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Bizet in Paris

Die Serie über historische Orte der Opernkunst. Lernen Sie spannende Ideen für Besuche kennen. In diesem Post: Bizet in Paris.

 

Reisekarte mit google maps Links zu allen Reisevorschlägen:

 

 

 

Bizet in Paris

Georges Bizet:

Bizet verbrachte bis auf den Rom-Aufenthalt (er gewann den Prix de Rome) sein ganzes Leben in Paris und Umgebung. Die französische Hauptstadt war seinem berühmten Sohn aber nicht sehr wohlwollend gestimmt und Bizet konnte sich zeitlebens nicht im Erfolg sonnen. Selbst der Ruhm seines berühmtesten Werks, der «Carmen», kam posthum.

Er starb drei Monate nach der Uraufführung bereits im Alter von 36 Jahren an seiner langjährigen Angina, verbittert über die ungnädige Aufnahme seiner «Carmen».

 

ZUM REISEFÜHRER DER HISTORISCHEN ORTE DER OPER & KLASSISCHEN MUSIK IN PARIS

 

 

Reiseziel Geburtshaus in der Rue de la Tour d’Auvergne

Bizets Geburtshaus steht noch heute, es befindet in der Nummer 26, eine Tafel erinnert an den berühmten Bewohner. Diese Strasse im Quartier Montmartre wurde durch Murgers und Puccinis «La vie de Bohème» bekannt und war zu Bizets Zeiten noch immer ein Künstlerquartier. Bizets Vater war Coiffeur und Künstler. Eine Gedenktafel erinnert an Bizet.

Rue de la Tour d’Auvergne (historisches Foto):

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Reiseziel Rue de Douhai

Bizets Frau Geneviève ist eine geborene Halévy. Ihr Vater war Bizets Klavierprofessor am Konservatorium und ihr Cousin Ludovic war Co-Librettist der «Carmen» und auch von vielen der Offenbachschen Erfolgsopern. Die Familie seiner Frau war vermögend und Bizet zog 1869 in die noble Rue de Douhai 22, wo er fast 6 Jahre wohnte. Das Haus blieb noch einige Jahre im Besitz der Familie, Geneviève wurde eine bekannte Salon-Löwin und wurde von Proust in seinem Epos «Auf der Suche nach der verlorenen Zeit» verewigt. Das Haus wurde später ein einfaches Restaurant, dann ein Bordell. Die heutige Nutzung ist ein diskreter Nachtclub, wenn man will kann man das Haus ab 18 Uhr besuchen…

House Halévy, Rue de Douhai:

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Reiseziel Père Lachaise

Bizet wurde auf diesem berühmten Friedhof bei Division 68, Nr. 101 beigesetzt. Das Grab wurde gestaltet von Charles Garnier, dem Architekten der Pariser Oper Garnier. 2006 wurde die schöne Büste gestohlen. Sie ist mittlerweile wieder aufgefunden worden und befindet sich im Besitz des Friedhofs.

Das Grabmal von Georges Bizet (historisches Bild):

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https://www.paris.fr/equipements/cimetiere-du-pere-lachaise-4080

 


 

Reiseziel Opéra comique

Die Opéra comique (auch bekannt unter dem Namen Salle Favart) ist ein wunderschönes historisches Theater, stammt aber erst aus dem Jahr 1898. Beide Vorgängerinnen sind abgebrannt, darunter auch das Uraufführungstheater der «Carmen». Die Uraufführung der Carmen erfolgte 1875 und wurde zum Skandal (siehe den Exkurs weiter unten), der Brand ereignete sich 1887, dabei kamen gegen 100 Personen ums Leben.

Der Besuch der Oper ist sehr empfehlenswert, sie bietet ein hochstehendes Programm.

Opera comique Paris Reiseführer Travelguide Classical Music Klassische Musik Oper Opera Kultur Culture

https://www.opera-comique.com/

 


 

Musikalischer Exkurs: Der Skandal der «Carmen»

Die Rolle der Carmen wurde für die Entstehungsgeschichte dieser Oper entscheidend. Die Persönlichkeit dieser Figur war dazumal einzigartig: eine unbezähmbare Frau, erotisch, temperamentvoll und dazu noch eine Fabrikarbeiterin. Darüber hinaus vulgär und rebellisch statt romantisch und geduldig. Kurz: das exakte Gegenteil, was man vom Verhalten einer Frau im späten 19. Jahrhundert erwartete. An ihr entzündete sich im Vorfeld der Uraufführung eine hitzige Debatte. Als die Theaterleiter realisierten, was für ein «Monster» auf sie zukam, versuchten sie den Verlauf der Dinge zu verändern. Aber es war zu spät. Selbst die geplante Hauptdarstellerin weigerte sich die Rolle zu singen. In der Person von Célestine Galli-Marié konnte kurzfristig ein geeigneter Ersatz gefunden werden. Die Wahl der Sängerin war und ist für den Erfolg entscheidend. Die Rolle ist sehr anspruchsvoll, sie erfordert eine erotische Ausstrahlung, grosse Singkunst, verführerische Tanzkunst und schauspielerische Fähigkeiten.

Die Uraufführung erfolgte im März 1875. Der erste Akt wurde freundlich aufgenommen. Doch je länger das Werk dauerte, umso frostiger wurde die Atmosphäre im großen Saal der Opéra Comique. Es war zu viel für das konservative Publikum.  Ein Kritiker schrieb über die Hauptdarstellerin: «Zu sehen, wie sie mit den Hüften schaukelte, wie ein Stutenfohlen auf einem Zuchtgestüt in Cordoba – quelle vérité, mais quel scandale» (Abbate/Parker, «eine Geschichte der Oper»).

Hören Sie berühmte Habanera aus «Carmen»:

https://opera-inside.com/carmen-von-georges-bizet/?lang=de#L

 


 

 

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