard Wagner war mehrmals in Eisenach. Zum ersten Mal 1842 und zum zweiten Mal 1849 auf der Flucht nach Dresden. Stets besuchte er die Wartburg, 1872 sogar unfreiwillig, weil er auf Durchfahrt kurz ausstieg und dann der Zug ohne ihn losfuhr. Natürlich bekam die Stadt wegen der Luther-Burg Wartburg, die der Schauplatz seines Tannhäusers wurde, für Wagner eine wichtige Bedeutung und er zeigte sie 1879 Cosima und Siegfried anlässlich seines letzten Besuchs in Eisenach.

LINK ZUR KOMPLETTEN WAGNER BIOGRAFIE
Richard Wagner jung young Portrait

 

 

 


 

SCHLÖSSER

 

 

Johann Sebastian Bach

Thüringen war neben Sachsen / Leipzig die zentrale Stätte seines Wirkens

Dabei hat er in verschiedensten Ortschaften gelebt und gewirkt

Erfurft Stammortschaft der Bach Familie

Johann Sebastian Bach hat zwar nie in Erfurt gewohnt, aber den Ort für Familienfeste öfters besucht.

Erfurt darf mit Fug und Recht als die Wiege der Bachfamilie bezeichnet werden. Über 150 Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen sind in der Kaufmannskirche registriert, in der unter anderem Luther gepredigt hatte. In dieser Kirche heirateten auch Johann Sebastian Bachs Eltern.

kraemerbruecke erfurt Erfurt Johann Sebastian Bach Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera d

Jugendjahre und erste Berufsjahre in Eisenach und Umgebung

Bachs Eltern zog von Erfurt her nach EISENACH, wo der Vater war als Stadtpfeiffer unter anderem für die Kirchenmusik zuständig war. Bach kam hier zur Welt und war das jüngste von 8 Kindern. Die Wohnung der Familie an der heutigen Lutherstrasse steht nicht mehr.

Bach kam schon früh mit der Musik in Kontakt und wurde gefördert. Als er 8 Jahre alt war, starb seine Mutter. Der Vater heiratete eine Witwe, doch bald darauf verstarb auch er. Johann Sebastian war mit 8 Jahren zum Vollwaisen geworden und er zog mit einem seiner Brüder zu seinem älteren Bruder Johann Christian nach OHRDRUF.

Dieser war dort Organist und hatte sein Handwerk u.a. bei Johann Pachelbel gelernt. So erhielt Johann Sebastian von ihm eine fundierte Ausbildung. Die kleine Stadt Ohrdrufhatte ein ausgezeichnetes Lyzeum, das Bach dank seines unermüdlichen Fleißes mit hervorragenden Noten abschloss, die ihn zum Studium an der Universität berechtigten. Da der Haushalt seines Bruders gewachsen war, musste er nun auf eigenen Beinen stehen. Bach beschloss nach Arnstadt zu gehen.

3 Jahre später kehrt Bach wieder in die Gegend von Eisenach zurück. In Arnstadt wird er Organist der neuen Bonifatius Kirche. Er wird gut bezahlt und komponiert hier viele seiner Werke für Orgel. Er beginnt seinen Ruf als Orgelspieler aufzubauen, einmal wird er sogar nach Weimar gerufen, um eine Orgel zu testen. Bachs Ruf kein einfacher Mensch zu sein wird in Arnstadt offensichtlich. Ständig ist er in Konflikt mit der Stadtverwaltung, die ihm vorwirft, seine Pflichten zu vernachlässigen. Zudem ist er häufig mit Musiker und Chorsänger in Prügeleien verwickelt. Er unternimmt eine Reise nach Lübeck zu Buxtehude und der Aufenthalt wird für Bach eine Offenbarung. Bach ist unzufrieden mit dem Können der Sänger in der Kleinstadt und so beschließt er sich für die gut bezahlte Stelle Domorganist in Mühlhausen zu bewerben. Er besteht das Vorspielen und wechselt 1707 ins 80 km nördlich gelegene Mühlhausen.

In MÜHLHAUSEN steigt er in der Hierarchie auf und wird Kapellmeister der Kirche St. Blasii. Die Stelle ist gut bezahlt und er kann sein Gehalt sogar noch mit dem Dienst in Nebenkirchen aufbessern. Nun heiratet er seine Liebe aus Arnstadt Maria Barbara Bach, die sieben Kindern das Leben schenken wird unter anderem dem bedeutenden Komponisten Carl Philipp Emanuel. 1707 ereignete sich in Mühlhausen ein katastrophaler Stadtbrand, der 300 Häuser zerstörte, der vierte innert 50 Jahren. Die Stadtregierung war gezwungen die Abgaben zu erhöhen und die Lebenshaltungskosten stiegen für Bach. Als dieser nach Weimar für die Abschlussarbeiten einer Renovierung der dortigen Orgel reiste, bot ihm der Fürst eine Anstellung mit hohem Gehalt an. Bach nahm an gab seine Demission in Mühlhausen nach nur einem Jahr bekannt und zieht nach Weimar.

Eisenach Richard Wagner Biografie Biography Life Leben Places Orte Music Musik Travel Guide Reisen Reiseführer

Privates Glück in Weimar – doch zuletzt landet Bach im Kerker

In Weimar fand Bach sein privates Glück, es kamen sechs Kinder zur Welt, darunter Carl Philip Emanuel und Christian Friedemann, die beide selbst berühmte Musiker wurden. Zwei der Kinder, die Zwillinge Maria und Johann, sterben jedoch kurz nach der Geburt.

Als Bach 1708 von Mühlhausen her  nach Weimar kam war es ein Wiedersehen, denn er hatte bereits fünf Jahre zuvor die Stadt kennengelernt. Sie wurde von den beiden Fürsten Wilhelm und Johann regiert, die beide musikliebend waren. Wilhelm war streng katholisch und förderte die Kirchenmusik nach Kräften. Zum ersten Mal konnte Bach auf ein professionelles Orchester zurückgreifen und er komponierte 20 Kantaten. Johann spielte selbst Musik und förderte die weltliche Konzertmusik, so konnte Bach beide Musikstile bearbeiten.

Bach lernte Paul von Westhoff kennen, der ebenfalls am Hof angestellt war und im selben Haus wohnte wie Bach. Bach verbesserte mit Hilfe des Violinvirtuosen sein Violinspiel und schrieb hier viele seiner Werke, darunter die Partita in d-Moll. Ebenfalls entstanden hier viele seiner Cembalo Werke.

