Online Opernführer & Handlung zu Verdi’s LA FORZA DEL DESTINO
La forza del destino ist eine der drei “spanischen” Opern (Don Carlo, la forza del destino, Il Trovatore) Verdis, die allesamt die heroisch-historische Welt der grand opéra betreten. Sie darf mit Fug und Recht zu den großen Werken Verdis zählen. Die vielen großartigen Duette von Alvaro und Carlo, die religiösen Szenen Leonoras und die farbigen Nebenrollen der Preziosilla, Guardiano und Fra Melitone prägen diese Oper. Die musikalischen Themen von Verdi sind grandios und er verwendet sie zum ersten Mal leitmotivisch in der ganzen Oper.
Der Film aus 2018, die spannende Hommage an Maria Callas:
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Inhalt
♪ Handlung
♪ Akt I
♪ Akt II
♪ Akt III
♪ Akt IV
Höhepunkte
♪ Oh, tu che in seno agli angeli
♪ Solenne in quest’ora giurarmi dovete
♪ Urna fatale del mio destino E salvo! Oh gioia!
♪ Invano, Alvaro, ti celasti al mondo … Le minaccie, i fieri accenti
Aufnahme Empfehlung
ROLLEN & HANDLUNG VON LA FORZA DEL DESTINO
URAUFFÜHRUNG
St. Petersburg (ursprüngliche Fassung), 1862; Mailand (revidierte Fassung), 1869
LIBRETTO
Francesco Maria Piave (Erste Fassung), Antonio Ghislanzoni (Zweite Fassung), basierend auf Don Alvaro o la fuerza del sino von Angel Perez de Saavedra
HAUPTROLLEN
Marchese di Calatrava, Spanischer Landadliger - Leonora, Seine Tochter und Geliebte von Alvaro - Carlo, Sein Sohn - Alvaro, Adliger Mestize aus Peru - Preziosilla, Junge Zigeunerin - Fra Melitone, Mönch - Guardiano, Pater
AUFNAHME EMPFEHLUNG
DECCA, Mario del Monaco, Renata Tebaldi, Cesare Siepi unter der Leitung von Dmitri Mitropoulos und dem Chor und Orchester des Maggio Musicale Fiorentino (Live-Aufnahme)
KOMMENTAR
Libretto
Das Drama «Don Alvaro o la fuerza del sino» von Angel Perez de Saavedra bildet die literarische Vorlage des Werks. Saavedra war als Dramatiker, Diplomat und Politiker ein Multitalent und brachtes es in der Politik sogar einen Tag lang (!) zum Posten des Ministerpräsidenten Spaniens! Er begann seine Laufbahn als Militär und konnte in mehreren Schlachten der napoleonischen Kriege militärische Erfahrungen sammeln, die er wiederum in seinen Romanen wie diesem einbringen konnte.
Saavedras romantischer Stil orientierte sich an Victor Hugos historischen, melodramatischen Stücken und er steigerte als Stilmittel seiner Romane «die Unmöglichkeit ihrer Handlungen» fast bis zum Absurden. Es verschlägt die Protagonisten dieses Romans an verschiedenste Orte und die Macht des Schicksals führt sie, so klein auch die Wahrscheinlichkeit sein möge, immer wieder zusammen. Den dramatischen Höhepunkt bildet die Schlussszene, bei der es alle 6 Hauptpersonen aus verschiedenen Motiven gleichzeitig in dasselbe Kloster verschlägt!
Die kunterbunte Mischung aus Kirchenszenen, Armeechören, volkstümlichen Tänzen, Liebes- und Hassduetten, Duellen usw. ist gleichzeitig eine Stärke und Schwäche der Romanvorlage «Don Alvaro o la fuerza del sino». Eine Stärke erwächst, dass damit Szenen und Bilder entstanden, nach denen Verdi immer auf der Suche war, und die ihn zu seiner Musik inspirierten. Eine Schwäche deshalb, weil die Handlung für den Zuhörer reichlich unglaubwürdig und verworren erscheint und weil die Oper so zu einer aufwändig zu inszenierenden Ausstattungsoper wurde (neben dem nicht unwesentlichen Problem, dass die Oper mit 6 großen Stimmen besetzt werden muss).
Die Geschichte bis zur Uraufführung
1858 (2 Jahre vor der Komposition dieser Oper), schrieb Verdi seine berühmte Bemerkung der Galeerenjahre. Zuletzt hatte er «il ballo in maschera» auf die Bühne gebracht und wollte nach beinahe 20 hyperproduktiven Jahren eine Pause machen. Hinzukam, dass er politische Verantwortung übernahm und Anfang 1860 ins neu entstandene italienische Parlament gewählt wurde. So vergingen fast zwei Jahre, bis er sich an das nächste Projekt machte.
