Die Serie über historische Orte der Opernkunst, Klassik und Kultur. Lernen Sie spannende Ideen für Besuche kennen. In diesem Post: Düsseldorf und Robert Schumann
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Robert Schumann in Leipzig
Als Robert Schumann das Angebot als städtischer Musikdirektor Düsseldorf erhielt, kam dies gerade zur rechten Zeit. Denn er war bei der Wahl des Gewandhausdirektors in seinem Wohnort Leipzig übergangen worden und nahm dankbar das Amt in Düsseldorf an und zog 1851 mit Clara und den Kindern ins Rheinland.
In seiner Funktion als städtischer Musikdirektor führte er das städtische Orchester, leitete den Gesangsverein und war verpflichtet in zwei katholischen Kirchen Veranstaltungen durchzuführen.
Robert begann mit viel Elan und komponierte in seinem ersten Jahr seine dritte Sinfonie (eigentlich seine Vierte), die als «Rheinische» in die Annalen einging. Diese mit dem wogenden Themen des ersten Satzes malerisch anmutende Sinfonie wurde von den Rheinländern begeistert aufgenommen und wurde im Laufe der Zeit sogar zur «inoffiziellen Hymne» des Rheinlandes.
Doch die Schwierigkeiten begannen bald. Die schwer zugängliche Person Schumann in Kombination mit den sich intensivierenden psychischen Problemen schufen eine explosive Wirkung in Orchester- und Chorproben. Schumann bekam Artikulationsschwierigkeiten, war zeitweise depressiv und litt aufgrund verschiedener Krankheiten und Halluzinationen unter Erschöpfungssymptomen. Zwar unterstützte Clara ihn bei Chorproben, doch die Spannung nahmen zu.
Glückliche Stunden erlebte Schumann mit dem Auftauchen Johannes Brahms 1853. Auf Vermittlung Joseph Joachims wurde er von Clara und Robert herzlich empfangen und es entwickelte sich eine Freundschaft zwischen den Dreien.
Schumann war beeindruckt vom 20-Jährigen und veröffentlichte in der Neuen Zeitschrift für Musik den berühmten Artikel, der in den Worten gipfelte: „Er trug, auch im Äußeren, alle Anzeichen an sich, die uns ankündigen: Das ist ein Berufener.“
In seiner Tätigkeit als Musikdirektor kam es zum Bruch. Das Vertragsverhältnis wurde aufgelöst und Schumann dirigierte nur mehr eigene Werke.
1854 intensivierten sich Schumanns Störungen noch einmal, er hörte zu Beginn fremde Töne, die in Sequenzen übergingen und schliesslich geisterten ganze Musikstücke durch seinen Kopf und raubten seine Ruhe und seinen Schlaf. Nach einem missglückten Selbstmordversuch liess sich Schumann in eine Nervenheilanstalt in Bonn einweisen, wo er zwei Jahre später verstarb.
Reiseziel Schumann Haus Bilkertrasse
Die St. Lambertus Kirche war eine der zwei Kirchen (neben der Maximiliankirche), für die Schumann musikalische Beiträge durchführen musste. Die St. Lambertus pflegt noch heute die Kirchenmusik, die von einem Kantor kuratiert und ausgeführt wird. In der Kirche werden regelmässig Konzerte aufgeführt.
https://www.duesseldorf.de/heineinstitut/museum/schumann-gedenkstaette.html
Reiseziel St. Lambertus Kirche
Die St. Lambertus Kirche war eine der zwei katholischen Kirchen (neben der Maximiliankirche), für die Schumann musikalische Beiträge durchführen musste. Die St. Lambertus pflegt noch heute die Kirchenmusik, die von einem Kantor kuratiert und ausgeführt wird. In der Kirche werden regelmässig Konzerte aufgeführt.
http://www.lambertuspfarre.de/
Reiseziel Düsseldorf Stadt Museum
Im Düsseldorfer Stadtmuseum befinden sich auch Exponate von Musikern wie Mendelssohn, Burgmüller und Schumann. Unter anderem sieht man Gegenstände aus Schumanns letzter Wohnung wie Möbel und sein Klavier.
https://www.duesseldorf.de/stadtmuseum/
Reiseziel Alter Friedhof Bonn
Bonn befindet sich 80km von Düsseldorf entfernt. Schumann verbrachte dort seine zwei letzten Jahre in der modernen Nervenheilanstalt Endenich. Sein Zustand verbesserte sich im ersten Jahr deutlich und er begann wieder zu komponieren, doch Clara weigerte sich Robert zurückzuholen. Schliesslich versank er in Lethargie und beim letzten Besuch Claras war er sprechunfähig. Zuletzt verweigerte er die Nahrungsaufnahme und verstarb am 29, Juli 1856.
Er wurde im Alten Friedhof Bonn bestattet. Das grosse Denkmal wurde 25 Jahre später enthüllt, zu dessen Finanzierung ein Schumann Fest organisiert worden war.
Das Denkmal zeigt ein Relief Schumanns, zu dessen Füssen Clara sitzt, die Robert den Kranz der Unsterblichkeit reicht. Daneben befinden sich zwei Puten, die die zwei Künste der Literatur resp. des Gesangs und der Musik verkörpern.
Übrigens befindet sich auch das Grab von Matilde und Otto von Wesendonck auf diesem Friedhof. (Mehr über die beiden hier).
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