Die schönsten und wichtigsten Kirchen für klassische Musik.
Eine Übersicht nach Städten und Hintergrundinformationen.
AMSTERDAM / HAARLEM
St. Bavokerk in Haarlem
Mozart in der Bavokerk
Die Wunderkind-Reise mit dem 6-jährigen Amadeus und der 11-jährigen Nannerl führte die Mozarts durch ganz Westeuropa, auf dem Rückweg reisten sie über Den Haag und Amsterdam. Als die Mozarts in Amsterdam ankamen waren sie schon über 2 Jahre auf ihrer grossen Westeuropa Tour unterwegs und wollten nur noch nach Hause. Da erhielten Sie eine Einladung von Prinzessen Caroline von Nassau und die Familie Mozart verbrachte in der Folge mehr als ein halbes Jahr in den Niederlanden. Die Reise wurde sehr dramatisch, weil zuerst Nannerl und dann Mozart in Den Haag an Typhus erkrankten. Nannerl erhielt bereits die Sterbesakramente, konnte aber vom Hof Arzt gerettet werden, der erst die richtige Diagnose stellte. Sie gaben in verschiedenen Städten Konzerte und Mozart widmete Caroline sechs Klaviersonaten.
In Haarlem besuchte die Familie Mozart die Kirche St. Bavokerk am Grote Market und Wolfgang spielte auf der Orgel, welche zu den besten Europas gehört.
Händel in der Bavokerk
Händel besuchte 1750 die Niederlande. Neben dem Besuch seiner alten Freundin Prinzessin Anna wollte er die berühmten niederländischen Orgeln spielen. Auf dem Weg zur Kirche nach Haarlem passierte das Unglück, irgendwo zwischen Den Haag und Haarlem stürzte seine Kutsche schwer. Er schlug sich den Kopf böse an verstauchte sich die Hand. Wahrscheinlich war dieser Unfall der Grund für die zunehmende Erblindung der folgenden Jahre. Trotzdem war es ihm im August möglich, die wunderbare Orgel in Bavo zu spielen.
Die Kirche
Die Kirche ist ein grossartiges Juwel, ein Besuch ist sehr lohnend, die Musik der Orgel und die Akustik ist sehr eindrucksvoll. Die Orgel hat über 5’000 Pfeifen und verfügt über 62 Register.
Tipp: Führung buchen und Musikprogramm konsultieren.
COVENTRY
Coventry Cathedral
Die Kirche St. Michael‘s wurde im zweiten Weltkrieg 1940 durch einen deutschen Luftangriff zerstört. Nur wenige Außenmauern blieben übrig. 1962 wurde neben den Ruinen eine neue Kathedrale gebaut. Für die feierliche Inauguration schrieb Britten sein berühmtes War Requiem. Britten war Pazifist und verwendete einen Text eines Dichters, der im ersten Weltkrieg fiel. Britten besuchte 1945 mit Yehudi Menuhin das Konzentrationslager Belsen und so wurde dieses Werk für ihn zu einer Herzensangelegenheit.
Die zerstörte Kathedrale:
Die neu aufgebaute Kathedrale neben den Überresten der alten:
CREMONA
Kathedrale von Cremona (Duomo)
Monteverdi wurde 1567 im Dom von Cremona getauft. Der aus dem 13. Jahrhundert stammende Dom bildet zusammen mit dem Glockenturm und dem Baptisterium eine architektonische Einheit. Die Kirche hat eine Marmorfassade und verfügt über ein kunstvolles Portal mit einer großen Fensterrose. Der Glockenturm (Torazzo genannt) ist der höchste historische Kirchturm Italiens und ist das Wahrzeichen von Cremona. Das Baptisterium ist ein Gebäude mit einer markanten achteckigen Kuppel und einem Taufbecken aus rotem Marmor, das aus dem 16. Jahrhundert stammt und in der Mitte des Raumes steht.
Dom und Baptisterium:
Torazzo:
DÜSSELDORF
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LEIPZIG
ZU ALLEN REISEZIELEN VON LEIPZIG FÜR OPERN UND KLASSIK-FANS
Thomaskirche
Der Thomanerchor
Die Thomaskirche war zu Bachs Zeiten nicht die einzige Wirkungsstätte des Thomanerchors, eines Knabenchors, dessen Tradition bis aufs 13. Jahrhundert zurück. Der Chor umfasste etwas über 55 Schüler, die meistens in 8-er Gruppen aufgeteilt in verschiedenen Kirchen sangen.