Ende 1860 besuchte der Tenor Enrico Tamberlinck Giuseppe Verdi auf dessen Landgut bei Bussetto. Er überbrachte dem berühmten Komponisten das Angebot der kaiserlichen Oper St. Petersburg, eine Oper von ihm herauszubringen, dessen Bedingungen Verdi selber definieren konnte. Verdi schlug den Russen Saavedras Drama vor (ein vorhergehender Vorschlag wurde zuvor aus Zensurgründen ablehnt). Die Theaterleitung akzeptierte und Verdi beauftragte Piave ihr achtes (und letztes) gemeinsames Libretto auszuarbeiten. Schon früh begann Verdi die Arbeit an der Musik und im November 1861 war die Partitur fertiggestellt. Verdi reiste nach St. Petersburg, um die Proben zu überwachen. Unglücklicherweise erkrankte die Sängerin der Hauptrolle. Weil Verdi das Risiko einer ungenügenden Ersatzsängerin nicht eingehen wollte, musste die Erstaufführung auf das Folgejahr verschoben werden.
12 Monate später nahm Verdi die beschwerliche 4‘000 Meilen Reise wieder auf sich. Seine Musik war in Russland sehr beliebt, viele seiner Opern wurden im vergangenen Jahrzehnt begeistert aufgenommen. Und so fand diese Oper anlässlich der Uraufführung beim russischen Publikum viel Beifall. Es gab jedoch zwei Gruppen, die das Werk reserviert aufnahmen: einerseits die Fraktion der Wagneristen und andererseits die National-Russen um Balakirev, aus dessen Kern später das mächtige Häuflein entstand.
Die Neufassung für die Scala
Mit der St. Petersburger Version war Verdi in der Folge nur bedingt zufrieden. Die Rezensionen der nachfolgenden Produktionen in Italien und Spanien waren gemischt. Möglicherweise befürchtete er basierend auf der bitteren Erfahrung des „Simon Boccanegra“, dass das Werk in der vorliegenden Form zu düster war und den Weg nicht dauerhaft ins Repertoire schaffen würde. Er entschloss sich anlässlich einer Scala Produktion von 1869 zu einer grundlegenden Überarbeitung, dessen Fassung seither die meistgespielte blieb. Er fügte eine Ouvertüre hinzu, passte die Abfolge der Szenen an, baute den 3. Akt mit den volkstümlichen Szenen von Preziosilla und Frau Melitone aus und änderte den Schluss dahingehend, dass er den Mord an Leonora auf der offenen Bühne zeigte, aber Alvaro am Leben ließ (an Stelle eines Sturzes vom Felsen) .
Die großartigen Charaktere der Oper
Das vielleicht herausragendste Qualitätsmerkmal dieser Oper ist die Rollengestaltung. Es beginnt mit der Leonora, deren zeitliche Bühnenpräsenz zwar nicht sehr hoch ist, die aber drei große und eindrücklich Solo Szenen bekommt. Die beiden männlichen Hauptrollen sind anspruchsvoll und für große Sänger mit dramatischen Stimmen sehr dankbar. Gemeinsam können Sie in 3 großen und langen Duetten brillieren. Am speziellsten sind die drei Nebenrollen, welche den Künstlern die Möglichkeit geben sie zu eindrücklichen Rollenportraits zu formen. Zuvorderst zu nennen ist der Fra Melitone, der fast schon die Qualität eines Vorläufers des Falstaff hat und eine der wenigen Buffo Figuren darstellt, die Verdi geschrieben hat. Weiters ist der Pater Guardiano zu nennen, einer Persönlichkeit und Eindringlichkeit, die der grand opéra würdig ist und schließlich die spanische Preziosilla, die mit Liedern und Tänzen das Publikum für sich einnehmen kann.
Die Leitmotive
Verdi verwendet in dieser Oper konsequent Leitmotive. Sie nehmen nicht den Raum und die weitgehende Rolle ein, wie sie Wagner später beispielsweise im Ring definierte, sondern haben die Aufgabe von Erinnerungsmotiven. Sie finden in den kommentierten Stellen, Notenbeispiele der wichtigsten Leitmotive, die Verdi zu einem grossen Teil schon in Ouvertüre vorstellt.
Die Musik
Der Einfluss der Pariser grand opéra ist in diesem Werk deutlich spürbar. Augenfällig ist es an den 4 Akten mit völlig unterschiedlichen Handlungsorten und Umgebungen, die es zu einer regelrechten Ausstattungsoper machen. Um dem Rechnung zu tragen, komponierte Verdi ein Potpourri von Musikstilen die von spanischen Tanz Rhythmen bis zu Kirchenmusik reicht.
Auch die Stimmen der Hauptrollen haben sich in Richtung der grand opéra entwickelt. Der klassische italienische Koloratursopran der Traviata ist passé, die Leonora muss kaum noch Verzierungen singen, sondern wandelt sich ins dramatische Fach. Auch der Tenor hat längere rezitativische Deklamationsstellen, wie es in der grand opéra gang und gäbe war. Zudem taucht zum ersten Mal bei Verdi ein auskomponiertes hohes C auf. Dies war dem ersten Alvaro, dem stimmgewaltigen Tamberlinck gewidmet, bei der zweiten Fassung verzichtete Verdi auf die Arie und das hohe C verschwand so aus der Partitur.
