Felix Mendelssohn Bartholdy in London
Die Serie über historische Orte der Opernkunst, Klassik und Kultur. Lernen Sie spannende Ideen für Besuche kennen. In diesem Post: Felix Mendelssohn Bartholdy in London.
Reisekarte mit google maps Links zu allen Reisevorschlägen:
Mendelssohn in London
Zehn Mal besuchte Mendelssohn die britische Insel und es war von Anfang an gegenseitige Liebe, die die Briten und Mendelssohn füreinander spürten. Einzig der Smog und die Grösse Londons («ein Monster») setzten Mendelssohn zu. Der erste Aufenthalt 1829 war vom Vater angesetzt worden und gehörte zur Bildungsreise, die Mendelsohn durch viele Länder Westeuropas führte.
Bereits bei seinem ersten Aufenthalt als 19-jähriger wurde Mendelssohn gefeiert, der dort eigene und fremde Werke zum Besten gab. Unter anderem spielte er seine erste Sinfonie und die Sommernachtsouvertüre. Eine Anekdote besagt, dass er bei der Rückkehr vom Konzert die Partitur der Ouvertüre in einer Droschke liegen gelassen hatte, woraufhin er sie fehlerfrei aus dem Gedächtnis niederschrieb.
Mendelssohn traf auf viele Berühmtheiten wie Charles Dickens und Queen Victoria, für die er mehrmals musizierte (siehe weiter unten). Eine geheimnisvolle Beziehung mit der berühmten Opernsängerin Jenny Lind fand 1847 in London ihren Höhepunkt. Die beiden hatten sich schon 1844 in Deutschland kennengelernt und möglicherweise hatten sich die beiden ineinander verliebt. Der verheiratete Mendelssohn soll ihr heissblütige Briefe geschrieben haben, sogar mit Selbstmord soll er gedroht haben. So ganz sicher ist es nicht, die Briefe wurden vernichtet. Auf seiner letzten London Reise sah er sie in Convent Garden und (man ist nicht sicher) auch im Belgravia Haus. Mendelssohns Tod kurz später machte der Beziehung ein Ende. Das Pech klebte der Lind an den Füssen, denn wenig später suchte Jenny Lind bei einem anderen berühmten Komponisten Trost, der auch kurz danach starb.
Die Konzertsäle, in denen Mendelssohn in London dirigierte, sind grossenteils verschwunden, einzig die St. Pauls Kathedrale kann noch besichtigt werden, in denen Mendelssohn als Orgelvirtuose brillierte.
LINK ZUR KOMPLETTEN MENDELSSOHN BIOGRAFIE
Reiseziel Buckingham Palace
Queen Victoria und ihr Mann Prinz Albert waren musikliebende Regenten und Felix Mendelssohn sah sie mehrmals. Die beiden luden oft Künstler zu Auftritten im Buckingham Palace ein, allein Mendelssohn gab im Palast drei Konzerte. An einem privaten Besuch sang Queen Victoria ihm vor und Prince Albert spielte an der Orgel vor.
Ein zeitgenössischer Maler hatte die Szene festgehalten:
Queen Victoria vermerkte diesen Augenblick in ihrem Tagebuch und erlaubte Mendelssohn später, ihr die 3. Sinfonie («Schottische») zu widmen.
Man erkennt noch heute die Möblierung im Music Salon:
Buckingham Palace:
Reiseziel Belgravia
Mendelssohn wohnte während seinen Londoner Aufenthalten oft am 4, Hobart Place in Belgravia. Dort wohnte sein Jugendfreund aus Berliner Tagen, der Diplomat und Dichter Karl Klingemann. Insgesamt verbrachte er vier Monate an fünf Aufenthalten. Klingemann war Mitglied der Hannoveraner Gesandtschaft in England. Das Gebäude gehört heute Privaten und steht unter Denkmalschutz. Eine Gedenktafel erinnert an den berühmten Besucher.
4, Hobart Place Belgravia:
Reiseziel St Paul’s Cathedral
Mendelssohn war ein begnadeter Organist. Er besuchte mehrmals die St. Paul’s Kathedrale, spielte dort oft und hörte dort auch ein Händel Oratorium, der in London seine Oratorien uraufgeführt hatte. Besonders eindrücklich muss sein Orgel-Konzert von 1837 gewesen sein, als Mendelssohn Bach spielte und das Publikum die Kirche nicht verlassen wollten. Erst als die Kalkanten (die Bälgetreter) nach Hause gingen, ging dem Instrument die Luft aus.
St. Pauls Cathedral:
St. Pauls ist noch immer ein Ort der Konzerte:
https://www.stpauls.co.uk/worship-music/music/concerts-and-events
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!