Lutherfenster
In der Thomaskirche fand unter anderem die Uraufführung von Johann Sebastian BachsMatthäuspassion 1727 statt. Einige der Werke Bachs aus dieser Zeit haben Kirchenlieder von Luther zur Basis. Luther ist in der Kirche auch auf einem Fenster zu sehen, das aus dem Jahr 1889 stammt. Eine Plakette an einer Säule erinnert an die Pfingstpredigt des Reformators im Jahr 1539.
Das Bachgrab in der Thomaskirche:
Im Chorraum der Kirche befindet sich seit 1950 das Grab Bachs, dessen Gebeine auf Umwegen hierhinkamen. Als Bach gestorben war, wurde er ohne Grabstein im Friedhof der Kirche St. Johannes begraben. Nach der Bachrenaissance des 19. Jahrhunderts, ausgelöst durch Mendelssohn, wollte man seinen Körper exhumieren und in die benachbarte Kirche umbetten. Die einzige Information über den genauen Standort der Grabstelle war die überlieferte Angabe «sechs Schritte geradeaus von der Thüre an der Südseite».
Es gibt eine Kontroverse, ob die exhumierte Leiche wirklich diejenige von Bach ist. Allerdings ist die Tatsache, dass die Leiche sich in einem Eichensarg befand ein wichtiges Argument dafür, da dies damals nur auf 1% der Begräbnissen zutraf. Eine definitive Klärung würde eine DNA-Analyse geben. Die St. Johannes Kirche wurde im zweiten Weltkrieg zerbombt und man musste die Gebeine unter den Trümmern herausholen, um sie schliesslich in der Thomaskirche zu platzieren.
Bachdenkmal vor der Thomaskirche:
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Die bronzene Bachstatue steht vor dem Bachfenster der Thomaskirche. In Zuge der Exhumierung Bachs Leiche im 19. Jahrhundert war ein Abdruck des Schädels gemacht worden, der als Basis für die Gestaltung des Denkmals benutzt wurde. Das Denkmal zeigt Bach beim Dirigieren (dazu das aufgerollte Notenpapier) vor einer Orgel.
Veranstaltungskalender
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In der Thomaskirche sind regelmässig Musikaufführungen zu erleben, den Veranstaltungskalender können Sie der Website entnehmen. Registrierung ist bei Aufführungen in der Regel Pflicht.
Richard Wagner
Die durch Bach und Luther historisch bedeutsame Thomaskirche ist der einzige «Wagner-Ort» Leipzigs, der erhalten geblieben ist. Hier wurde er 1813 getauft und später erhielt er vom damaligen Thomaskantors während seines Studiums Unterricht.
Nikolaikirche
Johann Sebastian Bach:
Die Nikolaikirche war eine der Wirkungsstätten Bachs, wo viele seiner Werke zum ersten Mal erklangen, beispielsweise 1724 die Johannespassion oder 1734/35 das Weihnachtsoratorium, dazu kommen unzählige Kantaten und Motetten.
Die Nikolaikirche besitzt noch einige von Bach unabhängige Spezialitäten. Zu nennen ist beispielsweise die gotische Kanzel aus der Zeit Luthers, die auch «Lutherkanzel» genannt wird.
Weiters ist der Mittel-Turm aus dem Jahr 1732 zu nennen, in dem bis zum Jahr 1932 ein Türmer gelebt hat.
Zuletzt war die Nikolaikirche auch der Ursprung der DDR-Montagsdemonstrationen, die sich aus den Montagsgebeten der Nikolaikirche entwickelt hatten und zum Ende der DDR führten.
LINZ
Alter Dom (Ignatiuskirche)
Der Alte Dom war Bruckners Hauptbetätigungsfeld als Organist und hier erfolgte die Uraufführung seiner d-Moll Messe. Die Orgel wurde 1867 nach seinen Klang-Vorstellungen adaptiert. Bruckner kehrte auch in seiner Wiener Zeit gerne in die Ignatiuskirche zurück, um an seiner geliebten Chrismann-Orgel zu spielen. Sie ist seither nur leicht verändert worden, so kann man sie noch heute mit Fug und Recht als Bruckner-Orgel bezeichnen.