LA FORZA DEL DESTINO AKT I
Handlung: In einem in die Jahre gekommenen Landhaus des Marchese di Calatrava in Sevilla.
Diese Ouvertüre ist ein beliebtes und großartiges Orchesterstück, welches oft im Konzertsaal zu hören ist. Verdi hat es für die zweite Fassung (der Mailänder Version) komponiert und eine weniger gewichtige, düsterere Version abgelöst. Gleich zu Beginn ertönen 3 Akkorde im Blech. Sie symbolisieren die Macht des Schicksals. Gleich danach ertönt das wichtigste Motiv, das Schicksalsmotiv:
Nach ca. einer Minute ertönt das zweite Leitmotiv, es ist das Reuemotiv des Alvaro, das wir beispielsweise im zweiten Duett mit Carlo des 4. Aktes hören:
Das nächste Motiv (nach ca. total 2 Minuten) ist ein Barmherzigkeits-Motiv mit religiösem Charakter, welches über den dramatischen Tremolo der Streicher ertönt, dass den Wunsch von Leonora nach Trost widerspiegelt, aber auch ihre Aufgewühltheit beschreibt. Es wird zum wichtigen Thema in ihrer grossen Arie «Madre pietosa vergine» des zweiten Akts und ertönt zu den Worten «Deh, non abbandonar signor, per pietà» (Herr erbarme mich Deiner, verlasse mich nicht).
Als viertes Motiv hören wir ein tröstliches Thema, dem wir ihm im Duett von Leonora und Pater Guardiano begegnen werden, als er ihr die Aufnahme im Kloster erlaubt und sich bei Leonora zum ersten Mal nach Jahren ein Gefühl von Geborgenheit einstellt:
Overture – Muti
Leonoras Dilemma
Handlung: Es ist spät und der Marchese wünscht seiner Tochter Leonora eine gute Nacht. Leonora plagt ein schlechtes Gewissen, denn sie plant noch in dieser Nacht mit Don Alvaro zu fliehen. Liebevoll verabschiedet sie sich von ihrem Vater. Sie kann ihm ihr Herz nicht öffnen, nie würde er ihre Verbindung zu dem adligen Mestizen Don Alvaro gutheißen. Sie ist bedrückt das Haus ihrer Kindheit zu verlassen.
Keine Sängerin vermochte die Trostlosigkeit der Leonora so eindrücklich in Töne zu setzen wie Maria Callas. Kesting meinte dazu: «Me pellegrina ed orfana – diese beiden Verse der Leonora sind, als Text, zunächst nichts als eine Mitteilung. Dass in diesen Worten das ganze kommende Drama der Leonora wie eingekapselt versteckt ist, versteht allein Maria Callas zu singen, mit einem Ton, der, weil einer des Schmerzes, die Stimme fast erstickt» (Kesting, Maria Callas).
Me pellegrina ed orfana – Callas
Handlung: Don Alvaro erscheint um Leonora abzuholen, der Priester erwartet sie bereits für die Hochzeit. Doch Leonora zögert, sie will bis am nächsten Tag warten, um sich von ihrem Vater zu verabschieden. Don Alvaro ist fassungslos, aufgewühlt entbindet er sie von ihrem Heiratsversprechen. Da ändert Leonora ihre Meinung wieder und ist bereit, noch diese Nacht mit ihm zu fliehen.
In dieser Szene hören wir im ersten Teil das Motiv, das Alvaros tief empfundene Liebe beschreibt:
Die Rolle des Alvaro ist durchgehend in einer hohen Tessitura geschrieben. Lange Abschnitte, wie beispielsweise in diesem Duett hörbar, wurden im sogenannten Passaggio geschrieben (dem Übergang zwischen Brust- und Kopfstimme um den Ton F), was für die Sänger unangenehm und fordernd ist.
Wir hören in dieser Szene Mario del Monaco mit Renata Tebaldi in einer Live Aufnahme von 1954. Del Monaco entledigt sich der Aufgabe mit mitreißender Energie.
Ah per sempre, o mio bell’angio – del Monaco / Tebaldi
Der fatale Schuss
Handlung: Sie hören Schritte von der Treppe. Der Marchese erscheint mit zwei bewaffneten Dienern. Erbost richtet der Marchese seine Waffe auf Alvaro, der seinerseits eine Pistole gezückt hat. Alvaro schwört dem Marchese seine ehrenvolle Absicht und die Reinheit seiner Tochter. Als Zeichen der Versöhnung wirft er seine Waffe auf den Boden. Ein Schuss löst sich und trifft den Marchese tödlich. Mit letzter Kraft verflucht er seine Tochter. Don Alvaro zieht Leonora zum Fenster und entflieht.
E tardi … vil seduttor – Plowright / Carreras / Rigby
LA FORZA DEL DESTINO AKT II
Handlung: In einer Dorfschenke. Bauern tanzen eine Seguidilla.
