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Verdi  in Mailand

Die Serie über historische Orte der Opernkunst. Lernen Sie spannende Ideen für Besuche kennen. In diesem Post: Verdi in Mailand.

 

Reisekarte mit google maps Links zu allen Reisevorschlägen:

 

 

Verdi in Mailand

Teatro alla Scala

Die Mailänder Scala war während seines ganzen Lebens der wichtigste künstlerische Bezugspunkt Verdis. In diesem Theater erfolgte 1839 die Uraufführung seiner ersten Oper (Oberto) und 54 Jahre später auch die seiner letzten Oper (Falstaff). Seine Karriere wurde an diesem Theater mit dem Sensationserfolg des «Nabucco» 1843 so richtig Fahrt auf, worauf der Impresario Merelli Verdi einen Vertrag für ein Folgewerk anbot. Der Vertrag war vollständig ausgearbeitet, lediglich bei der Entschädigungssumme klaffte eine Leerstelle. Merelli, der Impresario der Scala, forderte den Komponisten auf, die ihm genehme Summe selbst einzufügen.

Nachdem seine Frau Giuseppina 1897 gestorben war, verbrachte Verdi seine verbleibende Zeit oft in seiner Suite im Albergo Milano (heute Gran Hotel), wo er 1901 in seinem Zimmer verstarb. Bescheiden, gemäss seinem Wunsch, wurde seine Leiche in einer Kutsche III. Klasse zur Bestattung in den Friedhof gebracht. Erst drei Woche später wurde seine Leiche unter riesiger Anteilnahme der Mailänder Bevölkerung, begleitet vom Gesang der geschätzten 300.000 Personen entlang der Strecke, welche spontan das «Va pensiero» sangen, in die Krypta des Casa di riposo überführt. Seine Sterbesuite im Gran Hotel wurde bis heutigen Tag bewahrt und kann gebucht werden.

 

LINK ZUR KOMPLETTEN VERDI BIOGRAFIE

 

 

Reiseziel Teatro alla Scala

Sieben Opern Verdis wurden in der Scala uraufgeführt, aber zwischen der Uraufführung der «Giovanna d’Arco» und dem «Otello» lag eine Lücke von 42 Jahren in denen Verdi in Venedig, Rom, Neapel, Kairo, Florenz, Triest und Paris uraufführen liess. Oft waren die Gründe finanzieller Natur, doch immer wieder fanden sie die neuen Werke rasch an die Scala, die Zeit seines Lebens Verdis künstlerischer Massstab blieb. Verdi mass dem Publikumserfolg immer einen hohen Stellenwert bei.

Besuchen Sie die Scala, sei es als Führung oder in einer Live-Aufführung.

Teatro alla Scala:

Milano Mailand Verdi Reisen Oper Travel Tourism Kultur

https://www.teatroallascala.org/en/index.html

 


 

Reiseziel Museo teatrale alla Scala (Theatermuseum der Scala)

Im interessanten Theatermuseum neben der Scala finden Sie viele Exponate wie beispielsweise Kostüme, Bilder etc. Beim Besuch kann man in der Regel auch Logen betreten und einen Blick in den Theater-Saal werfen. Im Ausstellungszimmer 4 finden Sie ein bekanntes Portrait Verdis von Scalese und den  Autographen des berühmten Chors «Va pensiero» aus dem “Nabucco”.

Verdi gemalt von Scalese:

Scalese Giuseppe Verdi museo teatrale alla scala milano

https://www.museoscala.org/en/

 


 

Reiseziel Casa di riposo (Casa Verdi)

In seinen letzten Lebensjahren initiierte Verdi eine grosszügige Tat. Er kaufte an der Piazza Buonarroti ein grosses Areal und liess dort ein Erholungsheim für verarmte, alte Musiker bauen. Bewusst wollte er nicht ein spitalähnliches Pflegeheim bauen, sondern ein Heim für Gäste, die statt in Schlafsälen, in 2er Zimmer wohnen sollten.  Seither kamen über tausend Personen in den Genuss dieses geschmacksvoll eingerichteten Pensionats, welches auf Wunsch Verdis erst nach seinem Tod eröffnet wurde.  Er überwachte die Arbeiten akribisch und sprach «von seinem schönsten Werk» (‘mia piu bella opera’). Der Garten mit der Krypta Verdis und seiner Frau Giuseppina ist mit Absprache bei der Rezeption zugänglich, mehr (Konzertsaal, türkisches Zimmer und viele interessante Memorabilien) hängt von den Tagesereignissen ab.