Links vom Portal des Alten Domes erinnert eine Gedenktafel an den berühmten Domorganisten.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde eine größere Kirche gebaut, die die Funktion des Doms übernahm (neuer Dom).
Ignatiuskirche:
Brucknerorgel in der Ignatiuskirche:
Reiseziel Brucknerfest
Das Brucknerfest ist ein jährlich stattfindendes hochkarätig besetztes Festspiel mit einem Bruckner Schwerpunkt. Es findet hauptsächlich im Bruckner-Haus Linz statt, nutzt aber hat auch gezielt das Ambiente der Linzer Kirchen und des St. Floriansstifts. Das Festival erfolgt zwischen Mitte September – Anfang Oktober.
Brucknerhaus Linz:
St. Floriansstift (St. Florian bei Linz)
Dieses Kloster wurde nicht zuletzt wegen Anton Bruckner bekannt. Bruckner war 14-jährig als sein Vater verstarb. Auf Bitten der Mutter wurde er im St. Florian Stift aufgenommen, wo er wegen seiner schönen Sopranstimme als Sängerknabe Mitglied des Chores der Sängerknaben wurde. Dabei erhielt er auch Instrumentenunterricht, unter anderem das Improvisieren an der Orgel. Er verliess St. Florian, um in Linz an der Präparandenschule den Lehrerberuf zu erlernen.
Als 20-jähriger hatte er die Lehrerprüfung bestanden und wurde in St. Florian als Hilfslehrer angestellt und blieb dort bis zum 31. Lebensjahr. Er begann erste ernsthafte Werke zu komponieren. 1855 wechselte er nach Linz, wo er sich als Domorganist voll der Musik widmen konnte.
Bruckner vergass seine Zeit in St. Floriansstift nie und als er älter wurde, war es dem tiefreligiösen Bruckner ein inniger Wunsch im St. Floriansstift begraben zu werden. Dieser Wunsch wurde ihm gewährt.
Das Stift ist ein Das herrliche Stift kann in Rahmen von Führungen besichtigt werden.
Marmorhalle:
http://www.stift-st-florian.at/en/home.html
Die grosse Orgel der Stiftskirche wurde 1874 zum ersten Mal erweitert und überholt. Selbstverständlich spielte Bruckner am Einweihungsanlass dieser Orgel. Der Spieltisch ist heute im Brucknermuseum in Ansfelden zu besichtigen. Weitere Anpassungen und Überholungen wurden seither gemacht, doch noch immer ist ein Teil der Orgel originalgetreu vorhanden und trägt den Namen «Brucknerorgel». Die Brucknerorgel kann regelmässig gehört werden, Details entnehmen Sie bitte der Website.
Die Brucknerorgel:
Auf seinen eigenen Wunsch wurde Bruckner am 11. Oktober 1896 in der Gruft der Stiftsbasilika direkt unter der grossen Orgel bestattet. Auf dem Sockel des Sarkophags steht die Aufschrift «Non confundar in aeternum» (In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden), es ist die Schlusszeile seines Te deums. Nach eigener Aussage war das «Te Deum» der Stolz seines Lebens und es war ihm wichtig, dass er das Talent, dass er von Gott bekommen hatte nicht verschwendet hat. Er hoffte so, dass er in Gott einen gnädigen Richter finden würde.
Der Bruckner Sarkophag:
Bruckner Gedenkstein:
Reiseziel Brucknertage
Seit 1997 finden Jährlich die St. Florianer Brucknertage im St. Floriansstift statt. Während 10 Tage werden in der dritten Augustwoche verschiedenste musikalische Aufführungen (nicht nur von Bruckner) und Vorträge gegeben. Diese Einzigartige Einheit von Ort, Komponist und Werk ist mittlerweile ein renommierter Anlass geworden.
LONDON
Westminster Abbey
Händels Grabstätte
Händels Wunsch war es, in der Westminster Abbey seine letzte Ruhe zu finden. Wieder erschuf Roubiliac für das Grabmal die Statue. Dieses Portrait wird generell als sehr naturgetreu anerkannt, einerseits weil Roubiliac Händel schon einmal für eine Statue portraitierte, und andererseits er das Gesicht anhand der Totenmaske modellierte. Bestätigt wurde diese Aussage durch Zeitgenossen, die Händel kannten.