Holà, holà – Sinopoli
Don Carlo will seinen Vater rächen
Handlung: Don Carlo sitzt als Student verkleidet an einem Tisch. 18 Monate sind seit dem Unglück vergangen. Er ist noch immer auf der Suche nach seiner Schwester Leonora und dem Mörder seines Vaters. Leonora, die in den Wirren von Don Alvaro getrennt wurde, tritt in Männerkleidung in Begleitung des Mauleseltreibers Trabuco in die Schenke. Als sie ihren Bruder sieht erschrickt sie, und versteckt sich rasch. Da tritt die Zigeunerin Preziosilla auf. Sie wirbt für die Armee Rekruten an.
Agnes Baltsa war eine großartige Preziosilla. Ihre schwungvolle und betörende Interpretation zusammen mit der Brillanz des Orchesters geleitet von Sinopoli, ergeben eine wunderbare Kombination.
Al suon del tamburo – Baltsa
Handlung: Pilger ziehen vorbei, die Gäste des Wirtshaus stimmen in deren Gesang ein.
Padre eterno Signor … Pietà di noi – Molinari
Handlung: Don Carlo kommt mit Trabuco ins Gespräch. Er erkundigt sich wo sein Begleiter ist und höhnt, dass er keinen Bart habe. Der Wirt will keinen Ärger und will wissen wer Carlo ist. Dieser gibt sich als der Student Pereda aus. Er erzählt die Geschichte eines Freundes, der auf der Suche nach dem Mörder seines Vaters sei, der mit der Tochter nach Amerika geflohen sei.
Mit diesem Studentenlied hat Verdi ein schönes und eingängliches Stück geschrieben.
Son Pereda, son ricco d’onore – Bastiannini
Leonoras großes Gebet
Handlung: Auf einem Felsen neben einem Kloster. Erschöpft kommt Leonora in Männerkleidern an. Sie hatte ihrem Bruder im Wirtshaus heimlich zugehört und hat verbittert von Alvaros angeblicher Flucht nach Amerika erfahren. Sie will im Kloster Busse tun.
Mit «Madre pietosa Vergine» schreibt Verdi wieder eine große, religiöse Arie für diese Szene der Leonora. Leonora ist in einem Zustand der höchsten Erregung, was Verdi zuerst mit dem einleitenden Motiv der Streicher erzeugt, dass das erregte Pochen ihres Herzens imitiert. Es erfährt eine Steigerung mit dem Tremolo der Streicher und dem Hintergrundchor der Mönche.
Einen besonders schönen Effekt erzeugte Verdi, indem er den ersten Abschnitt in Moll komponiert hat und beim ersten himmlischen und hymnischen «Deh non m’abandonar» in die Dur Parallele wechseln lässt und so dem Flehen der Leonora Zuversicht gibt.
Wir hören diesen Auftritt der Leonora in der Interpretation von Maria Callas. Es ist einzigartig wie sie zu Beginn die Erregung der Leonora mit leichtem Tremolo in der Stimme erzeugen kann und dann in das “Deh non m’abandonar” wechselt. Grandios wie sie ihre Stimme im Zwiegesang mit dem Chor der Mönche gestaltet.
Madre pietosa vergine – Callas
Diese Szene erinnert an die Hymne „Ineggiamo“ aus Mascagnis Cavalleria rusticana, deren großartigste Interpretation ebenfalls von Maria Callas stammt: https://opera-inside.com/cavalleria-rusticana-von-pietro-mascagni/?lang=de#Ineggiamo
Handlung: Der Abt des Mönchklosters empfängt sie. Er hat einen Brief erhalten und kennt die Geschichte. Er erbarmt sich ihrer und gewährt Leonora deren Bitte als Einsiedlerin ihr Leben abschließen zu können, wo sie mit kärglicher Verpflegung allmählich sterben soll. Sie muss in absoluter Einsamkeit leben, keiner der Mönche dürfe mit ihr Kontakt aufnehmen.
Leonoras Duett mit Guardiano ist psychologisch gesehen, das Gespräch, das sie nie mit ihrem Vater führen konnte. Das Duett endet (im Tonbeispiel bei 11:30) mit einem wunderschönen Effekt: während Leonora stimmlich in die höchsten Töne gleitet, geht die Stimme des Geistlichen in die schwärzeste Tiefe.
Hören Sie die großartige Aufnahme des Duetts von Cesare Siepi und Renata Tebaldi aus der Mitropoulos Aufnahme. Sie zeigt ein mitreißendes und beseeltes Duett zweier großer Stimmen auf dem Zenit ihres Könnens.
Chi mi cerca – Tebaldi / Siepi
Die Aufnahme Leonoras in das Mönchs-Kloster als Eremitin
Handlung: Leonora wird in einer feierlichen Zeremonie im Kloster aufgenommen. Der Abt beschwört die Mönche, dass keiner sich der unbekannten Person nähern darf. Lediglich beim Läuten der Totenglocke sei ihr der letzte Trost gewährt.
Verdi soll durch ein Gemälde in einer Kirche von Cortemaggiore (zwischen Busseto und Piacenza) zu dieser Szene inspiriert worden sein:
Hören und sehen Sie diese imposante Kirchenszene in einer Aufnahme aus dem St. Petersburger Opernhaus.
