Johann Strauss in Wien
Die Serie über historische Orte der Opernkunst und Kultur. Lernen Sie spannende Ideen für Besuche kennen. In diesem Post: Johann Strauss in Wien.
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Strauss in Wien
Johann Strauss’ Vater war der erste Walzerkönig Wiens, der mit der Kapelle seines Konkurrenten Lanner um die Walzer-Herrschaft kämpfte. Als Lanner plötzlich starb, drängte Strauss’ Frau ihren Sohn die Lücke Lanners einzunehmen und seinen Vater zu konkurrieren. Der Grund war Rachsucht, da Strauss Vater mit seiner Geliebten mittlerweile gleich viele Kinder hatte wie mit seiner Frau.
Der Rest ist Geschichte, Johann debütierte erfolgreich als 19-jähriger im Dommayer und wurde in den nächsten 30 Jahren mit seiner Kapelle zum Walzerkönig. Unterstützt wurde er maßgeblich von seinen Brüdern Eduard und Joseph. Strauss Leben waren geprägt von Musizieren, Komponieren, Frauengeschichten, Unternehmertum, viel Arbeit und wechselnden Wohnorten.
Berühmt wurde Strauss im zweiten Teil seiner Karriere auch durch Operetten, der er sich zunächst nur aus wirtschaftlicher Notwendigkeit zuwandte.
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Reiseziel Café Dommayer
Das Casino Dommayer im Bezirk Hietzing spielte im 19. Jahrhundert eine eminent wichtige Rolle im Wiener Kulturleben. Es war der Ort, wo Johann Strauss Vater und sein Erzkonkurrent Josef Lanner aufspielten und Strauss’ Sohn 1844 zum ersten Mal mit seiner Kapelle aufspielte. 1884 wurde ihm hier die Ehrenbürgerwürde Wiens übergeben. Hier tanzte ganz Wien im ¾ Takt und manch ein Walzer wurde hier zum ersten Mal gespielt. 1904 wurde das Gebäude abgerissen und ein Hotel gebaut, später wurden Teile des ursprünglichen Casinos wieder nahe am original aufgebaut und das Lokal oft zum Drehort. Heute ist das Café ein exzellentes, traditionelles Kaffeehaus und Ziel für Tortenliebhaber und Touristen aus dem nahegelegenen Schönbrunn. Das Angebot ist sehr lecker und das Café immer gut besucht.
Café Dommayer today:
Reiseziel Volksgarten und Cortisches Kaffeehaus
Ein wichtiger Aufführungsort wurde das Cortische Kaffeehaus im Volksgarten. Schon Johan Strauss Vater und Laner traten dort auf. Hier dirigierte Johann Strauss Sohn 1867 zum ersten Mal seinen Donauwalzer in der endgültigen, instrumentalen Form. Im zweiten Weltkrieg wurde das Kaffeehaus schwer beschädigt und wurde wieder als Musikhaus aufgebaut, wo unter anderem Ella Fitzgerald auftrat. Heute heißt der Ort Volksgarten Pavillon.
Volksgarten Pavillon:
Reiseziel Theater an der Wien
Wien und Paris waren die beiden Hochburgen der Operette. In Wien war es das «Theater an der Wien», in welchem die Uraufführungen der berühmten Operetten Strauss’ (goldene Ära) Lehàrs (silberne Ära) gegeben wurden.
Die Hofoper lehnte die Aufführung von Operetten stets ab, auf Wunsch des Kaisers gab es nur eine Ausnahme: «die Fledermaus».
Das Theater an der Wien ist noch heute Aufführungsstätte von Oper und Operette.
Theater an der Wien:
The theater’s program is of high quality and a visit is worthwhile.
https://www.theater-wien.at/de/home/
Reiseziel Wohnung an der Pratergasse 54 (Strauss Museum)
Hier wohnte Strauss mit seiner ersten Ehefrau 12 Jahre lang bis zu ihrem Tod. Er komponierte hier unter anderem sein berühmtestes Werk, den Donauwalzer, den er für die Hofbälle komponierte und ihm den inoffiziellen Titel «Walzerkönig» einbrachte. Die Wohnung wurde später zu einem Museum, in dem zahlreiche Exponate ausgestellt werden, wie z.B. eine kostbare Amati-Geige und ein Bösendorfer Flügel, welche beide aus dem Besitz des Walzerkönigs stammen.
