Bellini in Paris

Die Serie über historische Orte der Opernkunst und Kultur. Lernen Sie spannende Ideen für Besuche kennen. In diesem Post: Bellini in Paris.

 

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Bellini in Paris

Vincenzo Bellini:

Als Bellini 1833 in Paris erscheint, wird er mit offenen Armen empfangen. Der in Paris lebende Rossini hilft seinem Landsmann und die berühmte junge Cristina Belgiojoso (deren Familie Bellini in Mailand kennenlernte) empfängt ihn in ihrem berühmten Salon, wo er eine unfassbare Menge an Künstlern trifft wie Chopin, Liszt, Rossini, Heine, Victor Hugo, George Sand und, und, und.  Bellini geniesst das Leben in den Salons und der früh verstorbene macht sich an seine letzte Oper «I Puritani», die im «Théâtre des Italiens» mit der Jahrhundertbesetzung Grisi, Rubini, Tamburini und Lablache 1835 zu einem unüberbietbaren Triumph wird.

Rossini schrieb die «Puritani» zu Gast im Hause des mysteriösen Salomon Levy in Puteaux, nahe Paris, wo er sich in den Sommermonaten zurückzog. Im Sommer 1835 verstärkten sich die Darmprobleme, an denen Bellini seit 1828 litt. Freunde, die ihn besuchen wollten, wurden vom Gärtner abgewiesen. Die Freunde organisierten die Besuche von Behördlichen Ärzten, die Einlass verlangten und trafen einen geschwächten Komponisten an. Trotz Behandlung verbesserte sich der Zustand nicht und wieder verwehrte der ominöse Gärtner Besuchern den Zugang. Am 23. September verstarb der erst 34-jährige Bellini, einzig der Gärtner soll an seinem Bett gewesen sein. Sofort kam der Verdacht einer Vergiftung auf in Verbindung mit finanziellen Machenschaften Levys. Rossini setzte sich für eine Obduktion der Leiche ein. Diese fundierte Obduktion gab eine Amöbenruhr als Ursache an, verursacht durch Entzündungen und Ablagerungen im Darm und einem faustgrossen Abszess an der Leber.

 

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Reiseziel Puteaux

Na ja, den Namen Reiseziel verdient dieser Ort, wo Bellini in der Villa Levy starb, nicht mehr, mittlerweile gehört dieser Abschnitt zu der Grossregion Paris und hat sich in einen gesichtslosen Banlieue verwandelt, der von Verkehr und hässlichen Hochhäusern dominiert wird. An der Wand eines solchen Hochhaus und inmitten von Abfallcontainern wurde dem Komponisten eine Gedenktafel Modell «sehr günstig» gewährt, an einer Strasse und in einem Quartier, welches seinen Namen trägt.

Erinnerungstafel in Puteaux:

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Reiseziel Friedhof Père Lachaise

1835 wurde Bellini unter grosser Anteilnahme im Umfange eines Staatsbegräbnisses im Invalidendom geehrt und im Père Lachaise zu Grabe getragen. Giulia Grisi, die noch 8 Monate zuvor im triumphalen «I Puritani» gesungen hatte, sang das Lacrimosa nach der Melodie von «Credeasi misera» aus «I Puritani» und 350 Chorsänger sangen Stücke von Bellini. Er wurde in der Sektion 11 begraben, wo 14 Jahre später und nur wenige Meter entfernt, der ebenfalls jung verstorbene Frédéric Chopin bestattet werden sollte. 1876 wurde Bellinis Leiche nach Catania überführt, das Grab wurde aber belassen.

Bellinis Grab:

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https://www.paris.fr/equipements/cimetiere-du-pere-lachaise-4080

 


 

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