Rossini in Mailand
Die Serie über historische Orte der Opernkunst und Kultur. Lernen Sie spannende Ideen für Besuche kennen. In diesem Post: Rossini in Mailand.
Reisekarte mit google maps Links zu allen Reisevorschlägen:
Rossini in Mailand
Die Jahre 1810-1820 waren die Galeerenjahre Rossinis, in denen er über 30 Werke für ein Dutzend Theater schrieb. Dabei stand Mailand in Rossinis Biografie im Schatten von Neapel, Bologna und Paris. Trotzdem sah die lombardische Hauptstadt die Uraufführungen von einem halben Dutzend von Rossinis Werken, darunter die «Gazza ladra» und «Il turco in Italia».
Rossini lernte dort Domenico Barbaja kennen, der in der Scala das “Unterhaltungszentrum” leitete. Die Scala der Zeit Rossinis muss man sich etwas anders vorstellen, als wir es heutzutage gewohnt sind. Zwar war die Musik wichtig, aber der gesellschaftliche Aspekt eines Besuchs war mindestens ebenso wichtig. Zur Scala gehörten auch ein Café, eine Konditorei, eine Küche und Spielräume. Für letztere war der findige Domenico Barbaja zuständig. Mit der Machtübernahme der Franzosen in den napoleonischen Jahren wurde das Glücksspiel legalisiert und Barbaja machte die Scala zu einem Unterhaltungszentrum mit Musik, Gastronomie und Glückspiel.
ZU DER VOLLSTÄNDIGEN ROSSINI-BIOGRAPHIE
Reiseziel Teatro alla Scala
Rossini wurde schon früh zu einem der wichtigsten Komponisten für die Scala, sein Name reichte, um die Theater zu füllen. Die Scala ehrte Rossini mit einer grossen Statue in ihren Räumlichkeiten.
Rossinis Statue in der Scala:
https://www.teatroallascala.org/en/index.html
Reiseziel Barbajada
Die Barbajada ist kein Ort, sondern ein Produkt. Und zwar hatte der besagte, spätere Opernimpresario Domenico Barbaja als Kellner angefangen und ein Produkt entdeckt, mit dem er reich wurde und in jungen Jahren eine Kaffeehauskette in Mailand aufbaute, unbescheiden gab er seinen Nachnamen dem Produkt: die Barbajada war geboren. Es ist ein Getränk aus Kakao, Schokolade und Rahm, ein Vorläufer des Cappuccinos. Es war bis in die dreissiger Jahre des letzten Jahrhunderts populär, verschwand dann aber aus den Kaffeehäusern. 2007 nahm die Stadtverwaltung Mailands das Produkt in die Liste der De.Co auf, der Liste der typischen Gastronomie-Produkte der Stadt und man findet es seither immer öfter. Stolz steht die Barbajada auf dieser Liste neben der Minestrone alla Milanese, dem Panettone, der Cassoeula, dem Rostin negàa, dem Mondeghili, dem Costoletta alla Milanese, der Michetta di Milano, dem Ossobuco Milanese und natürlich dem Risotto alla Milanese.
Was hat das ganze mit Rossini zu tun, mögen Sie fragen?
Barbaja ging nach Neapel und baute das dortige Opernhaus San Carlo zur Glücksspiel-Zentrale nach Mailänder Rezept aus und holte Rossini als Komponist und künstlerischer Direktor zu sich.
Barbajada:
Geniessen Sie das Produkt beispielsweise in den Kaffeehäusern der Mailänder Panettone Institution Vergani.
http://www.panettonevergani.com/
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