Händels Grab:
Westminster Abbey
Purcells Grab
Henry Purcells Ehren-Grab befindet sich in der Westminster Abbey. Sein Tod wird von einigen Quellen auf eine Erkältung zurückgeführt, die er sich im November 1695 geholt hatte. Es bestehen dabei Vermutungen, dass seine Frau ihren Hausangestellten verbat, den notorischen Pub Besucher Purcell nach 24 Uhr einzulassen. Unglücklicherweise soll sich der angeheiterte Musiker die Erkältung in der November-Nacht geholt haben, als er sich schwer angeheitert vor seinem Haus ausgesperrt sah.
Sein Grab befindet sich im nördlichen Seitenschiff der Abbey dort, wo sich zu seiner Zeit die Orgel befand, weswegen gesagt wird, dass er sich «unter der Orgel» befindet.
Westminster Abbey:
St. Pauls Cathedral
Mendelssohn in der St. Pauls Kathedrale
Mendelssohn war ein begnadeter Organist. Er besuchte mehrmals die St. Paul’s Kathedrale, spielte dort oft und hörte dort auch ein Händel Oratorium, der in London seine Oratorien uraufgeführt hatte. Besonders eindrücklich muss sein Orgel-Konzert von 1837 gewesen sein, als Mendelssohn Bach spielte und das Publikum die Kirche nicht verlassen wollten. Erst als die Kalkanten (die Bälgetreter) nach Hause gingen, ging dem Instrument die Luft aus.
St. Pauls Cathedral:
LÜBECK
Marienkirche
Sein Geburtshaus
Die Lübecker Marienkirche ist ein Prachtexemplar einer Gotischen Kirche und wurde zum Vorbild von 70 Kirchen im Ostseeraum. 1942 ereignete sich bei einem Luftangriff eine Katastrophe, denn die Kirche brannte innen völlig aus, dabei wurde auch die berühmte Totentanzorgel vernichtet, auf der vermutlich auch Bach und Händel gespielt hatten. Das Innere der Kirche wurde nach den Vorlagen wiederaufgebaut, eine Gedenktafel erinnert an Buxtehude, der 1707 verstarb und in der Kirche bestattet wurde.
Händel besucht Buxtehude
Als Händel 17-jährig in Hamburg den Posten eines Musikers im Opernhaus übernahm, war er mit der Bezahlung unzufrieden. Als ihm zu Ohren kam, dass in Lübeck die Stelle des Organisten frei wurde, begab er sich mit dem Kapellmeister Mattheson nach Lübeck, wo der berühmte Buxtehude die gefragte Position innehatte. Sie besuchten die Marienkirche und hörten das herrliche Spiel Buxtehudes und die fantastische Akustik von Orgel und Kirche, darüber hinaus war die Stelle gut bezahlt. Wie alles, was zu schön ist, hatte es einen Haken, wie es im Bericht von Mattheson später hiess: «Weil aber Heiraths-Bedingung bey der Sache vorgeschlagen wurde, wozu keiner von uns beiden die geringste Lust bezeigte, schieden wir, nach vielen empfangenen Ehrenerweisungen und genossenen Lustbarkeiten, wieder von dannen».
Bach besucht Buxtehude
Im November 1705 wanderte der 20-jährige Bach zu Studienzwecken nach Lübeck. Er hatte von seinen Vorgesetzten in Arnstadt Urlaub bekommen, um den berühmten Meister zu sprechen und zu hören. Dieses Erlebnis muss für den jungen Bach ein ungeheurer Ansporn gewesen zu sein, die Handschrift Buxtehudes ist denn auch in den folgenden Orgelwerken zu hören.
Buxtehude schien von dem Thüringer angetan zu sein, denn er offerierte ihm die Nachfolge für die Stelle. Allerdings war eine Bedingung damit verknüpft, nämlich die Heirat seiner mittlerweile 30-jährigen Tochter Anna Margreta. Doch Bach war schon verlobt mit Maria Barbara und es wurde nicht aus dieser Position.
Marienkirche Lübeck:
MAILAND
Chiesa San Marco I
Uraufführungsort von Verdis Requiem
Tief erschüttert durch den Tod Rossinis, wollte Verdi 1868 verschiedene Musiker dazu bewegen, gemeinsam ein Requiem für den Nationalheiligen zu schreiben. Verdi schrieb zwar einen Schlusssatz, das Werk kam aber nicht zustande. 15 Jahr später beim Tod des Künstlers und Inspirators des Risorgimentos, Alessandro Manzoni, nahm Verdi das Heft selbst in die Hand und schrieb sein berühmtes Requiem für einen Gedächtnisgottesdienst, der schliesslich ein Jahr nach dem Tode Manzonis in der Kirche San Marco stattfand. Verdi nahm an der Erstaufführung nicht teil, dirigierte aber ein Jahr später am selben Ort eine weitere Aufführung dieses gewaltigen Werks.
