Reisetipps für Opernliebhaber – London und Henry Purcell
Henry Purcell in London
Die Serie über historische Orte der Opernkunst und Kultur. Lernen Sie spannende Ideen für Besuche kennen. In diesem Post: Henry Purcell in London.
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Henry Purcell in London
Vieles über Henry Purcells Leben liegt im Dunklen. Geboren 1659, wurde er früh Chorknabe in der Royal Chapel (wo sein Vater Mitglied war) und er erhielt dort auch seine musikalische Ausbildung. Er wurde Organist an der Westminster Abbey und dann auch an der Royal Chapel. Purcell verbrachte sein Leben in London, schrieb einige Meisterwerke (beispielsweise das «Te Deum» «Dido and Aeneas» oder «The Fairy Queen») und verstarb bereits im Alter von 36 Jahren.
Reiseziel St. James Palace und the chapel Royal
Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts war der St James’ die Wohnstätte der britischen Monarchen. Heutzutage hat der Palast lediglich repräsentative Funktionen. Der Palast wurde im 16. Jahrhundert erbaut und man findet auf dem Torhaus noch die Initialen H.A. für Heinrich VIII und seine zweite Frau Anna Bolena. Im Palast befinden sich unter anderem die sogenannten Chapels Royal. Dabei handelt es sich um eine Institution die bei königlichen Anlässen wie Gottesdiensten und Festakten auftritt, beispielsweise als Chor der Westminster Abbey. Henry Purcell komponierte für den Chor, wie auch Georg Friedrich Händel, für dessen Oratorien der Chor gesungen hatte. In Purcells Meisterwerk «Dido and Aeneas» ist die meisterhafte Behandlung des Chors ersichtlich, die er durch seine jahrelange Praxis in der Royal Chapel erworben hatte (siehe auch dazu weiter unten im Exkurs).
Der St. James Palace ist nur für Anlässe geöffnet (z.B. Charity Events von Mitgliedern des Königshauses) und ist nur von außen zu besichtigen.
St. James Palace:
Reiseziel Westminster Abbey
Henry Purcells Ehren-Grab befindet sich in der Westminster Abbey. Sein Tod wird von einigen Quellen auf eine Erkältung zurückgeführt, die er sich im November 1695 geholt hatte. Es bestehen dabei Vermutungen, dass seine Frau ihren Hausangestellten verbat, den notorischen Pub Besucher Purcell nach 24 Uhr einzulassen. Unglücklicherweise soll sich der angeheiterte Musiker die Erkältung in der November-Nacht geholt haben, als er sich schwer angeheitert vor seinem Haus ausgesperrt sah.
Sein Grab befindet sich im nördlichen Seitenschiff der Abbey dort, wo sich zu seiner Zeit die Orgel befand, weswegen gesagt wird, dass er sich «unter der Orgel» befindet.
Westminster Abbey:
Musikalischer Exkurs: «Dido and Aeneas»
Ein schönes Beispiel, Purcells Fähigkeit effektive Chorstücke zu schreiben ist «In our deep vaulted cell» zu hören. Dieses Stück heißt auch «Echo-Tanz der Furien», weil Purcell kurze Chorpassagen immer wieder durch einen Chor im Hintergrund als Echo wiederholen lässt. Ein überraschender und charmanter Effekt!
https://opera-inside.com/dido-and-aeneas-von-henry-purcell-opernfuehrer-und-handlung/?lang=de#In
Ein zweites Stück aus Dido and Aeneas, welches Sie sich nicht entgehen lassen sollten, ist «When I am laid in earth». Diese Arie gehört zu den großen Arien der Opernliteratur, einem Lamento, das den Hörer wahrhaftig zu Tränen rühren kann.
https://opera-inside.com/dido-and-aeneas-von-henry-purcell-opernfuehrer-und-handlung/?lang=de#When
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