Il santo nome di Dio Signore – Ghergiev
Verdi soll von einem Bild in einer Mailänder Kirche zu diesem Chor inspiriert worden sein, die sich in der Mailänder Kirche Santa Maria delle grazie befindet (mehr dazu im Link).
Großartig ist die Szene in der Interpretation von Ezio Pinza und Rosa Ponselle. Ponselle muss eine Stimme gehabt haben, die rein wie eine Glocke gewesen sein soll, was man aufgrund der Aufnahmetechnik von 1928 nur erahnen kann. Pinzas wunderschöner warmer Bass gibt der Szene das Fundament, was zu einer beseelten Aufnahme führte.
La vergine degli angeli – Pinza / Ponselle
LA FORZA DEL DESTINO AKT III
Im Feldlager
Handlung: In einem Feldlager in der Nähe Roms. Soldaten spielen Karten. In der Nähe befindet sich Don Alvaro. Er hat sich anwerben lassen und ist Offizier der spanischen Truppen. Seine Gedanken sind bei Leonora, die er tot meint und er wünscht, dass die Engel sie im Himmel aufgenommen haben.
Die Arie des Alvaro ist ebenso schön wie tückisch. Nach einer langen Pause (Alvaro tritt im 2. Akt nicht auf) muss er ein langes (fast 7 minütiges) und wichtiges Rezitativ singen. Dann steigt er in eine Arie ein, in der die Stimme durch die sehr spärliche Instrumentation des Orchesters, sehr exponiert ist und in einer hohen Tessitura geschrieben ist. Der Effekt, den der Sänger über dem Pizzicato der Streicher und der sehnsüchtigen Klarinette ausüben kann ist allerdings betörend.
Wir hören gleich zu Beginn Alvaros Thema in der Klarinette. Verdi hat diesem Instrument in dieser Oper als wichtigem stimmlichen Begleiter von Alvaro eine prominente Funktion gegeben. Er hat sie für einen Studienfreund geschrieben, der im St. Petersburger Opernorchester die erste Klarinette spielte. In dieser Arie umschmiegt das Instrument die Stimme des Tenors.
Wir hören Richard Tucker, einer der großen Tenor-Stimmen der Nachkriegsära, der diese Arie großartig gestaltet.
Oh, tu che in seno agli angeli – Tucker
In einer zweiten Version hören Sie diesen Auftritt mit dem zugehörigen Rezitativ gesungen von Gigli. Er war der legitime Nachfolger Carusos und hatte seine samtartige, legato getränkte Stimme.
La vita è inferno all’infelice … Oh, tu che in seno agli angeli – Gigli
Die großen Duette von Alvaro und Carlo
Handlung: Lärm ertönt von den Soldaten. Alvaro eilt einem Offizier zur Hilfe, der von Falschspielern angegriffen wurde. Es handelt sich um Don Carlo, der ebenfalls unter fremden Namen anheuerte. Die beiden werden Freunde, doch sie kennen ihre wahren Namen nicht.
An dieser Stelle steht ein großes Schwurduett, das beinahe a cappella gesungen wird. Es ist der Vorläufer des großen Freundschafts-Duetts „Dio nell alma infondere“ das Verdi wenige Zeit später für seine nächste Oper Don Carlo schrieb. https://opera-inside.com/don-carlo-von-verdi-opernfuehrer-und-handlung/?lang=de#Dio
Wir hören das Duett in der Version der beiden Stimm-Athleten Franco Corelli und Ettore Bastiannini.
Amici in vita, in morte – Corelli / Bastiannini
Handlung: Die Truppen werden angegriffen. In der Schlacht wird Don Alvaro, der die Grenadiere anführte, schwer verletzt und ins Lazarett gebracht. Don Carlo ist bei ihm. Er verspricht ihm für seine Tapferkeit den Orden von Calatrava. Als Alvaro den Namen hört, zuckt er zusammen und gibt Carlo einen Schlüssel mit der Bitte den Inhalt der Kiste mit dessen Geheimnis nach seinem Tod zu verbrennen. Bewegt nimmt Carlo Abschied und Alvaro wird zum Chirurgen gebracht.
Dieses Duo ist eines der schönsten Duette Verdis mit Bariton und Tenor. Es ist die fast zärtliche Szene zweier Männer, die wenig später sich auf Leben und Tod bekämpfen werden. Auch diese Stelle ist sehr zurückhaltend instrumentiert und dadurch werden die langen Linien der Singstimmen intensiv hörbar.