Campanile der Basilica San Marco:
Chiesa San Marco II
Von Mozart besucht
In dieser Kirche spielte Mozart bei seinem ersten Besuch zum ersten Mal vor grösserem Publikum auf eine der ältesten Orgeln der Lombardei. Die Kirche ist unbedingt besuchenswert und hat u.a. sehr schöne Fresken. Sie wurde 1254 erbaut und u.a. von Martin Luther besucht worden sein. Eine weitere schöne, von Mozart gerne frequentierte Kirche ist die Chiesa di Sant’Antonio Abate.
Fresken in San Marco:
Montag und Donnerstag ist auf dem Platz Markt
Dom von Mailand
Toscaninis Abschied von Puccini
1924 dirigierte Arturo Toscanini die Begräbnisfeierlichkeiten für den verstorbenen Puccini im Dom von Mailand. Toscanini trug schwer daran, denn schon 23 Jahre zuvor hatte er für Verdi die Feierlichkeiten geleitet und nun war sein Freund und Gefährte Puccini an der Reihe. Die Ansprache hielt niemand anderes als Benito Mussolini, der den Tod des zum Nationalheiligen gewordenen politisch auszuschlachten versuchte.
MANNHEIM
Jesuitenkirche
In der wunderschönen Barockkirche spielte Mozart mehrmals die Orgel. Eine Gedenktafel rechts vom Eingang erinnert an seine Besuche. Die Kirche wurde im zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe schwer beschädigt, die Orgel erlitt aber nur geringe Schäden. Die Kirche wurde originalgetreu restauriert.
PARIS
Notre Dame
Die Orgel der Kirche Notre Dame
Musikalisch bemerkenswert ist die große Orgel, die auf die 1868 eingesetzte Cavaillé-Orgel zurückgeht. Sie ist glücklicherweise beim Brand 2019 nicht beschädigt worden. Sie gehört mit ihren 8000 Pfeifen zu den schönsten Orgeln der Welt und hat, eine Besonderheit, einen Motor von … Rolls-Royce. Das kam so, dass der Generaldirektor von Rolls-Royce Zeuge war, als die Orgel bei einer Messe in Notre Dame ihren Geist aufgab. Darauf spendete der grosszügige Mann der Kirche einen Rolls-Royce Motor!
Schauen Sie Sonntags vorbei, ob um 16.30 ein Gratiskonzert gegeben wird (Website vorher konsultieren).
Kirche Notre Dame, Paris:
Saint-Sulpice
Eine der grossen Opernszenen spielt in dieser Kirche:
Es handelt sich um den 3. Akt der Oper «Manon von Jules Massenet», wo zuerst der Priesterschüler des Grieux seine Traumarie «Ah, fuyez douce images» singt und nach dem Erscheinen Manons das grossartige Duett «N’est-ce plus les mains» folgt.
Vielleicht wurde Massenets Wahl der Kirche von Charles Gounod, seinem Lehrer am Conservatoire, inspiriert, dieser hatte hier die niederen Weihen empfangen.
Ein Besuch dieser imposanten Kirche auf den Spuren Massenets lohnt sich, schon die Fassade ist imposant und die Fresken von Delacroix auch. Heine und Hugo haben hier geheiratet und spätestens mit der Verfilmung von Dan Browns «Sakrileg» wurde die Kirche berühmt.
Sonntag nachmittags finden hier Konzerte statt (16.00 Uhr), bitte vorher Website konsultieren.
Église Saint-Sulpice :
ROM
ZU ALLEN REISEZIELEN FÜR OPERN UND KLASSIK-FANS VON ROM
Sixtinische Kapelle
Mozart notiert das Miserere
In der berühmten Kapelle hörte Mozart das Miserere von Allegri. Dieser 9-stimmige Choral durfte nur in der Karwoche in der Sixtinischen Kapelle erklingen und es war unter Androhung der Exkommunikation verboten, eine Kopie des Musikstücks anzufertigen. Kaum ein Romreisender ließ sich dieses Erlebnis in der Karwoche entgehen. Mozart hörte sehr aufmerksam zu und schrieb, zurück in seinem Quartier, die Noten aus dem Gedächtnis auf Papier ab, praktisch ohne Fehler. Nach einem zweiten Besuch wurden noch kleine Fehler korrigiert.
