Rossini in Wien

Die Serie über historische Orte der Opernkunst. Lernen Sie spannende Ideen für Besuche kennen. In diesem Post: Rossini in Wien.

 

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Rossini in Wien

Beethoven Portrait 1823:

Rossini besuchte 1822 Wien und löste in der Kaiserstadt einen riesigen «Rossini-Taumel» aus.  Schubert schrieb zwei Ouvertüren und selbst Beethoven komponierten einen kleinen Kanon zu Ehren des Italieners. Innert weniger Wochen wurden 8 verschiedene Opern Rossinis in rund 60 Aufführungen vornehmlich im Theater am Kärtnertor gegeben, zu dessen Leiter kurz zuvor der Italiener Barbaja nominiert worden war (Rossinis Impresario in Neapel). Das Kärtnertortheater existiert seit 1870 nicht mehr.

Bei diesem Besuch Rossinis in Wien kam es auch zum legendären Zusammentreffen mit Beethoven (siehe unten).

 

ZU DER VOLLSTÄNDIGEN ROSSINI-BIOGRAPHIE
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Reiseziel Landstrasse 60 Beethovens Wohnung

Rossini logierte in einem Hotel in der Seilergasse 14 und besuchte Beethoven in dessen Wohnung an der Landstraße 60. Die Kommunikation der beiden so unterschiedlichen Leuten gestaltete sich schwierig, weil Beethoven mittlerweile ertaubt war. Rossini berichtete: «…   Als ich die Treppe zu dem armen Haus hinaufstieg, in dem der große Mann lebte, hatte ich einige Schwierigkeiten, meine Gefühle zu kontrollieren. Als sich die Tür öffnete, fand ich mich in einem ziemlich schmutzigen und furchtbar unordentlichen kleinen Raum wieder. Vor allem erinnere ich mich daran, dass die Decke, direkt unter dem Dach, große Risse hatte, durch die sicher der Regen geflossen sein muss. Die Porträts von Beethoven, die wir alle kennen, geben seine Physiognomie im Großen und Ganzen ziemlich getreu wieder. Aber was kein Graveur je ausdrücken könnte, ist die undefinierbare Traurigkeit, die von seinem Gesicht ausgeht, während unter den dichten Augenbrauen, wie in tiefen Höhlen, die Augen, wenn auch klein, einen zu durchbohren scheinen … Dann hob er den Kopf und sagte abrupt in einem recht verständlichen Italienisch zu mir: Ah Rossini, sind Sie der Autor des Barbiers von Sevilla? Ich gratuliere Ihnen, es ist eine ausgezeichnete Opera buffa; ich habe sie mit Vergnügen gelesen und genossen. Solange es ein italienisches Opernhaus gibt, wird es aufgeführt werden. Versuche nie, etwas anderes als komische Opern zu machen; in einem anderen Genre Erfolg haben zu wollen, hieße, dein Schicksal zu erzwingen.»

Falls Sie sich in die Landstraße 60 begeben, werden Sie nichts von diesem Ereignis mehr bemerken, es bleibt ihrer Fantasie überlassen diese Begegnung sich auszumalen. Als Inspiration finden Sie hier ein altes Foto aus Wien ca. 1860:

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