Puccini in Rom
Die Serie über historische Orte der Opernkunst. Lernen Sie spannende Ideen für Besuche kennen. In diesem Post: Puccini in Rom.
Reisekarte mit google maps Links zu allen Reisevorschlägen:
Puccini in Rom
Puccinis Hauptereignis in Rom war die Uraufführung seiner «Tosca», welche dannzumal ein riesiges Ereignis in Rom war und gar von der Königin Margaretha (ja, die mit der Pizza) besucht wurde. Schon im Vorfeld war die Stimmung feindselig, einerseits weil die Römer beleidigt waren, da Puccini mit den Künstlern der Scala eine Invasion der Mailänder unternahm und andererseits weil die päpstliche Kirche gegen den kirchenfeindlichen Grundton agierte. Dabei hatte Puccini sich viel Mühe gegeben, die römischen Originalschauplätze (mit Hilfe der berühmten Skizzen Hohensteins) im Stile des Verismo so authentisch wie möglich zu gestalten. Darüber hinaus versuchte er die Glockentöne des nahen Petersdoms zu imitieren und beauftragte einen römischen Schriftsteller die Zeilen des Hirtenjungen in originalen römischen Dialekt zu dichten. Die Römer liessen sich aber nicht besänftigen und eine Bombendrohung drohte die Aufführung in letzter Minute platzen zu lassen, das Stück wurde dann aber gegeben. Unter der Prominenz befand sich unter anderem Siegfried Wagner, der das Werk lobte, was für den Wagner Fan Puccini ein Ritterschlag war.
Der Erfolg der Uraufführung war aber mäßig, zu ungewohnt war die Brutalität (Kritiker meinten «Banalität») der Musik, gar von einer «Folteroper» war die Rede. Tatsächlich, die «Tosca» gehört zu den blutrünstigsten Opern des Repertoires. Es passieren zwei Selbstmorde und eine Erschießung. Hinzukommt, dass die Hauptdarstellerin einen Mord verübt. So bleibt am Schluss der Oper kein Hauptdarsteller am Leben. Als ob das nicht genug wäre, präsentiert Puccini dem Zuseher im zweiten Akt auch noch eine Folterszene auf der Bühne.
Nach der lauwarmen Aufnahme fand kurz darauf die Erstaufführung in der Mailänder Scala unter der Leitung von Arturo Toscanini statt, die zu einem großen Erfolg wurde und dem Werk seinen ruhmreichen Weg ebnen sollte.
LINK ZUR KOMPLETTEN PUCCINI BIOGRAFIE
Reiseziel Castel Sant’Angelo (Angel’s castle)
Jeder Opernliebhaber kennt die berühmte Engelsstatue der Engelsburg, die im dritten Akt der Tosca zu sehen ist. Die Burg hat eine lange und bewegte Vergangenheit, sie begann im 2. Jahrhundert als Mausoleum, diente Päpsten als Wohnort, war die Behausung der berüchtigten Lucrezia Borgia und wurde später zum Verwaltungs- und Gefängnisturm. Mussolini liess den Turm in ein Museum verwandeln, das es bis heute ist. Die Terrasse, wo Puccini und der Dichter Sardou die Erschiessung Cavaradossis spielen, liessen kann betreten werden, der Blick auf Tiber und Petersdom ist atemberaubend, und (der Kenner weiss es ja schon) man erkennt, dass Floria Tosca selbst bei besten Weitsprungkünsten den Sprung in den Tiber nie und nimmer schaffen würde.
Castel Sant’Angelo:
http://castelsantangelo.beniculturali.it/
Reiseziel Sant’Andrea della valle
Prächtige, mit goldenen Decken verzierte Kirche mit riesiger Kuppel. Cavaradossi malt dort seine Madonna im ersten Akt und Angelotti versteckt sich in einer Seitenkapelle. Die Seitenkapelle mit den Frauenkleider Angelottis und die Madonna von Cavaradossi werden Sie nicht finden, da sie nicht existieren, trotzdem ist ein Besuch lohnend.
Blick auf die Kuppel der Basilika:
Reiseziel Palazzo Farnese
Puccini verlegte das Büro des despotischen Scarpia in den Palazzo Farnese, während Sardou es in seinem Roman in der Engelburg situierte. Den Palazzo Farnese gibt es, er wurde von Alessandro Farnese erbaut, einem Adligen und späteren Papst Paul III. Er ist seit bald 100 Jahren der Sitz der französischen Botschaft, die dort die Botschaft errichtete mit der Auflage sich um die Kunstwerke zu kümmern. Das schönste Renaissance Gebäude Roms ist nur mit Führungen zugänglich.
Monate voraus buchen, Bei Führung Pass mitnehmen.
Palazzo Farnese:
https://it.ambafrance.org/-Palazzo-Farnese-
Reiseziel Teatro dell’Opera di Roma
Zur Zeit der Uraufführung im Jahr 1900 hieß das römische Opernhaus noch “Teatro Costanzi”; inzwischen wurde es zweimal stark umgebaut und hat seinen Namen geändert.
Teatro dell’Opera:
Musikalische Exkursion: Verfilmung der Tosca an Originalschauplätzen
Hören Sie und Sehen Sie Placido Domingo in einem „Live-Film“, der an den vom Komponisten beschriebenen Originalorten gedreht wurde. Mittags in Sant‘ Andrea della Valle, am selben Abend im Palazzo Farnese und am nächsten Morgen im Castel Sant’Angelo. Die Sänger waren über Monitore mit dem Dirigenten und dem Orchester verbunden, die in einem Konzertsaal spielten. Hier auf der Engelsburg.
Placido Domingo singt “E lucevan le stelle” aus Tosca:
TOSCA von Giacomo Puccini | ♪ alles über Oper (opera-inside.com)
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!