Casaverdi:

Casa Verdi Casa Riposo Milano Mailand Verdi Reisen Oper Travel Tourism Kultur (1)

 

Grabstätte:

https://www.casaverdi.it/

 


 

Reiseziel Chiesa San Marco

Tief erschüttert durch den Tod Rossinis, wollte Verdi 1868 verschiedene Musiker dazu bewegen, gemeinsam ein Requiem für den Nationalheiligen zu schreiben. Verdi schrieb zwar einen Schlusssatz, das Werk kam aber nicht zustande. 15 Jahr später beim Tod des Künstlers und Inspirators des Risorgimentos, Alessandro Manzoni, nahm Verdi das Heft selbst in die Hand und schrieb sein berühmtes Requiem für einen Gedächtnisgottesdienst, der schliesslich ein Jahr nach dem Tode Manzonis in der Kirche San Marco stattfand. Verdi nahm an der Erstaufführung nicht teil, dirigierte aber ein Jahr später am selben Ort eine weitere Aufführung dieses gewaltigen Werks.

Campanile der Basilica San Marco:

Campanile San Marco Milano Mailand Verdi Reisen Oper Travel Tourism Kultur (2) (1)

 


 

Sterbeort Gran Hotel Milano

Nach dem Tod seiner Frau Giuseppina 1897 quartierte sich der 84-jährige längere Zeit im Albergo Milano (heute Gran Hotel) ein, wo er 1901 verstarb.

Verdi auf dem Todesbett:

 

Noch heute kann diese Suite als “Giuseppe Verdi Suite” gebucht werden, sie wurde weiterhin möglichst nahe an der Originalausstattung gehalten.

Giuseppe verdi suite gran hotel albergo milano

 

Berühmtheit erlangt hat das Hotelzimmer auch durch den Balkon, der zum Zimmer gehört. Hier nahm Verdi mehrmals Ovationen von Menschenmengen entgegen. Am glanzvollsten nach der Uraufführung des Otello, als der Tenor der Uraufführung, Francesco Tamagno, ihn begleitete und dieser vom Balkon aus zur Freude der Menschenmenge Arien aus dem Otello sang.

Giuseppe verdi balcony gran hotel albergo milano

 


Das hohe C in der Scala

Das Opernhaus ist auch heute noch ein zentraler kultureller Ort Mailands und lässt noch immer die Herzen und den Blutdruck der Italiener höher steigen, wie folgende Geschichte um Verdi und das hohe C beweist: Die berühmte Arie «Di quella pira» aus dem «Trovatore »wird in der Regel mit einem hohen C abgeschlossen.  Interessanterweise hat Verdi an dieser Stelle kein hohes C komponiert. Enrico Tamberlinck, einer der ersten Manrico hatte bei Verdi explizit um Erlaubnis gebeten. Der Maestro hatte dies ausdrücklich erlaubt, unter der Voraussetzung, dass das C auch schön gesungen werde. So hat sich diese Konvention durchgesetzt und die meisten Hörer kennen die Arie nur so, ein Befolgen der originalen, tiefen Note der Partitur würde beim Publikum Irritationen auslösen, wenn nicht sogar Enttäuschung.

Sogar Toscanini, der jegliche Freiheiten, die sich Sänger im 19. Jahrhundert genommen hatten, untersagte, hat die Konvention akzeptiert. Im Jahr 2000 zu den Feierlichkeiten des 100. Todestages von Verdi im Mailänder Opernhaus «La Scala» ordnete Riccardo Muti, der Dirigent und künstlerische Direktor der Scala an, dass diese Arie in der Originalversion zu singen sei, also ohne das hohe C. Nach der Arie hagelte es Buhrufe und das Resultat war ein regelrechter Theaterskandal, der tagelang die Presse und die Gemüter bewegte.

Di quella Pira – il trovatore

 

 


 

 

 

 

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