Zu Bachs Leidwesen war er den beiden Leitern der Konzert- und der Hofmusik unterstellt. Seine Stelle als Hoforganist und Konzertmeister war sehr gut bezahlt, verdiente er doch mehr als seine beiden Vorgesetzten, doch er war Angestellter des Hofes und so als Lakai kein freier Mann, was ihm noch zum Verhängnis werden sollte. Als der Kapellmeister starb, wurde Bach übergangen und er nahm in der Folge ohne bei den Weimarer Fürsten um Erlaubnis zu bitten, ein Angebot des Fürsten in Köthen an. Als der Weimarer Fürst Wilhelm Ernst darüber in Kenntnis gesetzt wurde, liess er seinen Lakaien Bach kurz und bündig im Kerker schmoren (mehr siehe beim Reiseziel Torbau). 1707 verliess Bach nach einem Monat Kerkerstrafe als vorbestrafter Mann Weimar im Jahr in Richtung Köthen.

Johann Sebastian Bach Portrait
ZUR VOLLSTÄNDIGEN BACH-BIOGRAFIE

Johannes Brahms

Verbindung zum Fürsten und zum Meininger Orchester

Das Meininger Orchester gehörte Ende des 19. Jahrhunderts zu den besten Europas. Der kunstsinnige Souverän Georg II, genannt der «Theaterherzog» förderte die Künste und Hans von Bülow führte es ab 1880 zur grössten Blüte. Die beiden setzten sich leidenschaftlich für Brahms Werk ein und der Komponist dirigierte das Orchester mehrmals in Meiningen und auf Tourneen. Insgesamt hielt sich Brahms etwa 100 Tag in Meiningen auf.

Der Herzog stellte das Orchester auch für sogenannte «Werkstätten» zur Verfügung und so erlebte Brahms 2. Klavierkonzert hier seine nicht-öffentliche Uraufführung. Als Höhepunkt der Verbindung der Meininger zu Brahms war das Hoftheater der Uraufführungsort seiner 4. Sinfonie, vom Komponisten selbst dirigiert. Diese in Mürzzuschlag komponierte Sinfonie hat musikhistorisch eine herausgehobene Bedeutung, es war Brahms letzte Sinfonie und vielleicht die letzte der klassischen Sinfonien vom Typus, der mehr als 100 Jahre zuvor von Haydn begründet worden war.

Interessanterweise war der potentielle Nachfolger Brahms’ in Meiningen zugegen, denn Brahms lernte in diesen Jahren Richard Strauss im Meiningen kennen, der 1885 als Nachfolger von Bülows Kapellmeister in Meiningen wurde. Brahms soll Strauss auch ein «Ganz hübsch, junger Mann» zu seiner f-moll Sinfonie zugestanden haben (was aus dem Munde Brahms’ ein Kompliment war). Strauss. bis dahin Brahmsianer, wurde in diesem Jahr aber unter dem Einfluss des Konzertmeisters Ritter zum Wagnerianer und wechselte von der Sinfonie zur Form der sinfonischen Dichtung.

Brahms schrieb später für den glänzenden Klarinettisten des Meininger Orchesters, Richard Mühlfeld, vier Werke für Klarinette.

Johannes Brahms
ZU DER VOLLSTÄNDIGEN BIOGRAFIE VON BRAHMS

Franz Liszt

Liszt fand hier Zeit fürs Komponieren

Weimar war eine der wichtigsten Lebensstationen Liszts. Von 1842 bis zu seinem Tod 1886 war Weimar sein zeitweiliger und teilweiser Lebensmittelpunkt. Die Verbindung zu Weimar begann 1841 mit einem Konzert, bei der die musikbegeisterte Fürstin Anna Pawlowa Liszt für eine ausserordentliche Kapellmeisterstelle am Hoftheater gewinnen konnte. In einem Abstecher nach Dresden hörte er Wagners Rienzi und er lernte den Komponisten kennen.

Die Besuche in Weimar blieben aber sporadisch, erst nachdem Liszt 1847 Carolyne zu Sayn-Wittgenstein kennengelernt hatte liess sich Liszt zusammen mit ihr nun als ordentlicher Kapellmeister in Weimar nieder und sie zogen Sie in die Altenburg, wo seine produktivste Komponistentätigkeit begann, die 12-Jahre lang in relativer Zurückgezogenheit dauerte und deren Höhepunkt seine Klavier-Sonate in h-Moll war. Hier besuchte Richard Wagner ihn 1849 auf seiner Flucht von Dresden, bei der Liszt ihm zur Weiterflucht nach Zürich verhalf. Ein Jahr später erfolgte die Uraufführung von Wagners «Lohengrin» im Hoftheater von Weimar unter der Leitung von Liszt unter Abwesenheiten des Komponisten, der im Exil in Zürich feststeckte.

Er machte Weimar zu einem künstlerischen Zentrum mit internationaler Ausstrahlung

Liszt engagierte sich im Hoftheater für viele Komponisten, der meistgespielte blieb Wagner mit 36 Aufführungen, den er auch privat finanziell unterstützte. Liszt wirkte in Weimar als Klavier Pädagoge später berühmter Musiker. Hans von Bülow, Emil von Sauer, Carl Tausig, Peter Cornelius und viele andere waren oft in Weimar bei Liszt. Weil seine Frau reich geerbt hatte konnte Liszt auf ein Honorar verzichten und viele der Schüler wurden zu einer verschworenen Truppe, die den Kern der Neudeutschen bildeten (in späterer Rivalität zu den Traditionalisten um Brahms und Hanslick). 1859 verliess Liszt die Kapellmeisterstelle, als die Aufführung des «Barbier von Bagdad» ausgezischt wurde.

Ab 1869 kehrte er in den Sommermonaten wieder nach Weimar zurück, wo ihm der Fürst im Wohnhaus der Hofgärtnerei ein Stockwerk zur Verfügung stellte. Hier widmete Liszt seine Zeit den vielen Schülern, die ihn besuchten.

