Wagner in Paris
Die Serie über historische Orte der Opernkunst. Lernen Sie spannende Ideen für Besuche kennen. In diesem Post: Wagner in Paris
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Wagner in Paris

Wagners Lebenstraum war es in Paris Erfolg zu haben, es war geradezu obsessiv, wie er die Anerkennung in der europäischen Hauptstadt der Oper suchte. Nicht weniger als zehn Mal hielt er sich längere Zeit in Paris auf.
In Paris wollte er bei seinem ersten längeren Besuch von fast zwei Jahren, seinen “Rienzi” inszenieren. Meyerbeer der in Paris ungemein erfolgreich war, unterstützte ihn, doch sein Werk wurde an der Opéra nicht akzeptiert. Wagner zeigte sich gegenüber Meyerbeer nicht dankbar, sein Leben lang warf er dem “Juden” Meyerbeer Missgunst vor.
1860 nahm er nochmals einen Anlauf, doch sein künstlerisches Schicksal in Paris erholte sich nie mehr vom Tannhäuser-Fiasko in der Grand Opéra (siehe weiter unten).
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Renoir war ein glühender Wagner Anhänger und sein Wunsch war den Meister zu porträtieren. 1882 gelingt ihm das Vorhaben in Palermo, kurz nachdem Wagner sein letztes Werk, den «Parsifal» vollendet hat und wenige Monate vor seinem Tod. Renoir bekam eine halbe eine halbe Sitzungszeit. Wagner gab sich aufgekratzt aber das Bild zeigt unerbittlich das Antlitz eines müden, von Krankheit gezeichneten Mannes.
Renoirs Gemälde:
Musikalischer Exkurs – das Pariser Tannhäuser-Fiasko
Um die Bekanntschaft seiner Werke zu fördern dirigierte Wagner zu Beginn des Jahres 1860 drei Konzerte mit Ausschnitten verschiedener Opern. Unter den Zuhörern war die ganze damalige musikalische Prominenz von Paris wie Berlioz, Rossini, Meyerbeer, Auber und Gounod. Das Echo war außerordentlich und Wagner erreichte mit der Hilfe der Gattin des österreichischen Botschafters, dass Napoleon III die Aufführung des «Tannhäusers» im Folgejahr anordnete. Was im Jahr 1861 passierte ging in die Annalen der Operngeschichte ein. Wagner passte das Werk auf die Gepflogenheiten der Grand Opéra an, unter anderem wurde das Bachanale des ersten Satzes mit einem Ballett ausgebaut und ein französischsprachiges Libretto wurde erstellt. Wagner inszenierte die Oper persönlich und nahm 164 Proben in Anspruch, um das teilweise überforderte musikalische Personal vorzubereiten. Doch die Vorstellungen wurden zum Fiasko. Der Jockey Club, eine größere Gruppe von Dandys, sabotierten die Vorstellungen, weil sie gewohnt waren erst im zweiten Akt zu erscheinen, wenn ihre Mätressen das übliche Ballett aufführten. Aus Protest, dass Wagner das Ballett im ersten Akt aufführte, packten sie Trillerpfeifen aus und unterbrachen das Schauspiel mit Lärm und Zwischenrufen. Tief verletzt und hoch verschuldet, beendete Wagner das Pariser Abenteuer nach drei Vorstellungen.
Link zum Opernportrait “Tannhäuser”:
TANNHÄUSER von Richard Wagner – Opernführer & Handlung
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