Wir hören diese Szene in einer Inszenierung aus der Met. Domingos warme, expressive Stimme kommt in dieser Szene wunderbar zur Geltung. Die Opulenz seiner Stimme vermag den Hörer geradezu zu überwältigen. Zu dieser Stelle gibt es eine schöne Anekdote:
Domingo und seine Frau Martha tauften ihren 2. Sohn nach Alvaro. Der Grund lag darin, dass die Oper bei ihrem Kennenlernen eine wichtige Rolle spielten. «Marthas erste positive Gefühle gegenüber Domingo wurden verstärkt, als sie ihn das berühmte Tenor/Bariton-Duett Solenne in quest’ora singen hörte. Bis dahin hatte sie ihn für etwas leichtgewichtig und oberflächlich gehalten. Aber dieses Duett überzeugte sie davon, dass in diesem jungen Mann etwas Ungewöhnliches steckte und er etwas Besonderes an sich hatte. Wer hört, wie Domingo dieses Duett auf Schallplatte oder Video singt – die unvergleichliche Art und Weise, wie er die Worte beißt, schleudert und mit Gefühl auflädt – wird genau wissen, was sie meint.” (Matheopoulous, «Domingo, my operatic roles»)
Solenne in quest’ora giurarmi dovete (1) – Domingo / Chernov
Caruso selbst erklärte dieses Stück, als seine beste Duett-Aufnahme. In der Tat bekam diese Interpretation der beiden Neapolitaner Referenzstatus. Beide Stimmen harmonieren aufs Höchste und strömen eine samtartige Weichheit in schönstem Legato aus.
Solenne in quest’ora giurarmi dovete (2) – Caruso / Scotti
Für Fans des legendären Duos Björling / Merrill hier die Szene mit der schmerzlich-schönen Tenorstimme von Jussi Björling und der reichen Stimme von Robert Merrill. Leider gibt es keine Gesamtaufnahme dieser Oper mit dem großen Verdi-Tenor Jussi Björling, obwohl seine Stimme für den Alvaro wie geschaffen war.
Solenne in quest’ora giurarmi dovete (3) – Björling / Merrill
Carlo erkennt seinen Todfeind – «Urna fatale del mio destino»
Handlung: Carlo hat Alvaros Reaktion auf den Namen Calatrava bemerkt. Ein böser Verdacht beschleicht ihn, dass Alvaro der Mörder seines Vaters sein könnte. Der Inhalt der Kiste soll Klarheit schaffen. Als er sie öffnet, findet er ein versiegeltes Papier vor. Er kämpft mit sich, ob er das Vertrauen des Freundes missbrauchen darf. Als er in der Jacke ein Medaillon von Leonora findet, ist alles klar. Sein Wunsch ist, dass Alvaro von seiner Hand sterben wird. Da erscheint der Chirurg und vermeldet, dass Alvaro überlebt hat. Carlo triumphiert, die Rache ist nah!
Auch die Arie des Carlo wurde durch Verdi sparsam orchestriert. Sie wird nur durch punktierte Streicher begleitet, darüber entspinnt sich ein exponierter Legato Gesang. Verdi schreibt für den «altmodischen» Carlo eine majestätische und rückwärtsgewandte Musik, die noch klassische Belcanto Elemente aufweist, wie beispielsweise die vielen Verzierungen.
Wir hören in dieser intimen Szene den amerikanischen Bariton Leonard Warren, einer der großen Verdi-Baritone der Nachkriegszeit. Er besaß eine reiche Stimme die in der Höhe extrem sicher war und angeblich bis zum C reichte. Diese Stelle der Oper bekam eine tragische Berühmtheit, weil Warren im blühenden Alter von 48 Jahren auf offener Bühne starb. Dies kam so:
«Am 4. März 1960 stand an der New Yorker Met Verdis ‚La Forza del Destino‘ auf dem Programm. Zum ersten Mal in dieser Saison sollte Renata Tebaldi wieder singen, und das versprach, mit Richard Tucker und Leonard Warren als Partnern, das beste denkbare Solisten-Trio jener Zeit. Nach dem Freundschaftsduett zögerte Leonard Warren, seine Arie zu beginnen. Dann sang er doch, kam bis zu «O gioia» vor der stretta, stand plötzlich wie erstarrt auf der Bühne, ließ das Medaillon mit dem Porträt der Leonora aus der Hand gleiten und stürzte zu Boden und schlug erst mit dem Brustkorb, dann mit dem Kopf krachend auf. Das Publikum war entsetzt, zu echt war der Fall. Von der Seite schrie Tucker: ‘Lennie, Lennie!’ Dann rannte er auf die Bühne und sah das Blut, das aus der gebrochenen Nase tropfte. Abwechselnd mit dem Stage Manager Osie Hawkins versuchte er, dem Leblosen durch Mund-zu-Mund Beatmung zu helfen. Doch Dr. Adrian Zorgniotti, der Arzt der Met, konnte nur noch den Tod des Baritons diagnostizieren. Um 22.30 betrat Bing die Bühne und sagte: Dies ist einer der traurigsten Momente in der Geschichte dieses großen Theaters. Darf ich Sie alle bitten, sich zu erheben. Ich bitte Sie um die ehrenvolle Erinnerung an einen unserer größten Künstler, der mitten in einer seiner größten Aufführungen gestorben ist. Ich bin ihres Einverständnisses sicher, dass die Aufführung nicht fortgesetzt werden kann.»