Franz Liszt Weimar

Felix Mendelssohn Bartholdy

Verbindung zu Goethe

1821 besuchte der 12-jährige Felix Mendelssohn zusammen mit seinem Förderer Zelter den Dichterfürsten in seinem Haus in Weimar. Zelter war seit 1802 ein Freund Goethes und einer seiner wenigen Duzfreunden. Er hatte den jungen Felix schon brieflich angekündigt (dessen Text einen damals vermutlich üblichen anti-semitischen Ton hatte). Ludwig Rellstab war Zeuge der Begegnung und berichtete, wie Mendelssohn den alten Goethe in Entzücken versetzte.

Zuerst spielte Mendelssohn mit drei weiteren Musikanten ein Klavierquartett aus eigener Komposition. Anschliessend musste er verschiedene Aufgaben mit Improvisationen und vom Blattspiel lösen, die der junge Knabe mit Bravour löste. Und zum Schluss nahm er aus einem Packen zuerst ein Autograf einer Beethoven Komposition hervor mit dem fast unleserlichen Gekritzel des Komponisten, das Mendelssohn fehlerfrei vom Blatt spielte.

Das Wunderkind Mendelssohn erinnerte Goethe an Mozart

Der damals 12-jährige Goethe hatte 58 Jahre zuvor den 9-jährigen Mozart auf dessen Wunderkind Reise in Frankfurt gehört und verglich Mendelssohn nun mit Mozart. Goethe war so begeistert, dass er Mendelssohn einlud noch zu bleiben und daraus wurden 16 Tage bis Mendelssohn wieder nach Berlin zurückkehrte. Die beiden ungleichen Menschen blieben sich bis zum Tode Goethes freundschaftlich verbunden, drei weitere Treffen fanden statt und ein reger Briefwechsel zeugt von der herzlichen Zuneigung der beiden.[/sc_fs_faq]

LINK ZUR KOMPLETTEN MENDELSSOHN BIOGRAFIE

Der junge Felix Mendelssohn:

Mendelssohn Bartholdy 1821 Weimar Felix Mendelssohn Bartholdy Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera

Richard Strauss

Eine kurze aber wichtige Station in Meiningen

Im Jahr 1889 trat Strauss seine Stelle als zweiter Kapellmeister in Weimar an. Höhepunkte waren zum einen die vielen Wagner-Aufführungen des leidenschaftlichen Wagner-Anhängers.

Und zum zweiten durfte Strauss am 10. Mai 1894 die Oper „Hänsel und Gretel“ des ehemaligen Wagner-Assistenten Humperdinck erfolgreich uraufführen, bei der Strauss‘ spätere Frau Pauline den Hänsel sang. Das Werk wurde am 23. Dezember zum ersten Mal aufgeführt und gilt seither als Weihnachtsmärchen, auch wenn die Handlung im Sommer spielt und die Lebkuchen die einzige Reminiszenz an Weihnachten sind.

Pauline de Ahna sang auch an der Uraufführung von Strauss erster Oper „Guntram“ in Weimar uraufgeführt. Doch die in Wagnerschen Manier spielende Ritter-Oper wurde kein Erfolg, während seine symphonischen Dichtungen erfolgreich waren. Strauss entwickelte eine stetige Konzerttätigkeit in ganz Deutschland, um seine Ton-Dichtungen auf die Spielpläne zu bringen.  Im Jahr 1894 heirateten Pauline und Richard. Sie verliessen Weimar und gingen zurück nach München.

Richard Strauss Conductor
ZUR VOLLSTÄNDIGEN BIOGRAPHIE VON RICHARD STRAUSS

Richard Wagner

Wagner Bezug zu Thüringen ist lediglich brüchstückhaft. Flucht und Uraufführung in Weimar, sowie die Wartburg als Schauplatz seines Tannhäusers sind die Referenzpunkte zu Wagners Biographie

Franz Liszt wird in Weimar zur wichtigen Stütze

Wagner flüchtete 1849 zu Liszt nach Weimar, als er steckbrieflich gesucht wurde. Liszt half ihm grosszügig mit Unterschlupf und Geld für die Reise nach Zürich und versprach ihm, seinen für Dresden geplanten „Lohengrin“ aufzuführen. So wurde das Weimarer Hoftheater 1850 der Uraufführungsort dieser romantischen Oper vom steckbrieflich gesuchten Wagner.

Sehnsuchtsort Wartburg

Richard Wagner war mehrmals in Eisenach. Zum ersten Mal 1842 und zum zweiten Mal 1849 auf der Flucht nach Dresden. Stets besuchte er die Wartburg, 1872 sogar unfreiwillig, weil er auf Durchfahrt kurz ausstieg und dann der Zug ohne ihn losfuhr. Natürlich bekam die Stadt wegen der Luther-Burg Wartburg, die der Schauplatz seines Tannhäusers wurde, für Wagner eine wichtige Bedeutung und er zeigte sie 1879 Cosima und Siegfried anlässlich seines letzten Besuchs in Eisenach.

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Richard Wagner jung young Portrait

 

 


 

DENKMÄLER

 

 

Johann Sebastian Bach

Thüringen war neben Sachsen / Leipzig die zentrale Stätte seines Wirkens

Dabei hat er in verschiedensten Ortschaften gelebt und gewirkt

Erfurft Stammortschaft der Bach Familie

Johann Sebastian Bach hat zwar nie in Erfurt gewohnt, aber den Ort für Familienfeste öfters besucht.

Erfurt darf mit Fug und Recht als die Wiege der Bachfamilie bezeichnet werden. Über 150 Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen sind in der Kaufmannskirche registriert, in der unter anderem Luther gepredigt hatte. In dieser Kirche heirateten auch Johann Sebastian Bachs Eltern.

kraemerbruecke erfurt Erfurt Johann Sebastian Bach Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera d

Jugendjahre und erste Berufsjahre in Eisenach und Umgebung

Bachs Eltern zog von Erfurt her nach EISENACH, wo der Vater war als Stadtpfeiffer unter anderem für die Kirchenmusik zuständig war. Bach kam hier zur Welt und war das jüngste von 8 Kindern. Die Wohnung der Familie an der heutigen Lutherstrasse steht nicht mehr.

Bach kam schon früh mit der Musik in Kontakt und wurde gefördert. Als er 8 Jahre alt war, starb seine Mutter. Der Vater heiratete eine Witwe, doch bald darauf verstarb auch er. Johann Sebastian war mit 8 Jahren zum Vollwaisen geworden und er zog mit einem seiner Brüder zu seinem älteren Bruder Johann Christian nach OHRDRUF.

