Die Serie über historische Orte der Opernkunst, Klassik und Kultur. Lernen Sie spannende Ideen für Besuche kennen. In diesem Post: Craig y nos und Adelina Patti
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Adelina Patti in Craig y nos
Sie wurde 1843 in Madrid geboren. Mutter und Vater waren italienische Opernsänger, die auf Tournee waren und sich längere Zeit in der spanischen Hauptstadt aufhielten. Adelina ist ein Wunderkind. Sie singt schon Opernarien, die sie von ihrer Mutter gehört hat, bevor sie sprechen kann.
Ihr Vater Salvatore Patti, bekommt von einem Freund das Angebot, in New York zu singen und soll den Job als Geschäftsführer der Operntruppe gleich selbst übernehmen. Die Familie siedelt in die Vereinigten Staaten um, das Geschäft entwickelt sich nur schleppend und die Familie leidet unter finanziellen Problemen.
Mit 10 Jahren macht sie sich mit dem Klaviervirtuosen Strakosch, dem Mann ihrer Tante, auf eine Tournee durch die Vereinigten Staaten. Die Gastspiele werden zu einem großen Erfolg und lösen die finanziellen Probleme der Familie.
Mit 13 Jahren verabschiedet sich das Wunderkind von der Bühne und bereitet sich ernsthaft auf ihre Bühnenkarriere vor. Im Alter von 16 Jahren ist es soweit und sie startet ihre Karriere als Opernsängerin. Adelina Patti hält sich nicht mit Nebenrollen auf. Schon in jungen Jahren ist ihr Selbstbewusstsein groß und sie wählt für Ihr Operndebut in New York, die Rolle der Lucia di Lammermoor aus. Ihr Auftritt schlägt ein wie eine Bombe. Die Wahnsinnsszene wird zum Triumph und das Publikum liegt ihr zu Füssen.
Der Ruf der Patti dringt nach London. In der neuen Saison trifft sie mit Strakosch, dem Mann ihrer Tante, in der englischen Hauptstadt ein. Bei der ersten Aufführung wird die Amerikanerin vom Publikum kühl begrüßt. Die Patti ist ganze 1,50 Meter groß und das Publikum ist überrascht, dass ein kleines Mädchen die Amina der «Sonnambula» singt. Schon nach der ersten Arie kennt der Jubel keine Grenzen.
Während 30 Jahren liegt die Welt Adelina Patti zu Füssen. Sie tourt unermüdlich durch die Opernhäuser und Konzertsäle Europas und Amerikas und wird überall gefeiert. Die großen Komponisten wie Verdi, Tschaikowski, Rossini oder Gounod loben die Einzigartigkeit ihrer Stimme und Musikalität. Berlioz soll sich sogar unglücklich in sie verliebt haben.
Nach einer Scheidung wird sie durch die Klatschpresse Europas durch den Kakao gezogen und sie beschliesst mit ihrem Mann sich nach Wales zurückzuziehen.
Sie starb in 1919 in Craig y nos und wurde ihrem Wunsch entsprechend auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris begraben.
Reiseziel Craig y nos
Patti erwarb in einem abgelegenen Landstrich in Wales ein baufälliges Schlösschen. Mit gigantischem Aufwand wird es renoviert und ausgebaut. Craig y nos wird zu einem der ersten Privathäuser der britischen Insel, die über Elektrizität verfügt. Ein Anbau mit eigenem Theater wird gebaut, das nach Bayreuther Vorbild über einen versenkbaren Orchestergraben verfügt. Vierzig permanente Angestellte betreiben das Anwesen. Gäste, die die Patti und ihren Mann besuchen, werden mit einem Privatzug abgeholt, den der Prince of Wales ihr schenkte, und dessen Bahnstrecke die Patti bauen ließ. Wenn der Gast schließlich am Schloss ankommt, weht auf dem Turm die Flagge des Landes seiner Herkunft.
Heute ist Craig y nos ein Hotel für Übernachtungen und Anlässe.
Patti liess einen Anbau mit eigenem Theater bauen, der nach Bayreuther Vorbild über einen versenkbaren Orchestergraben verfügt.
Das Hotel ist zwar kein Museum, es werden aber regelmässig Touren zu der Geschichte des Schlösschens und Adelina Patti angeboten, die auch Nicht-Hotelgästen offenstehen, konsultieren Sie dazu die Website.
https://www.craigynoscastle.com/index.html
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