Tito Schipa, Tenor

Der online Opernführer zu Tito Schipa

Lesen Sie die Kurzbiographie von Tito Schipa und hören Sie Aufnahmen der Karrierehöhepunkte. Tito Schipa war einer der grossen Tenöre der goldenen Epoche.

 

Der Aufstieg

Tito Schipa wurde 1888 in Lecce geboren. Über seine Familie ist nicht viel bekannt, es soll der Bischof von Lecce gewesen sein, der ihn entdeckt haben soll. Sein Debut erfolgte 1910 mit La traviata und der erste Auftritt in der Scala erfolgte 1915. 1917 sang er in der Uraufführung von «La rondine» von Giacomo Puccini. Die grössten Erfolge in jungen Jahren feierte er jedoch im Teatro Colon in Buenos Aires. Es folgten viele Engagements im Ausland mit einem Schwergewicht in Chicago. Ab 1930 sang er wieder mehr in Italien vor allem an der Scala.

 

Seine Stimme

 

Seine Stimme war nicht die strahlende eine Carusos, sondern sie war eher klein und verhangen und lässt sich mehr mit dem Wort Traurigkeit beschreiben. Er gehörte zur Gruppe der «Tenore di Grazia», deren Technik nicht auf den Kehlkopf fokussierte (maximale Lautstärke) sondern auf den Atem, dadurch wird ein geringerer Luftstrom erzeugt, der aber mehr Tragfähigkeit erzeugt, was in grossen Opernhäuser wie dem Teatro in Colon zu erstaunlicher Klarheit und Präsenz bis in die hintersten Ränge führt. Mit dieser grossartigen Technik und einer unheimlichen Musikalität (beispielsweise hat er 1935 eine Operette komponiert, die er selber dirigierte) konnte Schipa mit Nuancenreichtum überzeugen. Besonders schön kommt Schipas Stimme in Massenets Opern zur Geltung (Werther und Manon)

Allor, sta proprio qua?..O natura di grazia piena, (Werther)

 

Herausragend ist auch die Sammlung von Duetten mit Lucrezia Bori oder Galli-Curci.

 

E il sol dell’anima (Rigoletto) – Schipa / Galli-Curci

 

Seine reifen Jahre

Während des zweiten Weltkrieges lebte er vornehmlich in Italien und arrangierte sich mit dem egime, was ihm zeitlebens der Kritik aussetzte. Seine letzte Auftritte hatte er 1958, womit seine aktive Laufbahn mit fast fünfzig Jahren ausserordentlich lang ist.

Schipa wahr ein Meister von italienischen und spanischen Volksliedern für die er in Italien unerreichbar blieb.

 

Core ‘ngrato (Canzonin napolitani)

 

Er starb 1965 in New York an der Folge einer Diabetes-Erkrankung.

 

 

Höhepunkte der Aufnahmen von Tito Schipas (to be continued)

 

Aus dem Finale von Donizettis Lucia di Lammermoor. Keiner kann so viel Emotion in seine Stimme bringen.

Tu che a Dio spiegasti l’ali (3)  –  Tito Schipa

 

Ein einzigartiges Duett-Paar sind Tito Schipa und Amelita Galli-Curci. Hören Sie die beiden in «Veranno a te sull’aure» aus Lucia di Lammermoor.

Verrano a te sull’aure (3)  –  Galli-Curci/Schipa

Ein Duo zweier grossen Stimmen Aus der Traviata: Tito Schipa und Amelita Galli-Curci in  «un di felice» (und anschliessend «Parigi lasceremo»).

Un di felice, eterea  –  Schipa/Galli-Curci

 

Parigi o cara lasceremo  –  Schipa/Galli-Curci

 

Des Grieux war einer seiner Lieblingsrollen. Schipa besticht wie immer durch die elegante Stimme, die wie nur wenige den Schmerz ausdrücken kann. Hören Sie eine Aufnahme aus Massenets Manon aus den dreissiger Jahren.

Je suis seul… ah fuyez douce images 

In dieser Arie aus Elisir d’amore hören Sie Tito Schipa in einer grossartigen Aufnahme aus 1924. Kein Tenor kann soviel Ausdruck in seine Stimme bringen. Das Flehen des Nemorino ist herzerweichend ohne larmoyant zu werden. Wunderbar wie er am Schluss der Arie ein wunderbares Diminuendo hinzaubert. Es gibt eine interessante Anekdote zu dieser Fähigkeit Schipas. “Schipa soll angeblich eine besondere Trainingsmethode empfohlen bekommen haben: eine brennende Kerze vor dem singenden Mund durfte nicht mit einem Mal ausgeblasen werden, sondern sollte während des Singens langsam verlöschen – wenn Schipa seine Kunst des Diminuendo dabei gelernt hat, dann sollten Kerzen künftig ein wesentlicher Betandteil des Gesangsunterrichtss werden” (Fischer).

Adina credimi – Tito Schipa

 

Im diesem Video hören Sie eines der legendären Duette von Tito Schipa und Amelia Galli-Curci aus Rigoletto. Wunderbar wie die beiden Stimmen zusammenpassen und die ritardandi aussingen.

E il sol dell’anima – Schipa / Galli-Curci

 

Fischer («Große Stimmen») äußert sich enthusiastisch über die Interpretation aus Don Pasquale von Tito Schipa: «Hat man Schipa hier gehört, dann ist man für alle anderen tenoralen Donizetti-Interpreten ein für alle Mal verdorben und trügen sie auch die berühmtesten Namen. Von seinem Singen geht ein Zauber aus, der mit Klischee wie goldene Stimme nicht beschrieben ist.»

Povero Ernesto … Cerchero lontana terra  –  Schipa

 

Eine zweite Stelle aus Don Pasquale hören wir von dem tenorissimo di grazia Tito Schipa, dessen Stimme einen unvergesslichen melancholischen Zauber besitzt.

Com’e gentil … tutto è languor  –  Schipa

 

Wir hören das legendäre Duett Paar Tito-Schipa und Amelita Galli-Gurci in einer wunderbaren Aufnahme dieses Duetts aus Don Pasquale.

Tormami a dir che m’ami  –  Schipa / Galli-Gurci

 

Ein Wunder aus Klanginstinkt (Kesting) ist das „O Colombina“ aus Pagliacci.

O Colombina  –  Schipa

 

Fischer («Große Stimmen») äußert sich enthusiastisch über die Interpretation von Tito Schipa: «Hat man Schipa hier gehört, dann ist man für alle anderen tenoralen Donizetti-Interpreten ein für alle Mal verdorben und trügen sie auch die berühmtesten Namen. Von seinem Singen geht ein Zauber aus, der mit Klischee wie goldene Stimme nicht beschrieben ist.»

Povero Ernesto … Cerchero lontana terra  –  Schipa

 

Peter Lutz, opera-inside, dem online Opernführer zu Tito Schipa

 

 

 

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