Dieser war dort Organist und hatte sein Handwerk u.a. bei Johann Pachelbel gelernt. So erhielt Johann Sebastian von ihm eine fundierte Ausbildung. Die kleine Stadt Ohrdrufhatte ein ausgezeichnetes Lyzeum, das Bach dank seines unermüdlichen Fleißes mit hervorragenden Noten abschloss, die ihn zum Studium an der Universität berechtigten. Da der Haushalt seines Bruders gewachsen war, musste er nun auf eigenen Beinen stehen. Bach beschloss nach Arnstadt zu gehen.

3 Jahre später kehrt Bach wieder in die Gegend von Eisenach zurück. In Arnstadt wird er Organist der neuen Bonifatius Kirche. Er wird gut bezahlt und komponiert hier viele seiner Werke für Orgel. Er beginnt seinen Ruf als Orgelspieler aufzubauen, einmal wird er sogar nach Weimar gerufen, um eine Orgel zu testen. Bachs Ruf kein einfacher Mensch zu sein wird in Arnstadt offensichtlich. Ständig ist er in Konflikt mit der Stadtverwaltung, die ihm vorwirft, seine Pflichten zu vernachlässigen. Zudem ist er häufig mit Musiker und Chorsänger in Prügeleien verwickelt. Er unternimmt eine Reise nach Lübeck zu Buxtehude und der Aufenthalt wird für Bach eine Offenbarung. Bach ist unzufrieden mit dem Können der Sänger in der Kleinstadt und so beschließt er sich für die gut bezahlte Stelle Domorganist in Mühlhausen zu bewerben. Er besteht das Vorspielen und wechselt 1707 ins 80 km nördlich gelegene Mühlhausen.

In MÜHLHAUSEN steigt er in der Hierarchie auf und wird Kapellmeister der Kirche St. Blasii. Die Stelle ist gut bezahlt und er kann sein Gehalt sogar noch mit dem Dienst in Nebenkirchen aufbessern. Nun heiratet er seine Liebe aus Arnstadt Maria Barbara Bach, die sieben Kindern das Leben schenken wird unter anderem dem bedeutenden Komponisten Carl Philipp Emanuel. 1707 ereignete sich in Mühlhausen ein katastrophaler Stadtbrand, der 300 Häuser zerstörte, der vierte innert 50 Jahren. Die Stadtregierung war gezwungen die Abgaben zu erhöhen und die Lebenshaltungskosten stiegen für Bach. Als dieser nach Weimar für die Abschlussarbeiten einer Renovierung der dortigen Orgel reiste, bot ihm der Fürst eine Anstellung mit hohem Gehalt an. Bach nahm an gab seine Demission in Mühlhausen nach nur einem Jahr bekannt und zieht nach Weimar.

Eisenach Richard Wagner Biografie Biography Life Leben Places Orte Music Musik Travel Guide Reisen Reiseführer

Privates Glück in Weimar – doch zuletzt landet Bach im Kerker

In Weimar fand Bach sein privates Glück, es kamen sechs Kinder zur Welt, darunter Carl Philip Emanuel und Christian Friedemann, die beide selbst berühmte Musiker wurden. Zwei der Kinder, die Zwillinge Maria und Johann, sterben jedoch kurz nach der Geburt.

Als Bach 1708 von Mühlhausen her  nach Weimar kam war es ein Wiedersehen, denn er hatte bereits fünf Jahre zuvor die Stadt kennengelernt. Sie wurde von den beiden Fürsten Wilhelm und Johann regiert, die beide musikliebend waren. Wilhelm war streng katholisch und förderte die Kirchenmusik nach Kräften. Zum ersten Mal konnte Bach auf ein professionelles Orchester zurückgreifen und er komponierte 20 Kantaten. Johann spielte selbst Musik und förderte die weltliche Konzertmusik, so konnte Bach beide Musikstile bearbeiten.

Bach lernte Paul von Westhoff kennen, der ebenfalls am Hof angestellt war und im selben Haus wohnte wie Bach. Bach verbesserte mit Hilfe des Violinvirtuosen sein Violinspiel und schrieb hier viele seiner Werke, darunter die Partita in d-Moll. Ebenfalls entstanden hier viele seiner Cembalo Werke.

Zu Bachs Leidwesen war er den beiden Leitern der Konzert- und der Hofmusik unterstellt. Seine Stelle als Hoforganist und Konzertmeister war sehr gut bezahlt, verdiente er doch mehr als seine beiden Vorgesetzten, doch er war Angestellter des Hofes und so als Lakai kein freier Mann, was ihm noch zum Verhängnis werden sollte. Als der Kapellmeister starb, wurde Bach übergangen und er nahm in der Folge ohne bei den Weimarer Fürsten um Erlaubnis zu bitten, ein Angebot des Fürsten in Köthen an. Als der Weimarer Fürst Wilhelm Ernst darüber in Kenntnis gesetzt wurde, liess er seinen Lakaien Bach kurz und bündig im Kerker schmoren (mehr siehe beim Reiseziel Torbau). 1707 verliess Bach nach einem Monat Kerkerstrafe als vorbestrafter Mann Weimar im Jahr in Richtung Köthen.

Johann Sebastian Bach Portrait
ZUR VOLLSTÄNDIGEN BACH-BIOGRAFIE

Johannes Brahms

Verbindung zum Fürsten und zum Meininger Orchester

Das Meininger Orchester gehörte Ende des 19. Jahrhunderts zu den besten Europas. Der kunstsinnige Souverän Georg II, genannt der «Theaterherzog» förderte die Künste und Hans von Bülow führte es ab 1880 zur grössten Blüte. Die beiden setzten sich leidenschaftlich für Brahms Werk ein und der Komponist dirigierte das Orchester mehrmals in Meiningen und auf Tourneen. Insgesamt hielt sich Brahms etwa 100 Tag in Meiningen auf.

Der Herzog stellte das Orchester auch für sogenannte «Werkstätten» zur Verfügung und so erlebte Brahms 2. Klavierkonzert hier seine nicht-öffentliche Uraufführung. Als Höhepunkt der Verbindung der Meininger zu Brahms war das Hoftheater der Uraufführungsort seiner 4. Sinfonie, vom Komponisten selbst dirigiert. Diese in Mürzzuschlag komponierte Sinfonie hat musikhistorisch eine herausgehobene Bedeutung, es war Brahms letzte Sinfonie und vielleicht die letzte der klassischen Sinfonien vom Typus, der mehr als 100 Jahre zuvor von Haydn begründet worden war.

