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La forza del destino ist eine der drei spanischen Opern (Don Carlo, Forza del destino, Il Trovatore) von Verdi, die alle in der heroisch-historischen Welt der Grand Opéra angesiedelt sind. Sie kann mit Fug und Recht zu den großen Werken Verdis gezählt werden. Die vielen prächtigen Duette zwischen Alvaro und Caro, die religiösen Szenen der Leonora und die farbenfrohen Nebenrollen von Preziosilla, Guardiano und Fra Melitone prägen diese Oper. Verdis musikalische Themen sind grandios und ziehen sich zum ersten Mal als Leitmotive durch die gesamte Oper.

 


 
   
   

 
 
   

Leonoras großes Gebet

Auf einem Felsen in der Nähe eines Klosters. Erschöpft kommt Leonora in Männerkleidung an. Sie hatte ihren Bruder heimlich im Gasthaus belauscht und bitter von Alvaros angeblicher Flucht nach Amerika erfahren. Sie will im Kloster Buße tun.
Mit “Madre pietosa Vergine” schreibt Verdi für diese Szene der Leonora wieder eine große, religiöse Arie. Leonora befindet sich in höchster Erregung, die Verdi zunächst mit dem einleitenden Motiv der Streicher erzeugt, das das aufgeregte Pochen ihres Herzens imitiert. Ihre Erregung steigert sich noch mit dem Tremolo der Streicher und dem Hintergrundchor der Mönche.

Einen besonders schönen Effekt erzielte Verdi, indem er den ersten Teil in Moll komponierte und das erste himmlische und hymnische “Deh non m’abandonar” in die Dur-Parallele verlegte, um Leonoras Flehen Vertrauen zu verleihen.

Wir hören diese Szene von Leonora in der Interpretation von Maria Callas. Es ist einzigartig, wie sie die Erregung der Leonora zu Beginn mit einem leichten Tremolo in der Stimme erzeugt und dann in das “Deh non m’abandonar” übergeht. Grandios, wie sie ihre Stimme im Duett mit dem Chor der Mönche gestaltet.

Madre pietosa vergine – Callas

 
 
 
 
   

Die großen Duette von Alvaro und Carlo

Lärm kommt von den Soldaten. Alvaro eilt einem Offizier zu Hilfe, der von Falschspielern angegriffen wurde. Es ist Carlo, der ebenfalls unter falschem Namen angeworben wurde. Die beiden freunden sich an, aber sie kennen ihre jeweilige wahre Identität nicht. Die Truppen werden angegriffen. Don Alvaro führt seine Truppen in der Schlacht an und wird schwer verwundet ins Krankenzimmer gebracht. Don Carlo ist bei ihm. Er verspricht ihm den Orden von Calatrava für seine Tapferkeit. Als Alvaro den Namen hört, erschrickt er und übergibt Carlo einen Schlüssel mit der Bitte, den Inhalt des Kästchens mit seinem Geheimnis im Falle seines Todes zu verbrennen. Gerührt verabschieden sie sich und Alvaro wird zum Chirurgen gebracht.
Dieses Duo ist eines der schönsten Duette für Bariton und Tenor von Verdi. Es ist die fast zärtliche Szene zweier Männer, die kurz darauf versuchen werden, sich gegenseitig zu töten. Auch dieser Teil ist sehr zurückhaltend instrumentiert, so dass die langen Linien der Singstimmen intensiv hörbar werden.
Caruso selbst erklärte dieses Stück zu seiner besten Duettaufnahme. In der Tat erhielt diese Interpretation der beiden Neapolitaner Referenzstatus. Beide Stimmen harmonieren in höchstem Maße und verströmen eine samtige Weichheit im schönsten Legato.
Solenne in quest’ora giurarmi dovete (2) – Caruso / Scotti

 
 
 
 
 
   

Leonoras großes Gebet “Pace, pace, mio dio”

Pace, pace ist Leonoras Gebet, ihre Bitte um Frieden, den sie auf Erden nicht erlangen wird und sich nach ihrem Tod sehnt (“Oh Gott, lass mich sterben”). Kaum eine andere Arie lässt die Verzweiflung einer Frau so unmittelbar spüren, und sie bietet der Sängerin viele Möglichkeiten, den Zuhörer zu fesseln.

Sie beginnt mit dem erschütternden Schrei “Pace” (“Frieden”), mit einem anschwellenden Ton, der voller Wärme und Verzweiflung klingen muss und den Zuhörer sofort ergreift.

Ihre Stimme wird von seufzenden Blasinstrumenten und der Harfe begleitet. Neben den Klavierpartien des ersten Teils bilden das engelsgleiche (im Pianissimo geschriebene!) hohe B im Mittelteil und die dramatische “maledizione” am Schluss die großen Höhepunkte dieser Arie.
In der Rolle der Leonora und dem “pace, pace” war Renata Tebaldi wohl konkurrenzlos. Ihr engelhaftes Piano macht diese Arie zu einem Monument und ist eine der schönsten Aufnahmen dieser großen Sängerin.
Pace, pace mio Dio – Tebaldi

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