Rossini in Rom
Die Serie über historische Orte der Opernkunst. Lernen Sie spannende Ideen für Besuche kennen. In diesem Post: Rossini in Rom.
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Rossini in Rom
Rossini war Theaterdirektor und –Komponist im Neapel als er einen Auftrag für das Teatro Argentina erhielt. Er nahm ihn an und schrieb 23-jährig innert weniger Wochen eines der größten und wegweisendsten Opernwerken. Die Uraufführung wurde zum Fiasko, aber schon bei der dritten Aufführung wurde Rossini gefeiert und die Uraufführung des «Barbiere di Siviglia » im Teatro Argentina wurde zum Mythos (siehe weiter unten).
Ein Jahr später kommt Rossini mit einem weiteren Auftrags-Werk nach Rom, diesmal ins Teatro della Valle. Es ist die «Cenerentola» und seine bisher schwierigste Oper. Der Tenor ist nervös wegen der virtuosen Arien mit den hohen C’s, der Bariton fürchtet Rossinis Erfindung des Presto-Sillabato (des Schnell-Sprech-Gesangs) und die Hauptdarstellerin muss im Schlussstück «Non più mesta» ein Feuerwerk an Verzierungen, Tonketten und Sprüngen bewältigen, das atemberaubend ist. Dieses Stück gehört zum Anforderungsreichsten was für einen Koloratursopran geschrieben worden ist. Und die Uraufführung? Die Geschichte wiederholt sich, die Uraufführung wurde zwar zum Misserfolg, doch schon bald liegen die Römer Rossini zu Füssen.
ZU DER VOLLSTÄNDIGEN ROSSINI-BIOGRAPHIE
Reiseziel Teatro Argentina
Das Argentina hatte die Ehre, die Bühne für eine der berühmtesten Uraufführungen der Operngeschichte gewesen zu sein, der Tumult der Uraufführung vom 20. Februar des «Barbiere» wurde zur Legende. Mehr dazu weiter unten im Exkurs.
Dieses Theater befindet sich an der Stelle, wo sich einst das riesige Theater des Pompeius befand, in dem Julius Cäsar 44 v. Chr. getötet wurde. Das Teatro Argentina wurde im 18. Jahrhundert erbaut und steht noch immer im Glanz des 19. Jahrhunderts und ist in der heutigen Zeit Stätte von Musik- und Sprechtheater und gehört zu den Teatri di Roma.
Teatro Argentina:
http://www.teatrodiroma.net/doc/3169/teatro-argentina
Reiseziel Caffè Greco
Dieses Caffè geht bis ins 1760 zurück und hat noch immer den historischen Charme behalten. Es beinhaltet lange Korridore und Räume, wo hunderte Kunstwerke hängen. Es war ein berühmtes Künstlercafé und die Liste der Gäste liest sich wie ein who is who der Künstler des 19. Jahrhunderts an von Goethe bis Liszt. Unter anderem wurde es auch von Gioacchino Rossini frequentiert. Es liegt zentral bei der Spanischen Treppe, im Falle eines Besuchs genügend Kleingeld mitnehmen.
Caffè Greco:
Musikalischer Exkurs: Das Fiasko des «Barbiere» im Teatro Argentina
Die Uraufführung des Werks war chaotisch und fiel durch. Zum Misserfolg mag beigetragen haben, dass Paisiellos Vorgängerwerk sehr bekannt und respektiert war, und das Publikum mit dem Rossini’schen Hurrikan überfordert war. Möglicherweise wurde die Vorstellung gar durch Paisiellos Anhänger sabotiert.
Dazu kamen groteske Ereignisse auf der Bühne. Unter anderem stolperte einer der Sänger über eine Falltür und fiel auf sein Gesicht. Während des Finales erschien plötzlich eine Katze auf der Bühne. Nachdem sie hinausgejagt worden war, kam sie noch einmal und sprang einem Sänger auf die Arme. Das Publikum begann zu Miauen und spornte das Tier an.
Eine der größten Erfindungen Rossinis, die er zum ersten Mal in «Italiana in Algeri» und im «Barbiere di Siviglia» einsetzte ist das sogenannte Rossini-Crescendo. Eine dieser Stellen im «Barbiere» ist Basilios Arie «La calumnia è un venticello». Der Text der Arie tönt wie die Definition eines Rossini-Crescendo: es beginnt mit einem Lüftchen und steigert sich nach und nach in einen musikalischen Orkan, bis es mit dem Schuss einer Kanone endet.
La calumnia è und venticello:
https://opera-inside.com/il-barbiere-di-siviglia-von-gioacchino-rossini/?lang=de#La
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