Interessanterweise war der potentielle Nachfolger Brahms’ in Meiningen zugegen, denn Brahms lernte in diesen Jahren Richard Strauss im Meiningen kennen, der 1885 als Nachfolger von Bülows Kapellmeister in Meiningen wurde. Brahms soll Strauss auch ein «Ganz hübsch, junger Mann» zu seiner f-moll Sinfonie zugestanden haben (was aus dem Munde Brahms’ ein Kompliment war). Strauss. bis dahin Brahmsianer, wurde in diesem Jahr aber unter dem Einfluss des Konzertmeisters Ritter zum Wagnerianer und wechselte von der Sinfonie zur Form der sinfonischen Dichtung.

Brahms schrieb später für den glänzenden Klarinettisten des Meininger Orchesters, Richard Mühlfeld, vier Werke für Klarinette.

Johannes Brahms
ZU DER VOLLSTÄNDIGEN BIOGRAFIE VON BRAHMS

Franz Liszt

Liszt fand hier Zeit fürs Komponieren

Weimar war eine der wichtigsten Lebensstationen Liszts. Von 1842 bis zu seinem Tod 1886 war Weimar sein zeitweiliger und teilweiser Lebensmittelpunkt. Die Verbindung zu Weimar begann 1841 mit einem Konzert, bei der die musikbegeisterte Fürstin Anna Pawlowa Liszt für eine ausserordentliche Kapellmeisterstelle am Hoftheater gewinnen konnte. In einem Abstecher nach Dresden hörte er Wagners Rienzi und er lernte den Komponisten kennen.

Die Besuche in Weimar blieben aber sporadisch, erst nachdem Liszt 1847 Carolyne zu Sayn-Wittgenstein kennengelernt hatte liess sich Liszt zusammen mit ihr nun als ordentlicher Kapellmeister in Weimar nieder und sie zogen Sie in die Altenburg, wo seine produktivste Komponistentätigkeit begann, die 12-Jahre lang in relativer Zurückgezogenheit dauerte und deren Höhepunkt seine Klavier-Sonate in h-Moll war. Hier besuchte Richard Wagner ihn 1849 auf seiner Flucht von Dresden, bei der Liszt ihm zur Weiterflucht nach Zürich verhalf. Ein Jahr später erfolgte die Uraufführung von Wagners «Lohengrin» im Hoftheater von Weimar unter der Leitung von Liszt unter Abwesenheiten des Komponisten, der im Exil in Zürich feststeckte.

Er machte Weimar zu einem künstlerischen Zentrum mit internationaler Ausstrahlung

Liszt engagierte sich im Hoftheater für viele Komponisten, der meistgespielte blieb Wagner mit 36 Aufführungen, den er auch privat finanziell unterstützte. Liszt wirkte in Weimar als Klavier Pädagoge später berühmter Musiker. Hans von Bülow, Emil von Sauer, Carl Tausig, Peter Cornelius und viele andere waren oft in Weimar bei Liszt. Weil seine Frau reich geerbt hatte konnte Liszt auf ein Honorar verzichten und viele der Schüler wurden zu einer verschworenen Truppe, die den Kern der Neudeutschen bildeten (in späterer Rivalität zu den Traditionalisten um Brahms und Hanslick). 1859 verliess Liszt die Kapellmeisterstelle, als die Aufführung des «Barbier von Bagdad» ausgezischt wurde.

Ab 1869 kehrte er in den Sommermonaten wieder nach Weimar zurück, wo ihm der Fürst im Wohnhaus der Hofgärtnerei ein Stockwerk zur Verfügung stellte. Hier widmete Liszt seine Zeit den vielen Schülern, die ihn besuchten.

Franz Liszt Weimar

Felix Mendelssohn Bartholdy

Verbindung zu Goethe

1821 besuchte der 12-jährige Felix Mendelssohn zusammen mit seinem Förderer Zelter den Dichterfürsten in seinem Haus in Weimar. Zelter war seit 1802 ein Freund Goethes und einer seiner wenigen Duzfreunden. Er hatte den jungen Felix schon brieflich angekündigt (dessen Text einen damals vermutlich üblichen anti-semitischen Ton hatte). Ludwig Rellstab war Zeuge der Begegnung und berichtete, wie Mendelssohn den alten Goethe in Entzücken versetzte.

Zuerst spielte Mendelssohn mit drei weiteren Musikanten ein Klavierquartett aus eigener Komposition. Anschliessend musste er verschiedene Aufgaben mit Improvisationen und vom Blattspiel lösen, die der junge Knabe mit Bravour löste. Und zum Schluss nahm er aus einem Packen zuerst ein Autograf einer Beethoven Komposition hervor mit dem fast unleserlichen Gekritzel des Komponisten, das Mendelssohn fehlerfrei vom Blatt spielte.

Das Wunderkind Mendelssohn erinnerte Goethe an Mozart

Der damals 12-jährige Goethe hatte 58 Jahre zuvor den 9-jährigen Mozart auf dessen Wunderkind Reise in Frankfurt gehört und verglich Mendelssohn nun mit Mozart. Goethe war so begeistert, dass er Mendelssohn einlud noch zu bleiben und daraus wurden 16 Tage bis Mendelssohn wieder nach Berlin zurückkehrte. Die beiden ungleichen Menschen blieben sich bis zum Tode Goethes freundschaftlich verbunden, drei weitere Treffen fanden statt und ein reger Briefwechsel zeugt von der herzlichen Zuneigung der beiden.[/sc_fs_faq]

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Der junge Felix Mendelssohn:

Mendelssohn Bartholdy 1821 Weimar Felix Mendelssohn Bartholdy Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera

Richard Strauss

Eine kurze aber wichtige Station in Meiningen

Im Jahr 1889 trat Strauss seine Stelle als zweiter Kapellmeister in Weimar an. Höhepunkte waren zum einen die vielen Wagner-Aufführungen des leidenschaftlichen Wagner-Anhängers.

Und zum zweiten durfte Strauss am 10. Mai 1894 die Oper „Hänsel und Gretel“ des ehemaligen Wagner-Assistenten Humperdinck erfolgreich uraufführen, bei der Strauss‘ spätere Frau Pauline den Hänsel sang. Das Werk wurde am 23. Dezember zum ersten Mal aufgeführt und gilt seither als Weihnachtsmärchen, auch wenn die Handlung im Sommer spielt und die Lebkuchen die einzige Reminiszenz an Weihnachten sind.

