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Der Ring des Nibelungen ist ein Gesamtkunstwerk, das sich mit Werken der Weltliteratur wie Homers Ilias oder Dantes Divina commedia messen kann. Es ist erstaunlich, wie homogen dieses Werk auf uns wirkt, das in einem Zeitraum von 25 Jahren und in einem komplexen Entwicklungsprozess entstanden ist. Die Götterdämmerung ist eine Oper mit grandiosen Bildern und beschließt dieses Werk mit einem gigantischen Finale.

 


 
   
   

 
 

Die Abschiedsszene

Die Abschiedsszene von Siegfried und Brünnhilde ist einer der Höhepunkte des Rings. Sie beginnt mit dem zarten Motiv Brünnhildes, das sie nicht mehr als Walküre, sondern als Frau zeigt:

Brünnhilde weckt Siegfried, und sein Heldenmotiv erklingt jubelnd in den Blechbläsern:

Musikalisches Zitat: Siegfrieds Heldenmotiv

Diese großartige Szene ist in der Playlist in zwei Versionen zu finden. Die erste stammt aus dem berühmten Boulez/Chéreau-Zyklus aus Bayreuth.

Zu neuen Taten (1) – Jones / Jung

 
 
 
 
 
   

Die einzigartige Massenszene der Gibichung

Hagen schwört darauf, und Alberich verlässt ihn. Bald darauf erscheint Siegfried und verkündet, dass er bei Brünnhilde in Gunthers Gestalt erschienen sei und sich mit Gunther unbemerkt im Nebel der Dämmerung verwandeln konnte. Er versichert Gutrune, dass er Brünnhilde nicht berührt habe und kündigt die baldige Ankunft von Gunther und Brünnhilde an. Jubelnd willigt Gutrune in die bevorstehende Hochzeit ein. Hagen ruft das Volk von Gibichung zusammen, um dem König und seiner Braut einen würdigen Empfang zu bereiten und die bevorstehende Doppelhochzeit zu feiern. Er ermahnt die Soldaten, Gunthers Braut zu unterstützen.
Diese Szene ist von gespenstischer Grausamkeit. Hagens Hochzeitsruf “Hoihoo” steht nicht in Dur, seine Stimme bildet mit den Bässen einen Tritonus. So schaffen seine Hornklänge, seine Rufe und der Männerchor eine fast brutale Atmosphäre, die über einen Zeitraum von fast 10 Minuten aufgepeitscht wird. In der untenstehenden Aufnahme hören wir bei 1:28 eine Stelle, an der in der Partitur zehn verschiedene Töne gleichzeitig gezählt werden können, mit anderen Worten: eine völlig atonale Stelle! Hinzu kommen die aufgeregten Tremolos in den Bässen. Mit größtem Pathos ruft der Chor “Hail to thee and thy bride”, die erste Chorszene des ganzen Ringes!

Hoiho! Hoihoo! (große Szene mit Hörnern und Chor) – Halfvarson

 
 
   
 
 
   

Siegfrieds Trauermarsch

Siegfried wird mit einer feierlichen Eskorte in die Hallen von Gibichung getragen.
Siegfrieds Trauermarsch ist eine weitere große symphonische Dichtung des Rings. Siegfrieds Leben geht noch einmal musikalisch zu Ende. Beethovens Trauermarsch aus seiner 3. Sinfonie diente wahrscheinlich als Vorbild für diesen Abschnitt. Wie das Vorbild ist auch Siegfrieds Trauermarsch dreiteilig (Moll-Dur-Moll). Der Höhepunkt ist im 3. Teil zu hören, wo wir noch einmal Siegfrieds Motive in den Bläsern hören. In diesem Teil hören wir das triumphale Motiv von Siegfried. Erinnern Sie sich an das Hornmotiv? Es ist praktisch dasselbe, nur 4 Mal verlangsamt:

Musikalisches Zitat: Siegfrieds Heldenmotiv

Wir hören dieses Stück in einer Fassung von Herbert von Karajan. Karajan selbst war nur kurze Zeit in Bayreuth tätig. Trotz des Erfolgs zweier Inszenierungen Anfang der fünfziger Jahre machte ihm Wieland Wagner schwere Vorwürfe wegen des langsamen Tempos und der lauten Begleitung, die zu einer mangelnden Verständlichkeit des Textes führten. Karajan kehrte nie mehr nach Bayreuth zurück und verlegte den Hauptteil seiner Festspieltätigkeit nach Salzburg.

Trauermusik beim Tode Siegfrieds – Karajan

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