Der_Freischütz_von_Weber_3_immortal_pieces_of_opera_music_Hits_Best_of

Der Freischütz gilt neben Wagners “Meistersinger von Nürnberg” als die deutsche Nationaloper schlechthin. Von Weber erweist sich als brillanter Theaterdramatiker und Schöpfer großer Melodien und hat mit diesem Werk entscheidend zur Verklärung der deutschen Romantik beigetragen. Nur wenige Opern haben so viele Melodien zum deutschen Liedgut beigetragen wie der Freischütz. Webers größte Stärke (und er hatte viele) ist seine Inspiration für Melodien.


 
 
 

 
 

Die große Ouvertüre

Die Ouvertüre zum Freischütz ist zu Recht berühmt geworden. Sie ist ein Paradestück der deutschen Romantik. Von Weber stellt viele der Melodien der Oper vor und lässt die gespenstische Wolfsschlucht-Musik vorbeiziehen. Weber war ein begnadeter Kapellmeister und wusste, wie man Atmosphäre schafft. Der dunkle Ton der tiefen Streicher und die tiefen Hörner erzeugen eine gespenstische Stimmung, die durch geheimnisvolle Paukenschläge noch verstärkt wird.

Wie im Eröffnungstext beschrieben, hören wir im Vorspiel die Handlung des Dramas und wichtige Erinnerungsmotive dieser Oper:

Das Vorspiel beginnt mit einem bedrohlichen Motiv, das das kommende Unheil ankündigt:

Freischütz_Unheilsmotiv-dire_motif

 

Das Jägermotiv führt den Hörer in die unbeschwerte Welt der Jäger ein, in deren Ambiente sich die Musik abspielt.

Freischütz-Jägermotiv-Huntermotif

 

Das Dur des Jägermotivs verwandelt sich in ein Moll und beschreibt die Gefahr des Dämonischen:

Freischütz_Dämonmotiv-Demonmotif

 

Die folgende Passage zeigt das Liebesmotiv, das “Gegengift” gegen das Dämonische, wieder in Es-Dur:

Freischütz_Liebesmotiv-Lovemotif

Die nächsten Minuten beschreiben den Kampf des Guten gegen das Böse (Liebesmotiv und Dämonenmotiv). Am Ende erklingt das Liebesmotiv in strahlendem C-Dur: Das Gute hat gesiegt.

Vorspiel – Kleiber

 
 
 
 
 
   

Das große Lied “Durch die Wälder durch die Auen”

Das Singspiel war das Genre des Volkes. Opern wie der Freischütz sind romantische Stücke der Biedermeierzeit, in der Märchenstoffe beliebt waren. So sind die Stücke des Freischütz mehr Lieder als Arien, in dem Sinne, dass sie einfacher gestaltet sind und mehr inneres Gefühl ausdrücken als die oft expressive Dramatik der Arie. Hören wir uns “Durch die Wälder, durch die Auen” an, eines der berühmten Lieder dieser Oper.

Die Arie ist sehr abwechslungsreich und besteht aus verschiedenen Passagen: Liebe, Traurigkeit und Bitterkeit müssen glaubhaft zum Ausdruck gebracht werden. Sie beginnt dramatisch und nach einer kurzen, aber schönen Überleitung durch die Klarinette beginnt die schöne Melodie. Ein dunkles Tremolo führt in den dritten dunklen und langsamen Teil, der wiederum die dramatischen Qualitäten des Tenors fordert.

Hören Sie zunächst Jonas Kaufmann in einer wunderschön arrangierten Interpretation. Kaufmann ist nicht nur ein Meister der Puccini-Arie, sondern auch ein begnadeter Liedsänger. Auch in den dramatischen Partien glänzt er mit seiner dunklen Stimme.

Durch die Wälder, durch die Auen (1) – Jonas Kaufmann

 
 
 
 
 
   

Das große romantische Lied “Leise, leise von mir Weise”

Es ist Nacht, Agathe kann nicht schlafen. Sie betet in der mondhellen Nacht, dass Max bald zurückkehren möge.
Agathe beginnt ein Lied, das zu den größten Schätzen gehört, die die deutsche Romantik hervorgebracht hat. Es ist ein inniges Gebet in einer mondhellen Nacht. Es endet in der ekstatischen Musik der Ouvertüre, wenn Max endlich nach Hause kommt.

Die Arie fordert den Sopran: kristallklare Töne im ersten Teil und lyrische, aber kraftvolle Linien im zweiten Teil. Eine langsame Einleitung stimmt uns auf die Stimmung der Vollmondnacht ein. Agathe sehnt sich nach Max. Mit warmer, von der Liebe beseelter Stimme singt Agathe die schöne Kantilene “Leise, leise” (reines Lied)”. Die Sängerin muss dieses Lied mit der Zuversicht, aber auch mit der Zurückhaltung, die ein Gebet erfordert, in ein Gebet verwandeln. Es muss in perfektem Legato gesungen werden.

Im zweiten Teil wird der Ton dringlicher. Hörner kündigen die Ankunft von Max an. Das Stück geht in ein Agitato über: eine rezitativische Phase wird mit “er ist es” eingeleitet. Die Arie endet mit dem triumphalen Thema.

Elisabeth Schwarzkopfs Interpretation ist von einer überwältigenden Intensität und doch Intimität.

Wie nahte mir der Schlummer … Leise, leise, fromme Weise – Schwarzkopf

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