Pauline de Ahna sang auch an der Uraufführung von Strauss erster Oper „Guntram“ in Weimar uraufgeführt. Doch die in Wagnerschen Manier spielende Ritter-Oper wurde kein Erfolg, während seine symphonischen Dichtungen erfolgreich waren. Strauss entwickelte eine stetige Konzerttätigkeit in ganz Deutschland, um seine Ton-Dichtungen auf die Spielpläne zu bringen.  Im Jahr 1894 heirateten Pauline und Richard. Sie verliessen Weimar und gingen zurück nach München.

Richard Strauss Conductor
ZUR VOLLSTÄNDIGEN BIOGRAPHIE VON RICHARD STRAUSS

Richard Wagner

Wagner Bezug zu Thüringen ist lediglich brüchstückhaft. Flucht und Uraufführung in Weimar, sowie die Wartburg als Schauplatz seines Tannhäusers sind die Referenzpunkte zu Wagners Biographie

Franz Liszt wird in Weimar zur wichtigen Stütze

Wagner flüchtete 1849 zu Liszt nach Weimar, als er steckbrieflich gesucht wurde. Liszt half ihm grosszügig mit Unterschlupf und Geld für die Reise nach Zürich und versprach ihm, seinen für Dresden geplanten „Lohengrin“ aufzuführen. So wurde das Weimarer Hoftheater 1850 der Uraufführungsort dieser romantischen Oper vom steckbrieflich gesuchten Wagner.

Sehnsuchtsort Wartburg

Richard Wagner war mehrmals in Eisenach. Zum ersten Mal 1842 und zum zweiten Mal 1849 auf der Flucht nach Dresden. Stets besuchte er die Wartburg, 1872 sogar unfreiwillig, weil er auf Durchfahrt kurz ausstieg und dann der Zug ohne ihn losfuhr. Natürlich bekam die Stadt wegen der Luther-Burg Wartburg, die der Schauplatz seines Tannhäusers wurde, für Wagner eine wichtige Bedeutung und er zeigte sie 1879 Cosima und Siegfried anlässlich seines letzten Besuchs in Eisenach.

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Richard Wagner jung young Portrait

 


 

WERKE MIT BEZUG ZU WEIMAR UND THÜRINGEN

 

 

Johann Sebastian Bach

Thüringen war neben Sachsen / Leipzig die zentrale Stätte seines Wirkens

Dabei hat er in verschiedensten Ortschaften gelebt und gewirkt

Erfurft Stammortschaft der Bach Familie

Johann Sebastian Bach hat zwar nie in Erfurt gewohnt, aber den Ort für Familienfeste öfters besucht.

Erfurt darf mit Fug und Recht als die Wiege der Bachfamilie bezeichnet werden. Über 150 Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen sind in der Kaufmannskirche registriert, in der unter anderem Luther gepredigt hatte. In dieser Kirche heirateten auch Johann Sebastian Bachs Eltern.

kraemerbruecke erfurt Erfurt Johann Sebastian Bach Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera d

Jugendjahre und erste Berufsjahre in Eisenach und Umgebung

Bachs Eltern zog von Erfurt her nach EISENACH, wo der Vater war als Stadtpfeiffer unter anderem für die Kirchenmusik zuständig war. Bach kam hier zur Welt und war das jüngste von 8 Kindern. Die Wohnung der Familie an der heutigen Lutherstrasse steht nicht mehr.

Bach kam schon früh mit der Musik in Kontakt und wurde gefördert. Als er 8 Jahre alt war, starb seine Mutter. Der Vater heiratete eine Witwe, doch bald darauf verstarb auch er. Johann Sebastian war mit 8 Jahren zum Vollwaisen geworden und er zog mit einem seiner Brüder zu seinem älteren Bruder Johann Christian nach OHRDRUF.

Dieser war dort Organist und hatte sein Handwerk u.a. bei Johann Pachelbel gelernt. So erhielt Johann Sebastian von ihm eine fundierte Ausbildung. Die kleine Stadt Ohrdrufhatte ein ausgezeichnetes Lyzeum, das Bach dank seines unermüdlichen Fleißes mit hervorragenden Noten abschloss, die ihn zum Studium an der Universität berechtigten. Da der Haushalt seines Bruders gewachsen war, musste er nun auf eigenen Beinen stehen. Bach beschloss nach Arnstadt zu gehen.

3 Jahre später kehrt Bach wieder in die Gegend von Eisenach zurück. In Arnstadt wird er Organist der neuen Bonifatius Kirche. Er wird gut bezahlt und komponiert hier viele seiner Werke für Orgel. Er beginnt seinen Ruf als Orgelspieler aufzubauen, einmal wird er sogar nach Weimar gerufen, um eine Orgel zu testen. Bachs Ruf kein einfacher Mensch zu sein wird in Arnstadt offensichtlich. Ständig ist er in Konflikt mit der Stadtverwaltung, die ihm vorwirft, seine Pflichten zu vernachlässigen. Zudem ist er häufig mit Musiker und Chorsänger in Prügeleien verwickelt. Er unternimmt eine Reise nach Lübeck zu Buxtehude und der Aufenthalt wird für Bach eine Offenbarung. Bach ist unzufrieden mit dem Können der Sänger in der Kleinstadt und so beschließt er sich für die gut bezahlte Stelle Domorganist in Mühlhausen zu bewerben. Er besteht das Vorspielen und wechselt 1707 ins 80 km nördlich gelegene Mühlhausen.

In MÜHLHAUSEN steigt er in der Hierarchie auf und wird Kapellmeister der Kirche St. Blasii. Die Stelle ist gut bezahlt und er kann sein Gehalt sogar noch mit dem Dienst in Nebenkirchen aufbessern. Nun heiratet er seine Liebe aus Arnstadt Maria Barbara Bach, die sieben Kindern das Leben schenken wird unter anderem dem bedeutenden Komponisten Carl Philipp Emanuel. 1707 ereignete sich in Mühlhausen ein katastrophaler Stadtbrand, der 300 Häuser zerstörte, der vierte innert 50 Jahren. Die Stadtregierung war gezwungen die Abgaben zu erhöhen und die Lebenshaltungskosten stiegen für Bach. Als dieser nach Weimar für die Abschlussarbeiten einer Renovierung der dortigen Orgel reiste, bot ihm der Fürst eine Anstellung mit hohem Gehalt an. Bach nahm an gab seine Demission in Mühlhausen nach nur einem Jahr bekannt und zieht nach Weimar.

