Reisetipps für Klassikliebhaber – Nonnenwerth und Franz Liszt

Drei Sommer lang besuchte Franz Liszt mit seiner Geliebten Marie d’Agoult Nonnenwerth. Eigentlich suchte er die Abgeschiedenheit und Idylle der Rheininsel. Als die Kunde bekannt wurde, dass der Klavier-Gott Liszt auf der Insel war, ergoss sich ein Orkan über die Insel. Ganze Chöre besangen die Insel von Schiffen aus und einmal kam sogar eine Abordnung von über 300 Personen auf die Insel, die Liszt zu seinem Konzert in Köln begleiteten. Es war zwar vorbei mit der Ruhe, doch Liszt scheint der Rummel um ihn gefallen zu haben, er kam zwei Mal wieder.

Die Inhaberin der Insel, Margaretha von Cordier, berichtete von dieser Zeit. Ihr ledergebundenes Tagebuch ist noch immer Zeuge dieser Tage und ein klostereigenes kleines Liszt Museum erinnert an den Besuch. Von einem Besuch George Sands wusste sie nichts Schmeichelhaftes zu berichten und beschrieb sie als «gereizte Theaterdirne». Sie bat Liszt an seinem 30. Geburtstag eine Platane zu pflanzen, was er gerne tat und begoss sie sogleich mit Champagner. Die sogenannte «Liszt-Platane» ist heute noch an der Westseite des Klosters zu sehen.