Urna fatale del mio destino E salvo! Oh gioia! – Warren
Handlung: Mit Fürsorge hat Carlo Alvaro gesundgepflegt. Als Don Alvaro wieder bei Kräften ist, gibt sich Carlo zu erkennen. Alvaro sucht den Frieden und bietet ihm Freundschaft an, doch Carlo will mit seinem Degen das Blut von Alvaro und Leonora. Die beiden duellieren sich, doch sie werden von den herbeigelaufenen Soldaten getrennt. Alvaro beschließt, das Soldatenleben aufzugeben um im Kloster Frieden zu finden.
Dieses Duett wird in Live-Aufführungen oft gestrichen, denn es ist das dritte Duett von Alvaro und Carlo in Folge und mit einer Länge von beinahe 10 Minuten vielleicht des Guten zu viel. Es hat musikalisch schöne Passagen. Es beginnt im deklamatorischen Stil und geht über in das faszinierende Gegenspiel des flehenden Alvaro und des unversöhnlichen Carlo, das sich in Raserei steigert als Carlo ankündigt, dass auch Leonora durch sein Schwert sterben wird. Es endet mit dem dramatischen Versprechen Alvaros, sein Leben in einem Kloster fortzuführen.
Né gustare m’è dato un’ora di quiete – Corelli / Batiastinni
Handlung: Im Lager der Soldaten. Marketenderinnen bieten ihre Waren an. Preziosilla begleitet die Soldaten als Wahrsagerin.
Sie sehen einen schönen Ausschnitt dieses kurzen Auftritts Preziosillas in einer Produktion des Teatro Colon (Buenos Aires).
Venite all indovina
Handlung: Bettelnde Bauern treten auf. Die Mütter beklagen die jungen Männer, die zwangsrekrutiert wurden. Preziosilla verhöhnt die Männer als Muttersöhnchen und preist das Leben der Soldaten und die Marketenderinnen tanzen mit den Rekruten.
Nella guerra, è la follia – Sinopoli
Fra Melitones Kapuzinerpredigt
Handlung: Fra Melitone taucht auf und beklagt die zerstörten Klöster und das sündige Verhalten der Soldaten, worauf diese den Mönch verjagen.
Diese Szene entnahmen Piave und Verdi beinahe 1:1 aus Schillers Drama «Wallenstein». Es ist eine in volkstümlicher Sprache gehaltene Mahnrede an die Soldaten, ihr lasterhaftes Verhalten aufzugeben. Sie erhielt den Namen Kapuzinerpredig, nach der Angehörigkeit des Mönchen zum gleichnamigen Orden (die Kapuziner sind die Wandermönche der Franziskaner).
Wir hören Fernando Corena, einer der großen Basso Buffo der diesem mürrischen Bruder Melitone ein schönes Denkmal setzte.
Toh, Toh, poffare il mondo! – Corena
Handlung: Preziosilla nimmt den Mönch in Schutz und stimmt ein Rataplan an.
Bei diesem Rataplan (das lautmalerische Wort beschreibt den Laut beim Rühren der militärischen Trommel), fällt dem Opernfreund natürlich das Rataplan der Marie aus der fille de régiment ein, die Verdi sicherlich kannte: Die Stelle im Tondokument ab 5:00.
Wir sehen diese Szene in einer Inszenierung der Scala, von einem hervorragenden Chor begleitet.
Rataplan – D’intino
LA FORZA DEL DESTINO AKT IV
Handlung: Im Kloster “Heilige Jungfrau von den Engeln“. Fünf Jahre sind vergangen. Bedürftige bekommen von Fra Melitone Suppe. Dieser mokiert sich über die Bettler, während diese Pater Raphael preisen, der für sie stets nette Worte fand.
Eine gesanglich schöne Interpretation von Juan Pons.
Fate la carità – Pons
Ein weiteres großes Duett von Alvaro und Carlo
Handlung: Pater Raphael, der niemand anderer ist als Don Alvaro, hat sich vor einiger Zeit in seine Zelle zurückgezogen. Nun taucht Carlo im Kloster auf, er konnte die Spur zu Alvaro finden. Als er auf ihn trifft, nimmt er zwei Degen hervor, die er für ein Duell mitgebracht hat. Der Mönch Alvaro versucht ihn von dem unglücklichen Unfall des Pistolenschusses zu überzeugen, für den er im Kloster büße. Carlo reizt ihn aufs neue, indem er ihn Mulatten schimpft, worauf Alvaro den Degen ergreift, sich aber wieder fasst. Noch einmal versucht Carlo ihn mit einem Schlag ins Gesicht zu provozieren. Nun stürzen sie sich aus dem Kloster, um einen Ort für ihr Duell zu suchen.
Wir kommen zu einem weiteren großen Duett der beiden Gegenspieler. Eine besonders schöne Stelle beginnt im Tondokument bei 3:51 wo Alvaro mit seinem wehmütigen Leitmotiv demütig um Mitleid bittet, aber Carlo bei 4:51 verbittert singt «Eine Schwester ließest du mir, die du verraten und der Schach und Schande ausgeliefert hast». Er nimmt dabei Alvaros Motiv auf, und Verdi lässt es im Orchester vom Schicksalsmotiv schmerzlich begleiten.