Eisenach Richard Wagner Biografie Biography Life Leben Places Orte Music Musik Travel Guide Reisen Reiseführer

Privates Glück in Weimar – doch zuletzt landet Bach im Kerker

In Weimar fand Bach sein privates Glück, es kamen sechs Kinder zur Welt, darunter Carl Philip Emanuel und Christian Friedemann, die beide selbst berühmte Musiker wurden. Zwei der Kinder, die Zwillinge Maria und Johann, sterben jedoch kurz nach der Geburt.

Als Bach 1708 von Mühlhausen her  nach Weimar kam war es ein Wiedersehen, denn er hatte bereits fünf Jahre zuvor die Stadt kennengelernt. Sie wurde von den beiden Fürsten Wilhelm und Johann regiert, die beide musikliebend waren. Wilhelm war streng katholisch und förderte die Kirchenmusik nach Kräften. Zum ersten Mal konnte Bach auf ein professionelles Orchester zurückgreifen und er komponierte 20 Kantaten. Johann spielte selbst Musik und förderte die weltliche Konzertmusik, so konnte Bach beide Musikstile bearbeiten.

Bach lernte Paul von Westhoff kennen, der ebenfalls am Hof angestellt war und im selben Haus wohnte wie Bach. Bach verbesserte mit Hilfe des Violinvirtuosen sein Violinspiel und schrieb hier viele seiner Werke, darunter die Partita in d-Moll. Ebenfalls entstanden hier viele seiner Cembalo Werke.

Zu Bachs Leidwesen war er den beiden Leitern der Konzert- und der Hofmusik unterstellt. Seine Stelle als Hoforganist und Konzertmeister war sehr gut bezahlt, verdiente er doch mehr als seine beiden Vorgesetzten, doch er war Angestellter des Hofes und so als Lakai kein freier Mann, was ihm noch zum Verhängnis werden sollte. Als der Kapellmeister starb, wurde Bach übergangen und er nahm in der Folge ohne bei den Weimarer Fürsten um Erlaubnis zu bitten, ein Angebot des Fürsten in Köthen an. Als der Weimarer Fürst Wilhelm Ernst darüber in Kenntnis gesetzt wurde, liess er seinen Lakaien Bach kurz und bündig im Kerker schmoren (mehr siehe beim Reiseziel Torbau). 1707 verliess Bach nach einem Monat Kerkerstrafe als vorbestrafter Mann Weimar im Jahr in Richtung Köthen.

Johann Sebastian Bach Portrait
ZUR VOLLSTÄNDIGEN BACH-BIOGRAFIE

Johannes Brahms

Verbindung zum Fürsten und zum Meininger Orchester

Das Meininger Orchester gehörte Ende des 19. Jahrhunderts zu den besten Europas. Der kunstsinnige Souverän Georg II, genannt der «Theaterherzog» förderte die Künste und Hans von Bülow führte es ab 1880 zur grössten Blüte. Die beiden setzten sich leidenschaftlich für Brahms Werk ein und der Komponist dirigierte das Orchester mehrmals in Meiningen und auf Tourneen. Insgesamt hielt sich Brahms etwa 100 Tag in Meiningen auf.

Der Herzog stellte das Orchester auch für sogenannte «Werkstätten» zur Verfügung und so erlebte Brahms 2. Klavierkonzert hier seine nicht-öffentliche Uraufführung. Als Höhepunkt der Verbindung der Meininger zu Brahms war das Hoftheater der Uraufführungsort seiner 4. Sinfonie, vom Komponisten selbst dirigiert. Diese in Mürzzuschlag komponierte Sinfonie hat musikhistorisch eine herausgehobene Bedeutung, es war Brahms letzte Sinfonie und vielleicht die letzte der klassischen Sinfonien vom Typus, der mehr als 100 Jahre zuvor von Haydn begründet worden war.

Interessanterweise war der potentielle Nachfolger Brahms’ in Meiningen zugegen, denn Brahms lernte in diesen Jahren Richard Strauss im Meiningen kennen, der 1885 als Nachfolger von Bülows Kapellmeister in Meiningen wurde. Brahms soll Strauss auch ein «Ganz hübsch, junger Mann» zu seiner f-moll Sinfonie zugestanden haben (was aus dem Munde Brahms’ ein Kompliment war). Strauss. bis dahin Brahmsianer, wurde in diesem Jahr aber unter dem Einfluss des Konzertmeisters Ritter zum Wagnerianer und wechselte von der Sinfonie zur Form der sinfonischen Dichtung.

Brahms schrieb später für den glänzenden Klarinettisten des Meininger Orchesters, Richard Mühlfeld, vier Werke für Klarinette.

Johannes Brahms
ZU DER VOLLSTÄNDIGEN BIOGRAFIE VON BRAHMS

Franz Liszt

Liszt fand hier Zeit fürs Komponieren

Weimar war eine der wichtigsten Lebensstationen Liszts. Von 1842 bis zu seinem Tod 1886 war Weimar sein zeitweiliger und teilweiser Lebensmittelpunkt. Die Verbindung zu Weimar begann 1841 mit einem Konzert, bei der die musikbegeisterte Fürstin Anna Pawlowa Liszt für eine ausserordentliche Kapellmeisterstelle am Hoftheater gewinnen konnte. In einem Abstecher nach Dresden hörte er Wagners Rienzi und er lernte den Komponisten kennen.

Die Besuche in Weimar blieben aber sporadisch, erst nachdem Liszt 1847 Carolyne zu Sayn-Wittgenstein kennengelernt hatte liess sich Liszt zusammen mit ihr nun als ordentlicher Kapellmeister in Weimar nieder und sie zogen Sie in die Altenburg, wo seine produktivste Komponistentätigkeit begann, die 12-Jahre lang in relativer Zurückgezogenheit dauerte und deren Höhepunkt seine Klavier-Sonate in h-Moll war. Hier besuchte Richard Wagner ihn 1849 auf seiner Flucht von Dresden, bei der Liszt ihm zur Weiterflucht nach Zürich verhalf. Ein Jahr später erfolgte die Uraufführung von Wagners «Lohengrin» im Hoftheater von Weimar unter der Leitung von Liszt unter Abwesenheiten des Komponisten, der im Exil in Zürich feststeckte.

