Die Oper basiert auf dem teuflischen Textbuch von Lorenzo da Ponte. Vordergründig ist es eine Komödie über ein niederträchtiges Spiel. Und Mozart schüttete seine zärtlichsten Melodien darüber aus. Als Mozart 1790 «Cosi fan tutte» schrieb, war er wirtschaftlich am Boden. Er schrieb diese Oper in unglaublichen 2 Monaten in seinem vorletzten Lebensjahr. Mozart bietet uns wieder eine Fülle von Melodien. Vor allem die Ensembleszenen wie die Liebesduette «Soave sia il vento» oder «Il mio cor vi dono» bleiben unsterblich.
Die grossartige Abschied Szene – «Soave sia il vento»
Dieses Trio gehört zu den absolut größten Vokalstücken Mozarts, er entrückt uns in eine überirdische Welt. Mozart begleitet die drei Stimmen mit gedämpften Violinen, die sanfte Wellen imitieren. Dazu die leisen Pizzicati der tiefen Streicher und eine lang geschwungene Linie der Bratschein, die die Ruhe der Landschaft zeichnet.
Sie hören dieses Terzett einer Interpretation von Christa Ludwig und Elisabeth Schwarzkopf, zwei großen Künstlerinnen, und Walter Berry. Diese Aufnahme stammt aus der legendären Cosi fan tutte Aufnahme produziert von Walter Legge.
Soave sia il vento – Schwarzkopf / Ludwig / Berry
Come scoglio – Fiordiligis «Felsen-Arie»
Dieses Stück der Fiordiligi ist eine der schwersten Arien Mozarts überhaupt. Der tonale Umfang der Arie ist mit beinahe zwei Oktaven groß, oft fallen mehrere Sprünge in die gleiche Phrase. Beispielsweise im ersten Teil gleich zu Beginn in der zweiten Zeile in «Contro venti e tempesta», um die Dramatik Fiordiligis Aussage «wie ein Felsen unerschütterlich» («Come scoglio») zu unterstreichen. Im zweiten Teil («Cosi ognor») hören wir die romantische, schwärmerische Fiordiligi. Im dritten Teil singt sie mit größerer Bestimmtheit die «Come scoglio»-passage (allein der Tod vermag die Empfindung zu wenden). Die Arie endet mit einer wunderschönen, aber anspruchsvollen Passage mit vielen Koloraturen, welche in schnellem Tempo und mit viel Intensität und teilweise in sehr hoher Lage gesungen werden müssen.
Die Fiordiligi war eine der fünf zentralen Rollen, die Elisabeth Schwarzkopf in ihrem Leben gespielt hat (neben der Marschallin, der Donna Elvira und den beiden Gräfinnen in «Le nozze di Figaro» und «Capriccio»). Ihr Gesangstil und ihre Stimme passten hervorragend zu diesen Rollen. Vielleicht gab es keine größere Fiordiligi als Elisabeth Schwarzkopf.
Come scoglio – Schwarzkopf
Die romantische Arie des verkleideten Albaner – «Un aura amorosa»
Diese Arie ist ein lyrischer Ruhepunkt. Von gedämpften Violinen und warmen Bassklängen begleitet, singt Ferrando eine romantische Arie.
Zum exklusiven Kreis der Höhepunkte der Oper gehört Ferrandos Arie «Un’aura amorosa». Hören Sie die Arie interpretiert von Léopold Simoneau aus der Karajan-Aufnahme. Kesting meinte: «Die Karajan Aufnahme ist eine der großen Mozart-Aufnahmen des Jahrhunderts. Sie ist mehr als technisch perfekt, nämlich mirakulös in ihrer Lebendigkeit und Subtilität. Simoneau singt seinen Part mit unbeschreiblicher tonlicher Süße.»
Un aura amorosa – Simoneau
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