In der Playlist finden wir 3 Interpretationen dieses mitreißenden Duetts.
Wir hören und sehen dieses Duett zuerst in der Interpretation von Domingo und Chernov.
Invano, Alvaro, ti celasti al mondo … Le minaccie, i fieri accenti (1) – Domingo/Chernov
Eine eindrückliche Interpretation zweier Altmeister in einer Met Gala von 1972.
Invano, Alvaro, ti celasti al mondo … Le minaccie, i fieri accenti (2) – Merill / Tucker
Für viele Experten ist diese folgende Aufnahme mit Referenzwert für dieses Duett, wo die «Erregung in einen ‘klanglichen Amoklauf’ mündet» (Kesting, Große Sänger).
Invano, Alvaro, ti celasti al mondo … Le minaccie, i fieri accenti (3) – De Luca / Martinelli
Leonoras großes Gebet «Pace, pace, mio dio»
Handlung: Unweit davon ist Leonora in ihrer Eremitenklause.
Pace, pace ist das Gebet der Leonora, ihr Flehen nach Frieden, den sie auf Erden nicht erreichen wird und deshalb ihren Tod ersehnt («Oh Gott, lass mich sterben»). Kaum eine andere Arie lässt die Verzweiflung einer Frau so unmittelbar spüren, und es bietet der Sängerin viele Gelegenheiten den Zuhörer in ihren Bann zu ziehen.
Die Arie beginnt mit einem erschütternden Aufschrei «Pace», zwei an- und abschwellende Silben, die voll Wärme und Verzweiflung gesungen werden müssen und die Zuhörer gleich packen müssen.
Ihre Singstimme wird von seufzenden Bläsern und der Harfe begleitet, die genauso wie die Klarinette Alvaro gehört, ihr Instrument ist. Neben den Pianostellen des ersten Teils, bilden das engelsgleiche (im pianissimo geschriebene!) hohe B im Mittelteil und das dramatische «maledizione» am Schluss die großartigen Höhepunkte dieser Arie.
Wir hören diese Arie in 4 Interpretationen.
In der Rolle der Leonora und des «Pace, pace» war Renata Tebaldi möglicherweise unerreicht. Ihr engelsgleiches Piano lässt diese Arie zum Monument werden, und gehört mit zum Schönsten, was von dieser großen Sängerin aufgenommen wurde.
Pace, pace mio Dio – Tebaldi
Steane beschrieb Leontyne Price “als den besten Verdi Sopran des 20. Jahrhunderts”. Darüber kann man natürlich streiten, doch ist ihr «Pace, pace» eines der wenigen, die in der Liga von Tebaldis Interpretation spielen. Ihre «rauchige» Stimme besticht in den tiefen Passagen mit ihrem faszinierenden Timbre, die Piano Stelle am Anfang ist großartig und das Maledizione hat Hühnerhautfaktor.
Pace, pace mio Dio – Price
Vielleicht hatten Callas Piani in dieser Arie nicht die Qualität und Schönheit Tebaldis, doch keine konnte die Bitternis und das Flehen so glaubhaft und bitterschön darstellen wie Maria Callas. Und dann kommt am Schluss dieses unglaubliche «Maledizione».
Pace, pace mio Dio – Callas
Netrebkos 2019 Forza in London wurde zum Triumph. Ihre beinahe schon mezzo-sopran artig gewordene Stimme triumphierte in «pace, pace».
Pace, pace mio Dio – Netrebko
Das Schluss Terzett
Handlung: Sie hört den Lärm des Duells. Als Carlo tödlich verletzt wird, ruft Alvaro den unbekannten Einsiedler, um Carlo das Beichtgelübde abzunehmen. Überrascht erkennt er Leonora. Sie eilt zum sterbenden Carlo. Dieser kann ihr auch im Tod nicht verzeihen und stößt ihr den Dolch in die Brust. Der Pater Guardiano eilt herbei und sucht Worte des Trosts für die sterbende Leonora.
Mit diesem Schluss stirbt auch das dritte Mitglied der Familie der Calatrava. Um die Tragik dieses Moments zu unterstreichen, erscheint in vielen Produktionen an der Stelle des Guardiano der Vater der Leonora. Beide Rollen sind für dasselbe Stimmfach geschrieben und werden in der Regel von derselben Person gesungen. Die Oper endet mit einem großen Terzett und piano Akkorden des Orchesters.
Io muoio … Non imprecare, umiliati – Kaufmann / Herteros
Aufnahme Empfehlung
DECCA : Mario del Monaco, Renata Tebaldi, Cesare Siepi unter der Leitung von Dmitri Mitroupoulos und dem Chor und Orchester des Maggio Musicale Fiorentino (Live-Aufnahme).
Peter Lutz, opera-inside, der Online-Opernführer zu LA FORZA DEL DESTINO von Giuseppe Verdi.
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