Er machte Weimar zu einem künstlerischen Zentrum mit internationaler Ausstrahlung

Liszt engagierte sich im Hoftheater für viele Komponisten, der meistgespielte blieb Wagner mit 36 Aufführungen, den er auch privat finanziell unterstützte. Liszt wirkte in Weimar als Klavier Pädagoge später berühmter Musiker. Hans von Bülow, Emil von Sauer, Carl Tausig, Peter Cornelius und viele andere waren oft in Weimar bei Liszt. Weil seine Frau reich geerbt hatte konnte Liszt auf ein Honorar verzichten und viele der Schüler wurden zu einer verschworenen Truppe, die den Kern der Neudeutschen bildeten (in späterer Rivalität zu den Traditionalisten um Brahms und Hanslick). 1859 verliess Liszt die Kapellmeisterstelle, als die Aufführung des «Barbier von Bagdad» ausgezischt wurde.

Ab 1869 kehrte er in den Sommermonaten wieder nach Weimar zurück, wo ihm der Fürst im Wohnhaus der Hofgärtnerei ein Stockwerk zur Verfügung stellte. Hier widmete Liszt seine Zeit den vielen Schülern, die ihn besuchten.

Franz Liszt Weimar

Felix Mendelssohn Bartholdy

Verbindung zu Goethe

1821 besuchte der 12-jährige Felix Mendelssohn zusammen mit seinem Förderer Zelter den Dichterfürsten in seinem Haus in Weimar. Zelter war seit 1802 ein Freund Goethes und einer seiner wenigen Duzfreunden. Er hatte den jungen Felix schon brieflich angekündigt (dessen Text einen damals vermutlich üblichen anti-semitischen Ton hatte). Ludwig Rellstab war Zeuge der Begegnung und berichtete, wie Mendelssohn den alten Goethe in Entzücken versetzte.

Zuerst spielte Mendelssohn mit drei weiteren Musikanten ein Klavierquartett aus eigener Komposition. Anschliessend musste er verschiedene Aufgaben mit Improvisationen und vom Blattspiel lösen, die der junge Knabe mit Bravour löste. Und zum Schluss nahm er aus einem Packen zuerst ein Autograf einer Beethoven Komposition hervor mit dem fast unleserlichen Gekritzel des Komponisten, das Mendelssohn fehlerfrei vom Blatt spielte.

Das Wunderkind Mendelssohn erinnerte Goethe an Mozart

Der damals 12-jährige Goethe hatte 58 Jahre zuvor den 9-jährigen Mozart auf dessen Wunderkind Reise in Frankfurt gehört und verglich Mendelssohn nun mit Mozart. Goethe war so begeistert, dass er Mendelssohn einlud noch zu bleiben und daraus wurden 16 Tage bis Mendelssohn wieder nach Berlin zurückkehrte. Die beiden ungleichen Menschen blieben sich bis zum Tode Goethes freundschaftlich verbunden, drei weitere Treffen fanden statt und ein reger Briefwechsel zeugt von der herzlichen Zuneigung der beiden.[/sc_fs_faq]

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Der junge Felix Mendelssohn:

Mendelssohn Bartholdy 1821 Weimar Felix Mendelssohn Bartholdy Travel Reisen Culture Tourism Reiseführer Travel guide Classic Opera

Richard Strauss

Eine kurze aber wichtige Station in Meiningen

Im Jahr 1889 trat Strauss seine Stelle als zweiter Kapellmeister in Weimar an. Höhepunkte waren zum einen die vielen Wagner-Aufführungen des leidenschaftlichen Wagner-Anhängers.

Und zum zweiten durfte Strauss am 10. Mai 1894 die Oper „Hänsel und Gretel“ des ehemaligen Wagner-Assistenten Humperdinck erfolgreich uraufführen, bei der Strauss‘ spätere Frau Pauline den Hänsel sang. Das Werk wurde am 23. Dezember zum ersten Mal aufgeführt und gilt seither als Weihnachtsmärchen, auch wenn die Handlung im Sommer spielt und die Lebkuchen die einzige Reminiszenz an Weihnachten sind.

Pauline de Ahna sang auch an der Uraufführung von Strauss erster Oper „Guntram“ in Weimar uraufgeführt. Doch die in Wagnerschen Manier spielende Ritter-Oper wurde kein Erfolg, während seine symphonischen Dichtungen erfolgreich waren. Strauss entwickelte eine stetige Konzerttätigkeit in ganz Deutschland, um seine Ton-Dichtungen auf die Spielpläne zu bringen.  Im Jahr 1894 heirateten Pauline und Richard. Sie verliessen Weimar und gingen zurück nach München.

Richard Strauss Conductor
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Richard Wagner

Wagner Bezug zu Thüringen ist lediglich brüchstückhaft. Flucht und Uraufführung in Weimar, sowie die Wartburg als Schauplatz seines Tannhäusers sind die Referenzpunkte zu Wagners Biographie

Franz Liszt wird in Weimar zur wichtigen Stütze

Wagner flüchtete 1849 zu Liszt nach Weimar, als er steckbrieflich gesucht wurde. Liszt half ihm grosszügig mit Unterschlupf und Geld für die Reise nach Zürich und versprach ihm, seinen für Dresden geplanten „Lohengrin“ aufzuführen. So wurde das Weimarer Hoftheater 1850 der Uraufführungsort dieser romantischen Oper vom steckbrieflich gesuchten Wagner.

Sehnsuchtsort Wartburg

Richard Wagner war mehrmals in Eisenach. Zum ersten Mal 1842 und zum zweiten Mal 1849 auf der Flucht nach Dresden. Stets besuchte er die Wartburg, 1872 sogar unfreiwillig, weil er auf Durchfahrt kurz ausstieg und dann der Zug ohne ihn losfuhr. Natürlich bekam die Stadt wegen der Luther-Burg Wartburg, die der Schauplatz seines Tannhäusers wurde, für Wagner eine wichtige Bedeutung und er zeigte sie 1879 Cosima und Siegfried anlässlich seines letzten Besuchs in Eisenach.

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Richard Wagner jung young Portrait

 

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