Museum:
https://www.wienmuseum.at/de/standorte/johann-strauss-wohnung
Reiseziel Maxingstrasse 18 (früher Hietzingerstrasse 18)
Während die Pratergasse 54 die Winter-Adresse war, bewohnte Strauss mit seiner Frau Henriette im Sommer diese Villa, wo er unter anderem Teile der «Lustigen Witwe schrieb». Das Haus kann nicht besichtigt werden.
Reiseziel Museum der Strauss Dynastie
Dieses Museum wurde 2015 eröffnet und widmet sich der Strauss-Dynastie. Dessen wichtigsten Repräsentanten sind Johann Strauss Vater und dessen Söhne Johann Strauss Sohn, Josef und Eduard. Letzterer hatte einen Sohn Johann, der auch Musiker wurde (Johan Strauss Enkel).
Museum:
https://www.strauss-museum.at/
Reiseziel Strauß Palais Johann-Strauss Gasse 4-6
«1875 kaufte Strauß zwei Parzellen in der damaligen Igelgasse auf der Wieden und ließ sich 1876-1878 ein zweistöckiges Palais mit Renaissancefassade errichten. Besondere Berühmtheit erlangte der Billardsalon des Palais. Strauß’ dritte Gattin (Adele) versammelte im Musiksalon die damalige Künstlerwelt um sich (die „Johann-Strauß-Abende” waren ein Begriff): Brahms, Goldmark und Rubinstein fanden sich des Öfteren ein, auch Bruckner und Puccini waren im Palais zu Gast. Hier ist Strauß am 3. Juni 1899 gestorben. Er vermachte das Haus testamentarisch der Gesellschaft der Musikfreunde, die es 1900 verkaufte. Im Herbst 1944 wurde das Palais durch Bomben fast völlig zerstört und musste abgerissen werden. An seine Stelle trat ein Wohnhausneubau (Gedenktafel, enthüllt am 13. Februar 1967)». (Quelle Wien Wiki)
Reiseziel Zentralfriedhof
Johann Strauss starb 1899 in seinem Haus in der Igelgasse an einer Lungenentzündung. Nach dem Abdankungs-Gottesdienst ging der Zug durch die Innenstadt und passierte viele Wirkungsstätten wie das Theater an der Wien oder die Hofoper. Zehntausende gaben dem Musiker die letzte Ehre und er wurde feierlich im Zentralfriedhof bestattet.
Seine Grabstätte ist sehr originell mit vielen Details gestaltet, wie zum Beispiel mit walzertanzenden Engeln und einer Fledermaus, die zur Landung ansetzt.
https://www.wien.info/de/orte/zentralfriedhof
Reiseziel Johann Strauss Denkmal
Seit 1921 steht im Wiener Stadtpark ein schönes Denkmal, das zu den meistfotografierten Objekten Wiens wurde. Die Statue erstrahlt in höchstem Glanz, seit sie 1991 wieder neu vergoldet wurde.
Johann Strauss Monument:
Musikalischer Exkurs: Walzerseligkeit in der Fledermaus
Die Musik sprüht vor Einfällen und die Szenen sind urkomödiantisch, eine Oper im 3/4 Takt. Die Handlung und das zugrundeliegende Textbuch dieser Oper ist schlicht meisterhaft. Ursprünglich vom Erfolgsduo Meilhac und Halévy für Offenbach geschrieben, wurde es für Johann Strauss angepasst, mit einer großen Ballszene im Mittelpunkt des Geschehens. Die Uraufführung der Operette 1874 im Theater an der Wien erfolgte unter der Leitung des Komponisten. Sie folgte kurz nach einer gewaltigen Börsenkrise. Dem Wiener Publikum war nicht nach Komödie zumute und sie blieb in der österreichischen Metropolie nur kurz auf dem Spielplan. In ganz Europa wurde sie aber von Beginn an zu einem großen Erfolg. Die Wiener Hofoper deklarierte sie zur Oper, um sie in ihrem Hause aufführen zu können.
Hören Sie eine komödiantische Nummer im 3/4 Takt: “Oh je, wie rührt mich dies”:
https://opera-inside.com/die-fledermaus-by-johann-strauss-the-opera-guide/?lang=de#Oh
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