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Verdi in Escorial

Die Serie über historische Orte der Opernkunst. Lernen Sie spannende Ideen für Besuche kennen. In diesem Post: Verdi in El Escorial.

 

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Verdi in El Escorial

El Escorial

Als Verdi in seiner grossen Spanienreise von 1862 den Escorial besuchte war er zwar beeindruckt, meinte aber in einem Brief: «Ich mag den Escorial nicht (verzeihen Sie mir die Blasphemie). Es ist eine Masse von Marmor, es gibt sehr reiche Dinge im Inneren und einige schöne Dinge … aber dem Ganzen fehlt es an gutem Geschmack. Es ist streng, schrecklich, wie der grimmige Herrscher, der es gebaut hat».

 

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El Escorial

Der Hauch der Inquisition packte ihn und fünf Jahre später erinnerte er sich wieder als er für seinen «Don Carlo» die grossartige Szene Philipps in seiner einsamen Kammer des vierten Akts komponierte (siehe unten musikalischer Exkurs). Verdi sah das kleine Zimmer des Königs mit Blick auf den Altar, das der König spartanisch eingerichtet hatte, obwohl Philipp den Escorial als repräsentativen Herrschaftssitz ausgebaut hatte, welcher vorher ein kleines Nest war (Escorial = span. Schutthalde). Er verliess seinen Herrschaftssitz nach 1559 nicht mehr und vereinsamte zusehend, gebeutelt von Krankheiten, Niederlagen, Staatsbankroten und schliesslich dem Tod seiner vierten Frau. Er starb 1598  in seinem kleinen Zimmer.

Zimmer von Philipp II. im Escorial:

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http://monasteriodelescorial.com/

 


 

Musikalischer Exkurs: Die einsame, grandiose Arie von Philipp II. im Escorial aus «Don Carlo»

Im Arbeitszimmer des Königs. Der Morgen beginnt zu dämmern und der König sitzt verzweifelt an seinem Tisch. Sorge um sein Reich und die Erkenntnis, dass Elisabeth ihn nie liebte, bekümmern ihn zutiefst.

Der Grundton dieser Arie Philipps ist zutiefst melancholisch. Sie beginnt mit einer orchestralen Einleitung. Ein Solocello klingt einsam und trostlos und spiegelt die Gefühlslage des Herrschers. Seufzermotive der Violinen ergänzen das Bild und verstärken den Schmerz. Über den tremolierenden Streichern hören wir die Klage Philipps, die mit dem dramatischen «sie liebt mich nicht!» beginnt, umspielt und begleitet vom Solo Cello. Bei diesem Musikstück handelt es sich um eine der schönsten Arien für Bassstimme des ganzen Opern-Repertoires. «Es ist einer jener ikonischen Momente, in denen eine zurückhaltende Orchesterbegleitung, eine schlichte Deklamation und ein einziger melodischer Ausbruch es fertigbringen, Emotion in unsere Seele einzumeißeln» (Abbate/Parker, «Geschichte der Oper»).

«Ella giammai m’amò» from «Don Carlo»:

https://opera-inside.com/don-carlo-by-verdi-the-opera-guide-and-synopsis/#Ella

 


 

 

 

 

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