Madonna del Rosario
Liszt freundet sich mit dem Papst an
An diesem Rückzugsort arbeitete Liszt unter anderem an seinem Christus Oratorium. Der einflussreiche Pius IX besuchte ihn hier und Liszt spielte ihm Kompositionen vor. Der Papst seinerseits soll aus Bellinis «Norma» vorgesungen haben. Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine länger dauernde Beziehung und Liszt besuchte Pius IX mehrmals auf Castel Gandolfo.
Die Kirche ist hinter dem Vatikan und mit öffentlichen Verkehrsmitteln etwas schwieriger zu erreichen. Das Kirchenäussere mit seiner doppelten Treppe ist sehr beeindruckend, die Kirche aber nur sonntags geöffnet. Franz Liszt hielt sich ab 1863 für fünf Jahre im Kloster auf, was auf einer Gedenktafel an der Umfassungsmauer unterhalb des Kircheneingangs vermerkt ist.
San Giovanni in Laterano
Händels aufsehenerregendes Konzert in der beeindruckenden Kirche
1707 soll Händel ein aufsehenerregendes Konzert in der Laterankirche gegeben haben. Die Laterankirche als das älteste Kirchengebäude in Rom, eine der vier päpstlichen Kirchen und die Kirche des Bischofs von Rom (Personalunion des Papstes). Die Kirche ist überwältigend und ein Besuch ist sehr empfehlenswert.
San Giovanni in Laterano
Toscas 1. Akt
Prächtige, mit goldenen Decken verzierte Kirche mit riesiger Kuppel. Cavaradossi malt dort seine Madonna im ersten Akt und Angelotti versteckt sich in einer Seitenkapelle. Die Seitenkapelle mit den Frauenkleider Angelottis und die Madonna von Cavaradossi werden Sie nicht finden, da sie nicht existieren, trotzdem ist ein Besuch lohnend.
Blick auf die Kuppel der Basilika:
SEEON
Mozart-Kloster Seeon
Dieses Kloster hat eine über eintausend-jährige Geschichte. Es wurde Anfang des 19. Jahrhunderts umgenutzt und hatte seither eine wechselhafte Geschichte. Mittlerweile gehört es dem Bayrischen Freistaat. Mozart hat hier oft auf der Orgel gespielt, die noch immer originalgetreu gespielt werden kann.
Dieser Ort ist heute Tagungsort. Führungen werden angeboten und man kann in den historischen Klostermauern übernachten:
Mozart-Eiche in Seeon
Unweit des Klosters befindet sich eine alte Eiche, die sogenannte Mozart-Eiche, unter der Mozart komponiert haben soll.
Mozart-Eiche:
SCHWEIZ
Hofkirche Luzern
Am 2. Juli 1847 malte Mendelssohn dieses Aquarell der Stadt Luzern (die Holzbrücke ist mittlerweile abgerissen). In der Bildmitte kann man die markante Hofkirche (St. Leodegar) sehen, deren «Monumentalorgel» Mendelssohn bespielt hatte. Die grosse Orgel ist noch erhalten und klingt authentisch wie zu Zeiten Mendelssohns.
Aquarell Mendelssohns:
Die Hoforgel:
Den Konzertkalender der Hofkirche können sie der Website entnehmen.
https://www.kathluzern.ch/pfarreien-standorte/st-leodegar-im-hof/
Kloster Rheinau
Mendelssohn hat auch den berühmten Rheinfall besucht und aquarelliert.
Mendelssohns Aquarell:
Rheinfall:
Er besuchte auch das wenige Kilometer flussabwärtsliegende Kloster Rheinau, und spielte dort auf der Grossen Orgel der Klosterkirche.
Kloster Rheinau:
Matthäuskirche Luzern
Diese Kirche wäre eigentlich unbedeutend, wäre dort nicht der Ort der Heirat von Cosima von Bülow und Richard Wagner. Cosima musste für die Trauung vom katholischen Glauben übertreten. Die Trauung verlief im kleinen Rahmen, “in aller Stille und ohne alle Ceremonien und Festlichkeit, die Kinder anwesend und natürlich das neugierige Volk, das sich nicht zurückdrängen liess” (Tagebucheintrag von Cosima).
