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Dmitri Shostakovich in St Petersburg

Die Serie über historische Orte der Klassik, Opernkunst und Kultur. Lernen Sie spannende Ideen für Besuche kennen. In diesem Post: Dmitri Schostakowitsch in St Petersburg.

 

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Dmitri Schostakowitsch in St. Petersburg

Dmitri Shostakovitch

Schostakowitsch’ Name wird für ewig mit der Stadt Leningrad (St. Petersburgs Name während der Zeit der Sowjet-Union) verbunden sein. Als die Stadt 1942 im Würgegriff der deutschen Belagerung litt, arbeitete der Leningrader Komponist an seiner 7. Sinfonie, die er seiner gebeutelten Landsleuten schenken wollte. Gegen seinen Willen wurde er auf Anordnung Stalins durch ein letztes Schlupfloch aus der Stadt gebracht, wo er die Sinfonie zu Ende schrieb.

Das Werk wurde rasch im Ausland bekannt und Stalin erkannte dessen symbolische Bedeutung und liess die Partitur mit einem Flieger über die deutschen Stellungen in die Innenstadt bringen, wo der Dirigent Eliasberg die Sinfonie während der Belagerung aufzuführen hatte. Die Sinfonie war für ein grosses Orchester gesetzt, bei der ersten Probe erschienen aber nur 15 erschöpfte und abgemagerte Musiker, die von Sägemehl, Pferde- und Rattenfleisch überleben mussten. Eliasberg probte das Werk, doch der Trompeter konnte aus Schwäche seinem Instrument keinen Ton entlocken und manche Musiker konnten ihr Instrument kaum halten. Nach 15 Minuten musste Eliasberg die Probe beenden.

Nun wurde ein Aufruf an die Frontsoldaten gemacht. So konnte das Orchester aufgefüllt werden und Eliasberg musste mit dem zusammengewürfelten Orchester in 6 Tagen das hochkomplexe Werk aufführungsreif proben. Vor dem Beginn der Aufführung soll ein sowjetischer General die deutschen Truppen bombardiert haben, um eine störungsfreie Aufführung zu ermöglichen. Überall in der Stadt waren Lautsprecher aufgestellt worden, damit die Bewohner und die Feinde den Widerstandswillen der Bevölkerung spüren konnten.

Zuhörer und Musiker riskierten mit der Aufführung ihr Leben, glücklicherweise konnte sie störungsfrei durchgeführt werden und der Schluss-Applaus kannte kein Ende.

Der erste Satz der Sinfonie ist der programmatischste: nach einer sorglosen Introduktion (der Vorkriegsidylle) bricht ein über 15 Minuten anwachsendes Invasions-Motiv von Trommeln begleitet ein (wie bei Ravels Bolero), als Sinnbild des Feindes und der Unterdrückung. Schostakowitsch verwendete für das Invasions-Motiv Teile der Melodie «Da geh ich zu Maxim» aus Franz Lehárs Operette Die lustige Witwe, die zu Hitlers Lieblingswerken gehörte.

Tatsächlich hatte Schostakowitsch diesen Satz in Friedenszeiten geschrieben, sodass der stets doppelbödige Komponist auch hier eine versteckte Nachricht mitteilte. Auch beim Eintritt des Retters bleibt er doppelbödig, denn das musikalische Thema des Retters unterscheidet sich kaum vom Aggressoren.

Stalin dankte Schostakowitsch diese Tat schlecht, denn nur 4 Jahre nach dem Krieg musste Schostakowisch (mit Prokofiev und Khatchaturian) einen Schauprozess über sich ergehen lassen.

 

Dmitri Schostakowitsch als Luftschutz-Soldat am Konservatorium Leningrad im 2. Weltkrieg:

schoschtakowitsch luftschutz soldat

 

Konzert vom 9. August 1942:

leningrad sinfonie aufführung performance

 

 

 

Reiseziel Sankt Petersburger Philharmonie

In diesem Saal wurde am 9. August 1942 die sogenannte Leningrader Sinfonie aufgeführt. In diesem Theater wird die Konzertsaison traditionell mit einer Aufführung der 7. Sinfonie begonnen.

http://www.philharmonia.spb.ru/en/

Saal der Philharmonie:

Concert Hall Schostakowitsch St. Petersburg 7. symphony leningrad st petersburg Life Leben Places Orte Music Musik Travel Guide Reisen Reiseführer

 


 

Reiseziel Novodevichy Friedhof

Schostakowitsch wurde nicht in seiner Heimatstadt St. Petersburg begraben, sondern auf dem Russischen Nationalfriedhof Novodevichy (Sektion 2, No 39). Er hatte seine letzten Lebensjahre in Moskau verbracht.

Auf seinem Grab befindet sich das Notenmotiv D, Es, C, H. Es symbolisiert seine deutschen Initialen (D.Sch), das er mehrmals in seinen Kompositionen verwendet hatte.

Das Grab von Schostakowitch:

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