THÜRINGEN
Kaufmannskirche Erfuft
Hier, in der Kaufmannskirche vollzogen sich alle Feierlichkeiten der Bachfamilie, darunter die Heirat von Bachs Eltern (Johann Sebastian Bach wurde in Eisenach getauft).
Kaufmannskirche:
Kirche St. Georg in Eisenach
Hier wurde Bach getauft
Eisenach ist eine historische Lutherstadt, hier ging Luther 2 Jahre zur Schule, in der Kirche St. Georgen hat er im Erwachsenenalter auch gepredigt. Rund 200 Jahre später wurde Johann Sebastian Bach in dieser Kirche getauft. Der 8-eckige Taufstein trägt die Jahreszahl 1503 und so ist sein Taufbecken noch erhalten.
Bachs Vater musizierte oft in dieser Kirche und auch Johann Sebastian hat hier oft gesungen und erlernte hier das Orgelspiel von einem Verwandten, der Organist in dieser Kirche war. Im alten Friedhof wurden die Eltern Bachs begraben (Gräber existieren nicht mehr).
Kirche St. Georg:
Kirche St. Georg in Ohrdruf
Hier erwarb Bach eine erste Meisterschaft auf der Orgel mit Hilfe seines älteren Bruders, dazu sang er im Kirchenchor.
Die Kirche St. Michaelis wurde 1945 bei einem Luftangriff bis auf den Turm zerstört. Der Turm wurde restauriert und erhielt eine Aussichtsplattform. Die Kirche St. Michaelis wurde 1945 bei einem Luftangriff bis auf den Turm zerstört. Der Turm wurde restauriert und erhielt eine Aussichtsplattform.
St. Michaelis Kirche Ohrdruf:
Johann Sebastian Bach Kirche Arnstadt
Es gibt heute noch viele Spuren der Familie Bach in diesem Städtchen, Häuser in denen Teile der Familie Bach gewohnt hatten. Im Stadt Museum kann man den Arbeitsvertrag Bachs sehe. Er musste lediglich an drei Tagen Dienst als Organist in der Bonifatiuskirche versehen und hatte so reichlich Zeit, um zu komponieren. Weil die Bonifatius-Kirche (heute ist sie nach Bach benannt) nach einem Brand neu gebaut worden war, konnte Bach auf einer funkelnagelneuen Wender Orgel spielen. Diese Orgel wurde seither zwei Mal restauriert und ist heute noch im Einsatz:
Wender Orgel in der Johann Sebastian Bach Kirche:
Divi Blasii in Mühlhausen
Die imposante Kirche Divi Blasii ist eine von 11 Kirchen der alten Thüringischen Stadt. Interessanterweise hat diese Kirche 1959 eine neue Orgel erhalten, die nach seinen überlieferten historischen Anweisungen für die Orgel in Mühlheim gebaut worden war. Diese Kirche ist heute ein Museum, hier finden regelmässige Konzerte statt (Tickets können über gängige Ticketsanbieter gebucht werden.
Divi Blasii:
Beachten Sie die eingeschränkten Öffnungszeiten!
Bartholomäus-Kirche in Dornheim
Ein Kleinod, wo Bach geheiratet hat
Hier hat Johann Sebastian Bach 1707 geheiratet. Die Hochzeitsgesellschaft kam zu Fuss aus dem nahen Arnstadt. Aus dieser Tradition wurde eine Attraktion, die Kirche ist mittlerweile eine beliebte Hochzeits-Destination geworden und manche Hochzeitsgesellschaft machen es wie die berühmten Bachs und kommen zu Fuss zu dieser romantischen Kirche.
Bartholomäus-Kirche:
Bach schrieb zu diesem Ereignis die Hochzeitskantate «Der Herr denket an uns»:
Stadtkirche Peter und Paul Weimar
In dieser lutherischen Kirche wurden sechs Kinder der Bachs getauft (davon 2-mal Nottaufe für die Zwillinge). Der Organist der Kirche war ein Verwandter der Bachs und Johann Sebastian hat in der Kirche mehrfach die Orgel gespielt.
Kirche Peter und Paul:
WARSCHAU
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